Dior "Tendre Poison", Eau de Toilette Testbericht

Das war dann mal so eine Weihnachtsaktion. Wie bereits schon einmal erzählt, bekommt eine Arbeitskollegin auf Umwegen 25% bei Douglas. Und da X-Mas an die Tür klopfte, hat die gesamte Belegschaft unseres Ladens diesen Service auch gerne in Anspruch genommen. Meine Kollegin kam schlimmer bepackt als der Nikolaus und der Osterhase zusammen mit den bestellten Wässerchen und Tinktürchen zurück.

Wieder einmal auf Empfehlung und weil ich das klassische Poison schon unheimlich ansprechend fand, schlug ich zu:

30 ml Toilettenwasser (so das mußte jetzt sein, auch wenn es noch so schlecht ist) für DM... grübel ich weiß nicht mehr. Der Duft befindet sich in einem blattgrün eingefärbten Flakon, oval, an den breiten Seiten eingekerbt, erinnert dieser auch von vorn betrachtet an ein Blatt. Der Aufdruck ist goldfarben, der Zerstäuber erinnert eher an Messing – obenauf ist ein durchsichtiger nicht glasklarer und ziemlich knubbeliger Verschluss. Meiner Ansicht nach ist dieser ja etwas zu groß im Verhältnis zur Flasche – aber mich hat ja keiner gefragt. Auf jeden Fall wirkt gerade dieser Verschluss etwas kitschig und altmodisch. Aber es kommt ja auch im wesentlichen auf den Inhalt an...

Der Name passt eigentlich recht gut zum Duft, wenn mich meine Übersetzungsfähigkeiten nicht total verlassen haben. Da es im französischen bei mir hapert (worum ich aber nicht traurig bin), habe ich mal vom englischen tender abgeleitet, was so viel heißt wie: zart, zärtlich, weich. So ist Tendre Poison wirklich eine entschärfte Version vom klassischen Poison - vielleicht das Schlafmittelchen unter den Giften. (man darf es auch ohne Waffenschein benutzen)

Eigentlich entspricht der Duft so nicht ganz meiner Linie, weil ich es lieber heftig und schwer mag – er bietet aber einen schönen und fruchtigen Kontrast – mich erinnert er immer (auch wegen der Farbe des Flakons) an einen schönen grünen Apfel. Ich bin der Auffassung, daß derartig fruchtige Düfte alles mitmachen, also zu jeder Gelegenheit brauchbar sind. Trotz seiner Alltagstauglichkeit geht der Duft von Tendre Poison allerdings auch nicht unter, was auch schade und eher nicht im Sinne des Erfinders wäre. Vielleicht aber auch ein Duft mit dem man – endlich mal! – nicht ganz so zurückhaltend verfahren muß.