Civilization III (PC Strategiespiel) Testbericht

Civilization-iii-pc-strategiespiel
ab 20,10
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Erfahrungsbericht von andilein77

Wie erobere ich eine Welt?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Heute möchte ich Euch ein Spiel vorstellen, dessen Inhalt und Geschichte jeder Computerspielefan kennen dürfte, Civilization 3. Andilein77 verbrachte schon bei den Vorgängern viele Stunden vor PC und Konsole (Civilization 2 gab es auch für die Playstation), für die neueste Fassung dieses Kultspieles werfe ich meinen elektronischen Helfer gern wieder an und erlebe genauso dieses süchtig machende Spielprinzip wie bei jedem andern Teil der Serie.
Dieser Bericht soll Euch ein wenig die Geschichte von Civilization näher bringen, genauso wie alles wissenswerte zum Spiel.


Civilization – History

1991 erschien ein Spiel, was auch ein Stück wenig die Welt der Strategie-/Aufbauspiele verändert hat, Civilization. Sid Meier landet nach „Pirates“ und „Railrood Tycoon“ wohl seinen größten Erfolg, damals noch in niedrigen Auflösungen (320x240 bzw. 640x480).
Bevor man 1996 den zweiten Teil auf den Markt brachte, erschien vorher CivNEt, mit einem damals sensationellen Multiplayermodus. Civilization 2 brachte natürlich bessere Grafik und logischerweise auch wichtige Verbesserungen in der Spieltiefe.
Cid Meier trennt sich dann von Microprose und brachte 1999 mit „Alpha Centauri“ den eigentlichen Civilization-Nachfolger auf den Markt, mit „Call to Power“, „Civilization – Test of Time“ hatte er eigentlich nichts zu tun, hier versuchte man nur mit dem Namen „Civilization“ ein gutes Geschäft zu machen.
Nun, wir haben 2002, Sid Maier har sich noch mal mit Civilization beschäftigt, herausgekommen ist Civilization 3, ein absolut gelungener Teil der Serie.


Vor dem Spiel


Installation/Systemvoraussetzungen

Wo man das Spiel erwerben kann muss ich Euch ja nicht verraten, aber ob Ihr das Game auf Eurem PC spielen könnt, dass kann ich Euch sagen. Der Spielehersteller hat folgende Systemvoraussetzungen für Civilization 3 vorgesehen:

Prozessor: Pentium 2mit mindestens 300 MHz Taktfrequenz
Arbeitsspeicher: 32 MByte RAM (Arbeitsspeicher)
Festplattenkapazität: 400 MByte, sowie 40 MByte für Auslagerungsdateien
Betriebssystem: ab Windows 95
Grafik und Sound: DirectX 8.0 kompatible Grafik- und Soundkarte

Die Mindestvoraussetzungen lesen sich eigentlich recht harmlos, es empfiehlt sich natürlich, das Spiel auf einem wesentlich besseren System zu spielen, die Rechenleistung wir im Laufe des Spiels natürlich nicht weniger, und wer da pro Runde nicht stundenlang warten möchte, der sollte schon einen aktuellen PC besitzen.

Zur Installation möchte ich nur so viel sagen, sie läuft absolut problemlos.


Spielprinzip

Bevor ich Euch und mich auf das Spiele loslasse, möchte ich noch schnell das Spielprinzip erklären.
Bei Civilization, einen rundenbasierendem Strategiespiel entscheidet man sich nicht für einen Figur, nein man wählt eine ganzes Volk und führt dieses durch die Weltgeschichte. Man kümmert sich sowohl um die Belange des eigenen Volkes, wie auch seiner Nachbarn, die es gilt im Zaun zu halten. Ziel des Spieles ist es, seine Nation an die Spitze der Welt zu setzen, mit welchen Mitteln das geschieht, das bleibt Euch weitestgehend selbst überlassen.


