8MM - Acht Millimeter (DVD) Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 04/2011
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Erfahrungsbericht von schmiddi
Schockierend, brutal und doch genial
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Vorwort
Es gibt Filme von denen man eigentlich denkt es gibt sie nicht. Zu dieser Kategorie zähle ich auch den Film 8mm, da er ein Tabuthema behandelt, das viele noch nicht einmal kennen. Gesehen habe ich den Film schon einmal, doch damals bin ich noch dabei eingeschlafen. Bei meinen wöchentlichen Besuch in der Videothek fiel er mir dann noch einmal ins Auge und klar, dass das Ausleihen absolute Pflicht war. Denn dieser Film hat seine Kritiker bei der Veröffentlichung geschockt und doch begeistert. Um es auf den Punkt zu bringen dreht es sich bei dieser Art von Film um das Thema „Snuff“. Dies sind Filme, welche tatsächlich existieren sollen, ihre Herkunft aber niemand zu bestimmen vermag. In diesen Filmen werden Menschen vergewaltigt und danach getötet – doch alles nur auf einer vorgetäuschten Basis, wobei der Inhalt dieser Filme absolut echt ausschauen soll. Angeblich werden solche Filme in den asiatischen Ländern in Umlauf gebracht, beinhalten sie meistens sehr harte Sado-Maso Szenen.
Was Snuff nun ist dürfte ich im Prinzip erklärt haben und jeder weiß nun, woraus der eigentliche Kern des Films besteht.
Die Filmstory
Tom Welles (Nicolas Cage) ist ein in Amerika ansässiger Privatdetektiv und bestens bekannt für seine Diskretion gegenüber seinen Auftraggebern. Hart und gefährlich ist seine Arbeit, doch als glücklicher Familienvater eines Kindes und seiner verständnisvollen Frau Amy gleicht sich dies wieder einigermaßen aus. Gerade von einem Auftrag in Miami nach Hause zurückgekehrt komm es nicht von ungefähr, dass er eines einen Anruf von Mr. Longdale erhält, sozusagen der Butler der Familie Cristiane. Die schon ältere Frau beauftragt Tom sich um einen Fall zu kümmern, den ihr verstorbener Mann zufällig hinterlassen hat. Es stellt sich heraus, dass ihr Mann im hauseigenen Safe neben Wertpapieren und Geld einen Film hinterlassen hat. Auf dem sechs Jahre alten Super 8 Film (8mm) ist ein junges Mädchen zu sehen, welches von einem maskierten Kerl zuerst brutal vergewaltigt und letztlich getötet wird. Tom wird nun zur Aufgabe gemacht, die Wahrheit herauszufinden. Sind die Szenen nur gespielt, muss das Mädchen noch leben und er sie finden.
Somit macht sich Tom auf die Suche nach diesem Mädchen. In einem Polizeirevier angekommen, findet er in der Vermisstenkartei ein Bild mit Namen von ihr, da ihr Aussehen dem Mädchen im Film sehr ähnelt. Der erste Schritt ist getan, doch Tom verändert sich immer mehr zum verständnislosen Hasser gegenüber den kranken Darstellern solcher Filme. Immer wieder muss er sich den Film ansehen, um nach neuen Informationen zu suchen, doch den Inhalt des Films verkraftet er nicht wirklich. Kurz vorm Scheitern in diesem Fall muss er jedoch immer wieder an seine Familie denken, was schließlich wäre, wenn seiner Tochter so etwas einmal passiert. Wie von Sinnen steigert er sich immer mehr in den Fall hinein, da er seine Hassgefühle einfach in sich hineinfrisst.
Nun fährt er bei der inzwischen allein lebenden Mutter der Vermissten vorbei und unterhält sich mit ihr über ihre Tochter und die damalig familiären Verhältnissen. Offen spricht sie mit ihm über alle möglichen Dinge, da er zur Sicherheit seine wahre Identität verschleiert und sich als Mitarbeiter der Vermisstensuche ausgibt. Sie erzählt ihm, dass ihre Tochter wahrscheinlich durch eine Ohrfeige abgehauen sei, als sie sich damals mal wieder wegen dem Stiefvater gestritten haben. Nebenbei durchsucht Tom noch einmal das Zimmer des Mädchens und findet im Toilettenkasten ein Tagebuch. Hier findet er Einträge über sie und ihren Freund. Diesen findet Tom jedoch im Gefängnis wieder und bekommt den Tipp es einmal in Hollywood zu versuchen, da sie hier große Karriere als Schauspielerin machen wollte.
