Civilization III (PC Strategiespiel) Testbericht

Civilization-iii-pc-strategiespiel
ab 20,10
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Auf yopi.de gelistet seit 03/2008

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Erfahrungsbericht von Guybrush112

Auf geht’s, wir schreiben die Weltgeschichte neu

Pro:

hat einfach alles was ein Weltklassespiel braucht

Kontra:

ein kleines aber lösbares Problemchen unter Windows XP

Empfehlung:

Ja

Die Ursprünge des Spiels reichen bis in das Jahr 1991 zurück, als ein junger Spieleprogrammierer namens Sid Meier, von seinen treuen Fans inzwischen auch einfach nur liebevoll \"Gott\" genannt, mit dem ersten Teil von Civilization seinen Platz in den Herzen der Strategiespieler manifestierte. Das Ziel von Civilization war es, ein Volk der Erde von der Steinzeit bis in die nahe Zukunft zu führen, an diesem Grundprinzip hat sich nicht viel geändert, nur wurden inzwischen viele Verbesserungen im Detail vorgenommen. 1996 kam Civilization 2 heraus, welches bereits viele herausragende Neuerungen enthielt, dann jedoch schien das Thema erledigt, da Sid Meier die Firma Microprose, unter deren Label Civ1 und Civ2 erschienen waren, verließ.
Ohne Meiers Hilfe erschien im Jahre 1999 Civilization: Call to Power...welches zwar ganz nett war jedoch wurde dem fachkundigen Spieler schnell bewusst das ein Civ welches ohne den Gott entwickelt worden war halt ganz einfach kein adäquater Ersatz ist.
Dann allerdings kam das Jahr 2000, die Firma Firaxis sicherte sich die Rechte an Civilization und einer der Gründer von Firaxis war...Sid Meier! woraufhin die konkreten Arbeiten am dritten Teil beginnen konnten. Ein Jahr später war es soweit und an dem Tag als die US-Version in Deutschland in limitierter Auflage erschien war es der Guybrush der morgens etwas später zur Arbeit ging weil er erst in die Stadt fuhr um beim Öffnen der Läden zuschlagen zu können und sich eines der begehrten Exemplare zu sichern. Und er hat es bis heute nicht bereut :o)

Systemvoraussetzungen:
300 MHz
32MB RAM
300MB HD + 50MB für Auslagerungsdatei
4X CD-Rom
DirectX 8 kompatible Grafikkarte (muß 1024x768x16bit darstellen können)
DirectX 8 kompatible Soundkarte
Windows 95/98/ME/2000

Ein kleines Problem haben Windows XP-User, denn unter XP läuft Civ3 zunächst nicht, man muss die Startdatei des Spiels auf die Kompatibilität für Windows 98 abändern, dann läuft es auch auf XP einwandfrei.

Der Start eines neuen Spiels:
Man wählt zunächst die Eigenschaften der Spielwelt aus (Größe, klimatische Bedingungen und Verteilung der Landmasse), anschließend entscheidet man sich für ein Volk seiner Wahl (Details hierzu später), man kann der Figur die man darstellt und dem Volk das man führt auch einen frei wählbaren neuen Namen und Titel geben.
Original: Bismarck, Kanzler der Deutschen.
Spielerei: Karl-Heinz, Scheff der Wurstköche
So führt man dann eben das Volk der Wurstköche durch die Jahrtausende, und wenn diese glücklich sind, wird der „Wir lieben den Scheff-Tag“ gefeiert. So kann jeder für seine persönlichen Witzchen sorgen.
Nun wählt man noch die Anzahl der Computergegner und eine von 6 Schwierigkeitsstufen, wobei die erste für Einsteiger gedacht ist, die zweite für normale anspruchsvolle Spieler und ab Level 3 wird es zunehmend höllischer, ich habe einmal testhalber eine Partie im 6. Level angefangen, und obwohl ich eigentlich nicht schlecht gearbeitet hatte bekam ich gegen die übermächtigen Gegner keinen Fuß auf den Boden, irgendwann verbündeten sich 3 Nationen gegen mich und nach kurzem heldenhaften Abwehrkampf wurde mein Reich von drei Fronten überrannt => Feierabend! Ich bleibe nun bei Level 2, auch da darf man sich keine großen Fehler erlauben, sonst kann es ganz schnell vorbei sein.