Im Spiel


Voreinstellungen

Wir wählen die ausführende Datei zu Civilization 3(ich wird das ganze im weiteren Bericht mit Civ 3 abkürzen), wenige Sekunden später erwartet uns auch schon ein schöner Titelscreen. Von hier aus kann man mehr oder weniger direkt in Spiel einsteigen, ein Tutorial sowie verschiedene Möglichkeiten der Spielkonfiguration stehen auch zur Verfügung. Wir entscheiden uns für den längsten Weg und wählen „Neues Spiel“. Bevor man als aufstrebender Weltherrscher auf das Game losgelassen wird, darf man zunächst die Welt auf der man später spielt, etwas seinen eigenen Bedürfnissen anpassen, wollt Ihr Gebirge, bekommt ihr Gebirge, wollt Ihr eine üppige Vegetation... Natürlich wollen auch die Barbaren wissen, wie böse sie sein sollen, dies kann man ebenfalls einstellen. Empfehlenswert ist es auch eine möglichst große Spielfläche für Eure (und die anderen Nationen) zu wählen, man möchte doch nicht gleich auf seine Mitbewohner stoßen, sondern erst seinen Nation ausbauen.
Apropos Nation, für die dürft Ihr Euch natürlich auch entscheiden. Aus 16 Nationen dürft Ihr die für Euch richtige wählen. Die Wahl der Zivilisation entscheidet auch immer ein Stück weit den Einstieg in das Spiel. Bereits bei der Wahl, wird Eure Zivilisation mit zwei Attributen belegt, daran könnt Ihr sofort erkennen, wie die Grundzüge dieser Nation aussehen. Die deutsche Zivilisation hat Ihre Stärken im Militär sowie in der Wissenschaft, wählt man zum Beispiel die Engländer, bekommt man es mit einer Nation zu tun, die Ihre Stärken im Handel sowie in die Expansion ihrer Fähigkeiten setzt.
Eure Entscheidung für eine Zivilisation ist auch in so fern wichtig, dass man zu Beginn zwei freie Technologien mit auf den Weg bekommt, diese sind von dem gewählten Volk abhängig.
Hat man sich für seine Nation entschieden, darf man auch noch seine Nachbarn aussuchen, wie viele und welche es sein sollen, dass entscheidet ihr selber. Wer seine Welt ganz allein bevölkern will, sogar dies lässt sich einrichten.
Was fehlt nun noch, natürlich der richtige Name sowie die Anrede für mich als Spieler. Man kann also sowohl den Namen, wie auch die Bezeichnung seines Volkes ändern und wer schon immer mal gern mit „Meister“ angesprochen werden möchte, der kann dies in Civ 3 auch haben.
Nun aber schnell ins Spiel...