In einem Pornogeschäft lernt Tom schließlich Max (Joaquin Phoenix) kennen. Dieser ist zwar nicht gerade froh über seinen Job und den geknüpften Kontakten im Pornomilieu, da er eher eine Karriere als Musiker anstrebt. Eigentlich möchte Tom bei seinem zweiten Besuch im Geschäft lediglich einige Informationen von ihm haben, kommt ihm schließlich jedoch die blendende Idee Max zu engagieren, da dieser das nötige Wissen besitzt und er ihm beim Lösen des Falls behilflich sein könnte.
Hier beginnt nun die eigentliche Auflösung des Films, da sich zwischen den beiden mit der Zeit eine Freundschaft bildet und sie zusammen in eine Welt abtauchen, die niemand für möglich hält. Bondage-Sex, Gewalt, Geld, Psychopathen – alles was es an schlechten Dingen gibt erfahren die beiden hautnah. Immer mehr vom Hass gelenkt sieht es danach aus, als würde Tom in eine Richtung ohne Ausweg rutschen.
Weitere Informationen bzw. Details zum Film möchte ich hier nicht bekannt geben. Denn wenn es wirklich spannend wird, sollte eine Meinung auch ein Ende besitzen.
Schauspielerische Leistung
Was die Schauspieler in diesem Film geleistet haben ist einfach einsame Spitze, wenn nicht sogar eine Meisterleistung. Von Nicolas Cage war ich sowieso schon immer begeistert, doch mit dieser schauspielerischen Leistung hat er sich bei mir an erste Stelle katapultiert. Es ist einfach unfassbar, wie gut er die verschiedenen Charakter Eigenschaften in diesem Film zur Geltung bringt. Auf der einen Seite ist er der Familienvater, der seine Frau und sein Kind über alles liebt und diese für nichts in der Welt aufgeben würde. Auf der anderen Seite spielt er den Detektiv, welcher immer einen kühlen Kopf bewahrt, bis ihn der Fall schließlich in eine Welt voller Hass und Unverständnis reißt. Immer mehr verkommt er in einer Art und Weise zu einem selbst ernannten Psychopathen und zieht den Zuschauer in seinen Bann. Zuerst der brave Familienvater, später der rachebedürftige Psychopath – zwei Kontraste, die ihresgleichen suchen. Insgesamt gesehen ist es so, als schaust du deinem Mörder direkt in die Augen, mit welchem du zuvor noch so gut auskamst.
Joaquin Phoenix macht seiner schauspielerischen Leistung alle Ehre, ist sie schließlich unnachahmlich gut. Ein Verkäufer in der Pornoabteilung, welcher es eigentlich zum großen Musiker bringen möchte – wo gibt es so was schon? Natürlich könnte man jetzt sagen, in diese Rolle hätte doch jeder x-beliebige hineingepasst - doch falsch gedacht. Klar, dass man bei der Besetzung nicht gerade an diesen Schauspieler denkt, doch wenn ich mir es mal so recht überlege, hätte es kaum einen Besseren für diese Rolle gegeben. Im Film ist sein Aussehen wirklich stilvoll, passt es schließlich optimal in die Handlung hinein. Doch auch sein Verhalten, seine dargebotene Kunst, die Mimik und Gestik – dies alles hat mich wirklich an ihm und seiner Filmrolle begeistert.
Die Rolle der Frau (Name ist mir leider entfallen), welche die Ehepartnerin von Nicolas Cage in diesem Film spielt, kann man bewusst als Nebenrolle einstufen. Jedoch spielt sie mit ihrer schauspielerischen Darbietung eine entscheidende Rolle. Und zwar ist es so, dass sie zuerst die verständnisvolle Ehefrau spielt, im späteren Verlauf entwickelt sie sich jedoch zur verständnislosen Partnerin, welche endlich wissen möchte, in was für eine Sache ihr Mann nun verwickelt ist. Tränen fließen und auch wieder nicht, sie spielt ihre Rolle im Wechselbad der Gefühle jedoch optimal.
