Constantine (DVD) Testbericht

ab 6,70
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Erfahrungsbericht von das-christian

Ein Comic-Held als Gottes rechte Hand!

Pro:

Tricktechnisch gelungen - speziell John\'s Eintritt in die Hölle, sehr viel Bonusmaterial

Kontra:

nur durchschnittlicher Film mit zuwenig Eigenkreativität, Bonusmaterial auf der DVD nur in englisch

Empfehlung:

Ja

Einleitung

Ich und mein Kumpel wir hatten eine Zeit lang jeden Freitag Videoabend. Dies mussten wir jedoch ein halbes Jahr lang aussetzen, da er im Einsatz in Usbekistan war. Letztens war es aber seit langem mal wieder so weit, dass wir in die Videothek fuhren, uns zwei Filme ausliehen und in seiner Wohnung die beiden Filme bei Pizza und Bier genossen haben. Es handelte sich hierbei um die Filme Constantine und Ju-On, ersteren haben wir zuerst angesehen und über diesen möchte ich auch berichten. Constantine ist eine Art Mystery-Thriller aus dem Jahre 2005.

Story

\"Wer den Speer des Schicksals besitzt, hält das Schicksal der Welt in den Händen. Der Speer des Schicksals ist seit dem Ende des 2. Weltkrieges verschwunden.\"

Doch nun wird er wieder gefunden, eher durch Zufall. Zwei Männer befinden sich auf einem verlassenen Gelände, einer von ihnen findet den Speer und tritt, manipuliert vom Bösen, seine Reise nach Los Angeles an. Dort arbeitet John Constantine (Keanu Reaves), er ist beruflicher Teufelsaustreiber und Helfer an Gottes Seite. Das obwohl Gott ihn nicht besonders mag und John einen Platz in der Hölle reserviert bekommen hat, wo die ganzen Dämonen schon auf ihn warten, die er in seiner Zeit als Exorzist in die Hölle geschickt hat. Sein aktueller Exorzismus ist in einer einheimischen Familie, deren Tochter von einem Dämon befallen ist. Doch diese Austreibung war schwieriger als bisher, denn dieser Dämon hat versucht in unsere Welt zu kommen, was John nachdenklich stimmt. John begegnet im Laufe der Zeit immer wieder der Polizistin Angela Dodson (Rachel Weisz), die vor kurzem ihre Zwillingsschwester verloren hat und nicht glauben kann, dass diese Selbstmord begangen hat. Beide versuchen diesen Fall nachzugehen, Angela hält anfangs nichts von John\'s Theorien über die Dämonen, bis sie eines besseren belehrt wird, beide ermitteln nun zusammen und müssen feststellen, dass die Dämonen vor haben, in unsere Welt einzudringen. John\'s Fähigkeit die Dämonen zu sehen und in die Welt des Bösen einzutreten hilft beiden auf der Suche nach einer Erklärung weiter.

Schauspieler

Hauptdarsteller ist Keanu Reeves, der einen mürrischen kranken Mann spielt, der das Leben satt hat. Aufgrund seiner Vorgeschichte und seiner schlechten Meinung über Gott ist seine Gesamtsituation auch verständlich. Er ist Kettenraucher und hat definitiv nicht mehr lange zu leben, da seine Fähigkeit ihm mit der Zeit auch krank gemacht hat. John besitzt jedoch auch übersinnliche Kräfte, er kann Dämonen sehen, daher auch sein Job als Exorzist. Keanu Reeves ist ein erstklassiger Schauspieler, der zum Top-Aufgebot Hollywoods zählt, in diesem Film bestätigt er auch, warum er so einen hohen Bekanntheitsgrad hat. Keanu Reeves wurde bekannt durch Filme wie Matrix oder Speed.

