Comics Testbericht

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ab 16,06
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Erfahrungsbericht von bigmanu

Spannung, Rätsel und Sean Connery

Pro:

Spannend, sehr gut gezeichnet, Hauptdarsteller sieht aus wie Sean Connery

Kontra:

man muss auch Band 2 lesen :o)

Empfehlung:

Ja

Eigentlich ist mein Mann bei uns derjenige, der Comics, vorwiegend Edelcomics, sammelt und liest. Mein Mann liest am liebsten Westerncomics wie Blueberry oder Comanche usw. Dadurch bin ich dann auf ein Comic aufmerksam geworden, das ich mir allein wegen des Covers gekauft habe. Der Hauptdarsteller erinnerte mich nämlich sehr an meinen Lieblingsschauspieler Sean Connery, weshalb ich das Comic dann auch gekauft habe.


Bei diesem Hardcovercomic handelt es sich um „Der Stern der Wüste“ Band 1. Gezeichnet wurde es von dem Schweizer Zeichner Enrico Marini, die Handlung stammt von Stephen Desberg. Dieser Autor war mir schon von den Comics „Billy the Cat“ bekannt, die ich ebenfalls sammle. Erschienen ist es im Egmont Ehapa Verlag unter der ISBN-Nr. 3770402200. Es hat 54 Seiten und ich habe vor ca. 5 Jahren 24,80 DM dafür bezahlt. Im Buchhandel ist dieses Comic nicht mehr zu bekommen, man muss sich schon auf dem Gebrauchtmarkt umsehen.


Erzählt wird in diesem Comic, das Ende des 19. Jahrhunderts in Amerika spielt, die Geschichte von Matthew Montgomery. Dieser ist ein hoher Regierungsbeamter der ganz in seinem Beruf aufgeht und nicht viel Zeit für seine Frau und seine Tochter aufbringt. Um sich von seiner Arbeit zu entspannen unterhält er ein Verhältnis mit seiner hübschen jungen Sekretärin, die er natürlich nur außerhalb der Arbeitszeit nimmt (aber auf dem Schreibtisch), wobei er keine tieferen Empfindungen für sie hegt. Es beruhigt seine Nerven und hilft ihm weniger zu rauchen *ggg*.

Als er von einem Spaziergang nach Hause kommt findet er seine Frau und seine Tochter vergewaltigt und ermordet vor. Die beiden wurden von zwei maskierten Eindringlingen überwältigt, und der Tochter wurde ein Sternsymbol in die Brust geritzt. Natürlich ist Matthew Montgomery entsetzt und am Boden zerstört. Vor allem das Symbol auf der Brust seiner Tochter geht im nicht aus dem Kopf. Er ist entschlossen die Mörder seiner Familie zu finden, wobei ihm der Hinweis auf zwei Männer aus dem Westen des Landes hilft. Er macht das Hotel ausfindig, in dem sie abgestiegen sind, und stößt auf den Namen Jason Couldray, Topeka. Nur mit diesem Namen und einer Zeichnung des Sternes ausgerüstet macht er sich auf den Weg nach Kansas.

Im Westen angekommen stellt er bald fest, das hier die Zivilisation ihr Ende genommen hat. Hier herrschen raue Sitten, und es wird zuerst geschossen und dann gefragt. Er stellt fest, das Couldray der Eisenbahn folgt, die immer weiter durchs Land gebaut wird. Auf seinem Weg lernt er eine junge Indianerin kennen, die offenbar zu den Mädchen von Couldray gehört. Dieser hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Arbeiter der Eisenbahn mit mehr oder weniger willigen Mädchen zu versorgen, vornehmlich Indianerinnen.

Montgomery macht sich mit der Postkutsche auf den Weg zum letzen bekannten Aufenthaltsort von Couldray, wobei die junge Indianerin und ihr Wächter, der sie offenbar auf der Flucht wieder eingefangen hat, mitfahren. Im Lager der Eisenbahnarbeiter angekommen landet er in einer Art Saloon, der allerdings mehr wie ein Bordell wirkt. Mit seinen Fragen nach dem Sternsymbol und nach dessen Bedeutung macht er sich keine Freunde, doch er entdeckt den gesuchten Couldray. Doch er dringt nicht zu ihm vor, wird mit Gewalt aus dem Saloon entfernt. Wenigstens weiß er jetzt, das das Symbol indianisch ist, und als Stern der Wüste bezeichnet wird. Aber das hilft ihm auch nicht weiter. Und hier endet dann auch der erste Band, und der Leser muss sich auf den zweiten gedulden.


In diesem Comic haben mich nicht nur die prächtigen und sehr stimmungsvollen Bilder fasziniert, auch die Story fesselt einen. So war es für mich natürlich keine Frage, ob ich mir auch den zweiten Band kaufen werde. Alleine schon die Hauptfigur, Matthew Montgomery ist sehr interessant, weil er genau wie Sean Connery aussieht. Ich habe erfahren, das der Zeichner, Enrico Marini ein großer Fan von Sean Connery ist, und so seine Verehrung für diesen Schauspieler zum Ausdruck bringen wollte. Das ist ihm meiner Meinung nach auch gelungen.


Dem Zeichner und Schriftsteller ist es sehr gut gelungen darzustellen, wie der doch sehr zivilisierte Montgomery sich mit den rauen Sitten des wilden Westens auseinander setzten muss. Die Gesichter sind sehr ausdrucksvoll gezeichnet, und die Bilder erinnern mich an die Western aus den 60er Jahren. Und obwohl hier auch die Vergewaltigung von Montgomerys Familie und andere Sexszenen gezeichnet sind, wirkt dieses Comic trotzdem sehr edel, einfach weil diese Szenen dazugehören und sehr gut gezeichnet sind. Es wirkt nicht abstoßend obwohl ich meinen Kindern dieses Comic wohl noch nicht in die Hand geben würde. Auch muss man kein Westernfan sein, um an diesem Comic gefallen zu finden. Doch der erste Band macht einen nur neugierig, und dann muss man sich den zweiten natürlich auf kaufen.


Mein Fazit:
Nicht nur weil der Hauptdarsteller aussieht wie Sean Connery hat mir dieses Comic sehr gut gefallen. Es ist spannend, die Geschichte ist interessant und fesselt den Leser. Außerdem ist es sehr ansprechend gezeichnet, die Gesichter sind sehr ausdrucksstark, die Bilder faszinieren den Leser, auf jeden Fall mich. Ich kann dieses Comic nur zu hundert Prozent an euch weiterempfehlen und vergebe hier auch alle fünf Sterne. Auch wer nicht unbedingt ein Fan von Western ist, wird an diesem Comic gefallen finden.


Gruss von Eurer BigManu

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