Meine Eindrücke und Erfahrungen

So, man hat sich nun durch die einfach zu verstehenden Menüs gewälzt, jetzt kann es auch schon losgehen. Ein kurzer Anfangstext weißt Euch ein, wer ihr überhaupt seid sowie welche Technologien ihr mit auf den Weg bekommt. Auf den schweren Weg, denn Ihr startet auf einer unerforschten Karte (dies sieht man daran, dass noch alles um seine Anfangseinheiten herum schwarz ist) mit gerade einmal 1-2 Einheiten, normalerweise einem Siedler und einem Arbeiter (Worker). Also, gleich zu Beginn eine Veränderung im Vergleich zum Vorgänger, der Siedler ist nun nur noch der Siedler, also derjenige der eine Stadt gründet, der Arbeiter kümmert sich um Straßenbau (später Eisenbahnschienen) sowie um Terrainverbesserungen. Man sucht sich zu Beginn einen geeigneten Standpunkt für seine Stadt, hier fällt einem natürlich auf, das sich wie in Natura das Terrain gebietsabhängig unterscheidet. Von Wüste, über Gebirge bis zum Wald oder Dschungel ist alles dabei. Diese einzelnen „Untergründe“ unterscheiden sich im Spiel durch mehrere Umstände, die für Eure Nation wichtig sind, wie viel Nahrung kann ich aus diesem Fleck Erde gewinnen, wie sehen darauf die Produktions- sowie Handelserträge aus. Darin unterscheidet sich jedes Terrain. Klingt etwas kompliziert, na gut machen wir es einfach, wir bauen erste unsere Stadt am besten auf eine Wiese, nicht in ein Gebirge und wenn es geht auch nicht in den Dschungel. Die Stadt soll prächtig wachsen, viel Nahrung und Einnahmen produzieren. Und dies passiert logischerweise eher in einer Stadt, die auf einem ertragsreichen Terrain gebaut wird.
Gut, der Siedler darf sich nun auf einem Fleck Land platzieren, schon öffnet sich auch der Stadtbildschirm, in diesem wird Eure Stadt verwaltet. Man kann sich anschauen, wie viel Gebiet eine Stadt belegt (im besten Fall sind es immer 22 Gebietseinheiten), was dieses Gebiet erwirtschaft usw. Und natürlich wird hier auch festgelegt, was Eure Stadt produzieren soll. Produktion bedeutet zu Beginn Expansion, man wird sich wohl zu Beginn für weitere Siedler, Arbeiter oder militärische Einheiten entscheiden, die das unbekannte Land erkunden und so einen geeigneten Platz für weitere Städte finden. Neben Einheiten kann Eure Stadt noch mehr produzieren, nämlich Gebäude sowie kleine und große Weltwunder. Gebäude schaffen der Stadt verschiedenste Verbesserungen, eine Stadtmauer schützt Eure Einheiten in der Stadt besser (Verteidigung 8 bei Bombardierungen, sowie 50 % bessere Verteidigung für Eure stationierten Einheiten), ein Tempel zum Beispiel stellt einen unglücklichen Bürger zufrieden. Es gibt Unmengen von Gebäuden, ein Ziel ist es natürlich, so viele wie möglich in einer Stadt zu errichten.
Wichtiger als Gebäude sind natürlich die „Wunder“, sowohl die großen wie auch die kleinen. Ein Wunder wird Eure Zivilisation eine lange Zeit beschäftigen, die Verbesserung die dieses Wunder mit sich bringt, wird Eurer Nation aber auch einen enormen Nutzen bringen. Beispiele gefällig? Baut man die Pyramiden, besitzt man automatisch in jeder Stadt auf dem Kontinent eine Kornkammer, baut mein ein „Orakel“ verdoppelt sich die Wirkung von Tempeln um 50%. Bei diesen teilweise enormen Verbesserungen kann man sich natürlich vorstellen, wie lange eine Zivilisation daran baut, aber dieser Aufwand lohnt sich wirklich. Ach ja, ich erwähnte ja die kleinen Wunder, worin besteht nun der Unterschied, zwischen kleinem und großen? Die „normalen“ Wunder werden bei der Eroberung der Stadt in der sie stehen nicht zerstört, die kleinen schon. Man kann sich also die meisten Vorteile eines großen Weltwunders durch Eroberung sichern, auch wenn man es nicht gebaut hat, ein kleines wird bei Eroberung zerstört. Große Wunder können weiterhin durch neue Technologien wirkungslos werden, ein kleines Wunder verliert nicht seinen Effekt. Der dritte Punkt, wodurch sich große und kleine Wunder unterscheiden, sind die Voraussetzungen für den Bau. Ein großes Wunder lässt sich sofort nach dem Erarbeiten einer neuen Technologie bauen, für ein kleines Wunder müssen oftmals bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden, möchte man zum Beispiel das kleine Wunder „Wallstreet“ bauen, so muss man mindestens 5 Banken in seinen Städten besitzen.

Kommen wir nun wieder ganz zurück zum Anfang, mit der Nation entscheidet man sich für zwei Technologien, diese reichen natürlich bei weitem nicht aus, um Eure Zivilisation an die Spitze der Menschheit zu führen. Eure Wissenschaftler werden für Euch eine Technologie nach der anderen erfinden, wenn Ihr sie nur lasst. Man bestimmt selbst, wie schnell sich die Zivilisation im wissenschaftlichen Bericht entwickelt, dafür benötigt man natürlich das nötige Kleingeld, um die Wissenschaftler zu unterstützen. Aber dies werden Eure Städte schon erwirtschaften, wenn Ihr Sie genug ausbaut, eben durch Gebäude, aber auch durch Terrainverbesserungen und Straßen-/Eisenbahnschienenbau.

