Color Line Arena Testbericht

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Erfahrungsbericht von bjlghs

Color Line Arena in Hamburg

Pro:

vielseitig, super Akustik, toller bau, Riesenatmosphäre

Kontra:

nichts

Empfehlung:

Ja

Color Line Arena - der Sporttempel schlechthin

In Hamburg gibt es einen noch recht neuen (etwa ein Jahr alt) \"Sporttempel\", der dieser wunderschönen Stadt endlich gerecht wird. Die hypermoderne Color Line Arena am Volkspark, keine hundert Meter von der ebenfalls etwa ein Jahr alten AOL-Arena entfernt.

Zum Namen

Die Sportarena wurde, wie es in Deutschland mittlerweile üblich ist, namenstechnisch an den Meistbietenden \"verkauft\", will heißen, dass der Meistbietende dem Bauwerk für eine bestimmte Laufzeit seinen Namen geben kann. In diesem Fall ist es die norwegische Schiffahrts-Linie Color Line, deren Fähren z.B. zwischen Hirtshals (Dänemark) und Kristiansand (Norwegen) und Fredrikshavn (Dänemark) und Larvik (Norwegen) verkehren und dabei die Passagiere um eine Menge Geld erleichtern. Genau dieses in ausreichender Menge reichte, um aus dem neuen Hallen-Bau in Hamburg die Color-Line-Arena zu machen.

Und wenn die Laufzeit des \"Namensvertrages\" abgelaufen sein wird, dann kann es durchaus sein, dass aus diesem Sporttempel die McDonalds-Halle wird. Gott bewahre uns davor!

Zur Anreise
Man reist an über die A7 und die Ausfahrt Stellingen (das ist der Hamburger Stadtteil, in dem die Sportstätten errichtet wurden) Ab dort ist die AOL-Arena bereits unübersehbar ausgeschildert und auch auf der folgenden Straßen wird überall auf die Sportstätte hingewiesen.

Man kann natürlich auch auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen, also die S-Bahn bis Stellingen nehmen (S21 aus der Innenstadt). Von dort ist bei den Eishockes-Spielen der Hamburg Freezers und den Spielen des HSV Handball ein Shuttle-Dienst eingerichtet, der alle Sportfans in nur wenigen Minuten direkt vor die Halle bringt. Die Eintrittskarten zu den Spielen des HSV Handball und der Freezers enthalten übrigens eine Fahrkarte für An- und Abreise zur Halle, so dass man auch noch kostengünstig zur Halle kommen kann. Diese Fahrkarte ist auch aus dem hintersten Winkel des Hamburger Verkehrsverbundes gültig, ein absolut guter Service der Veranstalter.

Wer mit dem Auto nach Stellingen will, kann dies zwar tun, aber die recht gute Parkplatzmenge ist bei 13.000 Besuchern dann doch gelegentlich nicht ausreichend, um in unmittelbarer Nähe der Halle parken zu können. Und da kommt dann schnell ein ausgedehnter Abendspaziergang zustande, der nicht eingeplant war.

Zur Halle

Akustik
Als alter HSV-Handballer kenne ich die alte, zu ihrer Zeit häufig auch für Konzerte, vorrangig aber für die damaligen Spiele der Bundesligamannschaft der HSV-Handballer genutzte Alsterdorfer Halle, die knapp 4200 Zuschauer fasste. Sie hatte den selben heftigen Charme, wie das alte Beton - Volkspark-Stadion und auch die Akustik war recht bescheiden. Ganz anders die neue Color Lione Arena. Bei den Handballspielen des HSV Handball kommen bis zu 13.000 Zuschauer und damit immerhin rund 3000 mehr als in die Kieler Ostseehalle, die bis dahin als das Non-plus-ultra galt.

Wenn dann die Zuschauer gemeinsam die Namen der Spieler intonieren, begeistert mit den Füssen trampeln, kreischend Tore bejubeln oder ohrenbetäubend pfeifen, dann ist es für Sportohren ein Schmaus, wie die Halle die Lärmkulisse noch unterstützt. Ich kann nicht beurteilen, wie die Halle bei Konzerten klingt, aber in Sachen \"Zuschauergeräusche\" bei Sportveranstaltungen der genannten Art, wie immer diese auch ausfallen, ist die Halle schlichtweg ein Ohrenschmaus.

Das Spielfeld
Das Handballfeld (mittelblau) ist an den Seitenlinien nur knapp zwei Meter von den ganz unten sitzenden Zuschauern entfernt, man ist dort also fast mittendrin und kann die Vorgaben der Trainer notfalls mitschreiben, wenn es der Lärmpegel zuläßt. Der Blick aufs Spielfeld ist von allen Plätzen gleich gut und die Beleuchtung des Spielfeldes macht die Halle zu einer Arena, in der das Geschehen auf dem Spielparkett zum Schauspiel wird.

