Clive Barker's Undying (PC Spiel Shooter) Testbericht

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ab 18,71
Auf yopi.de gelistet seit 05/2005

5 Sterne
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Erfahrungsbericht von harhuettne

Guter Horror-Shooter mit ein paar Mängeln

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Undying ist einer der wenigen Horrorshooter, die in der letzten Zeit erschienen sind, und weil ich solche Spiele sehr gern spiele, habe ich natürlich sofort zugegriffen. Man spielt in Undying Patrick Galloway und reist zu einem alten Kameraden, den man noch vom 1. Weltkrieg kennt, nach Irland um ihm dabei zu helfen, böse Mächte aus seinem Wohnsitz zu vertreiben.

Die ganze Geschichte spielt sich in den 20er Jahren ab, man ist also mit entsprechenden Waffen ausgerüstet. Beim Eintreffen am großen Herrenhaus von Jeremiah Covenant, so heißt der alte Kumpel, ist man lediglich mit einem grün fluoreszierenden Stein ausgerüstet, mit dem man die Gegner nicht töten sondern nur zurückschleudern kann.

Dieser vermeintlich unwichtige Stein erweist sich im Spiel jedoch noch als sehr wichtig. Außerdem ist man von Beginn an schon mit einem 6-Schuß Revolver ausgerüstet, den man entweder mit normalen Bleigeschossen oder mit Silberkugeln laden kann, die gegen magische Feinde wirkugsvoller sind. Im weiteren Spielverlauf findet man noch die tibetanische Kriegskanone, mit der man Eisbrocken verschießen kann, um die Gegner zu lähmen, außerdem gibt es noch eine Sense, mit der man die Gegner im Spiel regelrecht massakrieren kann, man kann damit also Körperteile wie Kopf, Arme und Beine abtrennen.

Es steht dem Spieler auch noch eine Schrotflinte zur Verfügung, die entweder eine Schrotpatrone oder gleich zwei auf einmal abfeuert. Außerdem kann sie mit Brandpatronen geladen werden, so daß die Gegner verbrennen. Eine Speerkanone gibt es auch noch, damit kann man einen Speer auf den Gegner abfeuern, aber das Nachladen dauert so lang, daß man mit dieser Waffe schon mal in Schwierigkeiten kommen kann.

Mit den Molotow-Cocktails kann man versuchen, die Gegner in Brand zu setzen, aber dafür muß man erstmal treffen, was bei den sehr beweglichen Gegnern gar nicht so einfach ist. Leider wollen mir die anderen Waffen nicht mehr einfallen, aber die meisten habe ich genannt.

Das besondere an Undying ist die Tatsache, daß man beidhändig gegen die Gegner vorgehen kann. Mit der linken Hand feuert man grundsätzlich die normalen Waffen ab, mit der rechten kann man magische Zauber beschwören, die verschiedene Wirkungen haben.
Beispielsweise kann man sich damit einen Schutzschild erschaffen, explosive Totenköpfe herbeizaubern und auf die Gegner losrasen lassen, tote Gegner erwecken, so daß sie auf der Seite des Spielers weiterkämpfen und vieles mehr. Anfangs ist die Steuerung etwas kompliziert, da man die Standard-Waffen oft mit einem Zauber kombinieren muß, aber man wird relativ schnell mit diesem System vertraut.

Undying ist in fünf Quests unterteilt, in denen es gilt, jeweils eins der vier Geschwister von Jeremiah Covenant auszuschalten, die gestorben sind und als Untote wiedergekehrt sind. Als erstes muß man Lizbeth an den Kragen, was sich noch relativ einfach gestaltet, dann muß man es mit Ambrose aufnehmen, der ohne die richtige Taktik schon relativ schwer zu besiegen ist.

Nach diesen beiden muß man es in einer Parallelwelt, Oneiros genannt, mit Otto Keisinger aufnehmen, der zunächst für die ganzen unheimlichen Vorgänge im Herrenhaus der Covenants verantwortlich zu sein scheint. Er ist ein relativ einfacher Gegner, man braucht keine besondere Taktik, sondern muß lediglich so lange auf ihn einschießen, bis er stirbt.

Danach wird es mit Aaron schon wieder sehr schwierig. Ohne die richtige Taktik hat man keinerlei Chancen, ihn zu besiegen, aber wenn man weiß, wie man vorgehen muß, ist es ziemlich leicht, ihn endgültig über den Jordan zu schicken. Bethany ist die letzte der Covenant-Geschwister und dementsprechend schwer, selbst wenn man weiß, wie man vorgehen muß, ist es nur eine Glückssache, ob man sie erwischt oder nicht. Sie ist meiner Meinung nach der mit Abstand schwerste Endgegner im ganzen Spiel.

Es gibt zwar auch nach Bethany einen finalen Endgegner, über den möchte ich jedoch nicht allzu viel verraten. Nur soviel sei gesagt: Man muß sich auch hier eine Taktik zurechtlegen, sonst kommt man gegen ihn kaum an.

