Christine (DVD) Testbericht

D
Christine-dvd-fantasyfilm
ab 8,76
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Erfahrungsbericht von VicJustice

Ein Aussenseiter heiratet

Pro:

Musik, Effekte, Das was von der Story übrigblieb

Kontra:

Darsteller, Kein Vergleich zum Buch

Empfehlung:

Ja

Vor 2 Jahren oder so, schrieb ich meine Buchkritik zum Stephen King Klassiker \"Christine\". Den Film habe ich vor meiner Buchlesung einmal gesehen. Doch ich wollte ihn auch nochmal sehen nach dem Buch, lange Zeit wartete ich bis ich den Film mal wieder im Fernsehen begutachten konnte. Doch Fehlanzeige. Bis ein Bekannter damit rausrückte dass der Film in seiner Filmsammlung herumliegt. Also habe ich mir den Film ausgeliehen, und die Vorfreude war voll da. Das Buch war ja so ziemlich das Beste was Stephen King zu bieten hatte, und ich erwartete doch ein halbwegs gutes Filmchen. Allerdings habe ich beim ersten Mal nicht gemerkt wie sehr die die Filmstory vom Buch abweicht. Konnte ich damals auch nicht wissen.

Die Story klingt einfach. Junge trifft Mädchen und die beiden verlieben sich unsterblich ineinander. Doch der beste Freund merkt dass mit dem Mädchen irgendwas nicht stimmt. Normale Geschichte, aber Stephen King hatte da ein ganz spezielles \"Mädchen\" erfunden.

Inhaltsangabe:
1957:
Frisch vom Laufband laufen sie, die Plymouth Fury´s. Doch eines dieser völlig neuen Autos macht Zicken. Gröbere Zicken. So fuhr der rote Plymouth keinen Meter auf der Strasse, aber das Blut klebt schon jetzt auf seiner Motorhaube. Oder besser gesagt: Auf \"Ihrer\" Motorhaube.

1978:
Arnie und Dennis sind 2 völlig gegensätzliche Teenager, die aber seit Kindertagen Freunde sind. Dennis ist der Mädchenschwarm, und Arnie ist der verklemmte Junge mit Brille.
Doch dann verliebt sich Arnie in einen alten Schrotthaufen: Einen roten 57er Plymouth Fury. Der Verkäufer George Le Bay bringt bei den Verhandlungen auch zur Sprache dass sein Bruder, der wahre Besitzer, das Auto so abgöttisch liebte dass er ihr sogar einen Namen gab, nämlich Christine.
Von nun an ändert sich alles drastisch. Arnie´s Eltern sind vom Kauf garnicht begeistert, doch zum ersten Mal steigt Arnie gegen seine dominanten Eltern auf Barrikaden. Während seiner Arbeiten an Christine, wird er immer aggressiver und dominanter. Doch sein Aussehen verändert sich ins positive. Sein Aussehen wird dann sogar so positiv dass er Leigh, das hübscheste Mädchen sich in ihn verliebt.
Zu dieser Zeit erstrahlt dann auch Christine in neuen Glanz und geht zum ersten Mal wieder auf die Strasse. Für Dennis, endet das erste Zusammentreffen mit Christine im Krankenhaus. Und danach erstickt Leigh fast in dem von allen verhassten Wagen. Nur Arnie bleibt bei all den Zwischenfällen ruhig.
Als Christine dann von ein paar Halbstarken, angeführt von Buddy Repperton, verwüstet wird, mutiert das Auto zur Furie.
Ein Todesfall nach dem anderen erschüttert die Kleinstadt, und jedesmal war ein Wagen daran beteiligt. Schnell haben Arnie und Christine die Polizei in Form des Detectives Junkins auf dem Hals.
Doch Dennis, der beste Freund von Arnie, macht sich auf zu seiner eigenen kleinen Mission: Arnie muss gerettet werden, und die Schlampe Christine muss zerstört werden.
Ob es ihm gelingt?
Schaut euch den Film an, oder VIEL besser: Lest das Buch.

Nun zu den Darstellern:
Arnie Cunningham wird von Keith Gordon gespielt. Ein Name der wohl keinem was sagt. Ich kannte nur einen Film in dem er mitspielte und das war \"I love Trouble\". Allerdings sagt mir seine Rolle in dem Film garnichts.

Dennis Guilder wird gespielt von John Stockwell. Er passte so halbwegs in den Streifen. Allerdings hatte er nicht besonders viel Erfolg nach seiner Begegnung mit \"Christine\".