Die sonstigen Beteiligten in diesem Film sind nicht unbedingt eine Erwähnung wert. Man nehme ein paar mehr oder weniger erfolgreiche Schauspieler, stecke sie in kranke Klamotten und Masken und schon sieht man wie ein kleiner, blutrünstiger Psychopath aus, welcher einfach nur mit einer unnachahmlichen Mimik seinem Zuschauer das Blut in den Adern gefrieren lässt. Jedoch sei gesagt, dass diese optimal ausgewählt wurden, verrücktere Schauspieler konnte man einfach nicht finden.
Alles in allem ist es jedoch so, dass Nicolas Cage die Hauptsache vom Film ausmacht und niemand besser in diese Rolle gepasst hätte. Man sieht, dass er ein richtiger Schauspieler ist, da er für seine Filmperson lebt und diese in spektakulärer Form zum Ausdruck bringt.
Atmosphäre
8mm muss ich auf jeden Fall in die Kategorie eines Meisterwerks einordnen. Jedoch ist mir dies erst nach einigen Überlegungen wirklich klar geworden, da man diesen Film nicht in ein Standardgenre einordnen kann. Erstens spielt Nicolas Cage ein für mich ungewöhnlich geniale Filmrolle, zweitens ist die Story des Films mehr als gewöhnungsbedürftig.
Die Atmosphäre des Films ist mehr als düster und insgesamt steigert sich diese so sehr in ungeahnte Höhen der Spannung hinein, dass mir des Öfteren schon mal das Blut in den Adern gefror und mein Puls auf 180 raste. Wer schwache Nerven besitzt wird von dem Film in eine ungewöhnliche Form von Angst katapultiert.
Neben den schauspielerischen Leistungen ist vor allem die Leistung des Regisseurs Joe Schumacher entscheidend gewesen, der alle Dinge ins Rechte gerückt hat. Ehrlich gesagt frage ich mich, ob er nicht einige Szenen hundert Mal gedreht hat, bis diese schließlich der Perfektion nahe waren. Denn ich konnte beim besten Willen keine einzige Stelle im Film wahrnehmen, welche undurchsichtig wenn nicht sogar überflüssig war.
Eine solche Atmosphäre muss man erst einmal schaffen, denn ein Drehbuch, welches ein ungewöhnliches Thema behandelt (besser gesagt „Tabuthema) ist nicht gerade einfach in die Tat umzusetzen. Doch Joe Schumacher hat wieder einmal das gezeigt, was er in seinen anderen Werken schon zur Geltung brachte – absolute Realitätsnähe. Ich liebe Filme, in denen ich das Gefühl habe direkt dabei zu sein. Und bei 8mm ist es nicht anders. Die Szenen mit Nicolas Cage verführen den Zuschauer regelrecht dazu, in den knapp 120 Minuten genauso zu denken und zu handeln, wie er es in seiner Rolle vollbracht hat.
Da der Film ab 18 Jahren freigegeben ist dürfte es klar sein, dass die gezeigten Gewaltszenen den Grenzwert der Brutalität überschreiten. Völlig zu recht kann man hier nur sagen, denn an einigen Stellen läuft es einem auch schon mal eiskalt den Rücken hinunter (Anmerkung: Vor allem in den Szenen, wo sich Tom im Laufe des Films einige Snuff und Bondage Filme anschaut). Die Kamera ist ebenfalls optimal geführt worden, nach dem Motto: „Immer live dabei, deinem Auge entgeht einfach Nichts.“
Sonstige Gewalt wird nicht gerade groß geschrieben, der Film kommt jedoch sehr gut mit der geringen Anzahl dieser Szenen aus. Erst gegen Ende wird es heftiger und einige Waffen kommen zum Einsatz.
Angaben zur DVD
Bild-/Tonqualität
Gepriesen sei Columbia Tristar. Die Bild- und Tonqualität lässt keine Wünsche offen. Verzerrte Bilder sind meinen Erfahrungen nach bei dieser DVD ein Fremdwort. Der Film lief auf meinem DVD Laufwerk ohne Murren und auch auf dem DVD Player für den Fernseher konnte ich keine Störungen feststellen. Ein Druck auf die Pause-Taste sorgt schließlich für den Beweis – ein Standbild ohne grafische Fehler ist zu sehen. Die Tonqualität ist ebenfalls nicht zu überbieten. Meine Dolby Digital Anlage tut hierbei ihr Übriges und die Funktionen des Sounds werden von der DVD voll ausgenutzt. Glasklarer Sound, stechende Bildqualität – was will man mehr!?
