Und dann gabs keines mehr. (Taschenbuch) / Agatha Christie Testbericht
- Niveau:
- Unterhaltungswert:
- Spannung:
- Humor:
- Stil:
Erfahrungsbericht von gloriaforever
Es stirbt Einer nach dem Anderen
Pro:
spannend bis zur letzten Seite, psychologische Seite, offen u . detailliert, nicht durchschaubar
Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Aussehen des Buches
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Es ist ein Hardcoverexemplar und hat einen sehr stabilen Karton, aber keinen extra Einband. Die Bindung ist sehr schön gearbeitet. Der Buchdeckel ist in dunkelblau mit blauen Akzenten gehalten.
Text von der Vorderseite:
Die offizielle Sammlung
Agatha Christie
Und dann gabs keines mehr
Hachette
Allgemeine Buchdaten
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Das Buch erschien 2008 bei Hachette Collections, wurde aber 1937 schon von Agatha Christie verfasst. Und zwar unter dem Originaltitel And then there were none. Die Übersetzung kommt von Sabine Deitmer. Dieses Buch erschien bereits schon einmal beim Scherz Verlag unter dem Titel Zehn kleine Negerlein. Das Buch hat 272 und hat weder eine kurze Beschreibung auf der Rückseite noch eine ISBN-Nr. Beide Bücher inkl. einem Heft über Agatha Christie kosteten damals 5,95 Euro. Es gibt übrigens auch mehrere Filme zu diesem Buch. Der ist allerdings auch schon etwas älter. Der Titel wurde übrigens von Zehn kleine Negerlein in Und dann gabs keines mehr geändert um nicht rassistisch zu erscheinen. Das war auch nicht von Agatha Christie so beabsichtigt. Es wird im Buch noch einmal darauf hingewiesen, dass die Handlung zum Beispiel auf Nigger Island spielt und auch immer wieder das Gedicht „Zehn kleine Negerlein“ zitiert wird – das dies aber auch keine rassistische Äußerung sein soll. Es gehört zur Handlung und konnte so nicht abgeändert werden, da sonst die ganze Handlung verfälscht worden wäre. Im Film mit Mario Adorf spielt das Geschehen übrigens nicht auf Nigger Island, sondern in einer Villa auf einem Berggipfel der durch Schneemassen von der Außenwelt abgeschnitten ist.
Über die Autorin
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Agatha Christie, eigentlich Dame Agatha Mary Clarissa Christie, Lady Malowan, wurde am 15. September 1890 in Torquay, England, geboren. Sie wurde vor allem durch ihre Kriminalromane bekannt. Dabei stechen die Fälle von Hercule Poirot und von Miss Marple besonders hervor. Insgesamt schrieb
Bilder von Und dann gabs keines mehr / Christie, Agatha
So sieht meine Ausgabe aus...sie 66 Kriminalromane und auch etliche Kurzgeschichten und Bühnenstücke. Unter dem Pseudonym Mary Westmacott wurden sogar sechs romantische Erzählungen veröffentlicht. Wegen der Kriminalromane wird sie auch als Queen of Crime bezeichnet. Ihre Bücher sind die meistverkauften Bücher auf der Welt, gleich nach der Bibel. 1971 wurde Agatha Christie von Queen Elisabeth II. zur Dame ernannt. Am 12. Januar 1976 starb sie in Winterbrook House in Wallingford an einem Schlaganfall.
Meine Buchbeschreibung
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Die Geschichte spielt auf Nigger Island, einem felsigen Eiland das über eine Meile vom Festland entfernt liegt. Die Insel hat die Form eines Männerkopfes mit einer wulstigen Lippe und daher kommt auch der Name. Ein schrulliger Millionär soll vor Jahren die Insel gekauft und darauf eine Villa gebaut haben. Dann wurde sie an einen Mr. Owen verkauft, den aber nie jemand zu Gesicht bekommen hat. Inzwischen gehen mehrere Gerüchte in der Bevölkerung herum, dass die Insel inzwischen wieder verkauft worden ist. Vielleicht sogar an einen Filmstar?
