Cocky - Kid Rock Testbericht

Hallo, Willkommen und Howdieho,

ist es nicht gut ein Amerikaner zu sein.
Man hat die Möglichkeit den amerikanischen Traum zu leben, sich anschließend in Unmengen von Geld zu baden, sich überall daneben zu benehmen und in der Gegend rumzuhuren wie es einen nur gefällt - und das, ohne das es einen übel genommen wird !
Warum ?
Ganz einfach man muss nur immer kräftig mit der amerikanischen \"Stars & Stripes\" Flagge wehen, sich selbst als \"American Bad Ass\" betiteln und schon verfällt eine ganze Nation in dumpfe Hysterie und Patriotismus !
... das ganze geht dann sogar soweit, daß man sich bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sämtliche ( ich meine auch sämtliche ) Körperteile abfrieren lässt nur um den Stars & Stripes Mythos zu folgen...

wer jetzt denkt das stimmt nicht, doch, dem ist so geschehen, beim Videodreh zu Kid Rocks neuen Musikvideo \"Forever\".
Amerikaner, ein seltsamen Volk....
einen Vertreter dieser Spezies möchte ich euch heute näher vorstellen, KID ROCK \"American Bad Ass\", Pamela Anderson Begatter und \"Stoned Pimp\" !

I. DER KÜNSTLER

Kid Rock hat eine lange Karriere hinter sich, welche allerdings erst in den letzten Jahren so richtig aufblühen wollte, deshalb hier mal ein kleiner Rückblick.

Kid Rock wurde heute, ja am 17. Januar ... \"Happy Birthday Pimp\"... geboren und daß im Jahre 1971 !
19 Jahre später veröffentlichte er \"Grits Sandwiches for Breakfast\", sein erstes Album ! Wenig motiviert zeigte er hier seine Allüren als Countrycrossover-Fan !
Drei Jahre später folgte \"The Polyfuze Method\", welches dank seiner Erfolglosigkeit erstmal dafür sorgte, daß Kid Rock sich als Produzent zurück zog.
1998 dann erreichte sein erstes Majorlabel Album \"Devil without a cause\" die 10.000.000 Marke !
Wie das geschehen konnte, unser KidRock setzte Country-, Rock und HipHop Elemente geschickt ein und sorgte zusammen mit seiner Twisted Brown Trucker Band für American - Crossover Tradition !
\"Bawitdaba\" wurde ein Singlehit weltweit und verhalf Kid Rock zu Millionen !
Mehrere Awards fuhr er für dieses Album ein...
Zwei Jahre wiederholt das Nachfolgeralbum \"The History of Rock\" diesen Erfolg noch einmal.
Mit 3 Mio. verkauften Scheiben und einem Grammy Award begibt sich Kid Rock an sein neues Album \"Cocky\"

II. DAS ALBUM

Abgesehen von dem absolut bescheuerten Albumtitel, überzeugt auch das Cover durch Pimpin`at its best !
Da sitzt der alte Sack in `nem fetten Jeep, grinst souverän in die Kamera als hätte er gerade Pamela Anderson durchgevögelt und überzeugt mit Styleness, dank Unterhemd und Goldkette kein Problem. Oder ?

Das Booklet kann man getrost beiseite legen, soviel Amerikanischer Pathos durch ein dünnes Heftchen... nein Danke !

So geht´s auch gleich los mit stampfendem Getrommle und kräftigen Männergesang...ja, die \"Trucker Anthem\" macht den Anfang. Fett bouncende HipHop-Beats, krächzende Gitarren und eine dümmliche \"Who`s in the house ?\" - Ansage nerven schon von Anfang an.
Das sich das ganze dann auch noch so weiter schleppt und nur ab und an mal durch die Gitarrenriffs einen Höhepunkt erlebt, enttäuscht sowieso.
\"Yieho, Motherfuckers let`s rock\" fordert uns Kid Rock auf... und gibt sich selbst als der Oberpimp !
Sein ständiges \"I am the Greatest\" Gehabe, geht ziemlich schnell auf die Nerven ... also weiter...