Bonus auf der DVD
Die grafische Oberfläche ist dezent, jedoch unspektakulär entworfen. Jedoch wirkt sie wirklich sehr übersichtlich, alle Bonuseigenschaften sind sehr leicht zu finden und mit schöner Schrift unterlegt.
Der englische Kino Trailer, zusätzlich mit deutschem Untertitel
Filmdokumentationen, mit Untertitel
Regiedokumentation
Filmografien verschiedener, beteiligter Schauspieler (zu empfehlen sind hierbei Nicolas Cage und Joel Schumacher)
Alles in allem nicht gerade viel Zeug an Bonusmaterial, jedoch absolut sehenswert und informativ.
Angaben zum Film
Mitwirkende Schauspieler: Nicolas Cage, Joaquin Phoenix, Peter Stormare, Anthony Heald, James Gandolfini
Regisseur: Joel Schumacher
Ton und Bild: Dolby Digital 5.1, 16:9
unterstützte Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: alle gängigen europäischen Untertitel werden unterstützt
Dreh: USA 1999
Filmlänge beträgt ca. 119 Minuten
Fazit
Der Film ist ohne Einschränkungen sehenswert und meiner Meinung nach ist er ein Meisterwerk, den man einfach nicht in ein bestimmtes Genre einordnen kann. Ein Thema, welches zwar intensiv und teilweise schockierend behandelt wird, jedoch regt er an manchen Stellen sogar noch zum Nachdenken an. Anschauen, abschalten und in die Welt von 8mm eindringen.
Es gibt Filme von denen man eigentlich denkt es gibt sie nicht. Zu dieser Kategorie zähle ich auch den Film 8mm, da er ein Tabuthema behandelt, das viele noch nicht einmal kennen. Gesehen habe ich den Film schon einmal, doch damals bin ich noch dabei eingeschlafen. Bei meinen wöchentlichen Besuch in der Videothek fiel er mir dann noch einmal ins Auge und klar, dass das Ausleihen absolute Pflicht war. Denn dieser Film hat seine Kritiker bei der Veröffentlichung geschockt und doch begeistert. Um es auf den Punkt zu bringen dreht es sich bei dieser Art von Film um das Thema „Snuff“. Dies sind Filme, welche tatsächlich existieren sollen, ihre Herkunft aber niemand zu bestimmen vermag. In diesen Filmen werden Menschen vergewaltigt und danach getötet – doch alles nur auf einer vorgetäuschten Basis, wobei der Inhalt dieser Filme absolut echt ausschauen soll. Angeblich werden solche Filme in den asiatischen Ländern in Umlauf gebracht, beinhalten sie meistens sehr harte Sado-Maso Szenen.
Was Snuff nun ist dürfte ich im Prinzip erklärt haben und jeder weiß nun, woraus der eigentliche Kern des Films besteht.
Die Filmstory
Tom Welles (Nicolas Cage) ist ein in Amerika ansässiger Privatdetektiv und bestens bekannt für seine Diskretion gegenüber seinen Auftraggebern. Hart und gefährlich ist seine Arbeit, doch als glücklicher Familienvater eines Kindes und seiner verständnisvollen Frau Amy gleicht sich dies wieder einigermaßen aus. Gerade von einem Auftrag in Miami nach Hause zurückgekehrt komm es nicht von ungefähr, dass er eines einen Anruf von Mr. Longdale erhält, sozusagen der Butler der Familie Cristiane. Die schon ältere Frau beauftragt Tom sich um einen Fall zu kümmern, den ihr verstorbener Mann zufällig hinterlassen hat. Es stellt sich heraus, dass ihr Mann im hauseigenen Safe neben Wertpapieren und Geld einen Film hinterlassen hat. Auf dem sechs Jahre alten Super 8 Film (8mm) ist ein junges Mädchen zu sehen, welches von einem maskierten Kerl zuerst brutal vergewaltigt und letztlich getötet wird. Tom wird nun zur Aufgabe gemacht, die Wahrheit herauszufinden. Sind die Szenen nur gespielt, muss das Mädchen noch leben und er sie finden.