Dann erhalten verschiedene Personen seltsame Briefe, entweder von Freunden oder von Urlaubsbekanntschaften, und alle haben den gleichen Zweck: Es sind Einladungen auf die Insel Nigger Island. Unter den Eingeladenen befindet sich Richter Wargrave, Captain Philip Lombard, Emily Brent, General MacArthur, Dr. Armstrong, Anthony Marston und Mr. Blore. Außerdem gibt es noch eine Vera Claythorne, die als Sekretärin bei Mrs. Owen über die Urlaubszeit arbeiten soll und die eigentlich in einem Mädchenpensionat arbeitet. Die acht Personen werden mit einem Boot von Kapitän Fred Narracott übergesetzt. Der Kapitän fährt wieder zurück. Ein anderes Boot gibt es auf der Insel nicht. In der Villa treffen die Eingeladenen auf das Ehepaar Mr. und Mrs. Rogers die als Bedienstete ein paar Tage vorher auf der Insel eingetroffen sind. Butler Rogers erklärt, dass das Ehepaar Owens momentan noch nicht auf der Insel ist und sich etwas verspäten wird. Doch die Gäste soll das nicht stören, sie werden bis zur Ankunft der Gastgeber bestens versorgt sein.
Also macht sich auch wirklich niemand darüber Gedanken. Jeder bezieht ein luxuriöses Zimmer und seltsamerweise befindet sich in jedem Zimmer das Gedicht der „Zehn kleinen Negerlein“, bei dem in jeder Strophe einem Negerlein etwas passiert und es stirbt, bis am Ende des Gedichts keins mehr übrig ist. Das fassen die Gäste als Scherz in Bezug auf den Namen der Insel auf. Beim Essen herrscht eine entspannte Stimmung und die Gäste kommen sich langsam etwas näher. Das Ehepaar Rogers räumt den Tisch ab und geht um den Kaffee zuzubereiten. Als Butler Rogers mit dem Kaffee zurückkehrt, erschallt eine unheimliche Stimme. Es hört sich an als wäre jemand mit den Gästen im Esszimmer und doch ist niemand da. Die Stimme sagt: „Sie sind folgender Verbrechen angeklagt…“ und dann kommt für jeden Gast inkl. Miss Claythorne und dem Ehepaar Rogers eine Aufzählung der begangenen Verbrechen. Alle werden wegen einem Mord angeklagt. Dann verstummt die Stimme. Zunächst sind alle Anwesenden geschockt. Dann beteuert jeder unschuldig zu sein. Manche denken aber, dass sie doch nicht ganz so unschuldig waren und es sich um Unfälle handelten. Im Großen und Ganzen fühlt sich aber jeder unschuldig angeklagt. Alle sind sich einig am nächsten Tag, wenn Kapitän Narracott mit dem Boot kommt um Lebensmittel zu bringen, wieder abzureisen. Nur Anthony Marston würde der geheimnisvollen Stimme gerne auf den Grund gehen. Im Nebenzimmer finden die Gäste einen Schallplattenapparat. Damit wurde die Stimme erzeugt. Rogers hatte die Anweisung die Platte abzuspielen. Er wusste aber nicht was darauf ist.
Dann trinkt Marston einen Whiskey, röchelt etwas, bricht zusammen und ist tot. Dr. Armstrong stellt fest, dass sich Zyankali im Glas befunden haben musste. Ob Anthony Marston Selbstmord begangen hat? Alle denken so und vermuten eher einen unglücklichen Unfall… Bis Mrs. Rogers stirbt… Wer hat alle Gäste auf die Insel eingeladen? Und wer bringt einen nach dem Anderen um?