Beginn des Spiels:
Man beginnt mit einem Siedler und einem Arbeiter im Jahr 4000 v. Chr. irgendwo auf der Welt. Der Siedler gründet die erste Stadt, der Arbeiter beginnt sogleich, die Umgebung der Stadt auszubauen (Straßen, Ackerland oder Bergbau). Civilization ist ein rundenbasiertes Spiel, d.h. man macht seinen Zug und dann machen alle Gegner nacheinander ihren Zug, danach ist man selbst wieder an der Reihe.

Die erste Stadt:
Innerhalb einer Stadt gibt es vieles zu tun, die Bevölkerung muss verpflegt werden, möglichst so das die Stadt wächst und gedeiht, und die Produktion der Stadt muss festgelegt werden. Man hat die Auswahl zwischen militärischen Einheiten, neuen Siedlern oder Arbeitern, Stadtgebäuden und Weltwundern. Militärische Einheiten braucht man zur Sicherung seiner Städte und zum Erobern fremder Reiche. Siedler ermöglichen das Gründen weiterer Städte, Arbeiter werten die Landschaft auf, Gebäude in den Städten bringen Fortschritte in verschiedenen Bereichen wie Wissenschaft, Wohl der Bewohner, Steuereinnahmen, Verteidigung, Produktion usw.), jedoch kosten solche Gebäude auch Unterhalt. Weltwunder sind seit Civ1 bereits dabei, jedes WW kann nur einmal auf der Welt gebaut werden, das schnellste Volk hat gewonnen, die anderen schauen in die Röhre. Weltwunder bringen positive Auswirkungen, entweder nur für die Stadt in der es steht oder für alle Städte des Reiches.

Zur Strategie:
Wichtigstes Ziel zu Beginn ist eindeutig die Expansion, will sagen Siedler produzieren und neue Städte gründen, so gut es eben geht. Bei einer gewissen Größe der Staates sollten dann die Produktionen der Städte aufgeteilt werden, einige Städte sollten weiterhin Siedler produzieren, andere Militär, wieder andere Infrastruktur und äußerst produktive Städte sollten Weltwunder in Angriff nehmen. Irgendwann wird man nach und nach auf die Computergegner stoßen und dann fängt die Diplomatie an (mehr dazu weiter unten). Mehr zur Strategie sage ich an dieser Stelle mal nicht, jeder sollte hier sein eigenes Erfolgsrezept entdecken.

Fortschritt:
Von wegen „früher war alles besser“, damit kommt man bei Civ3 nicht weit, wer nicht forscht der nicht gewinnt, nur wer vom Wissen her seinen Gegnern überlegen oder zumindest gleichwertig ist kann sich in diesem Spiel behaupten. So forscht man zu Beginn nach dem Alphabet, dem Rad und der Eisenverarbeitung, später nach Medizin und Dampfmaschine und in der Neuzeit sind es Sachen wie Laser, Recycling und Atomenergie. Die Dauer der Forschungen hängt davon ab, wie hoch die Staatseinnahmen sind und welchen Anteil davon man für die Forschung ausgibt, je mehr desto schneller sind die Wissenschaftler. Jede erforschte Technologie eröffnet neue Möglichkeiten in Form neuer Einheiten, Gebäude oder Weltwunder die man bauen kann.

Ziel des Spiels:
GEWINNEN! *g* Klingt soweit einfach, aber ein Sieg kann auf 6 verschiedene Arten zustande kommen:
Eroberung: die gute alte rustikale Variante, vernichte alle Gegner und herrsche alleine über den Planeten
Raumschiff: Baue ein Raumschiff und besiedele andere Galaxien bevor es andere tun
Kultur: ein überlegener Kulturwert gegenüber allen Gegnern bedeutet ebenfalls den Erfolg
Diplomatie: Sobald die Vereinten Nationen (eins der Weltwunder) gebaut wurden, kann man dort den Vorsitzenden wählen lassen, wer das wird gewinnt auf der Stelle das Spiel
Domination: Dein Staatsgebiet bedeckt 75% der gesamten Landfläche? Danke, reicht!
Punkte: Wenn bis zum Jahr 2050 noch keine Entscheidung auf einem anderen Weg gefallen ist, wird anhand eines Punkteschlüssels (Bevölkerung, Militärmacht, Kultur usw.) der Sieger ermittelt.