Ihr erinnert Euch noch an die 22 Felder, die im besten Falle zu Eurer Stadt gehören, auf diesen erwirtschaft diese eine Stadt fast alles, was Euer Volk benötigt. Für die Ausbauarbeiten kommt natürlich nur der Arbeiter infrage, dieser baut Straßen rund um Eure Städte, legt Bewässerungskanäle an, oder baut Minen um Erze abzubauen. Je nach Gebiet muss man sich für die richtige Terrainverbesserung entscheiden, auf eine Wiese gehört definitiv keine Mine, ein Gebirge kann man gleich gar nicht bewässern. auf jeden Fall gehört aber eine Straße und später (wen man die nötigen Ressourcen erwirbt oder findet) auch ein Schienennetz.

Wenn ich schon einmal die Ressourcen erwähne, diese spielen eine ganz wichtige Rolle im Spiel, hier gibt es eine Veränderung zu den Vorgängerversionen. bei Civ 3 unterscheidet man zunächst einmal zwischen drei verschiedenen Ressourcentypen, Bonus-R., Luxus-R. sowie strategische Ressourcen. Die Bonus-Ressourcen sind am häufigsten zu finden, sie bringen der Stadt, die diese nutzt, mehr Nahrung und/oder mehr Geld. Luxus-Ressourcen haben diesen Effekt ebenfalls, sind aber noch wichtiger für Eurer Volk. Zum einen können sie von der Stadt, auf deren Feld sich diese Ressource befindet mit anderen verbundenen Städten gehandelt werden, sobald in diesen Städten ein Marktplatz errichtet wird, bewirken diese Luxusgüter das Glücklichwerden ein oder mehrere Bürger, je nachdem wie viele Luxus-Ressourcen die Stadt besitzt. Am wichtigsten sind natürlich die strategischen Ressourcen, dies ist zugleich eine Veränderung am Spiel die mir nicht so recht gefällt. In Civ 2 konnte man nach dem Entdecken einer Technologie durch seine (bei Civ 2 noch) Siedler das Straßennetz in ein Schienennetz umbauen lassen. Dies funktioniert bei Civ 3 auch (wenn dies nun auch der Arbeiter erledigt), zum Schienenbauen benötigt man aber zwei strategische Ressourcen (Eisen und Kohle). Hat man diese nicht, kann man kein Schienennetz bauen. Dazu kommt noch, das dieser Typ von Ressourcen schwer zu finden ist, jede Nation hütet diese wie Ihren Augapfel und verbraucht werden können diese Ressourcen auch noch. Es kann also vorkommen, das man während der Entwicklung seiner Zivilisation an verschiedenen Entwicklungen oder Einheiten vollständig vorbeigeht, weil einem dazu die Ressourcen fehlen. Dies verschärft natürlich nur den Schwierigkeitsgrad, denn wenn eine andere Nation diese Ressource besitzt, dann bleibt einem nichts anderes übrig, als Handel mit diesem Land zu betreiben, möchte man die Ressource für sich allein besitzen, so muss man sich die feindliche Stadt oder das ganze Land schon unter den Nagel reißen.

