Das Eulenhaus (Taschenbuch) / Agatha Christie Testbericht

ab 6,19
Auf yopi.de gelistet seit 02/2005
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Summe aller Bewertungen
  • Niveau:  anspruchsvoll
  • Unterhaltungswert:  durchschnittlich
  • Spannung:  hoch
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Stil:  ausschmückend

Erfahrungsbericht von gloriaforever

Mord im Eulenhaus

4
  • Niveau:  anspruchsvoll
  • Unterhaltungswert:  hoch
  • Spannung:  hoch
  • Humor:  kein Humor
  • Stil:  ausschmückend
  • Zielgruppe:  jedermann

Pro:

Spannung, interessante Personenbeschreibungen, viele Verdächtige, es passiert immer etwas anderes, Ermittlungsarbeit

Kontra:

zu viele Richtungsänderungen bringen Verwirrung, Hercule Poirot wirkt nicht so persönlich

Empfehlung:

Ja

Und wieder ist ein Hercule Poirot-Krimi von Agatha Christie fertig gelesen. Das Buch heißt Das Eulenhaus.

Aussehen des Buches

Bei meiner Ausgabe handelt es sich um Eine Weltbild Verlag Edition, die vor etlichen Jahren einmal erschienen ist. Die Bücher sind alle fest gebunden, haben einen harten, schwarzen Deckel und rote und weiße Schrift. Es gibt keinen extra Einband. Dieses Exemplar zeigt auf der Vorderseite ein fast überwuchertes altes Haus. In einem Fenster sieht man eine Taschenlampe aufblitzen.

Text von der Vorderseite:
Agatha Christie
Das Eulenhaus
Ein Hercule Poirot-Krimi


Allgemeine Buchdaten

Das englische Original erschien 1946 unter dem Titel The Hallow. Die deutsche Originalausgabe liegt beim Scherz Verlag vor. Die Ausgabe des Weltbild Verlages ist eine Lizenzausgabe.

Leserschaft: Jedermann
Seitenanzahl: 233
Übersetzung: Ursula Gail
Weltbild Artikelnummer: 29684855
Preis: Das Buch kostete in der Weltbild Edition vor einigen Jahre 11,00 Euro. Das war der monatliche Preis für zwei Buchausgaben. Bei Amazon.de kostet ein broschiertes Buch von 2011 7,95 Euro.


Über die Autorin

Agatha Christie wird nicht umsonst die Queen of Crime genannt. Sie wurde 1890 in England geboren und pflegte während des 1. Weltkrieges Verwundete und arbeitete in einer Klinikapotheke. Dort erlange sie ihr Wissen über Gifte. Nachdem sie ihren zweiten Ehemann, einen Professor für Westasiatische Archäologie geheiratet hatte, bereisten die beiden den vorderen Orient. Daher spielen dort auch einige ihrer Krimis. Insgesamt schrieb sie 66 Kriminalromane, 144 Stories und 15 Theaterstücke. 1976 starb sie mit nur 85 in Oxford an einem Schlaganfall.


Beschreibung auf der Rückseite

Eine Wochenendgesellschaft im Eulenhaus der exzentrischen Lady Angkatell lässt stets das Unvorhersehbare geschehen – Kusine Midge, der stille Edward und die Bildhauerin Henrietta sind auf der Hut. Doch Dr. Christow trifft auf den wunden Punkt seiner Vergangenheit – die mondäne, höchst selbstsüchtige Schauspielerin Veronika Cray. Gewitterstimmung braut sich zusammen. Aber muss sich dies gleich in Mord entladen? Hercule Poirot, den statt des erhofften heißen Diners plötzlich eine kalte Leiche erwartet, reagiert ungnädig. Dann fühlt er sich bei der meisterdetektivischen Ehre gepackt: Welcher der Gäste mag dazu fähig sein, am helllichten Tag und noch dazu mitten am Swimmingpool, einen heimtückischen Mord zu begehen? Poirot wird das Gefühl nicht los, die teuflischen Tricks eines genialen Gehirnes vorgegaukelt zu bekommen...