Die besten Eigenschaften von Civ1 und Civ2 wurden selbstverständlich beibehalten, jedoch wurde das Spielprinzip noch durch zahlreiche neue Features aufgepeppt.
Die wohl entscheidendsten Neuerungen von Civ3 sind:

1. Größere Unterschiede zwischen den einzelnen Völkern:

Bei Civ1 und Civ2 waren die Grundlagen aller Völker identisch, dies wurde nun geändert, so verlangen unterschiedliche Völker unterschiedliche Spielstrategien, will man erfolgreich sein.
Es stehen insgesamt 16 verschiedene Völker zur Auswahl (Ägypter, Amerikaner, Azteken, Babylonier, Chinesen, Deutsche, Engländer, Franzosen, Griechen, Inder, Irokesen, Japaner, Perser, Römer, Russen und Zulus)
Jedes Volk hat zwei von insgesamt sechs Sondereigenschaften oder Talente, die dem Spieler in gewissen Situationen Vorteile bringen. die sechs Eigenschaften sind:
- Expansion: kann Spezialeinheit Scout ausbilden, bessere Erträge aus Barbarenhütten
- Handel: Geringere Korruption, erhöhte Steuereinnahmen aus großen Städten
- Industrie: Arbeiter arbeiten schneller, erhöhte Produktion in großen Städten
- Militär: militärische Gebäude zum halben Preis, schnellere Beförderung siegreicher Einheiten
- Religion: religiöse Gebäude zum halben Preis, keine Anarchie bei Wechsel der Regierungsform
- Wissenschaft: wissenschaftliche Gebäude zum halben Preis, sofortiger Technologiefortschritt in jeder neuen Ära

Außerdem hat jede Nation noch ihre eigene militärische Spezialeinheit, was auch einige taktische Facetten hat. So haben alte Kulturen in der frühen Phase des Spiels Vorteile, jüngere Kulturen später. Beispiele sind die römischen Legionen und die ägyptischen Kampfwagen in der Antike, im Mittelalter französische Musketiere und russische Kosaken, in der Neuzeit deutsche Panzer und amerikanische Kampfjets. Diese bestimmen auch den Spielverlauf, wer sich gleich zu Beginn des Spiels mit den Ägyptern anlegt, wird böse Überraschungen erleben, denn deren schnelle Kampfwagen sind in großer Zahl eine echte Plage, der man kaum Herr werden kann.

Und die verschiedenen Völker betreiben auch unterschiedliche Außenpolitiken. So verhalten sich z.B. die Inder und Irokesen sehr friedlich, die Römer und Perser eher aggressiv, die Deutschen werden bei dem geringsten Anzeichen von Schwäche über einen herfallen (wir haben doch nur 2 Weltkriege entfacht, werden wir diesen üblen Ruf eigentlich nie mehr los? *g*), auch das sollte man bei der Sicherung der eigenen Grenzen berücksichtigen.

2. Ressourcen und Luxusgüter

Ressourcen/Rohstoffe stellen ein überlebenswichtiges Element für jedes Volk dar, nur mit Rohstoffen hat man Macht. In Civ1 und Civ2 hatte man sich eine hübsche Vormachtstellung erarbeitet die man dann auch als geübter Spieler recht einfach behaupten konnte. Dies ist jetzt nicht mehr der Fall, da man ohne Besitz der Rohstoffe spezielle Einheiten oder Gebäude oder Sonstiges schlicht und einfach nicht bauen kann. Die Rohstoffe werden übrigens erst dann auf der Karte sichtbar wenn man die zugehörige Technologie erforscht hat. Es braucht also auch eine gehörige Portion Glück. Die Rohstoffe und ihre Verwendungen:
- Eisen: der wichtigste Rohstoff, um alle brauchbaren militärischen Einheiten der Antike und des frühen Mittelalters bauen zu können.
- Pferde: die Grundlage für alle schnellen Landeinheiten vor der Erfindung des Panzers
- Kohle: ohne Kohle kann kein Eisenbahnnetz errichtet werden
- Salpeter: Schwarzpulver als Basis für spätmittelalterliche Land- und Seeeinheiten
- Öl: in der Neuzeit überlebenswichtig, ohne Öl keine Panzer, keine Flugzeuge, keine Schlachtschiffe.
- Gummi: neben Öl die zweite wichtige Grundlage für viele moderne Einheiten
- Aluminium: wichtig zum Bau von High-Tech Einheiten und Raumschiffteilen
- Uran: braucht man ebenfalls für Raumschiffteile und für Atomraketen, Atom U-Boote und Nuklearkraftwerke.

