Coca-Cola Fanta Testbericht

Es gib schon wieder was neues von Fanta. Fanta Exotic nennt die sich. Das sie neu ist, das erzählt mir auch das psychedelisch bunte Etikett. Och mein Gott, denke ich, und packe die Flasche in meinen Einkaufswagen. Von der ekligen gelblichen Farbe lasse ich mich zunächst einmal nicht abschrecken. Sieht so ein wenig aus wie eine abgestandene und verschimmelte Urinprobe, oder wie sonstiger ungesunder Ausfluss. Appetitlich jedenfalls sieht es nicht aus. Aber wenn ich danach gehen würde, ob etwas appetitlich aussieht oder nicht, dann wäre ich hier schon lange verhungert in meiner Studentenbude. An der Kasse ist eine Schlange und so kann ich mich schon mal dem Studium der Inhaltsstoffe widmen. Wasser, Zucker, Orangensaft 3%, Aroma und noch ein paar andere Sachen. Aha, Orange finde ich jetzt aber wirklich schrecklich erotisch, ähm exotisch. Wollen die mir jetzt alten Wein in neuen Schläuchen verkaufen, oder um bei der Sache zu bleiben, alte Fanta Orange in neuem Outfit?

Nun ja, endlich konnte ich sie dann auch ausprobieren. Das liebliche Zischen beim Öffnen der Flasche klingt ja schon ganz nett, aber der gleichzeitig mit ausströmende Geruch erinnert doch etwas an einen Badreiniger oder Weichspüler. Aber auch das hält mich nicht ab. Nur die Harten kommen in den Garten und was uns nicht umbringt, macht uns nur härter. Ausserdem handelt es sich ja um Exotic, also muss das auch so riechen. Wenn’s nach Kölnisch Wasser riechen würde, würde es ja keiner trinken, es sei denn man ist Alkoholiker und hat kein Sprit mehr im Hause. Ich nehme einen großzügigen Schluck, schliesslich habe ich Durst und diesen gilt es zu bekämpfen. Meine Geschmacksnerven registrieren in erster Linie: SÜSS! Nach dem zweiten oder dritten Schluck senden meine Geschmacksnerven panische Signale an das Gehirn, doch bitte die Datenbank nach diesem Geschmack zu durchforsten, um den Geschmack denn auch endlich mal einsortieren zu können. Orange ist es nicht, die ist anscheinend auch nur zur Farbgebung beigefügt. Die Geschmackszellen rattern derweil verschiedene Geschmacksrichtungen durch, um den passenden Namen zu finden. Passionsfrucht? Vielleicht? Mango, nein, abgelehnt! Papaya? Eventuell? So geht das eine ganze Weile, während ich mir ernsthaft Gedanken darüber mache, welcher Geschmack das denn nun ist, oder besser, welche Fruchtsorten da zu schmecken sein sollen.

Ich neutralisiere derweil den Geschmack auf der Zunge, der verdammt lange erhalten bleibt mit Mundwasser, Kaffee und Kippen. Erfolglos, allerdings. Die Fanta stelle ich beiseite um am anderen Tag noch mal den Geschmackstest zu machen. Vielleicht waren meine Geschmacksnerven ja auch überfordert vom scharfen Döner vorher.

Aber auch da komme ich nicht weiter. Allerdings identifiziere ich noch etwas, das vielleicht Ananas sein könnte. Letztlich entscheide ich mich, das der Geschmack irgendwo zwischen Passionsfrucht und Ananas liegt. Vielleicht handelt es sich aber auch um diese komische exotische Frucht, deren Gift erst 10 Jahre später wirkt? Oder, die Außerirdischen haben einen Deal mit Coca Cola geschlossen und verkaufen Urinproben als exotische Frucht. Wer weiss das schon so genau. Es weiss ja auch keiner wie der Blubb in Verona, ähm, in den Spinat kommt.

Die Fanta schmeckt nicht wirklich schlecht, eher interessant, aber gut schmeckt sie auf keinem Fall. Dazu ist sie viel zu süss und der Geschmack zu undefinierbar. Das war ein klassischer Fehlkauf, den man leider nicht bei ebay versteigern kann. Schade eigentlich.

Mein Fall ist diese Fanta definitiv nicht, da bleibe ich dann doch lieber bei der Fresh Lemon, die schmeckt nämlich so schön nach Urlaub. Zudem finde ich, das der Geschmack unangenehm lange auf der Zunge bleibt und einem so jegliche Genüsse anderer Art versaut.