Coca-Cola Fanta Testbericht

Coca-cola-fanta
ab 6,89
Auf yopi.de gelistet seit 08/2003
Summe aller Bewertungen
  • Geschmack:  gut
  • Grad der Süße:  sehr hoch
  • Erfrischungsfaktor:  hoch
  • Eignung zum Durstlöschen:  gut

Erfahrungsbericht von roma1

Sturm und Drang in der Flasche

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

„Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.

Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? -
Siehst Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron und Schweif? -
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. -

»Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel ich mit dir;
Manch bunte Blumen sind an dem Strand,
Meine Mutter hat manch gülden Gewand.«

Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht? -
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
In dürren Blättern säuselt der Wind. -

»Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Töchter sollen dich warten schön;
Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn
Und wiegen und tanzen und singen dich ein.«

Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düstern Ort? -
Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau:
Es scheinen die alten Weiden so grau. -

»Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.«
Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan! -

Dem Vater grauset\'s, er reitet geschwind,
Er hält in den Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
In seinen Armen das Kind war tot”


Ich habe dieses schönen und tragischen Gedicht von Johann Wolfgang Goethe zitiert, weil er zu meiner Laune heute passiert. Natürlich habe ich kein Fieber und ich will natürlich im Armen von meinem Vater sterben. Mir geht um etwas anderes, und zwar um Wetter. Heute war in Regensburg der schreckliche Wetter, es regnete, es gab fast keine Sonne, sondern nur starken Wind. Nun, um halb zwölf ist es noch schlimmer geworden. Es weht und weht, aber der Wind ist nicht normal, es ist Sturmwind. Ich höre ihn, obwohl meine Fenstern seit eh und je auf Plastikfenstern gewechselt wurden. Sie sollte extra dicht sein und ich sollte keinen Schall aus außen hören. Vorläufig weht es wie in einem Schornstein. Die Stunde der Geistern bringt mit großen Schritten näher. Es weht, und weht, die Äste der Bäumen biegen furchterregend, es dröhnt. Man kann die Geister beschwören, aber man kann auch seinen Geist aushauchen. Man fühlt sich wie ein Kind, das plötzlich im dunklen Zimmer allein wurde. Aus allen Ecken schauen die Ängste hinaus. Der in erster Ecke hat ungewöhnlich große Augen, der in zweiter Ecke sieht wie ein Vampir Dracula aus, mit zweiten Zähnen, die etwas länger als übliche sind, der dritte ist eine Personifikation des Todes – er tanzt den Tanz des Todes also LA DANCE MACABRE. Der vierte Angst ist wie ein großer Kürbis – sehr rund, sehr orange und mit schrecklich geschnittenen Löcherm, die Mund, Nase und Augen des Kürbisses erinnern sollen. Der Kürbis ist eher bordeauxrot als orange, ich nenne ihn also bloody Marry. Einfach gesagt, ist es schrecklich und ungemütlich. Es weht und man fühlt den Zug im Zimmer. Etwas furchtbar pfeift, alles mir sagt, dass es allen Heiligen in den nächsten Tagen gefeiert wird. Diesen Fest feiere ich schon eigentlich seit ca. ein und halbes Jahres. Wieso? Ich schreibe nämlich meine Magisterarbeit unter das Thema: „Gesellschaft von Aquincum im Licht von Grabsteinen“. Ich erleuchte nun, was Aquincum ist. Es ist die Hauptstadt Unterpannoniens, der römischen Provinz, heutiger Budapest, Carnuntum (also mein Nick) ist dagegen Hauptstadt Oberpannoniens (Bad Deutsch Altenburg, oder Petronell). Ich muss täglich sehr vielen Namen, Berufen, und Lebensjahren analysieren, ich fühle mich also manchmal wie ein Totengräber. Kein Wunder also, dass wenn es Sturmwetter kommt, dann habe ich eine Friedhofslaune und ich fühle mich in meinem Zimmer etwas unbehaglich. Nicht einmal wird mir so eigen zumute und ich sehe Eckenängsten, genauso wie das Kind den Erlenkönig sah. Nein, ich bin kerngesund, ich habe keinen Fieber, es ist nur eine romantische Angstpsychose, genauso wie in einem Film von Alfred Hitchcock.

Heute habe ich auch solche Laune, ich habe also ins Kühlschrank geguckt. Und... ich habe NEIN geschreit, weil ich eine Flasche mit Fanta gefunden. Es wäre darin nichts außergewöhnliches, wenn nicht der Fakt, dass die Fanta aus der Halloween Kollektion stammte. Also Sturm und Drang sogar in der Flasche.