Meine Meinung und Fazit
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Ich kannte die Geschichte schon durch den Film mit Mario Adorf. Allerdings hatte ich ihn schon vor einigen Jahren gesehen und so ganz klar war die Erinnerung an den Mörder dann doch nicht mehr. Obwohl ich den Kern noch gut im Gedächtnis hatte, fand ich das Buch unglaublich spannend geschrieben. Es ist sehr kurzweilig zu lesen und in einer angenehmen Sprache erfasst. Man ist beim Lesen niemals von den Erkenntnissen weiter als die Betroffenen Personen im Buch und erst ganz am Schluss wird durch einen Brief in einer Flaschenpost aufgeklärt wer tatsächlich der Mörder war. Agatha Christie beschreibt die Handlung, die verschiedenen Personen mit ihren Gefühlen und Gedanken und auch die Umgebung der Insel sehr detailliert, ohne aber zu ausschweifend zu werden. Dadurch ist man zwar sehr gut im Bilde, wird aber nicht mit zu vielen Informationen eingedeckt. Im Nachhinein hätte man darauf kommen können wer der Mörder war, doch irgendwie war dieser besondere Hinweis darauf so gut verpackt, dass er einem beim Lesen gar nicht so ins Auge gestochen ist. Das ist wieder richtig typisch von Agatha Christie.
Die Morde an sich sind schon sehr seltsam. Zehn Personen befinden sich auf einer Insel. Jeder hat etwas zu verbergen und dann stirbt einer nach dem Anderen. Es befindet sich aber kein geheimer Unterschlupf irgendwo, wo sich vielleicht ein geheimer Bewohner versteckt haben könnte. Es ist auch niemand auf die Insel gekommen. Dann stirbt ein Gast nach dem Anderen und als die Polizei kommt, ist alles ordentlich aufgeräumt und man kann noch nicht einmal feststellen wer zuletzt von wem ermordet wurde, weil jede Leiche nach Mord und nicht nach Selbstmord aussieht. Aber irgendjemand müsste ja übrig geblieben sein. Wie gesagt wird alles erst durch die Flaschenpost wirklich aufgeklärt.
Die Morde sind mitunter schon etwas brutal. Die Anhäufung von so vielen Todesfällen ist eher untypisch für Agatha Christie. Normalerweise sterben bei im Höchstfall zwei bis drei Personen und dann beginnen die Ermittlungen durch ihre Hauptfiguren Hercule Poirot oder Miss Marple. Durch das Gedicht „Zehn kleine Negerlein“ war aber beabsichtigt, dass alle Hauptpersonen wirklich den Tod finden. Von der Sprache ist das Buch nicht kompliziert, aber wie gesagt sind ein paar Mordtaten wirklich etwas brutal. Wobei man aber nie den Mord selbst liest, sondern immer nur die Beschreibung der gefundenen Leiche vorgelegt bekommt. Trotzdem würde ich das Buch eher für Erwachsene als für Kinder empfehlen. Da ist es aber sowohl für Frauen als auch für Männer gut geeignet. Interessant fand ich auch die psychologischen Einblicke. Die Hauptpersonen verändern auch ihr Denken als immer mehr Personen sterben. Langsam schleicht sich die Angst in die Gedanken ein. Und während am Anfang jede Person hundertprozentig beschworen hat unschuldig zu sein, geben einige kurz vor ihrem Ableben doch zu, dass es sich vielleicht bei den Anschuldigungen nicht um Unfälle sondern tatsächlich um Mord gehandelt hat.
Das Buch ist schön gestaltet und ist sehr gründlich gebunden worden. Die Kapitel sind nicht sehr lang und es gibt noch einmal jede Menge Unterkapitel mit denen man sich das Lesen schön einteilen kann. Während das Äußere sehr ansprechend ist, war ich mit der Rechtschreibung dieses Buchexemplars nicht so zufrieden. Es war ja mit einem anderen Buch von Agatha Christie der Beginn einer Serie im Zeitschriftenhandel. Da hat man vielleicht auch etwas gespart. Tatsache ist, dass es viele falsch geschriebene Wörter im Buch gibt. Vor allem sieht es immer so aus, als wären Wörter von einem Programm getrennt worden ohne den Trennstrich. So gibt es unzählige Beispiele im Buch wo Namen falsch geschrieben wurden. Zum Beispiel heißt ein Gast Vera Claythoren und ab und zu wird der Nachname Clay thorne geschrieben. Oder das Wort herausfinden kommt falsch geschrieben öfter vor. Es heißt dann he rausfinden. Das ist schon etwas ärgerlich. Behindert aber nicht zu sehr beim Lesen.