Insgesamt fängt Undying sehr vielversprechend an, aber nachdem man Ambrose besiegt hat, sinkt meiner Meinung nach der Spielspaß ziemlich stark ab. Das liegt vor allem daran, daß sich ab diesem Zeitpunkt ein Großteil des Geschehens in Oneiros, der Parallelwelt abspielt. Diese Welt kann man allgemein mit Xen in Half-Life vergleichen. Sie ist natürlich sehr verschieden von Xen, aber sie wirkt sich genauso erlahmend auf den Spielspaß aus wie es Xen bei Half-Life tat.

Jedoch ist man im letzten Drittel aus der Parallelwelt heraus, und deswegen steigt der Spielspaß wieder. Mir hat das Spiel am besten vor Lizbeth gefallen, nach Lizbeth ist es auch noch gut, weil im Ambrose-Quest eine sehr schöne und interessante Gegend durchlaufen wird, aber den grusligen Charakter der alten Gemäuer im Lizbeth-Quest kann auch diese Welt nicht mehr ganz bieten, sie macht jedoch trotzdem noch viel Spaß. Ab Keisinger ist bei mir jedoch der Spielspaß beinahe zum Erliegen gekommen, weil irgendwie keine grusligen Schockmomente mehr auftraten (jedenfalls nicht solche wie in der ersten Hälfte des Spiels).

Insgesamt ist Undying schon empfehlenswert, man hätte meiner Meinung nach jedoch viel, viel mehr daraus machen können, wenn man das Spiel durchgehend so unheimlich, interessant und grafisch passend wie in der ersten Hälfte gestaltet hätte.

Trotzdem ist Undying ein gutes Spiel, und ein wenig bedauere ich es schon, daß es aufgrund mangelnder Verkaufszahlen keine Fortsetzung geben wird.

Grafisch gesehen gehört daß Spiel zum absolut besten, was der Spiele-Markt derzeit zu bieten hat. Die modifizierte Unreal Tournament Engine zaubert unglaublich realistische Grafiken auf den Bildschirm, die teilweise beinahe schon fotorealistisch wirken, da die Texturen der Gebäude usw. aus Photos von realen Vorbildern erstellt wurden.

Leider ist Unying aber auch eines der hardwarehungrigsten Spiele überhaupt. Auf meinem System lief es teils sauber, teils ruckelte es unerträglich stark, was daran liegt, daß die UT-Engine CPU-lastig ist, es kommt also weniger auf eine starke Grafikkarte an als auf einen guten Prozessor. Ich habe zwar eine GeForce2 Pro GraKa, aber "nur" einen Pentium 3 600 MHz Prozessor, und aufgrund des schwachen Prozessors mußte ich die Ruckelei ertragen.

Es ist jedoch insgesamt in 1024*768*16 gut spielbar gewesen, nur manchmal ruckelte es (bei aufwendig texturierten Arealen). Ich würde für optimalen Spielspaß einen 800 MHz Prozessor empfehlen, als Grafikkarte müßte auch eine GeForce2 MX genügen.
Für schwache Nerven ist dieses Spiel ganz sicher nichts, die Atmosphäre ist einzigartig, und man gruselt sich hin und wieder schon enorm.

Der Gewaltfaktor ist auch ziemlich happig, tote Gegner bleiben in einer riesigen Blutlache liegen, und wenn man durch die Blutlache läuft, verursacht man mit seinen Schuhen eine blutrote Spur und ein entsprechendes plitschendes Geräusch. Es spritzt auch relativ viel Blut, wenn man einen Gegner trifft, besonders wenn man ihn mit der Sense enthauptet.

Das Spiel wird in einer DVD-Box verkauft, enthalten ist die original US-Software mit deutscher Anleitung.

Jeder Fan von anspruchsvollen Ego Shootern sollte sich dieses Spiel unbedingt kaufen, ein Fehlkauf ist es definitiv nicht, auch wenn es ein paar Schwächen aufweist.

SYSTEMVORAUSSETZUNGEN (wie auf der Packung angegeben):
mind. CPU mit 400 MHz
mind. 64MB Arbeitsspeicher
mind. 350MB Festplattenspeicher
Direct 3D oder Glide kompatible GraKa mit mind. 16MB
mindestens 8fach CD-ROM Laufwerk
Tastatur und Maus
Windows 95/98/Me

ALTERSEMPFEHLUNGEN:
USK-Rating;: geeignet ab 16 Jahren
ESRB-Rating (USA): Mature (17+)


© 3/2002 (YOPI) & 07/2001 (CIAO) by harhuettne

17 Bewertungen, 2 Kommentare

  • forgi

    21.03.2002, 17:39 Uhr von forgi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wow, das könnte in meinen Augen mal als Game-Referenzbericht bezeichnet werden.

  • master-of-disaster

    21.03.2002, 17:32 Uhr von master-of-disaster
    Bewertung: sehr hilfreich

    klasse bericht