Meine eigene Buchbeschreibung

Hercule Poirot ist verärgert. Da hat er sich so sehr auf das Essen bei Lady Angkatell in ihrem Haus, das Eulenhaus genannt wird, gefreut und was veranstaltet die Gastgeberin? Einen Mord am Swimmingpool. Wie geschmacklos! Doch dann stellt sich heraus, dass es kein Spiel ist, sondern ein echter Mord. Irgendetwas kommt dem großen Detektiv von Anfang an komisch vor. Denn er hatte wirklich den Eindruck, die Szene, die sich vor seinen Augen am Swimmingpool abspielte sei ein Theaterstück. Gerda Christow stand mit einem Revolver über ihren Mann gebeugt, der als letztes das Wort Henrietta hauchte. Henrietta sind eine Kusine von Lady Angkatell und war die Geliebte von John Christow. Ermordete sie den begabten Arzt? Oder war doch die Ehefrau die Täterin? Auch die Polizei ermittelt eifrig. Doch dann stellt sich heraus, dass der Revolver in Gerdas Hand gar nicht die Tatwaffe war. Es scheint sogar so, als wäre jeder andere in der Familie Angkatell verdächtiger als Gerda. Mit der Zeit hat Poirot aber das Gefühl, dass man ihm tatsächlich etwas vorspielt. Ob er den wahren Täter doch noch ausfindig machen kann?


Meine Meinung und Fazit

Eigentlich scheint der Fall eindeutig zu sein. Schließlich erwischt man Gerda Christow mit der angenommenen Tatwaffe direkt am Tatort. Doch so einfach es auch aussieht, hat es dieser Fall ganz schön in sich wie Hercule Poirot feststellen muss. Er hat es nämlich mit einem wirklich gerissenen Gegner zu tun. So muss er bald feststellen, dass irgendwie jeder in der Familie Angkatell ein Motiv zum Mord gehabt hätte. Die einzelnen Familienmitglieder reagieren darauf sehr gelassen und weisen Hercule Poirot mitunter sogar direkt auf ihr Motiv hin. So ging Lucy Angkatell mit einer Pistole in den Garten um die Eier der Hühner einzusammeln. Sie möchte, dass ihr Neffe Edward Henrietta heiratet. Doch solange sie eine Affäre mit John Christow hat ist daran natürlich nicht zu denken. Edward Angkatell liebt Henrietta schon seit Kindertagen. Doch er ist im Vergleich zu John Christow farblos und schüchtern. Die Schauspielerin Veronica Cray hatte vor fünfzehn Jahren ein Verhältnis mit John Christow, lange bevor er verheiratet war. Damals war er ihr total verfallen. Inzwischen liebt er aber Henrietta. Als die Cray ihn nicht mehr in ihre Gewalt bringen kann, lauten ihre letzten Worte: Ich hasse Dich wie ich noch nie einen Menschen vorher gehasst habe. Ob sie Christow getötet hat? Alle scheinen ein besseres Motiv zu haben als Gerda Christow, die ihren Mann förmlich angebetet hat. Sie ist eher nicht so intelligent und hat sich bei allem auf ihren Mann verlassen. Es scheint absolut unmöglich, dass sie ihn umbringen konnte. Das Letzte was er sagte, war auch „Henrietta“. Weist das auf Henrietta als Mörderin hin? War sie eifersüchtig, weil Veronica Cray auf einmal wieder in Johns Leben auftauchte?

Genau diese zwischenmenschlichen Beziehungen machen diese Geschichte so interessant. Eigentlich kann ja keine Spannung aufkommen. Aber genau weil irgendwie jeder verdächtig scheint und weil sehr viel passiert, ist das Buch doch sehr spannend. Brutal ist es nicht. Der Mord wird zwar aus der Sicht des Mordopfers beschrieben. Aber es ist eher ein Überraschungseffekt. Anscheinend hätte John Christow niemals gedacht, dass er umgebracht werden könnte. Wer denkt sowas aber auch? Das Buch ist dadurch auch gut für Jugendliche zu lesen. Vor allem geht es um die Ermittlungsarbeiten von Hercule Poirot. Er hat auch viel zu tun. Zuerst kümmert er sich um den Inspektor, der überzeugt ist, dass er Gerda Christow den Mord nachweisen kann. Aber der Revolver, den sie in Händen hielt, ist nicht die Tatwaffe. Die Tatwaffe ist zunächst verschwunden und taucht dann ausgerechnet unter der Hecke von Hercule Poirots neuem Wochenenddomizil auf dem Land auf. Der Täter hat einen spitzen Humor, wenn er denkt, dass er Poirot so auch noch in die Riege der Verdächtigen hineinziehen kann.