Damit kommen wir nun auch schon zu unseren Mitbewohner auf der virtuellen Civ 3 Landkarte. Je nachdem, wie viele und welche „Mitnationen“ man bei den Anfangseinstellungen wählt, desto schwieriger wird auch das Spiel. Mehrere Völker müssen sich eine Land teilen, dies führt zwangsläufig zu Konflikten. Aber so weit sind wir noch nicht, zu Beginn ist man ja allein. Doch wer ist das, eine Einheit mit einer „fremden“ Farbe? Ganz klar, entweder ihr entdeckt bei Euren Landerforschungen den „Feind“ oder er entdeckt Euch. Aber keine Angst, meist wird man nicht gleich überfallen, mir ist es zumindest erst einmal passiert. Zu Beginn der „Beziehung“ erfolgt erst mal ein Erschnuppern und Antesten, wie stark die andere Nation denn ist. Handelsbeziehungen kommen vielleicht dazu, vielleicht tauscht man auch Technologien aus, dabei muss man aber aufpassen, das man nicht betrogen wird. Bis zum Friedensvertrag ist alles möglich, was Euch und diesem anderen Volk nützen kann. Es kann aber auch ganz anders kommen, ich nehme mal die Griechen als Beispiel. Civ 3 Logbuch Andilein77: „Meine Nation war schon ordentlich ausgebaut, da entdeckte ich diese Nation. Ihre arrogante Art gefiel mir gleich zu Beginn nicht, immer wieder forderten sie mich auf „die große griechische Nation“ durch die Technologien meines Volkes zu unterstützen. Und als ich dies einmal bei zähen Verhandlungen verneinte, erklärte mir der griechische Staatsmann sofort den Krieg...“
Der Gegner versucht Euch natürlich immer so gut es geht auszunutzen, je nach Nation und Stärke Eurer Zivilisation verhält sich das Oberhaupt anders. Weiß er um Eure Stärke, wird man lange nur drohen und nicht so schnell in einen Krieg ziehen, hat man natürlich nur wenige Kampfeinheiten und der Gegner weiß dies, so sitzt ihm das Schwert doch ziemlich locker. Um sich vor anderen Nationen zu schützen, benötigt man also dringend Kampfeinheiten. Diese werden wie die „friedlichen“ Einheiten ebenfalls in Städten gebaut, belasten aber den Staatshaushalt nicht, schwächen also im Kriegsfall nicht Eure Stadt. Im Spiel gibt es eine Menge verschiedener Einheiten, die meisten kann man einfach bauen, wenn man die nötige Technologie entwickelt hat, manche benötigen aber auch die von mir so geliebten strategischen Ressourcen. Für einen Swordsman benötigt man zum Beispiel Eisen, für eine Panzer gar Gummi und Öl.
Jede Nation besitzt zudem eine Einheit, die nur sie bauen kann, bei den Deutschen ist dies zum Beispiel der Deutsche Panzer.

Ich glaube, nun habe ich Euch das Spielprinzip ausreichend erklärt, dies könnte man in ganzen Büchern ausbreiten, wenn man das nur wollte. Ich möchte Euch zumindest noch erklären, was mich so fasziniert hat am Spiel und was mir weniger gefiel.

Bei Civ 2 hab ich immer nach dem gleichen Spielprinzip gespielt, maximaler Stadtausbau, nahezu alles Geld in die Wissenschaft, ein wenig natürlich auch in das Militär. Ich hatte teilweise mehrere Jahrhunderte vor anderen Nationen mein Raumschiff fertig gestellt, konnte die Nationen mit meiner modernen Technologie noch komplett erobern. Bei Civ 3 wir dies schwer, die KI (künstliche Intelligenz – die „Intelligenz“ der Computerspieler) hat sich sehr verbessert. Zudem bieten sich nun mehrere Möglichkeiten des Sieges, das Raumschiff stellt nicht mehr allein den Sieg dar.
Wie gesagt, die Intelligenz des Spiels ist besser geworden, dies merkt man an vielen Dingen. Zum einen laufen in eine Stadt geschickte Einheiten nicht mehr kreuz und quer über die Karte, so gut wie immer finden sie den Weg wirklich allein. Vom Vorgänger bin ich da etwas anderes gewohnt. Ausnahme bleibt da die Automatisierungsfunktion der Arbeiter, diese würde ich selbst nicht einsetzen, wenn ich ein Riesenreich besitze, wenn man nicht aufpasst, zerstört diese Funktion einfach zu viel.
Ein weiterer positiver Punkt ist, das man eindeutig mehr mit dem Gegner machen kann, bzw. das er einem viel mehr stört. Handel, Friedensvertrag, wirtschaftliches Embargo, der Umgang mit anderen Nationen bietet mehr Interaktion. Der Gegner spielt dabei seine Rolle sehr gut, dessen Vorgehensweise ist nicht immer absehbar. Und wenn einmal ein Krieg ausbricht, dann kann es bei schwacher Verteidigung durch aus passieren, dass der Gegner einen überrollt und am ausgestreckten Arm verhungern lässt. Denn eine Stadt zu überfallen und dann wieder Frieden mit dem Gegner zu schließen, dies klappt nicht mehr.
Absolut positiv ist auch die Hilfefunktion. Ich würde sogar sagen, mit Gebrauch dieser kann selbst ein Civ 3-Anfänger sich alle Fragen zum Spiel selbst beantworten und einfach losspielen ohne vorher die Anleitung zu wälzen. Darüber hinaus kann man auch als Fortgeschrittener viel aus der Hilfe herauslesen.
Da ich ja sowohl die englische wie auch die deutsche Version das Games gezockt habe, kann ich auch auf mit ein paar Worten auf die deutsche Umsetzung eingehen, diese ist sehr gelungen. Der gesamte Text ist passend, man hat sich sehr viel Mühe gegeben, die richtigen Worte zu finden. Dennoch würde ich die englische Version vorziehen, aber aber aus reiner Geschmacksentscheidung.

