Nikotin (Taschenbuch) / Agatha Christie Testbericht

ab 10,64
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  • Spannung:  hoch
  • Humor:  durchschnittlich
  • Stil:  ausschmückend

Erfahrungsbericht von Tigerente79

Einen Hercule Poirot täuscht man nicht!

Pro:

Alles

Kontra:

Nix

Empfehlung:

Ja

Hallo ihr Lieben,

heute soll es gleich weitergehen, mit dem nächsten Buch meiner Lieblingsautorin Agatha Christie.
Dank ebay wächst meine Sammlung ja zusehends, ich kann euch also versprechen, es werden noch etliche Berichte folgen.
Heute geht es also um das Buch mit dem Titel „Nikotin“.

~*~*Vorab wie gewohnt einige Infos zur Autorin:*~*~

Agatha Mary Clarissa Miller wurde am 15. September 1890 in Torquay, Devon, als Tochter einer wohlhabenden Familie geboren. 1912 lernte sie den Colonel Archibald Christie kennen und heiratete ihn bei Ausbruch des ersten Weltkriegs. 1928 wurde die Ehe wieder geschieden. 2 Jahre später heiratete sie dann den Archäologieprofessor Max E. L. Mallowan und begleitete ihn auf viele Forschungsreisen durch den Orient. Hierbei entstanden einige ihrer Geschichten.
Im Laufe ihres Lebens schrieb die „ Queen of Crime“ 73 Kriminalromane, unzählige Kurzgeschichten, 20 Theaterstücke, 6 Liebesromane (unter dem Pseudonym Mary Westmacott) einen Gedichtband, und ihre Autobiographie.
1965 wurde sie für ihr schriftstellerisches Werk mit dem „ Order of the British Empire“ ausgezeichnet.
Agatha Christie starb am 12. Januar 1976 im Alter von 86 Jahren, in Oxford.

~*~*Zum Buch*~*~

Es kommt vom Weltbild-Verlag, und diesmal handelt es sich um eine gebundene Ausgabe. Zum Preis kann ich euch leider wenig sagen, da ich es ja ersteigert habe, und auch auf dem Buch selbst kein Preis angegeben ist. Ich schätze aber mal, dass man für die Taschenbuchausgabe so die gewohnten 5-7 Euro hinblättern muss.
Auch eine ISBN-Nummer ist nicht angegeben, dafür aber eine Art-Nummer, für alle, die es interessiert, sie lautet: 29684815.
Das Buch hat übrigens 193 Seiten.

~*~*Inhaltsangabe*~*~

Der berühmte Schauspieler, Charles Cartwright, möchte sich von der Bühne zurückziehen, und ein ruhiges, angenehmes Leben führen.
Er kauft ein luxuriöses Haus, das sogenannte Krähennest, in Loomouth, einem kleinen, beschaulichen Örtchen.
Bei ihm zu Gast befindet sich sein alter Freund, Mr. Satterthwaite.
Eines Abends hat Charles mehrere Gäste zu sich eingeladen, es soll ein gemütliches Abendessen werden.
Auch Hercule Poirot befindet sich unter den Gästen, und man weiß, wo Poirot ist, geschehen unweigerlich Verbrechen.
Beim anschließenden Cocktailtrinken nach dem Essen nun, fällt plötzlich der beliebte, ältere Pfarrer Babbington tot zu Boden.
Das Entsetzen ist groß, jedoch denkt zunächst noch niemand an einen Mord.
Nur Sir Charles hat sich in den Kopf gesetzt, dass es sich nicht um einen natürlichen Tod handeln kann. Auf sein Drängen hin, wird das Cocktailglas des Pfarrers untersucht, doch die Analyse ergibt anscheinend keinen Hinweis auf giftige Substanzen.
Es kehrt wieder etwas Ruhe ein im Krähennest, wenn man einmal davon absieht, dass Sir Charles gemeinsam mit Mr. Satterthwaite und der jungen Miss Egg Lytton Gore, die auch bei der Gesellschaft zu Gast war, sozusagen auf Verbrecherjagd gehen. Sie suchen nach Hinweisen oder Motiven, die ihre Annahme bekräftigen, dass Mr. Babbington ermordet wurde.
Eines Tages wird ein weiterer Gast von Sir Charles tot aufgefunden, der Arzt Bartholomew Strange, diesmal auf einer anderen Gesellschaft, in der Melford.
Scheint es einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Fällen zu geben?
Hercule Poirot, der bis dahin eigentlich nichts mit der Geschichte zu tun hatte, trifft zufällig wieder auf Mr. Satterthwaite, dieser weiß, welch berühmten Detektiv er vor sich hat, und schafft es, Poirots Interesse für diesen Fall zu wecken.
Miss Egg Lytton Gore ist nicht wirklich glücklich darüber, dass der kleine Belgier ihnen bei ihren Ermittlungen helfen will. Bahnt sich doch zwischen ihr und Sir Charles eine Art Liebesbeziehung an, auch trotz des großen Altersunterschiedes. Egg hat Angst, dass Poirot ihr hinderlich sein könnte, außerdem will sie Sir Charles als den Held sehen, der diesen Fall lösen soll.
Poirot kann ihr versichern, dass er ganz im Hintergrund bleiben wird, und die Hauptarbeit auf den Schultern von Sir Charles, Mr. Satterthwaite und ihr lasten bleiben wird.
Die 4 stoßen auf einige merkwürdige Zwischenfälle, so verschwindet zum Beispiel plötzlich der Butler von Sir Charles, Ellis.
Hat dieser etwas mit den Morden zu tun? Und wenn nicht, was ist dann der Grund für sein plötzliches Verschwinden.
Und wer ist eigentlich der junge Mr. Manders, der eigentlich gar nicht zu dem Abendessen eingeladen war, aber just an diesem Abend vor Sir Charles Haus einen kleinen Autounfall hatte, und somit zu der Gesellschaft kam? Zufall oder Absicht?
Und was hat es mit der Haushälterin von Sir Charles auf sich? Eine bodenständige Person, die plötzlich bemerkt, sie müsse an dem Abendessen teilnehmen, weil es sonst 13 Gäste wären, und das würde Unglück bringen. Aberglaube passt nun wirklich nicht zu ihr, hat sie vielleicht einen besonderen Grund, weswegen sie an diesem Essen teilnehmen möchte?