Luxusgüter sind eine nützliche Sache, um sein Volk bei Laune zu halten. Insgesamt gibt es 8 davon, nämlich Edelsteine, Elfenbein, Farben, Felle, Gewürze, Seide, Weihrauch und Wein. Befinden sie sich innerhalb des eigenen Staatsgebietes und sind mit einer Straße an das Verkehrsnetz des Staates angeschlossen, profitieren alle Städte die ebenfalls an diesem Straßennetz hängen von diesem Luxusgut. Je mehr verschiedene Luxusgüter man hat, desto besser...denn insbesondere in Städten die einen Marktplatz haben wird es ab dem dritten Luxusartikel nochmals verbesserte Auswirkungen auf die Bevölkerung haben. Da man normalerweise eine oder zwei, in Ausnahmefällen auch mal drei dieser Luxusressourcen selbst besitzt, sollte man versuchen weitere aus dem befreundeten Ausland zu importieren. Aber hier muss man aufpassen, die KI der Computergegner ist erschreckend stark, da wird knallhart gefeilscht, so wie bei den Vorgängern wo man die Konkurrenten leicht ausnehmen konnte ist es nun nicht mehr, im Bereich Verhandlungen sind das jetzt alles bestechend realistische Diplomaten, die sich ihrer Stärken und Schwächen stets bewusst sind.

3. Diplomatie

Wie ja eben bereits angedeutet sind die Verhandlungen mit anderen Herrschern in Civ3 eine echte Herausforderung. Es kann um fast alles gefeilscht werden. Bündnisverträge, Weltkarten, Ressourcen, Luxusgüter, Technologien, Städte und das liebe Kleingeld sind optionale Tauschgegenstände. Gerade dringend benötigte Ressourcen sind nur gegen sehr hohe Gegenleistungen erhältlich, die anderen Herrscher wissen ganz genau wie wertvoll ihre Besitztümer sind und welche hohen Preise sie dafür verlangen können. (Beispiel: du brauchst in der Antike dringend Pferde zum Aufbau einer mobilen Streitmacht, du selbst hast keine aber dein babylonischer Nachbar. Dieser ist auch durchaus bereit dir diese abzugeben, jedoch sollst du dafür 10 Goldstücke pro Spielrunde, die Technologie der Monarchie und eine Karte deines Staatsgebietes abdrücken. An dieser Stelle geht dann die Grübelei los, ob es all das auch wirklich Wert ist). Wichtig ist auch: Ein abgeschlossener Vertrag gilt nur für 20 Spielzüge, danach muss neu verhandelt werden, was die KI-Gegner gerne für eine kleine Preiserhöhung nutzen. Solche Verhandlungen sind mitunter eine wirklich teuflische Sache, die für einiges Zähneknirschen beim Spieler sorgen werden. Aber gelungen ist es trotzdem.

4. Kultur

Eine weitere drastische Neuerung ist die Kultur, jedes Volk kann durch kulturelle Errungenschaften sein Ansehen bei der Konkurrenz verbessern. Außerdem ist auch der kulturelle Level für jede einzelne Stadt nicht unwichtig. Wird eine neue Siedlung gegründet, stehen für die Produktion zunächst nur die direkt angrenzenden 8 Felder zur Verfügung. Steigt der kulturelle Wert dieser Stadt, erweitert sich der Bereich auf 20 Felder!
Eine Erhöhung des kulturellen Wertes einer Stadt erreicht man durch das Bauen von Weltwundern und durch andere Gebäude in der Stadt (Tempel, Bibliothek, Universität, Kathedrale und andere). Der Kulturwert des gesamten Staates errechnet sich aus den Summen aller Städtewerte. Und was bringt der ganze Spaß? Nun ja, wenn man kulturell einem benachbarten Volk überlegen ist, kann es passieren das nach einiger Zeit Grenzstädte des Gegners in einer friedlichen Revolution überlaufen und Teil des eigenen Staates werden. Das Ganze funktioniert natürlich auch umgekehrt, deshalb sollte man in diesem Bereich nicht zu sehr ins Hintertreffen geraten, sonst könnten sich irgendwann einige Städte zum Gegner verabschieden.

