Constantine (DVD) Testbericht

Vor kurzem hab ich schon mal eine Comicverfilmung gesehen und war nun schon auf die Nächste gespannt. Dieses Mal entschied ich mich für eine Comicfigur, die in Deutschland eher unbekannt ist, da sie schon in Amerika eher heimlich bei einem Unterlabel (Vertigo) von DC erschienen ist. Die Rede ist von John Constantine alias Hellblazer. Ob der Film was für Euch wäre zeigt hoffentlich der folgende Bericht.


Inhalt:
Als sich die psychisch kranke Zwillingsschwester von Polizistin Angela Dodson von einem Dach stürzt, forscht die Schwester genauer nach. Dabei stößt sie auf den Exorzisten John Constantine.
Doch dieser hat seine eigenen Probleme, denn er kämpft um seinen Platz im Himmel, den er durch einen Selbstmordversuch in seiner Jugend, bei dem er 2 Minuten lang Tod war, verspielt hat.
Grund für diesen Selbstmordversuch war, dass Constantine hinter die Kulissen der normalen Welt blicken kann und dort das Wirken von Engeln und Dämonen auf der Erde sieht. Diesen ist durch einen Pakt zwischen Gott und dem Teufel nicht gestattet, direkten Einfluss auf die Menschen zu nehmen. Wer gegen dieses Gesetz verstößt, wird von Constantine aufgespürt und von ihm zurück in seine Heimatsphäre befördert.
Constantine bekommt dabei Hilfe von dem zynischen Erzengel Gabriel, dem Taxifahrer Chas, Vater Hennessy und dem durchgeknallten Tüfftler Beeman.
Doch nun häufen sich immer mehr Brüche des Paktes und etwas ganz Großes scheint sich anzubahnen. Dafür spricht auch noch, dass der Speer des Schicksals gefunden wurde, mit dem der Legionär Longinus einst Christi stach. Ebenso dass Angela und ihre Schwester in Wirklichkeit auch Engel und Dämonen sehen können und somit ein Schlüssel zwischen den Welten darstellen.
Diesen Schlüssel wollen Mammon, der Sohn des Teufels und seine Anhänger nutzen, um die Erde zu erobern, die dann noch teuflischer und grausamer sein soll als die Hölle des Vaters.

John bleibt nichts anderes übrig als selbst zur Hölle zu fahren, um das endgültige Geheimnis um Angela, ihrer Schwester und Mammon zu erfahren. Dazu brauch er aber die Hilfe von Midnite, einem Neutralen im Kampf zwischen Gut und Böse.
Nach dem Constantine nun weiß, dass es um das Ende der Welt geht, jagt er den Dämon Balthasar um so Schritt für Schritt an Mammon heranzukommen, bis es dann zu einem endgültigen Kampf zwischen Gut und Böse kommt. Hierbei drohen auch die Grenzen zwischen Gut und Böse endgültig zu verschwimmen.


Stab:
Regisseur: Francis Lawrence
(davor nur Musikvideos)
John Constantine: Keanu Reeves
(Matrix 1-3, The Watcher, im Auftrag des Teufels, Bill & Ted 1-2)

Angela/ Isabel Dodson: Rachel Weisz
(Die Mumie 1-2, Duell - Enemy at the Gates, Eragon)
Chas Kramer: Shia LaBeouf
(I Robot, Monkey Business)

Midnite: Djimon Hounsou
(Eragon, Biker Boys, Tomb Raider 2, Vier Federn)
Beeman: Max Baker
(Time Machine, Leben oder so ähnlich)

Vater Hennessy: Pruitt Taylor Vince
(Monster, Identität, Dr. Dolittle, JFK, City Slickers 2)
Balthasar: Gavin Rossdale
(Stealth, Terminator 3, Mallrats, Tank Girl)

Satan: Peter Stormare
(Gebrüder Grimm, Bad Boys 2, Windtalkers, 8mm, Armageddon)
Gabriel: Tilda Swinton
(Chroniken von Narnia, Vanilla Sky, The Beach)


Technische Daten:
Herstellungsland: USA (2005)
Original Titel: Constantine
Laufzeit: 115:49
Freigabe: FSK 16
Regionalcode: 2
DVD Format: DVD 9 (8,5 GB) /BonusDVD DVD 5
Bildformat: 2,40:1 (Anamorph 16:9)
Tonformat: Deutsch 5.1 Dolby Digital
Englisch 5.1 Dolby Digital
Kommentar: Englisch 2.0 Dolby Digital
Untertitel: englisch, deutsch, arabisch, hebräisch, isländisch
für Hörgeschädigte: englisch, deutsch
Extras:
DVD 1
Audiokommentar
Alternatives Ende
Deleted Scenes
DVD-ROM-Part
Making of
Musikvideo: Passive - von "A Perfect Circle"
Kinotrailer und Kinoteaser