Auch wenn es mir schwer fällt, an dieser Stelle breche ich meine Inhaltsangabe ab, sonst würde ich euch zuviel verraten.



~*~*Wer ist eigentlich Hercule Poirot?*~*~

Er ist neben Miss Marple der zweite große Detektiv der Erfolgsautorin Agatha Christie.
Poirot ist ein kleiner, eingebildeter Belgier, der sehr viel Wert auf seine äußere Erscheinung legt. Vor allem sein großer, schwarzer Schnurrbart ist sein ganzer Stolz. Ihn hegt und pflegt er mit der ihm eigenen Präzision.
Wie auch Miss Marple hat Poirot so seine eigenen Methoden, Fälle aufzuklären. Er hält nichts von allzu großer körperlicher Aktivität, er bevorzugt es, seinen „kleinen grauen Zellen“ die Arbeit zu überlassen. Konzentriertes und strukturiertes Nachdenken meint er damit. Denn er sagt, nur mit „Ordnung und Methode“ lassen sich Kriminalfälle lösen.
Durch den Kontakt zur Polizei und durch seinen Freund Hastings erfährt er die für ihn wichtigen Details eines Falles.
Gerade seine übergroße Eitelkeit ist es, was ich an Hercule Poirot so mag. Er lässt einfach keine Gelegenheit aus, um zu erwähnen, welch ein Meisterdetektiv er doch ist, und dass es für jeden eine Ehre sein müsse, wenn er, Hercule Poirot, sich bereit erkläre, jemanden zu helfen.
Und seine Erfolge geben ihm ja auch Recht!
Hercule Poirot ist ein Mann, der alles mit absoluter Genauigkeit erledigt. Sei es die Lösung eines Falles oder sein Aussehen. Und dies verlangt und erartet er auch von seinen Mitmenschen.


~*~*Meine Meinung zu dem Buch*~*~

Eigentlich kann ich mich ja fast nur wiederholen, meine Meinung zu Büchern von Agatha Christie bleibt eigentlich immer die Gleiche.
Ein sehr spannendes Buch, sehr kurzweilig in der Unterhaltung, mit vielen überraschenden Windungen und Verwicklungen.
Sehr gut gefallen hat mir, wie einfühlsam und anschaulich Agatha Christie auf die Liebesgeschichte zwischen Sir Charles und der jungen Miss Lytton Gore eingegangen ist. Man erkennt deutlich die Problematik mit dem Altersunterschied, ein Thema, das ja auch noch in der heutigen Zeit seine Relevanz hat.
Auch sehr interessant war meiner Meinung nach, dass dieses Buch hauptsächlich aus der Sicht von Mr. Satterthwaite geschrieben ist. Er ist ein guter Kenner der menschlichen Natur, drängt sich nicht gerne in den Vordergrund, und hält doch die Zügel in der Hand.
Auch Poirot hat hier teilweise eine eher passive Rolle, was ihm ja allerdings sehr gelegen kommt. Er lässt die anderen Indizien sammeln, und sein genialer Kopf verknüpft diese dann miteinander, was ihn zur Lösung dieses Falles führt.
Und die Lösung ist wieder einmal genial. So typisch Christie, total unerwartet und absolut spektakulär. Also ich bin diesmal nicht drauf gekommen.
Es scheint von Anfang an festzustehen, in welchem Kreis man als Leser den Täter zu finden hat, doch Agatha Christie lockt einen dadurch nur wieder einmal auf eine falsche Spur.
Es hat mir auch sehr gut gefallen, wie sensibel Hercule Poirot die Gefühle zwischen Egg und Sir Charles wahrnimmt und auf sie eingeht. Man merkt, dass er ein Belgier ist dem, wie den Franzosen, die Liebe sehr wichtig ist.

Von mir auf alle Fälle ein klares empfehlenswert und volle 5 Punkte.

Viel Spaß beim Lesen,

LG eure Verena

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