5. Nationales Denken

Bei Civ1 und Civ2 herrschte man über einfache Menschen, die auch alle gleich waren. Hier gehören nun sowohl Stadtbewohner als auch Siedler und Arbeiter einem bestimmten Volk an, was anfangs noch nicht wichtig ist, aber sobald man eine kriegerische Auseinandersetzung beginnt wird man mit dieser Tatsache konfrontiert. Beispiel: Man spielt die Griechen und führt einen gut verlaufenden Krieg gegen Frankreich. Sobald man nun eine feindliche Stadt, z.B. Lyon mit 1 Million Einwohnern, erobert, kontrolliert man diese zwar, aber in Lyon wohnen dann halt immer noch diese 1 Million Franzosen! die teilweise nicht allzu glücklich über die Besatzung sind und ziemlich sauer reagieren, die Stadt wird entsprechend anfällig für Unruhen. Man kann auch feindliche Arbeiter oder Siedler gefangennehmen, diese arbeiten dann zwar für einen aber behalten ebenfalls ihre Nationalität, sie verrichten die entsprechenden Aufgaben langsamer als einheimische Arbeiter.

6. Erfahrungsstufen militärischer Einheiten

Hier wurde eins Schwachstelle der Vorgänger ausgemerzt, denn dort konnte es schon einmal passieren, daß man mit Pfeil und Bogen einen Panzer besiegte. Das passierte nicht oft aber es kam vor. Rein theoretisch besteht diese Chance noch immer, jedoch wurde die Wahrscheinlichkeit minimiert, da nicht ein Gefecht berechnet wird, sondern eine Berechnung kostet eine der beiden Einheiten einen Hitpoint, wer zuerst keine mehr hat, hat verloren. Die Anzahl der Hitpoints ergibt sich aus der Erfahrung der Einheit. Es gibt 4 Erfahrungsstufen:
2 Hitpoints haben Rekruten, in akuten Krisenfällen kann man ab einer bestimmten Technologie Einheiten aus der Bevölkerung einer Stadt rekrutieren, diese stellen jedoch meist das letzte Aufgebot dar.
3 Hitpoints haben Standard-Einheiten die normal in den Städten produziert wurden
4 Hitpoints haben Veteranen oder Einheiten die in einer Stadt mit Kaserne produziert wurden
5 Hitpoints haben Elite-Einheiten, diese haben sich im Gefecht bewährt und stellen die Spitze eines jeden Heeres dar
Wenn eine Einheit ein Gefecht siegreich überstanden hat, besteht die Möglichkeit einer Beförderung, z.B. vom Veteranen zur Elite.

Es gibt sicherlich noch weitere Neuerungen, dies sind meiner Ansicht nach jedoch die wichtigsten neuen Sachen die man kennen sollte.

Abschließende Bewertungen:

Grafik:
Die Grafik ist sicherlich nicht der Brüller, das war sie schon 2001 nicht. Zwar sind die Einheiten bei der Fortbewegung und in der Schlacht etwas animiert, ansonsten ist es die aus Civ2 altbekannte Schräg-von-oben-Draufsicht. Man sieht alles was man sehen muss, große Spielereien würden womöglich zur Unübersichtlichkeit führen und durch die teilweise bewußte Schlichtheit bekommt man auch auf etwas älteren Rechnern Civ3 noch sehr gut zum Laufen. Denn im Vordergrund steht ganz eindeutig der Spielinhalt, Sid Meier selbst hat einmal kurz nach der Veröffentlichung des Spiels gesagt, als er auf das Thema angesprochen wurde: „Sehen sie sich die Entwicklung auf dem Markt doch einmal an, je bombastischer die Grafik eines Spieles bei der Erscheinung ist, desto schneller wird sie veralten wenn die Konkurrenz mit noch besseren Effekten kommt.“ Der Mann hat Recht!