Somit macht sich Tom auf die Suche nach diesem Mädchen. In einem Polizeirevier angekommen, findet er in der Vermisstenkartei ein Bild mit Namen von ihr, da ihr Aussehen dem Mädchen im Film sehr ähnelt. Der erste Schritt ist getan, doch Tom verändert sich immer mehr zum verständnislosen Hasser gegenüber den kranken Darstellern solcher Filme. Immer wieder muss er sich den Film ansehen, um nach neuen Informationen zu suchen, doch den Inhalt des Films verkraftet er nicht wirklich. Kurz vorm Scheitern in diesem Fall muss er jedoch immer wieder an seine Familie denken, was schließlich wäre, wenn seiner Tochter so etwas einmal passiert. Wie von Sinnen steigert er sich immer mehr in den Fall hinein, da er seine Hassgefühle einfach in sich hineinfrisst.
Nun fährt er bei der inzwischen allein lebenden Mutter der Vermissten vorbei und unterhält sich mit ihr über ihre Tochter und die damalig familiären Verhältnissen. Offen spricht sie mit ihm über alle möglichen Dinge, da er zur Sicherheit seine wahre Identität verschleiert und sich als Mitarbeiter der Vermisstensuche ausgibt. Sie erzählt ihm, dass ihre Tochter wahrscheinlich durch eine Ohrfeige abgehauen sei, als sie sich damals mal wieder wegen dem Stiefvater gestritten haben. Nebenbei durchsucht Tom noch einmal das Zimmer des Mädchens und findet im Toilettenkasten ein Tagebuch. Hier findet er Einträge über sie und ihren Freund. Diesen findet Tom jedoch im Gefängnis wieder und bekommt den Tipp es einmal in Hollywood zu versuchen, da sie hier große Karriere als Schauspielerin machen wollte.
In einem Pornogeschäft lernt Tom schließlich Max (Joaquin Phoenix) kennen. Dieser ist zwar nicht gerade froh über seinen Job und den geknüpften Kontakten im Pornomilieu, da er eher eine Karriere als Musiker anstrebt. Eigentlich möchte Tom bei seinem zweiten Besuch im Geschäft lediglich einige Informationen von ihm haben, kommt ihm schließlich jedoch die blendende Idee Max zu engagieren, da dieser das nötige Wissen besitzt und er ihm beim Lösen des Falls behilflich sein könnte.
Hier beginnt nun die eigentliche Auflösung des Films, da sich zwischen den beiden mit der Zeit eine Freundschaft bildet und sie zusammen in eine Welt abtauchen, die niemand für möglich hält. Bondage-Sex, Gewalt, Geld, Psychopathen – alles was es an schlechten Dingen gibt erfahren die beiden hautnah. Immer mehr vom Hass gelenkt sieht es danach aus, als würde Tom in eine Richtung ohne Ausweg rutschen.
Weitere Informationen bzw. Details zum Film möchte ich hier nicht bekannt geben. Denn wenn es wirklich spannend wird, sollte eine Meinung auch ein Ende besitzen.
Schauspielerische Leistung
Was die Schauspieler in diesem Film geleistet haben ist einfach einsame Spitze, wenn nicht sogar eine Meisterleistung. Von Nicolas Cage war ich sowieso schon immer begeistert, doch mit dieser schauspielerischen Leistung hat er sich bei mir an erste Stelle katapultiert. Es ist einfach unfassbar, wie gut er die verschiedenen Charakter Eigenschaften in diesem Film zur Geltung bringt. Auf der einen Seite ist er der Familienvater, der seine Frau und sein Kind über alles liebt und diese für nichts in der Welt aufgeben würde. Auf der anderen Seite spielt er den Detektiv, welcher immer einen kühlen Kopf bewahrt, bis ihn der Fall schließlich in eine Welt voller Hass und Unverständnis reißt. Immer mehr verkommt er in einer Art und Weise zu einem selbst ernannten Psychopathen und zieht den Zuschauer in seinen Bann. Zuerst der brave Familienvater, später der rachebedürftige Psychopath – zwei Kontraste, die ihresgleichen suchen. Insgesamt gesehen ist es so, als schaust du deinem Mörder direkt in die Augen, mit welchem du zuvor noch so gut auskamst.
