Clatronic BBA 2594 Testbericht

Clatronic-bba-2594
ab 30,82
Auf yopi.de gelistet seit 05/2005
5 Sterne
(2)
4 Sterne
(1)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Handhabung & Komfort:  sehr gut
  • Design:  gut
  • Reinigung:  sehr einfach

Erfahrungsbericht von LeaofRafiki

LeaMom backt Brot - im Automaten

Pro:

eine enorme Arbeitserleichterung, reduziert die Ausgaben für (Bio)Brot

Kontra:

das Display könnte besser sein

Empfehlung:

Ja

Lange, lange bin ich um einen Brotbackautomaten herumgeschlichen, hab mich viel informiert und dann meine Ansprüche an so ein Gerät aufgelistet:
- es sollte ein Quergerät sein, bei dem die Backform NEBEN dem Bedienfeld ist, damit ich es auch später im Sitzen bedienen kann (ich hab ja nicht so langeArme wie ein Orang-Utan)
- es sollte einen so kräftigen Motor haben, daß es auch reine Vollkornbrote kneten und backen kann, ohne nach kurzer Zeit seinen Gesit aufzugeben
- es sollte von außen nicht zu heiß werden („cool touch\") falls mal eine Katze in einem unbeobachteten Moment drüberläuft und
- es sollte erschwinglich sein.
Die Geräte, die ich in natura in den Läden in Augenschein nehmen konnte und die die beiden ersten Bedingungen erfüllten, lagen in einer Preiskategorie ab € 129 aufwärts - und das war mir schlichtweg zu viel. So viel meine Wahl auf den Clatronic BBA 2594, für den ich bei ebay im Sofortkauf € 66,00 bezahlt habe, zzgl. € 9,70 für den Versand, weil ich ihn unbedingt mit der Deutschen Post AG getätigt haben wollte. (Per DPD hätte er nur € 5,00 gekostet.)


Aussehen

Einen ersten Eindruck bekommt man schon durch die Abbildung.
Das (H x B x T) – 28cm x 42cm x 27cm große Gerät selber ist weiß, mit abgerundeten Kanten und einem Sichtfeld sowie Lüftungsschlitzen im Deckel. . Rechts daneben ist das Bedienfeld mit dunkelgrauen Tasten und einem (leider schlecht sichtbaren) Display.
Klappt man den Deckel hoch, sieht man die Kastenform, in der mit zwei Knethaken der Teig geknetet und anschließend das Brot gebacken wird.


Zubehör

Das mitgelieferte Zubehör besteht aus einem Hakenspieß zum Entfernen der Knethaken, einem Meßlöffel für EL und TL sowie einem Meßbecher mit u.a. Mililiter-Einteilung.


Bedienungsanleitung

Diese ist mit 72 Seiten recht umfangreich in drei Sprachen gehalten: Deutsch, englisch und ungarisch (? - jedenfalls eine mir unverständliche Sprache, in der es statt „Erläuterungen zum Bedienfeld\" heißt: „Magyarázatok a kezelötáblához\") und umfaßt neben den bereits erwähnten Erläuterungen zum Bedienfeld die Funktionen des Geräts, den Programmablauf, eine Tabelle mit dem zeitlichen Ablauf der Programme und einen sehr ausführlichenRezeptteil mit 77 Rezepten für Backwaren und 3 für Konfitüren.


Bedienfeld

Das Bedienfeld selber ist recht übersichtlich und leicht zu bedienen: es gibt 6 Tasten und ein LCD Display (das das Programm, den gewünschten Bräunungsgrad, die Teigmenge und die Zeit bis zum Programmende anzeigt).
Die Start/Stop-Taste erklärt sich von selber,
mit der Farbe-Taste wähle ich den gewünschten Bräunungsgrad (hell - mittel - dunkel)
mit der Teigmenge-Taste stell ich die Teigmenge ein
mit der Auswahl-Taste eines der zehn Programme und
mit der Zeit-Taste kann ich, wenn ich mag, eine Vorprogrammierzeit eingeben.