Sound:
Es gibt Soundeinspielungen bei den Bewegungen und Kampfhandlungen von Einheiten und bei besonderen Ereignissen, ansonsten sieht es hier ziemlich dürftig aus. Aber auch hier gilt, zu viele Spielereien lenken nur vom eigentlichen Game ab, wer wirklich Musik zu Civ3 braucht, der macht es wie ich, stellt den Sound des Spiels ab und legt sich eine gute CD in die Stereoanlage. Besser ist das.

Steuerung:
Die Steuerung erfolgt sehr übersichtlich über Maus und Tastatur, viele Befehle sind durch Tastatur-Shortcuts vereinfacht, hier gibt es keinerlei Grund zur Kritik.

Spielanleitung:
Wenn es ein Spiel in meiner Sammlung gibt, bei dem mich die Anleitung wirklich überzeugt hat, dann ist es Civ3. Es ist nämlich nicht nur ein dünnes Heftchen welches den unerfahrenen Spieler dumm sterben läßt wie bei zu vielen anderen Games. Nein, hier hält man ein brauchbares Taschenbuch in den Händen. Auch Neulinge die keinen der Vorgänger gespielt haben werden dank dieses Büchleins einen guten Einstieg in die Welt von Civilization erhalten, so das die Frustmomente sich in Grenzen halten dürfen.

Mein Fazit:
Civilization ist DAS! Spiel, das habe ich nach Teil 1 gesagt, nach Teil 2 auch und ich sage es wieder. Welch schönere Herausforderung kann es an einen Computerspieler geben, als die Geschichte der Menschheit der letzten 5000 Jahre zu erleben.
Außerdem hatte zumindest ich nebenbei bei der Civilization-Reihe viel gelernt, was mir auch in der Schule in einigen Fächern half. (allen voran Geschichte und bei mir auch Englisch da ich Civ1 nur in der US-Version hatte)
Deshalb ein Wort an alle besorgten Eltern: Computerspielen muss nicht schädlich für Kinder und Jugendliche sein, wenn man die Zeiten der Sprößlinge vorm PC überwacht und ihnen die richtigen Spiele gibt aus denen ein Lerneffekt gezogen werden kann. Ein Paradebeispiel hierfür ist Civilization. Es enthält umfangreiche Datenbanken die es zu erkunden gibt, und die in bestimmten Bereichen mehr Informationen hergeben als so manches dicke Lexikon.
Ich habe mit Civ1 1993 auf meinem ersten PC begonnen, und dieses Spielprinzip hat mich in seinen Bann gezogen. Auch finde ich das rundenbasierte Prinzip sehr gut, andere Strategiespiele bei denen man auch verschiedene Epochen durchlebt (z.B. Age of Empires und Rise of Nations) laufen in einem Echtzeitmodus ab und entwickeln einen unglaublichen Streßfaktor. Da hat man es bei der Rundenstrategie wesentlich gemütlicher.
Ich halte Civilization 3 für eines der komplettesten Strategie-Pakete die es auf dem Spielemarkt gibt und kann es nur jedem empfehlen. Als geeignetes Einstiegsalter würde ich 12-14 Jahre ansetzen, da man in diesem Alter die Komplexität des Spiels durchschauen kann und der Lerneffekt hier am Größten ist.
Wer es noch nicht hat, im Internet und bei vielen Händlern ist es inzwischen wirklich günstig zu haben, holt es euch!

16 Bewertungen, 2 Kommentare

  • jens811983

    14.04.2005, 17:00 Uhr von jens811983
    Bewertung: sehr hilfreich

    zu enen tollen Spiel. Hab ich lange nicht mehr gespielt - muss ich wieder mal machen. Ich hatte es aufgegeben, nachdem ich häufiger gegen die Gegner untergegangen bin. Wahrscheinlich war Level 3 doch zu hoch für mich (als Civ-Neuling), obwohl ich

  • moddy

    14.04.2005, 16:35 Uhr von moddy
    Bewertung: sehr hilfreich

    zu einem genialen Spiel ! Es hat mich ewig lang begeistert und mein Vater zockt es heute noch bis zum abwinken ;) Gruß Moddy