Joaquin Phoenix macht seiner schauspielerischen Leistung alle Ehre, ist sie schließlich unnachahmlich gut. Ein Verkäufer in der Pornoabteilung, welcher es eigentlich zum großen Musiker bringen möchte – wo gibt es so was schon? Natürlich könnte man jetzt sagen, in diese Rolle hätte doch jeder x-beliebige hineingepasst - doch falsch gedacht. Klar, dass man bei der Besetzung nicht gerade an diesen Schauspieler denkt, doch wenn ich mir es mal so recht überlege, hätte es kaum einen Besseren für diese Rolle gegeben. Im Film ist sein Aussehen wirklich stilvoll, passt es schließlich optimal in die Handlung hinein. Doch auch sein Verhalten, seine dargebotene Kunst, die Mimik und Gestik – dies alles hat mich wirklich an ihm und seiner Filmrolle begeistert.
Die Rolle der Frau (Name ist mir leider entfallen), welche die Ehepartnerin von Nicolas Cage in diesem Film spielt, kann man bewusst als Nebenrolle einstufen. Jedoch spielt sie mit ihrer schauspielerischen Darbietung eine entscheidende Rolle. Und zwar ist es so, dass sie zuerst die verständnisvolle Ehefrau spielt, im späteren Verlauf entwickelt sie sich jedoch zur verständnislosen Partnerin, welche endlich wissen möchte, in was für eine Sache ihr Mann nun verwickelt ist. Tränen fließen und auch wieder nicht, sie spielt ihre Rolle im Wechselbad der Gefühle jedoch optimal.
Die sonstigen Beteiligten in diesem Film sind nicht unbedingt eine Erwähnung wert. Man nehme ein paar mehr oder weniger erfolgreiche Schauspieler, stecke sie in kranke Klamotten und Masken und schon sieht man wie ein kleiner, blutrünstiger Psychopath aus, welcher einfach nur mit einer unnachahmlichen Mimik seinem Zuschauer das Blut in den Adern gefrieren lässt. Jedoch sei gesagt, dass diese optimal ausgewählt wurden, verrücktere Schauspieler konnte man einfach nicht finden.
Alles in allem ist es jedoch so, dass Nicolas Cage die Hauptsache vom Film ausmacht und niemand besser in diese Rolle gepasst hätte. Man sieht, dass er ein richtiger Schauspieler ist, da er für seine Filmperson lebt und diese in spektakulärer Form zum Ausdruck bringt.
Atmosphäre
8mm muss ich auf jeden Fall in die Kategorie eines Meisterwerks einordnen. Jedoch ist mir dies erst nach einigen Überlegungen wirklich klar geworden, da man diesen Film nicht in ein Standardgenre einordnen kann. Erstens spielt Nicolas Cage ein für mich ungewöhnlich geniale Filmrolle, zweitens ist die Story des Films mehr als gewöhnungsbedürftig.
Die Atmosphäre des Films ist mehr als düster und insgesamt steigert sich diese so sehr in ungeahnte Höhen der Spannung hinein, dass mir des Öfteren schon mal das Blut in den Adern gefror und mein Puls auf 180 raste. Wer schwache Nerven besitzt wird von dem Film in eine ungewöhnliche Form von Angst katapultiert.
Neben den schauspielerischen Leistungen ist vor allem die Leistung des Regisseurs Joe Schumacher entscheidend gewesen, der alle Dinge ins Rechte gerückt hat. Ehrlich gesagt frage ich mich, ob er nicht einige Szenen hundert Mal gedreht hat, bis diese schließlich der Perfektion nahe waren. Denn ich konnte beim besten Willen keine einzige Stelle im Film wahrnehmen, welche undurchsichtig wenn nicht sogar überflüssig war.