DVD 2
(Alle Extras in englisch, optionale Untertitel: deutsch, englisch, arabisch, hebräisch, isländisch, italienisch, portugiesisch oder spanisch)
Constantines Entstehung (Making of)
Die Produktion aus der Hölle:
- Die Beichte des Regisseurs
- Zusammenstoss mit dem Bösen
- Heilige Reliquien

Die Darstellung der Unterwelt:
- Die Höllenlandschaft
- Die Darstellung des Vermin Man
- Die Flügel der Krieger
- Entführung durch Dämonen
Blick in die Zukunft: Die Macht der Prävisualisierung (inkl. Audiokommentar)

Nicht verwendete Szenen: (inkl. Audiokommentar)
- Chaos beim Bowling
- Das Überwachungsvideo
- Grenzkontrolle
- Hennesseys Wohnung
- Rendezvous mit einem Dämonen
- Angriff des Vermin Man (Original-Version)
- Der Background-Check
- Das Passwort
- Dämonische Begleitung
- Constantines Erinnerung
- Gebot des Lichts
- Die letzte Chance
- Dämonische Begnadigung
- Alternatives Friedhofs-Ende
Als DVD-ROM
- Demoversion des PC-Spieles "Constantine",
- Web-Links
- WMP-Skin
- Werbung

Trailer:
keine

Fassungen:
Es gibt in Deutschland 3 Versionen von Warner zu kaufen. Dies ist einmal die normale Single Disc Version oder eine Version mit 2 DVDs. Für Fans gibt es dann noch die Limited Edition der 2-Disc-Version, die dann noch ein Booklet beinhaltet.
Am Film selbst ändert sich nichts, es geht hier vielmehr um das Bonusmaterial.


Kritik:
Vorab ist zu sagen, dass der Film zwar Constantine heißt, auch das Thema der Comics behandelt, aber im Prinzip ist es dennoch eine komplette Neuentwicklung des Charakters. So ist laut den Comics John Constantine kein Amerikaner aus L.A. sondern ein Engländer aus London.
Ebenso stimmt auch das Aussehen nicht überein und hat in der Comic-Szene auch viel Missgunst verursacht. Dies liegt auch daran, dass der Comicautor Hellblazer mehr wie den Sänger Sting beschreibt und nicht wie Keanu Reeves.
Aber davon abgesehen, hat man hier doch einen sehr interessanten Film vor sich.
Die Story an sich ist nichts Neues oder spezielles, da es die Geschichte zwischen Gut und Böse schon sehr oft gab, aber dennoch hat mich allein der Schluss davon überzeugt, dass hier mit viel Kreativität gearbeitet wurde. So kommt es eigentlich gar nicht zu einem richtigen Showdown, sondern Constantine besiegt Mammon und Gabriel nur dadurch, dass er sich selbst opfert und den Satan hervorruft. Dieser ist nämlich gar nicht so begeistert von der Idee, dass der Sprössling sich aufführt wie der große Boss.
Das find ich eine sehr gute Idee, und freu mich auch darüber, dass mal nicht alles mit Waffengewalt besiegt wird.

Trotz dem, dass der Schluss so clever gemacht ist, gibt es viele Stellen im Film, wo man merkt, hier fehlten die Ideen. So scheint der Kampf im Foyer sehr von Blade inspiriert zu sein, und der Anfang sieht sehr nach Exorzist aus. Parallelen sind auch zu God's Army und End of Days vorhanden.
Was aber sehr schön gemacht ist, sind die Spezialeffekte. Sei es das die Besessenen sich verwandeln, oder wie ein Dämon ausgetrieben in einen Spiegel verbannt wird. Dabei hat man auch sehr darauf geachtet, dass die Animationen zum Rest des Bildes passen und auch in der Interaktion sehr gut wirken. Man merkt, dass die Schauspieler Bluebox Erfahrung haben, und nicht nur leicht schielend irgendwo auf einen Punkt starren.
Gut geplant sind dazu auch die Kamerafahrten, die stimmig und präzise wirken. Da kommt sicher die Musikvideo-Erfahrung des Regisseurs zu Gute.

Hinzu kommen in diesem Zusammenhang auch die Kulisse und die animierte Hölle, die wirklich gute atmosphärische Arbeit leisten. Vor allem die Übergänge von der Realität in die Hölle sind sehr clever gemacht.
Das Einzige was da leider stört, ist Keanu Reeves, der trotz der neuen Rolle noch immer so wirkt, als wäre er frisch aus der Matrix gesprungen. Das leider Schade, da Hellblazer im Comic selbst einen genialen Stil hat.

Im Gegensatz dazu ist die schauspielerische Leistung des Satans (Peter Stormare) der seinen Hass auf John Constantine so charmant spielen kann, dass jeder hofft, die Schattenseiten dieses Mannes niemals kennen zu lernen. Ebenso spielt er den Zorn darauf, dass Constantine in reinlegte, so brillant, dass der Film einen tollen Schluss erhält.
Der Soundtrack des Films ist auch sehr gelungen gewählt und repräsentiert sich auch in dem Musikvideo von "a perfect circle" auf der DVD. Spannend und düster werden so die Abgründe der Hölle untermalt.