Die Rolle der Polizisten Angela und ihrer Zwillingsschwester Isabel wird von Rachel Weisz gespielt. Äußerlich ist sie sicherlich keine Augenweide, aber schauspielerisch bot sie eine konstante Darstellung. Ihre Rolle blieb aber immer stark hinter der von Keanu Reeves, da sie anfangs keine so große Bedeutung für den Verlauf des Filmes hatte. Gehört habe ich schon mal etwas von diesem Namen, aber zuordnen konnte ich ihn nicht. Nach Recherche konnte ich feststellen, dass sie bereits in den Filmen die Mumie und die Mumie kehrt zurück mitwirkte.

Der Dämon Balthazar wurde von Gavin Rossdale verkörpert. Dieser Mann ist auch unter dem Namen Bush bekannt und im realen Leben ein Sänger. Shia Lebeouf spielt Chas, den privaten Fahrer von Constantine, der sich sehr für John\'s Arbeit interessiert und ihn unterstützen möchte, was er gegen Ende sogar auch darf. Der Erzengel Gabriel wird von Tilda Swinton gespielt, sie hat eine Bösewicht-Rolle erhalten, der sie von Anfang an gerecht wird. Peter Stormare verkörpert Satan höchstpersönlich, welcher erst gegen Ende erscheint. Ich muss zugeben, dass mir seine Darstellung gefallen hat, ein leicht durchgeknallter Luzifer, mit unglaublich viel Macht. Es gab noch zahlreiche andere Schauspieler, die zwar größere Rollen als die bereits erwähnten Darsteller hatten, welche jedoch eher unbedeutend waren.

Regisseur

Der Regisseur heißt Francis Lawrence. Ich selbst konnte mit diesem Namen bisher überhaupt noch nichts anfangen, was auch selbstverständlich war, da es sich bei Constantine um seine erste Regie-Arbeit handelte. Er selbst hat einen passablen Thriller auf die Beine gestellt, jedoch muss ich ihm auch vorwerfen, dass er zuviel von anderen Filmen geklaut hat.

Meine Meinung

Die Story war für mich nicht neu, speziell der Anfang erinnerte mich stark an \"Der Exorzist\". Auch die Grundthematik, dass Dämonen auf die Erde wollen, war zwar in dieser Form noch nicht dagewesen, aber interessierte mich irgendwie gar nicht, denn diese Problematik kam in einer ähnlichen Weise schon in God\'s Army dran. Speziell das Auftauchen des Erzengels Gabriel brachte Parallelen zu diesem Film auf. Im Laufe des Filmes wurden von den Darstellern viele Theorien aufgestellt, die dann aber wieder durch andere verdrängt wurden, somit musste ein wenig die Übersichtlichkeit leiden, speziell am Ende, da kamen die Geschehnisse doch sehr überraschend und ich hatte teilweise keinen Überblick mehr. Ansonsten ist die Story mit 116 Minuten doch sehr lang geraten, jedoch gibt es kaum Momente in denen Langeweile aufkommt, halt nur Momente mit Ratlosigkeit.

Richtige Spannungsmomente konnte ich nicht miterleben. Es gab nur einen kurzen Moment in dem ich wirklich etwas aufgeschreckt bin. Auch Action war nur durchschnittlich vorhanden. So war die Vernichtung der Dämonen gegen Ende der wohl actionreichste Moment im Ganzen Film. Auf eine mögliche Liebesstory zwischen John und Angela wartet man vergebens, die beiden küssen sich auch nur einmal und dies sieht dann auch eher wie ein Pflichtkuss aus. Humor ist nur teilweise vorhanden und auch nur schwer ersichtlich, dieser kommt dann meist von John, aufgrund seiner kurzfristigen Reaktionen und seiner doch sehr arroganten und unfreundlichen Art. Einige werden darüber sicherlich nicht schmunzeln können. Der Film hat eine FSK 16 bekommen, meiner Meinung nach geht das in Ordnung. Es gab einige harte und auch blutige Szenen, die jedoch keine FSK 18 rechtfertigen würden.