\"Forever\", die erste Singleauskopplung aus dem Album, legt ordentlich mit riffenden Gitarren, kräftigen Bässen und eindringlichen Beats los.
Das hier konsequent die \"Kid Rock ist der Beste\" Fahne geschwenkt wird ist altbekannt und ausserdem erfährt man hier noch, was Kid Rock`s Erfolgsgeheimnis ist! Der Typ ist so cool, daß er ständig die Instrumente überplärren muss und mir dabei die letzte Freude am Zuhören auch noch nimmt...
und tschüss...nächster Titel !

Whats going on now... \"Lay it on me\", beginnt mit sanftem weiblichen Gesang. Hä ? Falsche CD ?
Nein, denn schon bald holen uns dümmliche HipHop Beats und nerviges Gitarrengezupfe in die Realität zurück ! Was jedoch wirklich nervend ist, ist auch hier wieder die übertriebene Selbstdarstellerei von Kid Rock ! Wenn der wirklich all das durchgef...t hat was er hier so vorgibt, dann wünsch ich ihm viel Spass beim Zahlen der Alimente !
Pubertäres Protzniveau....

Der Titeltrack \"verwöhnt\" uns als nächstes. Bei \"Cocky\" sorgt ein lässiger Groove der Gitarren und ein lässiger Beat mit weiblicher Soulstimmenbegleitung für Gefallen. Was das absolute dümmliche \"Old-School-Gerappe\" von Kid Rock soll, weiß wohl nur er selbst... auf alle Fälle ist er \"down with 1 Mio. Motherfuckers\" und ausserdem liebt er \"Big fat corned western hoes\"..aha !

\"What I learned out on the Road\" ist mit Akustikgitarrenakkord und nettem Pianospiel ganz gut gelungen ! Danach setzen seichte HipHop Beats ein und Mr. Kid Rock kann den Sprechgesang nicht lassen.
Nachdem er Anfangs den Patriotismus aller Amerikaner mobilisiert und von Detroit und New Orleans in den höchsten Tönen tönt, verlegt er sich dann später auf die nachdenkliche \"Shit was hab ich nur gemacht\" Schiene.

\"I`m wrong, but you ain`t right\" beginnt harmonisch.
Nette Gitarrenakkorde, welche ab und an mal in Riffs abgleiten und stimmige Pianobegleitung sorgen für Besinnlichkeit! Ja und sogar Mr. Kid Rock versteht es in sanften Tönen zu singen, ja - singen !
Danach versetzen allerdings hämmernde Bässe dem Titel einen Dämpfer, fortan geht es in temporeichem Instrumentengewummer zu Kid Rock´s Geplärre, Gekreische und Dummgerappe weiter... ja, okay glauben wir´s ihm mal wieder das er immer recht hat !

Die alte Countryharmonie hat den Detroiter bei \"Lonely Road of Faith\" fest in der Hand.
Die harmonischen Gitarrenakkorde erklingen leise im Hintergrund, während mit bestimmten Gesang mal wieder auf die anderen Qualitäten von Kid Rock hingewiesen wird ! Nur leider bietet der Titel keine Höhen und Tiefen, dumpf plätschert er so vor sich hin ohne auch nur einmal aufhören zu lassen... zumindest hat er das Gerappe mal gelassen !

Dafür gehts beim nächsten Titel wieder richtig derb zur Sache, \"You never met a motherfucker quite like me\". Groovende Akustikgitarren, soulige Bässe und lässige Beats sorgen für nette Atmosphäre und Kid Rock singt sich mal wieder, zuerst zurückhaltend, dann aufbrausend die Arroganz von der Seele !

Sheryl Crow, ja, genau die... die singt zusammen mit ihm bei \"Pictures\".
Was da an romantischer Countrystimmung abgeht, das dachte ich hätte sich eigentlich seit Dolly Parton erledigt! Aber nein, es müssen ja schliesslich alle Amerikaner beglückt werden...also hier mal was für die alten Square-Dance Cowboys da draussen!
Mit heller Stimme trällert Kid Rock von dem besonderen Girl, doch so richtig beschaulich wirds erst mit Sheryl Crow, aufbrausend sexy ertönt Sie mit hohen Klangfarben !
Doch fehlt auch diesem Titel die Eingängigkeit, zu fad und öde das ganze !

