Chicago (DVD) Testbericht

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Chicago-dvd-musikfilm
ab 34,60
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Erfahrungsbericht von der_dominator

that's entertainment...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Um ehrlich zu sein, ich mag sie nicht wirklich, die Tanzfilme, in denen die ganze Zeit lang nichts anderes gemacht wird als gesungen und wild über die Bühne gehüpft. Dennoch gehört „Moulin Rouge“ zu einem meiner absoluten Lieblingsfilme und kurz vor der Oskarverleihung schickt sich mit „Chicago“ ein neues Musical an mein Herz zu erobern…


# Polizeilich gesucht…
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1929 in Chicago. Die junge Velma Kelly (Catherine Zeta-Jones) singt mit ihrer Schwester in einem der Ortsansässigen Jazzclubs und verdient sich so nicht nur die Brötchen fürs Frühstück, sondern auch ein wenig Aufmerksamkeit. Doch nicht sie soll im Forderung stehen, sondern Roxie Hart (Rene Zellweger), genauso jung, aber bei weitem nicht so erfolgreich wie ihr großes Vorbild, träumt sie von einer Karriere auf den Bühnen Chicagos. Doch der Erfolg will sich nicht einstellen und so sieht sie ihre letzte Chance in einem Verkäufer, der jemanden zu kennen scheint der ihr zu Erfolg verhelfen kann. Ein Bluff wie sich später herausstellt und als sie, zur Waffe greift um sich zu „revanchieren“ hat sie eine Gemeinsamkeit mehr mit ihrem Vorbild: von nun an verbringen beide ihre Nächte im Gefängnis, denn am gleichen Abend erschießt Velma ihre Schwester samt Ehemann und so treffen die beiden „hinter Gittern“ ein erstes Mal aufeinander.

Es ist die korrupte Gefängnisaufseherin Morton die, den ein oder anderen Dollar vorausgesetzt, den Kontakt zu Staranwalt Bill Flynn (Richard Gere) herstellt, welcher bisher noch nie einen Fall verloren hat. Roxies scheinbar letzte Chance, denn ihr droht die Todesstrafe. Und wie das der Zufall so will, ist es gerade der betrogene Ehemann Roxies, der Flynn davon überzeugen kann den Fall zu übernehmen, wodurch sich die Beziehung zwischen Velma und Roxie nicht gerade verbessert, denn bislang war Velma Flynns Klientin doch dieser lässt sie nun fallen wie eine heiße Kartoffel um sich nur noch Roxie zu widmen und einen riesigen Pressewirbel zu initiieren. Eins ist klar, das Publikum muss sie mögen, damit sie freigesprochen wird…


# Auf der Wache…
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Hut ab, und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn bei Chicago fliegen nicht nur eben diese durch die wunderschönen, weil authentischen Kulissen, die einen förmlich in die dreißiger Jahre hineinreißen. Ständig wirbelt jemand durchs Bild und sorgt dafür dass während der gut zwei Stunden im Kinosaal keinem der Zuschauer langweilig wird.

Dabei ist es gar nicht nötig ein visuelles Feuerwerk abzufeuern, denn im Gegensatz zu manch anderem „Hollywood“ Machwerk muss Chicago nicht von einer dummen, uninspirierten Handlung ablenken. Das ganze ist gut durchdacht, frisch und gefällt auf Anhieb. Dabei ist das was dort auf der Leinwand passiert recht simpel gestrickt. Frau bringt ihren Mann um und gewinnt im Gefängnis an Popularität um am Ende der Haft wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen, Einmal Star und zurück - ganz grob gesagt. Dennoch überzeugt die Geschichte weil sie gut erzählt, vor allem aber glaubhaft ist.

Dennoch, die Handlung allein macht einen Film noch nicht aus und so kommt auch Chicago neben der guten Ausstattung an den nötigen Schauspielern nicht herum. Diese geben wirklich ihr „symbolisches“ letztes Hemd für den Erfolg des Filmes, denn das Trio Zellweger („Schokolade zum Frühstück“), Gere („Pretty Woman“) und Zeta-Jones(„das Geisterschloss“) ist die perfekt Besetzung für den Film und so bin ich der Meinung das man es besser kaum machen könnte. Das sie das erste Mal auf der Bühne singen und Tanzen, merkt man ihnen kaum an. Im Gegenteil mit Spagat und Radschlag , Gere sogar mit einer gekonnten Steppeinlage, tanzen und singen sich die drei in die Herzen der Zuschauer und das pocht beim Anblick der drei gewaltig, egal ob männlicher oder weiblicher Natur.

Zu genialen Kulissen, den guten Schauspielern und natürlich einer Menge guter Musik kommen eine ganze Menge guter Ideen, so schwebt der ganze Film zwischen Realität und „Traumwelt“ in die, die Protagonisten immer dann ausweichen wenn sie über bestimmte Dinge nachdenken, natürlich geschieht das musikalisch untermalt. So ist es auch das „Singen“ das im Film deutlich mehr Anteile hat, als das simple „sprechen“, was, auch wenn in der Originalsprache (Englisch) nicht weiter stört.

Was bleibt ist dennoch ein fader Beigeschmack, denn pure Unterhaltung ist das was Rob Marshall in seinen 113 Minuten auf die Leinwand zaubert nicht ganz. Gerade zu zynisch zeigt er der schillernde Medienwelt, die dich am ersten Tag in den Himmel hebt um dich am nächsten wieder fallen zu lassen den Spiegel vor und zeigt was durch geschickte Manipulation alle möglich ist. Das ganze macht betroffen, nimmt aber nichts der guten Laune die sich im Kinosaal breit macht, denn diese Kritik ist genauso offensichtlich wie nebensächlich, denn in erster Linie ist Chicago ein unterhaltsames Knallbonbon, das einmal angefangen zu lutschen, nicht wieder aus dem Mund hinaus soll und viel zu schnell „ausgelutscht“ ist.


# Die Handschellen bitte…
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Um es kurz zu machen: Chicago ist ein Film den man nicht nur „Musicalfans“ ans Herz legen kann, selbst unmusikalische Vollspastiker dürften sich von wunderschönen Melodien und gekonnt inszenierten Tänzen zum ein oder anderen Tänzchen im Kinosaal hinreißen lassen, denn auf der Bühne „jazzed“ es gewaltig und so springt der Funke recht schnell auf das Publikum über. Empfehlenswert!


[unterm Strich bleibt…]

Chicago (Originaltitel: Chicago)
USA, Kanada 2002, 113 Minuten

Regie: Rob Marshall

Darsteller: Renée Zellweger (Roxanne „Roxie“ Hart), Catherine Zeta-Jones (Velma Kelly), Richard Gere (Billy Flynn), Queen Latifah (Matron „Mama“ Morton), John C. Reilly (Amos Hart) u.a.


© der_dominator - Mitte März / sehr empfehlenswert

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