Es gab nur eine einzige wirklich gute Szene, in der ich zusammengezuckt bin. In dieser Geschichte erzählte John von seiner Kindheit und seiner Begabung Dämonen zu sehen. Dort saß er als Kind in einem Bus, links vor ihm war ein Dämon. John schloss die Augen und als er sie öffnete, war der Dämon weg. Dieser Dämon tauchte dann jedoch genau hinter ihm auf. In dieser Szene wurde ein Schockmoment richtig herausgefordert, ich fand sie recht gut. Das war jedoch auch zugleich die beste Szene im ganzen Film.

Sehr früh merkt man, dass dieser Film keine 0-8-15-Produktion ist, tricktechnisch hatte der Film wirklich viel zu bieten, speziell der Eintritt von John in die Hölle wurde gut dargestellt. Hier wandelte sich das reale Bild, langsam aber sicher in eine Hölle um. Computeranimierte Dämonen und eine Hölle wie man sie sich in den dunkelsten Träumen vorstellt, waren dort zu sehen. Es wirkte alles auch recht real, somit konnte ich zumindest mit den Special Effects zufrieden sein.

Disc 1

Bei der DVD handelt es sich um die Special 2-DVD-Edition von Warner. Auf der ersten DVD ist der Hauptfilm drauf, auf der zweiten DVD das Bonusmaterial. Die DVD mit dem Hauptfilm verfügt über ein animiertes Menü. Jedoch ist es hier wirklich nervend die richtige Sprache einzustellen, beim Start gelangt man in ein Sprachmenü, stellt man hier deutsch ein, startet der Film trotzdem in englisch. Man muss anschließend also noch mal in das Menü und dort deutsch eingeben. In der Szenenauswahl kann man insgesamt zwischen 34 verschiedenen Kapiteln wählen. Bei den Sprachen kann man zwischen deutsch und englisch wählen, es ist auch möglich Untertitel in den Sprachen arabisch, hebräisch und isländisch einzustellen. Die Tonqualität war wie die Bildqualität erstklassig und bot keine Fehler. Das Tonformat ist Dolby Digital 5.1 und das Bild ist 16:9 anamorph. Auf dieser DVD ist es auch noch möglich, den Audiokommentar über die gesamte Spielfilmlänge einzustellen, dieser wird von Francise Lawrence, Akiva Goldsman, Frank Cappello und Kevin Brodbin gesprochen. Außerdem kann man sich den amerikanischen Kinotrailer und Kinoteaser anschauen und es befindet sich noch ein Musikvideo auf dieser DVD, mit dem Namen \"Passive\" von der Band A Perfect Circle. Im Musikvideo gibt es Ausschnitte aus dem Film Constantine zu sehen, die Band spielt eine Art ruhigen Rock, im Stile von Placebo. Aber bis auf die Szenen aus Constantine wirkt das Video doch sehr billig, es ist Gewöhnungssache, mir gefällt es nicht. Das Bonusmaterial auf dieser DVD hat eine Gesamtlänge von 7:23 Minuten.

Disc 2

Die zweite DVD besticht dann hauptsächlich durch ihr Bonusmaterial. Auch hier gibt es ein animiertes Auswahlmenü. Legt man diese DVD in das Laufwerk des Computers, so kann man die Spiel-Demo zu Constantine spielen, dazu muss man sich aber noch zusätzlich ein Programm herunter laden. Mir wurde jedoch sehr schnell klar, dass diese Bonus-CD nur in englisch ist, man kann höchstens deutsche Untertitel auswählen. Insgesamt dauert das komplette Bonusmaterial 102:05 Minuten auf dieser DVD. Die Specials sind in kleine Unterpunkte aufgeteilt, so er erfährt man unter \"Constantines Entstehung\" die Entstehung der Hauptfigur John Constantine. Man erfährt hier, dass der Charakter John Constantine aus einem Comic namens Hellblazer entstanden ist.