Insgesamt kann ich das Buch aber zum Lesen empfehlen. Die Geschichte ist wirklich sehr gelungen und bis zur letzten Seite spannend. Die Buchvariante die im Zeitschriftenhandel mit ihren Schreibfehlern erschienen ist, gibt es so auch nicht im Handel. Von mir gibt es für den Kriminalroman von Agatha Christie eine Gesamtwertung von 5 Sternen.
113 Bewertungen, 26 Kommentare
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15.06.2011, 10:27 Uhr von Luna2010
Bewertung: sehr hilfreichHalbzeit ist erreicht, bald ist wieder Wochenende. Eine schöne Restwoche
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22.04.2011, 16:54 Uhr von yeppton
Bewertung: sehr hilfreichsehr schoen berichtet, Lg Markus
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02.04.2011, 23:33 Uhr von Merlin01
Bewertung: besonders wertvollTop Bericht.
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01.04.2011, 14:15 Uhr von Michaela2015
Bewertung: sehr hilfreichsh und viele Grüßle, Michi
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30.03.2011, 15:37 Uhr von Frankyboy1
Bewertung: sehr hilfreich****Toller Bericht****
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27.03.2011, 17:51 Uhr von Baby1
Bewertung: sehr hilfreich.•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.
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24.03.2011, 18:32 Uhr von [email protected]
Bewertung: sehr hilfreichviele grüße von der küste
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21.03.2011, 23:59 Uhr von manu63
Bewertung: sehr hilfreichviele Grüße von Manuela
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21.03.2011, 22:33 Uhr von misscindy
Bewertung: sehr hilfreichEin sehr schöner Bericht, lg Sylvia
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21.03.2011, 12:00 Uhr von cleo1
Bewertung: sehr hilfreichSchöner Bericht. Wünsche Dir einen guten Wochenstart. LG claudia
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20.03.2011, 19:58 Uhr von hexi5
Bewertung: sehr hilfreichWünsch dir einen schönen Sonntag und einen guten Wochenstart, Lg Lisa
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20.03.2011, 13:05 Uhr von catmum68
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreicher Bericht, LG
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19.03.2011, 22:05 Uhr von Solaija
Bewertung: sehr hilfreichSehr schöner Bericht, lg Solaija
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19.03.2011, 20:18 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße Edith und Claus
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19.03.2011, 13:56 Uhr von monikakuhnert
Bewertung: sehr hilfreichSehr hilreicher Bericht! LG Moni ;-)
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19.03.2011, 13:18 Uhr von mima007
Bewertung: sehr hilfreichViele Gruesse, mima007
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19.03.2011, 00:06 Uhr von leseflippi
Bewertung: sehr hilfreichSonnige Grüße aus Gran Canaria - LeseFlippi
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18.03.2011, 23:01 Uhr von morla
Bewertung: besonders wertvollschönes wochenende lg. petra
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18.03.2011, 22:20 Uhr von sirikit06
Bewertung: sehr hilfreichWünsche Dir ein schönes WE! LG
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18.03.2011, 21:10 Uhr von Miraculix1967
Bewertung: sehr hilfreichSchönes Wochenende und LG aus dem gallischen Dorf Miraculix1967
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18.03.2011, 19:04 Uhr von topfmops
Bewertung: sehr hilfreichWenn der Titel des Buches schon "Und dann gabs keines mehr" ist, wieso erwartest Du dann Fortsetzungen??
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18.03.2011, 18:24 Uhr von sigrid9979
Bewertung: sehr hilfreichIch wünsche einen schönen Abend
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18.03.2011, 18:24 Uhr von SCOTTMASTER
Bewertung: besonders wertvollMit viel Liebe verfasst! BW
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18.03.2011, 18:21 Uhr von katjafranke
Bewertung: sehr hilfreichViele Grüße von der KATJA
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18.03.2011, 17:25 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichPrima beschrieben - Würde mich über Gegenlesug freuen. LG
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18.03.2011, 17:12 Uhr von Lale
Bewertung: sehr hilfreichAllerbesten Gruß *~*
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