Die Zugänge
Es gibt sowohl für die oberen als auch für die unteren Ränge jeweils einen Rundweg um die ganze Halle mit einer Topausschilderung, so dass niemand seinen Platz nicht finden kann. In allen Bereichen der direkten Hallenzugänge sind Helfer vorhanden, die Suchenden zu ihren Plätzen verhelfen. Bislang habe ich gerade in diesem Servicebereich auch in Stress-Situationen stets freundliches und hilfsbereites Personal erlebt.

Die Fressmeilen
An diesen Rundwegen (oben und unten) sind etliche Imbisse und Getränkeshops verteilt, an denen man belegte Brötchen, Döner, Bier, Cola und andere Getränke bekommt. Und auch einen Fanshop gibt es, wo man Handball, Trikots, Fanschal oder Fahnen käuflich erwerben kann.
Doch gemach, hier gibt es einen Haken. Die Preise für Essen und Trinken entsprechen durchaus hanseatischem Niveau, sind also erheblich und für populäre Veranstaltungen dieser Größenordnung schon fast als Nepp einzuordnen. Immerhin muß man für ein dünn belegtes Brötchen und ein alkoholfreies Bier glatt 6 Euro berappen. Da wird ein Familienausflug mit vier Personen schon ziemlich teuer. Ich finde diese Preise absolut unangemessen. Und mitbringen kann man auch keine Fressalien und getränke, denn die werden einem glatt an den Eingängen abgenommen.

Zur Sicherheit
Jede Zuschauerin und jeder Zuschauer wird am Eingang durchsucht und auf scharfe oder harte Gegenstände gecheckt, die nicht mit in die Halle genommen werden dürfen. Das betrifft auch Thermoskannnen und Plastikbehälter, Kunststoffflaschen (sieht das mit drei fff nicht gräßlich aus) und Glasbehälter. Also alles schön zu Hause lassen, denn man muß es abgeben und ich bin wirklich nicht sicher, ob man nach dem Sportereignis alles wieder komplett zurück bekommt. Man ist also bei Durst oder Hunger auf die teuren Fressbuden angewiesen. Das hat Methode.

Die Technik
Über dem Spielfeld der Color Line Arena hängt ein riesiger Technikwürfel, der die Spielszenen auf dem Feld auf vier riesigen Monitoren zeigt und als Informastionscenter fungiert, über das Namen der Spieler, Informationen zum Spiel-Gegner, Bilder der Torschützen und die Spielzeit angezeigt werden. Man kann von allen Sitzen aus ausgezeichnet auch auf die Monitore schauen und damit nichts verpassen, was die Kameras unten einfangen.

Das Handballfeld ist nur auf einer Isolier-Matten-Schicht ausgerollt, die wiederum auf einer Eisschicht lagert (für die Freezers), so dass man fast denken könnte, dass die Handballspieler ständig kalte Füpsse haben müssten, was natürlich nicht der Fall ist.

Zu Atmosphäre und Komfort
Bei meinem letzten Besuch (14.12.2004) in der Halle waren knapp 4 1/2 tausend Besucher in der Halle (HSV Handball - Pfullingen 29:22), die allerdings einen ziemlichen Lärm machten und den Sporttempel immer wieder in einen Hexenkessel verwandelten. Ich habe erst einmal erlebt, wenn etwa 9000 Zuschauer agieren und ich kann nur jedem, der sich gern den Zwängen der Massenpsychologie hingibt, empfehlen, gerade zu solchen Spielen zu pilgern. Das Feeling in einer solchen Masse macht dann jedes Spiel zu einem erlebnisreichen, beeindruckenden Spektakel. Und dabei sitzt man in den ausreichend Platz bietenden, gepolsterten Klapp-Sitzen recht kommod und das gilt, in Anlehnung an einen früheren Bericht zu dieser Halle, auch für großgewachsene Menschen.

Fazit:
Der neue Sporttempel Color Line Arena in Hamburg ist jede Anreise Wert, wenn man Handball- oder Eishockey-Fan ist. Die Anreise ist bequem, der Service in der Halle ist gut, die Sitze sind kommod, das Spielfeld ist von allen Plätzen aus ausgezeichnet einzusehen und die Akustik ist für jeden Sportfan ein Ohrenschmaus. Nur die Preise für Getränke und Essen sind Wucher und absolut unangemessen. Aber alles in allem absolut empfehelnswert.

12 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Wegeno

    22.08.2005, 18:30 Uhr von Wegeno
    Bewertung: sehr hilfreich

    Guter Bericht, kann Dir nur zustimmen. Sitzekomfort ist klasse, Preise der Gastronomie sind etwas zu hoch. Sehen etwas 15 Spiele der HH-Freezers und erleben dabei immer wieder, wie fast 13.000 Zuschauer die Halle in einen Hexenkessel verwandeln können