Concord Fixmax Testbericht

Eines der vielen Produkte auf dem Markt der Kinderautositze ist der FixMax vom deutschen Hersteller CONCORD.
Nur um meine Überschrift gleich richtig zu stellen: Qualität und Leistung ist sicher grundsätzlich in Ordnung. Nur hätte ich mir für Euro 100,- eigentlich schon ein ziemlich durchdachtes Produkt erwartet und eben das ist es nicht ganz.
Aber zuerst zum Grundlegenden:
die Zulassung ist nach Euro-Norm ECE R 4403 für Kinder von ca. 9 Monaten bis ca. 12 Jahren erfolgt, was einem Gewicht von etwa 9-36kg oder einer Körpergrösse von 150 cm entspricht.
In diesem Fall allerdings ohne Rückenlehne, nur mit Sitz (-erhöhung).
Als Komplettsitz ist er gedacht von 9 Monaten bis sechs Jahre oder 9-25 kg.
Was mir gut gefällt ist einerseits die Ausführung wie ein Sportschalensitz. Dass heisst, dass Kind ist wirklich "sitzgenau" eingebettet. Andererseits hat der Dreipunktgurt schon was für sich. Nicht umsonst wird dieses System im Automobilsport verwendet.
In der Rückenlehne sind drei verschieden hohe Schultergurtdurchführungen vorhanden, womit man den Gurt je nach Grösse des Kindes optimal anpassen kann. Schritt- und Schultergurten sind gepolstert.
Die Sitzschale wirkt bequem (selber ausprobieren ist nicht ;-) und hat Gurtführungsausnehmungen, falls man in späteren Jahren nur den Sitz ohne Lehne verwenden möchte. In dem Fall heisst das Produkt übrigens IMAGE (statt FixMax).
Mit einem zentralen Verstellungsmechanismus an der Vorderseite bzw. am Schrittgurt, wird die Länge des Gurtsystems variiert.
Sicherheit: wie bei allen Systemen sollte der Sitz hinter dem Beifahrer, nie jedoch auf einem Sitz mit Airbag fixiert werden. Es wird in der Bedienungsanleitung sehr ausdrücklich darauf hingewiesen, z.B. auch darauf zu achten, dass Kinder in Jacken- und Hosentaschen oft Gegenstände stecken haben, die ím Falle eines Unfalles negativ wirken könnten. Solche und ähnliche Tipps sind immer gut (ich z.B. habe an soetwas oder an eine offene Gürtelschnalle noch nie gedacht).
Befestigung und Montage:
hier kommt das "aber". Diese Sache gefällt mir überhaupt nicht.
In der Rückenlehne ist eine Ausnehmung integriert, durch die man den Gurt des Fahrzeuges zur Befestigung durchführen und in das zugehörige Gurtschloss auf der anderen Kindersitzseite einrasten lassen muss. Logisch.
Diese Ausnehmung ist in ihrer Ausführung und Grösse allerdings so ungeschickt, dass man entweder Kinderhände dazu braucht, oder mit Abschürfungen rechnen muss. Wenn man nämlich denn Gurt in der Hand hält, ist die Hand eben nicht mehr flach, genausowenig, wenn man den Gurt auf der anderen Seite entgegennimmt. Und für diesen Vorgang hat man kaum Platz. Diese Ausnehmung ist so klein und schmal, dass eine Erwachsenenhand nicht hindurchpasst, was das einfädeln des Fahrzeuggurtes jedesmal wieder zum Abenteuer macht.
Das Andere, dass nicht gut gelöst ist, ist der Unterlegkeil, den man um satte Euro 30,- dazukaufen kann und mit dem man dies Schlafposition realisieren kann.Es sind dazu an der Unterseite des Sitzes Aussparungen vorgesehen, in die dieser Keil einrasten soll. Der Sitz liegt dann etwas schiefer nach hinten geneigt. Um diesen Keil allerdings einrasten zu lassen, muss der Kindersitz umgedreht werden, wozu aber wieder die Arretierung am Fahrzeuggurt gelöst werden muss und damit beginnt das Ganze wieder von vorne (siehe oben). Will man den Keil nur unter den Sitz schieben und einrasten lassen, ist dies nur eher zufällig möglich und man ist sich nie ganz sicher, ob er eingerastet ist oder nicht.
Das Herausziehen ist dann allerdings so einfach, dass in mir Zweifel hochkommen, ob das Ding im Falle eines Unfalles wirklich hält was es verspricht.
Ich habe den Keil zwar gekauft, verwende ihn aber nicht.
Das optische Design ist ansprechend, aber Geschmackssache.
Sieht man von diesen Kritikpunkten ab, ist der Sitz aber sicher OK. Der Bezug lässt sich leicht entfernen und wieder anbringen und ist bei 30 Grad handwaschbar.
Erfahrungen mit der Sitzschlale allein kann ich erst in einigen Jahren nachreichen .*g*.

Alles in Allem mit Vorbehalt zu empfehlen.