Coyote Ugly (VHS) Testbericht

Einleitung

Das ist einer meiner Lieblingsfilme. Da habe ich mir gedacht, dass ich hier drüber auch mal was schreiben muss.
Hab den Film damals im Kino gesehen und gleich wie er auf Video kam, hab ich ihn mir zugelegt :)



Inhalt


Violet Sanford (Piper Perabo) lebt mit ihrem Vater William (John Goodman) in einer Kleinstadt in New Jersey, nicht allzu weit von New York. Sie ist Anfang 20, hat genug vom Provinzleben und entschließt sich, nach New York zu gehen und ihr Glück als Songwriterin zu versuchen. Ihr Vater macht sich natürlich Sorgen um seine Tochter, nicht zuletzt, weil seine inzwischen schon verstorbene Frau sich vor Violets Geburt auch als Sängerin in NYC versucht hat, doch letztendlich gescheitert ist.
Doch Violet ist fest entschlossen, sich in der Großstadt durchzusetzen und Erfolg zu haben. Doch das naive Mädchen wird brutalst aus ihren Träumen gerissen. Kein Musikagent interessiert sich für ihre Demotapes, bald hat sie kein Geld mehr, wird auch noch ausgeraubt und weiß nicht mehr weiter. Durch Zufall hört sie, dass in der \"Coyote Ugly\" Bar noch eine Barkeeperin gesucht wird. Doch die Coyote Ugly ist nicht eine Bar wie alle anderen - hier stehen nur sexy Mädels hinter der Theke, alle in knappen Tops gekleidet, sie schenken aus, tanzen lasziv auf dem Tresen, machen die johlende Menge heiß, schütten manchmal auch den einen oder anderen Gast mit Wasser an - auf jeden Fall sind sie mehr als wild. \"Ober Coyote\" ist die Besitzerin der Bar, Lil (Maria Bello). Ihr ein und alles ist ihr Lokal und sie verlangt von ihren Barkeeperinnen, daß die Kunden jede Nacht bestens unterhalten werden - nur zwei Regeln gibt es: Die Mädchen sollen die Kunden heiß machen, sich aber nie mit ihnen einlassen, und die Freunde der Barkeeperinnen dürfen nicht ins Lokal.
Die zuerst zurückhaltende Violet legt bald ihre Schüchternheit ab und macht das, was von ihr erwartet wird - tanzt wild auf der Theke, bedient die Kunden und sie singt sogar. Doch sie will ihren großen Traum, eine erfolgreiche Songwriterin zu werden, nicht aufgeben. Violets großes Problem ist, daß sie ihre Lieder, nur bei \"Open Mic\" Ereignissen, wo auch Musikproduzenten anwesend sind, vorstellen könnte - doch sie hat eine Bühnenphobie, hat Angst vor Publikum ihre eigenen Lieder zu singen. Diese Angst versucht Violets neuer Freund, Kevin (Adam Garcia), den sie in einem New Yorker Restaurant kennengelernt hat, ihr zu nehmen. Doch bis Violet wirklich eines ihrer Lieder on Stage präsentieren kann, muss sie so einiges im Coyote Ugly durchstehen...



Kritik


Coyote Ugly wurde mit viel Haut der Darstellerinnen - vor allem Supermodel Tyra Banks - beworben. Und wenn man den Film gesehen hat, muss man leider feststellen, dass er auch nicht sehr viel anderes zu bieten hat. Der Story des jungen, naiven Kleinstadtmädchens, das den Weg in die große Welt sucht, sich dort vorerst kaum auskennt und im \"harten\" Großstadtleben absolut überfordert ist, doch mit Hilfe des Traumprinzen, der anscheinend alles kann, alles, was sie will, erreicht, lässt kaum ein Klischee aus, was mitunter für fast schon peinliche Szenen sorgt, dem Film jegliche Spannung entzieht und ihn an den Rande der Lächerlichkeit bringt.

Hier können weder der ansonsten immer großartige John Goodman und die aus Emergency Room und Payback bekannte Maria Bello, noch die Barkeeper Girls, die wirklich ihr Bestes - hinter, wie auch auf der Theke - geben, etwas retten. Das Drehbuch lehrt uns nur, dass Cocktail vielleicht ein doch nicht so schlechter Barkeeper Film war - oder sagen wir, man kann einen noch schlechteren Film dieser Art drehen. Tom Cruise hatte zumindest Erfolg an den Kinokassen - ich persönlich bezweifle, dass dies auch Coyote Ugly gelingen wird. Die Charaktere sind zu einfach nach gewissen Stereotypen gestrickt, das Drehbuch ist wirklich ausgesprochen schlecht und schafft es nicht, auch nur kurzfristig zu überzeugen. Manchmal fragt man sich, was Schauspieler, wie Goodman und Bello, hier verloren haben.

Mit Coyote Ugly schafft es Produzent Jerry Bruckheimer, nach Nur noch 60 Sekunden, noch einen absolut nicht sehenswerten Film in die Kinos zu bringen. Im nachhinein erkennt der Zuschauer die wirkliche Bedeutung des am Anfang des Films in mehreren Versionen gesungenen \"Only the strong survive\" - nur die Starken verlassen den Kinosaal nicht schon vorzeitig



lg Sandy