Das Spiel hat ein paar negative Punkte, auch wenn diese nicht wirklich spielbeeinflussend sind. Meine Kritik an der Ressourcenwichtigkeit konntet ihr ja schon weiter oben lesen, etwas störend finde ich auch, das das Spiel im Verlauf zur reinen Klickorgie ausartet, je größer das Reich, desto schwer wird es, alles zu überblicken. Trotz der Automatisierungsfunktion muss man alles allein machen und das kann bei einer großen Nation dauern. Ich wünsch mir einfach bessere Hilfen, die einem etwas Spielarbeit abnehmen.
Ein weiterer Punkt ist natürlich, das Spiel hat einen dermaßen hohen Suchtfaktor, ich hab schon manche Nächte verspielt und merkte nicht, wie die Zeit vergeht. Aber das kann auch ein positiver Punkt sein, jeder so wie er es sehen will.


Grafik

Ich bin kein Spieler, der an ein Game hohe grafische Anforderungen stellt, mich muss das Spielprinzip begeistern, dann nehme ich fast jede Grafik in kauf. Beim Design von Civ 3 kann ich durchaus sagen, ich bin zufrieden. Im Vergleich zum Vorgänger erwartet einen natürlich eine Verbesserung, eine Grafikorgie darf aber niemand erwarten. Viel Wert wurde ganz klar auf Übersichtlichkeit gelegt, man erkennt jederzeit um welchen Typ Einheit es sich handelt, oder welche Ressource sich auf den verschiedenen Gebieten befinden. Bei den Einheiten wurde außerdem sehr viel Wert auf Details gelegt, sie sehen alle unterschiedlich aus, die Animationen sind gelungen und nicht nur zweckmäßig sondern auch schön anzuschauen. Selbst wenn man eine Einheit nicht bewegt, hat diese ein gewisses Eigenleben, dass gefällt mir.
Ein weitere positiver Punkt, man bleibt von Grafikfehlern verschont, mir ist auf jeden Fall keiner aufgefallen.


Sound

Beim Sound verhält es sich ähnlich wie bei der Grafik, ich erwarte hier keinen Hör-Overkill. Die Sounds und Effekte sind mehr zweckmäßig aber dennoch gelungen, wer sie nicht hören will, kann sie zudem abschalten.
Auf jeden Fall gefällt mir an den Effekten auch die Verspieltheit, kriegerische Einheiten lassen markige Töne von sich wobei man an den Klängen fast erkennen kann, um welche Einheit es sich handelt. Dies funktioniert auch bei die verschiedenen Arbeiten des Workers, diese klingen alle unterschiedlich.


