Commodore Amiga 500 Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Ausstattung:  sehr gut
  • Software-Ausstattung:  gut
  • Festplatten-Kapazität:  sehr klein
  • Benutzerfreundlichkeit:  sehr gut
  • Kultstatus:  durchschnittlich
  • Schnelligkeit:  langsam
  • Design:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von NIGHTSKYHIGHFLYER

R.I.P. = Rest In Peace! PC!!!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

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RUHE IN FRIEDEN!!! PC
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Intro:
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Das war ein Leitspruch von Amiga-Fans gegen die verhassten PCs, sprich \"MS-Dosen\".
Auch gab viele Witz-Programme, die das PC-Betriebssystem veräppelten.
Das zeugt davon, mit welchem Enthusiasmus und welcher Eingefleischtheit Amiga-Fans von ihrem Computer überzeugt waren.

Jedoch kam es anders als diese Wunschvorstellung.

Der PC dürfte mittlerweile einen Marktanteil von 95% haben. Und der Rest geht an Apple. Von der \"Freundin\" (Amiga = spanisch für Freundin!) hört und sieht man leider so gut wie nix mehr.

Das Letzte, das ich mitbekommen habe, war, daß 1998 ein Amiga mit Power-PPC-Prozessor mit bis zu 250 Mhz rausgekommen sein sollte. Weiß aber nicht ob der auch das Licht der Welt erblickte. (Vielleicht weiß einer von euch mehr?)

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Meine Story mit dem Amiga 500:
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1986 bekam ich einen Amiga 500 von meinen Eltern geschenkt. Und war sofort nahezu überwältigt, von den damaligen Grafik- und Soundmöglichkeiten dieses Computers.

Die Einfachheit und Unkompliziertheit dieses Rechners, war für mich als damals 8-jährigen natürlich sehr von Vorteil: Man brauchte nur Joystick und Maus anstecken, Diskette in das Laufwerk einschieben und schon ging es los. Und das Wort \"Treiber\" gab es in Amiga-Kreisen nicht, weil man eben keinen brauchte.

Weiters war es dem Amiga damals schon möglich mehrere Programme nebeneinander auszuführen, sprich –Multitasking-. Was bei 286er PC-Besitzern mit Sicherheit Neidgefühle aufkommen ließ. Und das ist ja sogar bei den neuesten PCs noch nicht ganz ausgereift.

Das Betriebssystem des Amigas hieß oder heißt –Workbench- und erzeugte mit Sicherheit auch nicht soviele Fehler wie \"Windows\".

Natürlich waren die technischen Daten des Amiga 500 im Vergleich zu heute lächerlich:

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Technische Daten:
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-512kb Ram = 0,5 MB Arbeitsspeicher
-4096 Farben (im Interlace-Modus bis zu 32000 Farben sogar. Konnten aber nur die besser aufgerüsteten Amigas darstellen)
-880 kb Diskettenlaufwerk
-7,16 Mhz Prozessor

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Fortsetzung der Story:
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Sonst war auch standardmäßig, neben einer Maus, auch nicht mehr dabei.

Also noch nichts mit Festplatte. Das finde ich rückblickend war der größte Mangel dieses Rechners.
Denn auf Disketten passt nun mal nicht sehr viel drauf. Sie sind nicht allzulang haltbar und nicht allzu schnell.

Ich erinnere mich noch an Monkey Island 2: 12!!! Disks waren für dieses Spiel notwendig.
Aber es gab auch sehr motivierende Spiele, die auf eine Disk draufpassten. Daß ihr mich nicht falsch versteht.
Z.B. Speedball, World + Winter + Summer Games, Giana Sisters um nur ein paar zu nennen.

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Ein reiner Spiele-Computer?
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Ich sag es ganz offen ;-): Ich nutzte diesen Computer auch fast ausschließlich für Spiele. Wie wahrscheinlich auch die meisten anderen Amiga-Besitzer. Dadurch auch sein Image als reiner Spiele-Computer.

Meiner Meinung setzte der Erfinder dieses \"Rechners\": Commodore zu stark auf diese Schiene. Denn der Amiga wäre durchaus auch sehr gut geeignet für anspruchsvolle Büro-, Grafik- oder andere Programme gewesen.

Wie gesagt 1985 war der Amiga eine Sensation. Die Grafik- und Soundqualitäten überzeugten bald Hunderttausende und ließen den damaligen Hauptkonkurrenten: den Atari ST bald den Kürzeren ziehen.

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Die Hoch-Zeit:
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Die absolute Hoch-Zeit des Amiga war dann 1988 und 1989.
Bezogen auf die Verkaufszahlen und Neuerscheinungen. (z.B. 25 neue Spiele in einem Monat war keine Seltenheit)

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Der PC kam langsam aber gewaltig:
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Bis der PC dann 1991 den Amiga verkaufszahlenmäßig zum ersten Male überflügelte.
Auch die Amiga-Konsole CD³² und der Nachfolger des 500er, der Amiga 1200 konnten dann nicht mehr viel dagegen aussrichten. Obwohl der Amiga 1200 schon ein erheblich verbesserter und zeitgemäßerer \"Compi\" war (auch mit einer Festplatte ausgerüstet).
Dann kam ja leider der Bankrott von Commodore im Jahre 1993 (oder 1994).

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Fazit:
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Mitte der 80er Jahre, ein durch die damals superben Grafik- und Sound-Qualitäten, zum Erfolg gekommener Computer. Der leider zu sehr auf –Spielecomputer- getrimmt wurde. Und dadurch anscheinend zu wenig von professionellen Usern ernst genommen wurde, obwohl er das Zeug dazu mit Sicherheit gehabt hätte.

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Zum Schluß:
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Ich finde es schade, dass sich dieser \"Rechner\" nicht durchgesetzt hat. Wenn er kontinuierlich verbessert und modernisiert worden wäre, wäre er wahrscheinlich heute die viel problemlosere und dadurch bessere Alternative zum PC.
Leider ist er so gut wie ausgestorben. Um wieviel einfacher wäre die Computerwelt heute mit einem High-End-Amiga mit 1 Gigahertz-Prozessor (wenn es ihn denn gäbe) ?

Peace,

NIGHTSKYHIGHFLYER!

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