Der Menüpunkt \"Die Produktion aus der Hölle\" unterteilt sich beim klicken in 3 weitere Unterpunkte. Unter \"die Beichte des Regisseurs\" erzählt der Regisseur über den Film, wobei teilweise auch Aufnahmen des Drehs zu sehen sind. Ich finde dies aber doch sehr langweilig. \"Der Zusammenstoß mit dem Bösen\" ist so ähnlich aufgebaut, auch hier erzählt der Regisseur wieder, hier geht es jedoch hauptsächlich um die Anfangsszene in der ein Auto in einen Menschen reinrast. Der letzte Punkt in diesem Menü nennt sich \"Heilige Reliquien\". Hier geht es hauptsächlich um die kleinen, zum Teil auch übernatürlichen Waffen von John. Dieses Specials finde ich noch nicht so interessant.

Der nächste Menüpunkt heißt \"die Darstellung der Unterwelt\". Dies klingt da schon etwas interessanter. Speziell unter \"Die Höllenlandschaft\" habe ich mir viel erwartet. Hier bekommt man einen guten Einblick in die Tricktechnik, wie sie beim Eintreten von John in die Unterwelt angewendet wurde. \"Die Darstellung des Vermin Man\" stellt den Dämon Vermin Man dar, der hauptsächlich aus kleinen ekligen Tieren besteht. Bei \"Die Flügel der Krieger\" wird gezeigt, wie die Flügel der Engel entstanden sind und unter \"Entführung durch Dämonen\", erhält der Zuschauer Einblick in die Szene wo Angela von Dämonen entführt wird und dieser sie durch die ganzen Wände mitnimmt. Allgemein gesehen ist dieser Punkt schon recht interessant, aber halt auch hier dieses englische Gequatsche mit den deutschen Untertiteln.

Der nächste Punkt lautet \"Constantines Sicht des Universums\". Hier wird speziell auf Constantines Charakter eingegangen. Sein Verhalten zu Gott und die Tatsache dass er bald in die Hölle kommt. Wer sich für die Filmfigur interessiert, wird hier auch sicherlich schlauer werden.

Nun folgt \"Blick in die Zukunft: Die Macht der Prävisualisierung\". Hier kann man aussuchen ob man den Beitrag mit oder ohne Audiokommentar von Regisseur Francis Lawrence anhören möchte. Man kann Filmszenen, überschnitten mit den dazugehörigen Computerszenen bewundern.

Der wohl interessanteste Punkt sind die \"Nicht verwendeten Szenen\", davon gibt es auch gleich jede Menge. Auch hier kann man sich die Szenen mit oder ohne Audiokommentar von Francis Lawrence anschauen. Die meisten Szenen sind jedoch recht langweilig, aber es gibt auch Szenen die interessant sind, hier möchte ich auf \"Die Grenzkontrolle\" eingehen. Die Person, die den Speer des Schicksals hat, wird von einer Polizeistreife angehalten. Er manipuliert die Polizeistreife so, dass sie Selbstmord begehen. Insgesamt gibt es 15 gelöschte Szenen zu bewundern.

Fazit

Ich habe anfangs nicht gedacht, dass dieser Film so mysteriös ist. Hier geht es bereits von Anfang an mit übernatürlichen Dingen los. Die Umsetzung fand ich jedoch etwas schwach, es ist einer der vielen Filme die ich wohl schnell wieder vergessen werde, da die ganzen Szenen und Geschehnisse mich an einen Mix von God\'s Army und der Exorzist erinnerten. Das Bonusmaterial auf der DVD ist sehr umfangreich. Auch wenn jedes mal der Regisseur seinen Senf abgeben muss, was spätestens beim dritten Beitrag belastend ist. Mehr als ein durchschnittlicher Film mit guter Besetzung war es leider nicht, selbst einen Tag nach Schauen des Films, war er fast komplett aus meinem Gedächtnis verschwunden. Für Videoabende mit Pizza und Bier ist er jedoch geeignet. Weiterempfehlen möchte ich den Film, man sollte jedoch nicht zu viel davon erwarten.

14 Bewertungen, 1 Kommentar

  • BaBy1987

    26.07.2005, 13:15 Uhr von BaBy1987
    Bewertung: sehr hilfreich

    wunderbar:))