Civilization III (PC Strategiespiel) Testbericht

Civilization-iii-pc-strategiespiel
ab 20,10
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Auf yopi.de gelistet seit 03/2008

5 Sterne
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Erfahrungsbericht von HeBoS1982

Grafik ist nicht alles

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Civilization ist wohl eine der bekanntesten und auch erfolgreichsten Serien. Für alle die Civilization nicht kennen: Civilisation ist ein Runden-Strategiespiel. Es gab schon sehr viele Civilization Spiele. Dabei existieren aber eigentlich nur 3 Teile. Es gibt noch andere als Civilization I, II und III aber diese tragen keine Nummer und gehören daher nicht direkt zur Serie. Für Civilization zeigt sich einer der erfolgreichsten Spiele-Designer verantwortlich: Sid Meier. Civilization III ist das aktuellste Spiel der Serie. Nach Civilization II verließ Sid Meier seine Firma und gründete seine eigene. Daher schien es so als sei die Serie gestorben. Sid Meier produzierte dann einen inoffiziellen Nachfolger der sich Alpha Centauri nannte. Dieses Spiel ähnelte sehr Civilization aber die Atmosphäre fehlte. Doch dann kam es trotzdem noch zu Civilization III. Ich habe mir das Spiel kurz nach dem erscheinen der deutschen Version gekauft weil mir schon Civilization I und II sehr gut gefielen. Ich habe für das Spiel im Saturn 49,99 € bezahlt und dieses Geld hat sich gelohnt.

Spielprinzip:

Vor dem Spielstart legt man genau fest wie die Welt beschaffen ist. Dies ist sehr wichtig für den späteren Spielverlauf. Wenn z.B. viele Berge existieren dann ist es schwer die Karte die noch größtenteils unerforscht ist zu erkunden. Außerdem findet man so auch weniger gute Bauplätze. Die Größe der Karte ist auch sehr wichtig. Auf kleinen Karten kommen sich die einzelnen Nationen sehr schnell in die Quere und dadurch wird es schnell zu ersten Kriegen kommen. Auf großen Karten kann man aber auch ganz ohne Krieg durch das Spiel kommen.

Eine der wichtigsten Entscheidungen vor dem Spielstart ist die Wahl der Nation. Alle Nationen haben spezielle Stärken aber damit auch gleichzeitig Nachteile gegenüber anderen. Daher sollte man sich bei der Wahl der Nation viel Zeit lassen und auch die Gegner sollten weise gewählt werden da dadurch der weitere Spielverlauf erheblich beeinflusst wird. Alle Nationen haben auch eine spezielle Militäreinheit die in bestimmten Epochen zu einem enormen militärischen Vorteil verhelfen können.

Nach dem Spielstart befindet man sich auf der Karte und nur ein sehr kleiner Ausschnitt ist sichtbar weil wie schon gesagt fast die ganze Karte unerforscht ist. Nun ist es also an der Zeit die erste Stadt zu gründen. Dazu hat man am Anfang 2 Einheiten zur Verfügung. Der Siedler dient zum Bau von Städten und der Bautrupp kann das Gelände um die Städte herum verändern oder er kann Straßen, Schienen usw. bauen. Eine Stadt funktioniert nur gut wenn das umliegende Gelände durch Bautrupps bearbeitet wurde. Bei der Suche nach geeigneten Standorten für Städte sollte man mehr als zuvor auf das Gelände achten. Neben normalen Ressourcen wie z.B. Gold sollte man auf strategische Ressourcen und auf Luxusgüter achten. Wenn man z.B. die strategische Ressource Eisen besitzt und der Gegner nicht so ist man ihm militärisch zumindest am Anfang überlegen da man stärkere Einheiten bauen kann. Auch die Luxusgüter können über den Erfolg einer Nation entscheiden. Wenn eine Nation keine Luxusgüter besitzt ist es bei großen Städten sehr schwer die Bewohner unter Kontrolle zu halten. Dadurch kann man Luxusgüter sehr gut zum Handeln benutzen. Die Computergegner zahlen enorme Summen um ein Luxusgut zu bekommen. Ein solcher Handel gilt aber nur für 20 Runden.