Das Aussehen:
Es handelt sich um eine Petflasche, die von der Halloween Gelegenheit Einwegflasche ist und enthält 1,25 L der Limonade (normalerweise gibt es 1 L Flaschen). Auf der Flasche befindet sich natürlich eine Etikette in den Farben: Bordeauxrot, Neongrün und dunkelblau (Aufschrift: „Fanta“). Es handelt sich hier um Fanta Blood Orange mit einem Kürbis. Die Mutter ist auch bordeauxrot. In der Flasche befindet sich „Sturm und Drang“, also stark gesprudelte Flüssigkeit, die ebenso bordeauxrot ist und duftet stark nach Grapefruits.

Geruch und Geschmack:
Ehrlich gesagt, war ich skeptisch, als ich diese Limonade gesehen habe. Wenn sie so künstliche Farbe hat, dann muss sie Chemie pur sein. Ich war jedoch sehr neugierig, wie sie schmeckt, weil ich schon einige Berichten darüber bei Ciao gelesen habe. Ich habe auch die Etikette gelesen und festgestellt, dass die Limonade sogar vielen natürlichen Säften enthalt. Ich habe sie also gekauft und dann nicht bedauert. Die Fanta duftet sehr schön nach Grapefruits und Blutorangen. Der Geschmack ist noch besser. Die Limonade schmeckt genauso, wie sie duftet, sie ist also sehr aromatisch. Sie ist nicht süß, sondern sehr angenehm prickelt und erfrischend. Den Geschmack kann man auch mit dem Begriff „Sturm und Drang“ nennen, weil er wirklich erfrischend wie ein Wasserfall ist. Nur zum Empfehlen.

Preis:

0,86 Euro


Zutaten:
Wasser, Zucker, Blutorangensaft, Kohlensäure, Säuerungsmittel Zitronensäure, Orangensaft, Aroma, Säuerregulator Natriumcitrate, Farbstoffe (E 110, E 150d, E 122) – na ja, Farbstoffe gibt es etwas, aber man kann es noch aushalten.

Hersteller:
Mit Genehmigung von the COCA – COLA COMPANY.
www.fanta.de
COKE LINE: 0201 / 8112121

Mein Fazit:
Obwohl ich nicht besonders auf Kommerzprodukte stehe (Fanta ist ein typisches Kommerzprodukt, weil sie aus der Gelegenheit des Halloweens hergestellt wird), trinke ich sie mit großem Vergnügen. Es stört mir nicht, dass sie mir Halloween erinnert (ich mag dieses Fest nicht besonders, es ist zu amerikanisch, also ein Ausdruck der Massenkultur) und sich zu Alpträumen beruft. Mir hat die Fanta meine Laune verbessert. Sie duftete himmlisch nach Blutorangen und Grapefruits, und meinen Durst auslöste. Ich muss sagen, dass mein Durst heute besonders teuflisch war, ich fühlte mich, wie ich ganze Hölle im Magen hätte. Wieso? Ich habe heute Leczo gegessen (also ein ungarisches Gericht mit Paprika, ich habe zu viel Chili gegeben). Die Fanta hat alles in meinem Magen geruhig, obwohl sie selbst Sturm und Drang ist. Na ja ich hatte Sturm und Drang in meinem Magen, ich habe es mit Sturm und Drang geruhig. Manchmal gibt es nichts besseres, als Keil mit einem Keil töten (es ist ein polnisches Idiom, also ich weiß nicht, ob es verstanden wurde – man sagt so, wenn man zum Beispiel Eis isst, um eine Angina zu heilen, oder Wodka trinkt um den Kater loswerden. Das mit meiner Laune ala Kind aus dem Gedicht von Goethe war natürlich ein Witz, ja ich fühle mich heute zwar unbehaglich, aber solche Phantasie habe ich nur, wenn ich etwas zu Ciao schreibe. Außer dem wollte ich euch etwas in der Ungewissheit stellen, ich wollte einen Thriller schreiben. Ich bin zwar ein Teufel, oder sogar die Ausgeburt der Hölle, aber Satanistin oder Satans Domina (wie im Lied von Rosenstolz) bin ich nicht. Die Geister habe ich auch nie beschwört (ich halte es als Unmoral), obwohl ich mich wegen meiner Magisterarbeit viel mit Toten abgebe.

20 Bewertungen, 1 Kommentar

  • anonym

    21.03.2006, 17:21 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    mit sehr schöner Dichtkunst...