Eine solche Atmosphäre muss man erst einmal schaffen, denn ein Drehbuch, welches ein ungewöhnliches Thema behandelt (besser gesagt „Tabuthema) ist nicht gerade einfach in die Tat umzusetzen. Doch Joe Schumacher hat wieder einmal das gezeigt, was er in seinen anderen Werken schon zur Geltung brachte – absolute Realitätsnähe. Ich liebe Filme, in denen ich das Gefühl habe direkt dabei zu sein. Und bei 8mm ist es nicht anders. Die Szenen mit Nicolas Cage verführen den Zuschauer regelrecht dazu, in den knapp 120 Minuten genauso zu denken und zu handeln, wie er es in seiner Rolle vollbracht hat.
Da der Film ab 18 Jahren freigegeben ist dürfte es klar sein, dass die gezeigten Gewaltszenen den Grenzwert der Brutalität überschreiten. Völlig zu recht kann man hier nur sagen, denn an einigen Stellen läuft es einem auch schon mal eiskalt den Rücken hinunter (Anmerkung: Vor allem in den Szenen, wo sich Tom im Laufe des Films einige Snuff und Bondage Filme anschaut). Die Kamera ist ebenfalls optimal geführt worden, nach dem Motto: „Immer live dabei, deinem Auge entgeht einfach Nichts.“
Sonstige Gewalt wird nicht gerade groß geschrieben, der Film kommt jedoch sehr gut mit der geringen Anzahl dieser Szenen aus. Erst gegen Ende wird es heftiger und einige Waffen kommen zum Einsatz.
Angaben zur DVD
Bild-/Tonqualität
Gepriesen sei Columbia Tristar. Die Bild- und Tonqualität lässt keine Wünsche offen. Verzerrte Bilder sind meinen Erfahrungen nach bei dieser DVD ein Fremdwort. Der Film lief auf meinem DVD Laufwerk ohne Murren und auch auf dem DVD Player für den Fernseher konnte ich keine Störungen feststellen. Ein Druck auf die Pause-Taste sorgt schließlich für den Beweis – ein Standbild ohne grafische Fehler ist zu sehen. Die Tonqualität ist ebenfalls nicht zu überbieten. Meine Dolby Digital Anlage tut hierbei ihr Übriges und die Funktionen des Sounds werden von der DVD voll ausgenutzt. Glasklarer Sound, stechende Bildqualität – was will man mehr!?
Bonus auf der DVD
Die grafische Oberfläche ist dezent, jedoch unspektakulär entworfen. Jedoch wirkt sie wirklich sehr übersichtlich, alle Bonuseigenschaften sind sehr leicht zu finden und mit schöner Schrift unterlegt.
Der englische Kino Trailer, zusätzlich mit deutschem Untertitel
Filmdokumentationen, mit Untertitel
Regiedokumentation
Filmografien verschiedener, beteiligter Schauspieler (zu empfehlen sind hierbei Nicolas Cage und Joel Schumacher)
Alles in allem nicht gerade viel Zeug an Bonusmaterial, jedoch absolut sehenswert und informativ.
Angaben zum Film
Mitwirkende Schauspieler: Nicolas Cage, Joaquin Phoenix, Peter Stormare, Anthony Heald, James Gandolfini
Regisseur: Joel Schumacher
Ton und Bild: Dolby Digital 5.1, 16:9
unterstützte Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: alle gängigen europäischen Untertitel werden unterstützt
Dreh: USA 1999
Filmlänge beträgt ca. 119 Minuten
Fazit
Der Film ist ohne Einschränkungen sehenswert und meiner Meinung nach ist er ein Meisterwerk, den man einfach nicht in ein bestimmtes Genre einordnen kann. Ein Thema, welches zwar intensiv und teilweise schockierend behandelt wird, jedoch regt er an manchen Stellen sogar noch zum Nachdenken an. Anschauen, abschalten und in die Welt von 8mm eindringen.
30 Bewertungen, 3 Kommentare
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26.05.2002, 23:25 Uhr von Dorfmaus
Bewertung: sehr hilfreichEin wirklich gut durchdachter, aber grausamer Film. Das ist einer von wenigen Filmen, den ich im Kino gesehen habe. LG, Katrin
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23.05.2002, 01:15 Uhr von traxdata
Bewertung: sehr hilfreichwie immer ...
-
21.05.2002, 15:05 Uhr von LaMagra
Bewertung: sehr hilfreichnix für mich. auch wenn mein Liebling mitspielt
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