Es werden eher die Personen und ihre Gefühle beschrieben, als zum Beispiel die Landschaft. Besonders ausschweifend finde ich die Beschreibungen nicht. Man benötigt die eine oder andere Information tatsächlich um auf die endgültige Lösung zu kommen. Das ewige Hin- und Her zwischen Verdächtigen und neuen Beweisen verwirrt allerdings etwas beim Lesen. Es ist damit nicht ganz so logisch aufgebaut, wie man es sonst von Agatha Christie gewohnt ist. Allerdings wäre die Geschichte ohne das ganze Durcheinander auch recht kurz gewesen. Hercule Poirot kommt menschlich nicht ganz so gut herüber wie in späteren Büchern. Er ist aber nicht unsympathisch. Besonders interessant fand ich vor allem die Beschreibungen über die persönlichen Umstände von John und Gerda Christow. Er ist ein begabter Arzt, der eigentlich nur seine Arbeit wirklich liebt. Neben seiner Ehefrau, die er meistens verunsichert und psychisch unterdrückt, was sie sich aber gefallen lässt, hat er auch viele Affären. Henrietta möchte er gern ganz besitzen. Aber sie ist eher ein Freigeist und möchte seine Ehe auch nicht zerstören. Sie ist auch eine der wenigen Personen die aufrichtig nett zu Gerda Christow ist. Trotzdem beendet sie die Affäre nicht, da sie John von ganzen Herzen begehrt und liebt. Gerda ist nicht wirklich dumm. Sie stellt sich nur manchmal etwas schwerfällig an. Ihren Ehemann verehrt sie fast als wäre er ein Gott. Meist versucht sie schon im Voraus zu erahnen was er denkt. Das verunsichert sie aber auch extrem. Durch ihre Schusseligkeit passieren ihr so sehr viele Missgeschicke, die er immer böswillig kommentiert. Dadurch wird Gerda immer schüchterner.

Das Buch ist schön gebunden und stabil, weist aber leider einige Rechtschreibefehler auf. Die Schrift ist wieder etwas klein. Und auch die Seiten wurden dieses Mal etwas enger bedruckt. Insgesamt erschwert das das Lesen etwas. Die Geschichte wurde von BBC mit David Suchet als Hercule Poirot auch schon verfilmt. Es ist sogar ein ganzer Film und nicht nur eine 45 Minuten Folge. Allerdings wurde das Drehbuch im Vergleich zum Buch etwas abgeändert. Anscheinend dachten sich die Drehbuchautoren auch, dass man etwas von der Verwirrung herausnehmen könnte um die Spannung zu steigern. Allgemein betrachtet ist die Verfilmung aber trotzdem gut gelungen.

Ich kann das Eulenhaus auf jeden Fall zum Lesen empfehlen. Es ist aber kein so großer Fall von Hercule Poirot. Aber das Buch ist ganz interessant zu lesen. Es kommt auch Spannung auf. Allerdings ist durch immer wieder neue Verdächtige und Beweise etwas Verwirrung mit beim Lesen inklusive. Hercule Poirot kommt menschlich auch nicht so stark herüber. Dafür ist die Ermittlungsarbeit sehr korrekt und interessant. Insgesamt vergebe ich eine Wertung von 4 Sternen.

62 Bewertungen, 10 Kommentare

  • giselamaria

    09.06.2012, 17:53 Uhr von giselamaria
    Bewertung: besonders wertvoll

    diese Krimis habe ich früher sehr viele gelesen. - Waren alle immer super - LG gisela

  • Baby1

    08.06.2012, 15:11 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • Clarinetta2

    03.06.2012, 15:53 Uhr von Clarinetta2
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr gut vorgestellt

  • babygiftzwerg

    03.06.2012, 15:28 Uhr von babygiftzwerg
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich wünsche dir einen schönen Restsonntag. LG

  • anonym

    01.06.2012, 23:35 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich. LG Just86

  • morla

    30.05.2012, 22:13 Uhr von morla
    Bewertung: besonders wertvoll

    lg. ^^^^^^^^^^^^^petra

  • katjafranke

    30.05.2012, 21:31 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Einen sonnigen Tag wünscht KATJA

  • Miraculix1967

    30.05.2012, 20:35 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schönen Mittwochabend und LG aus dem gallischen Dorf Miraculix1967

  • Tweety30

    30.05.2012, 19:07 Uhr von Tweety30
    Bewertung: besonders wertvoll

    BW und einen schönen Mittwoch!

  • Lale

    30.05.2012, 17:47 Uhr von Lale
    Bewertung: besonders wertvoll

    Allerbesten Gruß *~*