Programme

Diese werden also mit der Auswahl-Taste eingestellt:
1. Normal (für Weiß- und Mischbrot, Gesamtzeit 3:20h/3:30h je nach Teigmenge)
2. Schnell (zur schnellen Zubereitung von Weiß- und Mischbrot, Gesamtzeit 1:58h)
3. Weißbrot (zur Zubereitung von besonders lockerem Weißbrot, Gesamtzeit 3:50h)
4. Süßes Brot (eigentlich zur Zubereitung von süßem Hefeteig, Gesamtzeit 1:52h)
5. Vollkorn (für VollkornbroteGesamtzeit 3:30h/3:40 je nach Teigmenge)
6. Kuchen (für alles, was mit Backpulver gebacken wird, Gesamtzeit 2:00h)
7. Teig (wenn man nur rühren und den Teig in eine andere Form umfüllen will, um ihn wie gewohnt im Ofen zu backen, Gesamtzeit 1:50h)
8. Backen (zum Nachbacken von Brot oder Kuchen, maximal 1:00h)
9. Marmelade (zum Kochen von Marmelade und Konfitüre, Gesamtzeit 1:20h)
10. Sandwich (zur Zubereitung von lockerem Sandwichbrot, Gesamtzeit 3:09/3:20h je nach Teigmenge)

Bis auf das Kuchen-Programm gibt es überall eine Vorheizperiode, die ich in meinem alten, kalten Gemäuer sehr schätze, erst recht bei Hefeteig.


Backen eines Brotes

Als erstes wird man wohl die Backform und die Knethaken einsetzen - ich setze beides gleich nach dem Backen gespült wieder ein und nehme statt dessen den Meßbecher und den Hakenspieß raus, die ich hier verstaue, da sie sich sonst in meiner Küche verkrümeln...
In die nun leere Backform kommt als allererstes die sorgfältig abgemessene Menge Wasser (je nach Rezept bzw. bei Brotbackmischugen lt. Packungsaufdruck), darauf das Mehl und zuletzt die Hefe, falls welche verwendet wird.
Diese Reihenfolge ist wichtig, damit die Hefe nicht zu früh mit dem Wasser in Kontakt kommt. Sind alle Zutaten drin, stelle ich das gewünschte Programm, die Teigmenge und den Bräunungsgrad ein, drücke auf Start, was das Gerät mit einem Piepsen quittiert und lasse es die nächsten Stunden arbeiten.
Kurz vor Ende des ersten Knetvorgangs und vor der ersten Aufgehphase ertönt ein Signalton, der mir anzeigt, daß ich, wenn ich mag, noch mal Zutaten wie z.B. Nüsse, Körner oder Früchte zugeben kann, und am Ende der Backzeit ertönt auch ein Signal, bevor eine einstündige Warmhaltephase beginnt.
Ist das Brot fertig gebacken, und meiner Meinung nach dunkel genug (sonst geb ich ihm noch etwas Backzeit mit dem Programm Backen), bewaffne ich mich mit zwei Topflappen, um die heiße Backform aus de Gerät zu wuchten. Auf einem Rost stell ich sie auf den Kopf, wackel von unten ein büschen an den Bajonettverschlüssen des Knetantriebs, damit es herausfällt.
Manchmal bleiben die Knethaken in der Form, manchmal im Brot stecken, dann tritt der Hakenspieß in Aktion, um sie zu entfernen.
Man kann auch vor dem letzten Aufgehen des Teigs, am besten mit bemehlten Fingern, die Knethaken aus dem klebrigen Teig fischen, aber da durch die Antriebswellen eh Löcher im Brotboden zurückbleiben, hab ich dies nur einmal gemacht und angel sie lieber wieder aus dem gebackenen Brot.


Besonderheiten

Als sehr angenehm finde ich, daß ich bei den Programmen Normal, Vollkorn und Sandwich die Teigmenge einstellen kann. Die käuflichen Brotbackmischungen sind meist mit der Menge I zu backen und ergeben dann ca. 750 g Brot. Da ich aber mittlerweile meist nach Rezept - und dann nur Vollkorn/Sauerteigbrot - backe, wähle ich dann die Teigmenge II (ca. 1300 g), was den Vorteil hat, daß der Teig auch wirklich die Form ausfüllt. Bei den kleinen Mengen ist es mir schon passiert, daß das Brot nur 4 cm hoch war...