Zum Spiel


Meine Strategie

Civ 3 bietet wahnsinnig viel Möglichkeiten, je nach Spielernatur kann man unterschiedliche Ziel haben. Der eine möchte als großer Eroberer in die Geschichte eingehen, ich für meinen Teil setze eher auf die Ausbaufunktionen in Verbindung mit einer effektiv laufenden Wissenschaft.
Hier nun meine Strategie in Kurzform: Die ersten Einheiten sind schnell produziert, zu Beginn achte ich vor allem auf eine schnelle Expansion, wobei man jede Stadt durch Kampfeinheiten sichern sollte. Eine größere Rolle spielt für mich der Ausbau der Städte, sowohl Terrain-Veränderungen, Gebäude- wie auch Weltwunderbau stehen bei mir an erster Stelle. Mein Ziel ist es immer, alle Weltwunder in meiner Nation zu vereinen, natürlich ein schweres Stück Arbeit. Dazu muss auch die Wissenschaft effektiv funktionieren, ich versuche immer so zu forschen, dass sich ein Weltwunder bauen lässt. Schwerpunkte bei der Forschung leg ich zu Beginn auf Monarchie und Republik, später dann auf Demokratie, Kanalisation sowie Dampfkraft. Um ein Eisenbahnnetz bauen zu können, schaue ich mich natürlich schon frühzeitig nach Eisen um, manchmal ist dies extrem schwer zu finden.
Je größer der technische Vorsprung wird, desto bösartiger und aggressiver wird natürlich auch der Gegner. Im späteren Zeitpunkt läuft also alles auf eine Auseinadersetzung aus, notfalls gehe ich auch Kompromisse ein, damit dies bei mir nicht vor einem ausgebauten Eisenbahnnetz und dem möglichen Einsatz von Panzern passiert. Mit diesen beiden Punkten kann ich dann auch einer Übermacht an Gegnern standhalten, durch den weit fortgeschrittenen Ausbau der Städte ist ein schneller Einheitenbau auch kein Problem mehr. Je nach Lust und Laune dränge ich dann die Gegner nur weit in ihre eigenen Reihen zurück, mit mehr Einsatz kann man sie auch komplett überrennen. aber das verlangt natürlich viel Zeit.
In der Neuzeit setze ich dann nur noch auf ein Ziel, so schnell wie möglich das Raumschiff fertig zu stellen...


Patches, Add-On

Für die englische wie auch für die deutschte Version sind unlängst Patches zum Download bereitgestellt worden, die Bugs im Spiel ausmerzen.

Ab Oktober 2002 (in Deutschland voraussichtlich am 21. November) erscheint das Add-On „Play the World“ was unter anderem mehrere neue Nationen bietet.


Webtipps

http://www.civ3.com/de/civ3.cfm (die offizielle Seite)
http://www.civ3.de/ (gute deutsche Fanseite)
http://www.civiii.de.vu/ (noch eine nette Fanseite)


Fazit

An die Gesamtheit eines Games stelle ich doch hohe Anforderungen, Civ 3 begeistert mich bei jedem Spiel. Das Spielprinzip ist ausgefeilt genug, um es nie langweilig erscheinen zu lassen. Man entdeckt wieder und wieder neue Feinheiten. Civ 3-Anfänger finden auch ohne Anleitung schnell ins Spiel, Tutorial und die Hilfefunktion leisten gute Dienste.
Grafik und Sound reißen sich zwar kein Bein raus, wissen aber dennoch zu gefallen, hindern vor allem nicht daran, Freude am Spiel zu haben.
Wer Aufbauspiele mag, sollte sich Civ 3 einfach mal anschauen. Aber Vorsicht, die Freigabe ab 6 halte ich für etwas gefährlich. Einerseits kann man bei diesem Spiel wirklich etwas lernen, auf der anderen Seite wirkt die „realistische\" Darstellung des Krieges mit der Verharmlosung von z. B. atomaren Waffen auf mich etwas abschreckend.
Ansonsten kann ich das Spiel eigentlich nur jedem ans Herz legen.