Doch stellt Kid Rock beim nächsten Titel fest.. \"I`m a dog\". Ja, das wär mir auch lieber...
Wummernde Bässe treiben den Titel an, danach gehts mit bouncenden Beats ab in die HipHop Area.
Doch erhalten uns die extrem tiefen Bässe, die bedrohliche aggressive Stimmung !
Natürlich ist unser \"Hund\" hier mal so richtig dreckig unterwegs, slangend und \"Feuerspuckend\" hächelt er ins Mikrofon und dabei kommt ihm nicht nur einmal der Sabber aus...

Langweilig wie der \"Midnight Train to Memphis\" ist der nächste Titel auch. Countryman Kid Rock, lässt Akustikgitarren mit lockeren Melodien als Begleitung erklingen und zeigt sich sogar mal von der gefühlvollen Seite.
Ein eingängiger Beat sorgt für etwas aufkeimende Hoffnung während Kid Rock der weggegangenen Liebe hinterher trauert... keine Sorge Kid Rock, am Malibu Strand gibt`s genügend andere !
Das scheint er sich auch zu denken, denn plötzlich gleitet der Titel in wirre Riffs ab zu denen sich Kid Rock in entgleister Rapperei verbal zum besten gibt.

Sentimental mit Gestöhne wirds bei \"Baby come home\".
Den \"Love Sick Blues\" spielt uns Kid Rock, das ist wirklich gelungen ! Der Gitarrenakkord ist eingängig hat ordentlich Energie, der Schlagzeuger trommelt mit Freude die Drums weich und Kid Rock singt sich so richtig schön bluesig die Trauer von der Seele !
Uncle Kracker, Berufs-Dj von der Twisted Brown Trucker Band darf auch mal ein paar Loops einstreuen, bevor dann Kid Rock wieder das Ruder an sich reisst und ganz Amerika durchreist um seine Geliebte wiederzufinden..... und wo findet er sie, na wo wohl, in Detroit City ! Home sweet Home !

Bier zum Frühstück...\"Drunk in the morning\".
Der absolut bescheuertste, durchgeknallteste Song.
Mit Bluesig, souligem Instrumentalgerippe ergibt sich Kid Rock verbal der Schleimerei in hohen Tönen.
Ach ja, der Kater am nächsten morgen... das tut mir aber leid !

Zusammen mit Oberkiffer \"Snoop Dogg\" hat Kid Rock den Bonustrack \"WCRS\" aufgenommen.
Hier geht es mit kräftigen Bässen, dreckigen Gitarrengekrächze und HipHopStampferei richtig urig zu Sache. Die Jungs geben sich wieder mal als Spezialisten der \"Sex Rhymes\", während Snoop Dogg nur \"Black Pussies\" auf seinen \"Dick\" lässt und so viel \"Hoes\" gef***d hat, das er schon gar nicht mehr die Namen weis, erzählt uns Kid Rock, daß er schon \"Bitches\" in \"13.000 Miles High\" durchgekn***t hat. Und eins stellen Sie dann gemeinsam fest... \"we have Pussies gallore\" ! Ja, soviel zu Kid Rocks Verstand !

III. MEIN FAZIT

EIN DEPP !
Kid Rock nervt mit seiner andauernden nicht überwundenen Pubertät und Großkotzigkeit, die Gitarren schrammeln altbekanntes zum 200.male wieder herunter und wir fragen uns - warum hat dieser Mann nur soviel Erfolg ?
Das Geheimnis liegt in der Flagge, den \"Stars & Stripes\" !
... denn in Europa ist er bei weitem nicht so ein Volksheld wie bei uns !
Als Amerikaner \"hail your pimpin`bitch ass motherfuckin`American Bad Ass\"

IV. MEIN FAZIT

Wer nicht genug von Stars & Stripes, Harleys und Kid Rocks Frisur bekommen kann, der sollte mal unter www.Kidrock.com vorbeischaun...