- - - - - Reinigung und Wartung - - - - -

Diese ist kinderleicht! Die Backform, wegen um die Knethaken herum evtl. festsitzender Brotstücken ein paar Stunden (oder wie bei mir über Nacht) einweichen und anschließend mit einem milden Spülmittel reinigen, das selbstverständlich abgekühlte Gerät von außen nur mit einem feuchten Lappen abwischen - fertig.
Vor dem ersten Gebrauch sollte man übrigens die Backform mit Fett einpinseln und für ca. 10 Minuten bei 160 ° in den Ofen stellen, anschließend mit Küchenkrepp das überschüssige Fett auswischen, auch wenn sie Teflon beschichtet ist, aber das verlängert die Beschichtung enorm. Auch zwischendurch, so ca. nach jedem 10. Gebrauch kann man diese Prozedur wiederholen.


Meine Erfahrungen - Vorteile

Ich konnte mir das Backen in einem Automaten anfangs nicht so recht vorstellen, es ist aber nicht viel anders als wenn ich ein Kastenbrot im Ofen backe, bis auf die Kleinigkeit, daß ich nicht anschließend die Knetmaschine sauber machen muß. Ein für mich Riesenvorteil auch ist, daß das Gerät die notwendige Umgebungstemperatur für das aufgehen eines Hefeteigs selber herstellt. Seit ich den Automaten benutze, hab ich kein Problem mehr damit, daß der Hefeteig sagt „ich will nicht gehen, mir ist‘s bei dir zu kalt\" oder daß ich ihm jedesmal ein genehmes, warmes Plätzchen suchen muß.
Auch konnte ich keine großen Geschmacks- oder Konsistenzunterschiede zu einem im Ofen gebackenen Kastenbrot feststellen. Das mag aber damit zusammenhängen, daß ich einen hohen Roggenmehl/.-schrotanteil verbacke und daher meist mit einer Sauerteig/Hefe-Kombi arbeite. Wichtig ist halt, sich entweder genau an die Rezeptvorgaben der Bedienungsanleitung zu halten, oder bei eigenen Rezepten experimentell die Wassermenge zu reduzieren, denn es verdunstet ja nicht so viel Feuchtigkeit beim Backen im Automaten wie beim Backen im Ofen.


Meine Erfahrungen - Nachteile

Das Display ist schlecht zu erkennen, wenn man nicht eine Lampe direkt darüber hat. Auch eine Leuchtdiode, oder ein anderes Kontrolllämpchen, das mir anzeigt, daß das Gerät arbeitet, vermisse ich. Was mich aber am meisten nervt, ist, daß ich nur durch „Danebenstehen\" weiß, an welcher Stelle des Programms sich das Gerät gerade befindet. Es gibt zwar in der Bedienungsanleitung eine ausführliche Tabelle zum zeitlichen Ablauf, aber dies sind, abhängig von der Umgebungstemperatur nur Circa.-Angaben.



Technische Daten (lt. Bedienanleitung)

Modell: BBA 2594
Spannungsversorgung: 230 V, 50Hz
Leistungsaufnahme: 800W
Schutzklasse: I
Füllmenge: 3Liter (entspricht ca. 1300g Brotgewicht)


Fazit

Ich bin mit dem Brotbackautomaten Clatronic BBA 2594 sehr zufrieden. In dieser Preisklasse bietet er mir das, was mir wichtig war, so daß ich über manche Nachteile gerne hinwegsehe.
Ich nutze ihn bislang jedenfalls nur zum Brotbacken, da auch nur schwere Vollkornteige, bei denen selbst meine Kitchen Aid geächzt hat, der Automat aber muckt nicht auf. Kuchen und Konfitüre hab ich noch nicht ausprobiert
Das Brot ist lecker und recht lange haltbar (wohl aufgrund des Vollkornanteils bis zu zehn Tagen), ich hab weniger Arbeit als beim freigeschobenen Backen und spare langfristig noch Geld dabei, wenn ich bedenke, daß ich für ein 1250 g Brot im Bioladen gut € 5,00 bezahle, mich ein selbstgebackenes Brot in dieser Größe und Qualität nur noch ca. € 2,00 kostet...

© LeaofRafiki 17.04.2003

***************************************************
ACHTUNG FAKERSCHUTZ: Ich poste meine Berichte lieber selber und unter gleichem Nick regelmäßig bei Ciao, häufig bei Yopi, nach dem Relaunch selten Dooyoo, und noch seltener auf irgendwelchen anderen Plattformen, aber dafür vielleicht auf meiner Homepage *grins*

17 Bewertungen