Die Städte sind aber nach wie vor der wichtigste Bestandteil des Spiels. Je mehr Städte man besitzt umso mehr macht besitzt man auch. Daher sollte man alle Städte wenn möglich mit mindestens 3 Verteidigungseinheiten oder mehr bestücken. Eine wichtige Neuerung des Spiels ist die Kultur. Fast alle Gebäude produzieren Kulturpunke. Dadurch weitet sich der Kulturradius aus und dadurch kann man z.B. Grenzstädte des Gegners übernehmen ohne das dies als kriegerische Handlung aufgefasst wird. Besonders gute Kulturproduzenten sind die Weltwunder. Diese haben natürlich auch noch andere Effekte. So sorgen z.B. die Pyramiden dafür, dass kein Kornspeicher mehr gebaut werden muss und dadurch wachsen die Städte auch ohne Kornspeicher schneller. Ein besonders wichtiges Weltwunder stellt die Verbotene Stadt dar. Je weiter die Städte von der Hauptstadt entfernt sind umso größer ist die Korruption. Dadurch werden Städte uneffizient. Wenn man eine Verbotene Stadt baut dann gilt die Stadt in der das Weltwunder steht sozusagen als 2. Hauptstadt. So kann man also erreichen, dass auch weiter entfernte Städte wieder produktiv werden. Jedes Weltwunder kann übrigens nur einmal gebaut werden. Daher sollte man sich mit dem Bau von Weltwundern sehr beeilen.

Jetzt mal zu den Städten an sich. Von Anfang an kann man ein Bevölkerungsmaximum von 6 erreichen. Dabei handelt es sich aber nur um eine Größenangabe und nicht um die Einwohnerzahl. Bis dahin sollten Tempel und Kolloseum in der Stadt stehen. Dann kann man mit einem Aquädukt ein Bevölkerungsmaximum von 12 erreichen. Wenn man über 12 hinaus will dann sollte man natürlich gut für die Zufriedenheit sorgen. Um die 12 zu überschreiten ist ein Krankenhaus notwendig. Bei Civ. I und II war es noch so, dass die Einheiten von ihrer Heimatstadt unterhalten wurden. Das ist jetzt nicht mehr der Fall. Jetzt wird der Unterhalt für die Einheiten aus der Staatskasse bezahlt. Dadurch kann man also in den produktivsten Städten die Einheiten produzieren und diese dann zu ihrem Bestimmungsort bringen. Da ist es auch schon mal sinnvoller Kriegseinheiten im Hinterland zu produzieren wenn man dort nur eine Runde für eine Einheit benötigt als an der Grenze des Gegners zu produzieren wenn man dort vielleicht 20 Runden benötigt. Spätestens wenn alle Städte durch Schienen verbunden sind ist es egal wo was produziert wird da Schienen der optimale Transportweg sind da Einheiten die sich hier bewegen keine Bewegungspunkte verbrauchen.

Bei Diplomatie und Handel hat sich einiges getan. So kann man jetzt beim Handel wählen mit welchen Ressourcen man handeln will. Dadurch kann man einen Gegner aber auch ganz einfach klein halten. Wenn man selber alle Ressourcen unter Kontrolle hat dann kann man dem Gegner für enorme Summen diese Ressourcen verkaufen wodurch der Gegner kaum noch in der Lage ist sein Land zu erweitern. Um zu handeln muss aber eine Straße zwischen den Hauptstädten bestehen. Außerdem ist der Handel über Wasser möglich. Auch in der Diplomatie hat man mehr Möglichkeiten. So kann man einen Gegner z.B. zum Boykott gegen einen anderen Gegner überreden. Bei allen möglichen Verhandlungen sagt einem der Berater ob der Gegner wohl mit dem Angebot einverstanden ist. Wenn der Berater meint, dass das Angebot nicht angenommen wird dann sollte man es nicht versuchen da man dadurch die Verhandlungspartner verärgert.

Ein sehr wichtiger Punkt in Civilization III sind ganz klar die Staatsformen. Dabei sollte man darauf achten wie man Spielt und dann die passende Staatsform wählen. Wer Krieg führen will der sollte sich dabei für die Monarchie oder für den Kommunismus entscheiden und für den friedlichen Weg sollte man eher auf Republik oder Demokratie setzen. Die Staatsformen haben aber auch noch andere Vor- und Nachteile aber das ist weniger wichtig. Bei einem Wechsel zu einer anderen Staatsform herrscht für kurze Zeit Anarchie. In dieser Zeit kommt es zu Krawallen und in den Städten wird nichts produziert. Daher sollte man den Zeitpunkt für einen Wechsel sehr gut wählen. Im Krieg kann Anarchie fatale Folgen haben weil man keine Einheiten nachproduzieren kann.

Man kann natürlich noch mehr zum Spielprinzip schreiben aber ohne zu übertreiben kann ich hier behaupten, dass man ein ganzes Buch alleine über das Spielprinzip schreiben kann. Daher habe ich hier nur die meiner Meinung nach wichtigsten Aspekte des Spielprinzips zusammengefasst.