Leigh Cabot spielt die etwas bekanntere Alexandra Paul. Ihren Bekanntheitsgrad verdankt sie der Serie \"Baywatch\" in der sie später mitwirkte.

Weitere Darsteller sind Harry Dean Stanton (Junkins), Robert Prosky (Will Darnell), William Ostrander (Buddy Repperton), Roberts Blossom (George Le Bay) und Christine Belford (Regina Cunningham).

Regie führte ein Meister am Horrorsektor, nämlich John Carpenter. Ende der 70er schockte er alle mit der Geburt des wahrscheinlich berühmtesten Filmschlitzers Michael Myers aus seinem Werk \"Halloween\". Weiters drehte er \"Vampire\", \"Die Klapperschlange\" oder \"The Fog\".

Ich muss leider sagen dass ich mir all die Personen anders vorgestellt hatte. Die grösste Fehlbesetzung ist sicherlich Regina Cunningham, aber auch Leigh Cabot wurde nicht gerade von der richtigen Person verkörpert. Zu William Ostrander der Buddy Repperton spielt kann man nur sagen: Was hat der Typ in einem Film verloren?? Das war doch kein schauspielen was der gemacht hat. Zu Arnie muss man sagen dass der Schauspieler Keith Gordon eigentlich nicht so schlecht war, aber seine Hässlichkeit bestand aus einer Brille. Und das wars. Die Veränderung der äusseren Erscheinung wurde miserabel rübergebracht.

Im Laufe des Filmes kam bei mir ein grosses Fragezeichen auf. Denn ich stellte mir die Frage: Wo ist denn Roland Le Bay?? Der eigentliche Bösewicht des Buches, wurde nicht einmal erwähnt im Film. Das kanns ja auch nicht sein. Stattdessen wurden Christine und einem durchgedrehten Arnie die Schuld in die Schuhe geschoben.

Spannend ist der Film, aber irgendwie ging vieles vom mysteriöse Touch verloren. Dennis bemerkte ja in der Standardgeschichte ziemlich schnell dass an Christine einige Dinge nicht normal sind, und im Film merkte er das nicht. Auch dem Zuschauer wurden ein paar merkwürdige Details verschwiegen. Nur der rückwärtslaufende Kilometerzähler, den gab es auch im Film.

Hätte man doch den Film genau nach der Buchvorlage gedreht. Mann, das wär was gewesen. Man hätte dann zwar einen 2 1/2 Stunden langen Horrorstreifen, allerdings würde wohl der Erfolg auch mehr gewesen. Die ersten 5 Minuten hätte man sich dann auch sparen können, denn die wurden einfach dazugedichtet um Christine von Geburt an als kaltblütiges Verkehrsmittel abstempeln zu können.

Der Film hat mittlerweile 20 Jahre auf dem Buckel, aber eines musste man den Tricktechnikern hoch anrechnen. Christine wurde ja einige Male beschädigt bei ihren Mordattacken, und sie hat sich immer wieder selbst repariert. Und das schaut schon verdammt geil aus, wenn sich die Karosserie wieder von selbst ausbiegt. 20 Jahre alte Tricktechnik, aber verdammt gut.

Die Filmmusik war ebenfalls ein Riesenplus. Immer wenn Christine mordete, vernahm man diese geile Musik im Hintergrund, die sehr viel Ähnlichkeit mit der \"Halloween\" Musik aufzuweisen hat. Allerdings ist auch die gute alte Rock´n Roll Musik die sonst im Film bestimmend ist, nicht zu verachten.

\"Christine\" ist zwar ein Horrorfilm mit leichtem Hang zur Teenieromanze, allerdings verzichtete man auf sinnlose Brutalität. Sinnvolle Brutalität gab es eigentlich auch nicht, im Buch allerdings schon. Eigentlich finde ich die Altersfreigabe ab 16 Jahre ein bisschen lächerlich. Aber mir soll das ja egal sein, bin ja schon ein alter Mann.

Spannend ist das Werk allemal und stellt auf jeden Fall einen unterhaltsamen Zeitvertreib dar. Wenn man das Buch aber kennt, könnte aus dem Film eine Enttäuschung werden. Also entscheidet selbst, für was ihr euch entscheidet.

\"Christine\" wurde im Jahre 1983 nach dem Roman von Stephen King gedreht. Originaltitel ist natürlich \"Christine\", und der in den USA gedrehte Film läuft über 110 Minuten. Wie schon erwähnt ist \"Christine\" freigegeben ab 16 Jahre.

Ich danke für Lesungen,Bewertungen und den hoffentlich zahlreichen Kommentaren.
Cy@
Erstmals veröffentlicht: 15.8.2003

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