Bedienung:

Das Interface ist sehr gut gelungen und überzeugt im Vergleich zu den Vorgängern durch Übersichtlichkeit und einen großen Kartenausschnitt. Auch die einzelnen Menüs in den Städten sind sehr gut gelungen und man verliert eigentlich kaum den Überblick. Die Steuerung ist auch gleichzeitig sehr variabel. So kann man Fast alle Funktionen mit Maus oder wenn man will auch per Tastatur ausführen. Die optimale Steuerung ist allerdings eine Mischung aus Maus und Tastatur. Das Diplomatiemenü ist auch sehr gut gelungen und erklärt sich fast von selbst. Selbst die Menüs für die Berater sind obwohl sie viele Informationen enthalten leicht zu verstehen. Die Steuerung war in noch keinem Civilization besser.

Grafik:

Die Grafik ist nicht sonderlich wichtig bei diesem Spiel. Das merkt man der Grafik selber auch an. Ein Unterschied zu Civilization II ist zwar zu erkennen aber deutlich besser ist die Grafik trotzdem nicht. Die Karte und alle Einheiten sind 2D und ganz nett aber es wäre deutlich mehr möglich. Die Perspektive hat sich auch im Vergleich zum ersten Teil nicht verändert was aber sicher kein Nachteil ist. Die Karte wirkt sehr leblos und auch die Einheiten glänzen nicht gerade mit Animationen. Daher würde ich sagen, dass die Grafik einfach nur Durchschnitt ist.

Anleitung:

Die Anleitung ist sehr gut gelungen. Besonders die Gliederung der Themen ist sehr durchdacht und logisch. Die Anleitung ist in 15 Kapitel plus Anhang unterteilt. Dadurch muss man nie lange suchen wenn man etwas wissen will. Wer die Anleitung aber komplett lesen will der sollte sich einen Tag Zeit nehmen. Die Anleitung besteht nämlich aus über 200 Seiten. Der Text ist verständlich geschrieben und durch Screenshots zur Erklärung wird er außerdem aufgelockert. Hinten in der Anleitung findet sich ein Index in dem man speziell nach einzelnen Begriffen suchen kann. Dies ist aber eigentlich nicht nötig da die Anleitung so gut strukturiert ist.

Fazit:

Civilization III ist ein sehr gutes Spiel. Man sollte aber strategisch denken können und daher verstehe ich die Altersfreigabe ab 6 nicht so ganz. Das Spiel ist relativ Komplex und daher glaube ich kaum, dass ein 6 Jähriger gut mit dem Spiel klarkommen würde. Aber vielleicht irre ich mich auch in dieser Hinsicht. Das Spiel ist auch für Einsteiger zu empfehlen. Für Profis ist der Einstig natürlich kein großes Problem und schon nach wenigen Zügen sollte man sich gut zurechtfinden. Einsteiger werden wohl etwas länger brauchen um sich in das Spiel einzufinden aber auch das sollte nach wenigen Stunden gelungen sein. Das Spiel ist leider im späteren Spielverlauf etwas unübersichtlich da man einfach den Überblick über die vielen Städte verliert, das ist aber durch Benachrichtigungen über den Bau von Erweiterungen nicht weiter schlimm. Die Grafik lädt zwar nicht gerade zum Spielen ein aber die Atmosphäre sorgt dafür, dass die Grafik nicht so wichtig erscheint. Selbst wenn man nicht sofort mit dem Spiel klarkommt kann man durch die sehr gute und ausführliche Anleitung Spaß an diesem Spiel haben. Im Vergleich zu Civilization II sind die Unterschiede zwar nicht sehr groß aber sie sind auf jeden Fall bemerkbar und sorgen auch für eine neue Motivation. Falls man aber nicht mit Strategiespielen am Hut hat sollte man besser die Finger von dem Spiel lassen. Allen anderen kann ich dieses Spiel aber guten Gewissens empfehlen.

Ich hoffe, dass euch der Bericht gefallen hat. Falls ich noch etwas vergessen haben sollte dann sagt mir bitte bescheid. Also vielen Dank fürs Lesen und Bewerten. Ich wünsch euch noch einen schönen Tag.

Dieser Bericht wurde von mir auch auf Ciao.com veröffentlicht.

© HeBoS1982

17 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Finron

    10.06.2002, 16:26 Uhr von Finron
    Bewertung: sehr hilfreich

    Danke für den Tipp! Kannte bislang nur das Brettspiel. Muss ich mal im Computerladen schaun.