Cragganmore Single Malt Scotch Whisky Testbericht

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ab 26,66
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Erfahrungsbericht von Servus1

Als der Whisky mit der Eisenbahn fuhr...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Als der Whisky mit der Eisenbahn fuhr...


Nachdem ich den ersten Whisky aus der Speyside Region vorgestellt habe, möchte ich in dieser noch ein bisschen bleiben. Nicht nur das es in dieser wilden und landschaftlichen Region nur so wimmelt von Brennereien, nein die Geschichte wie schon erwähnt ist faszinierend und prägt heute noch das Bild dieser Region.

Speyside in Schottland ist eine Region mit vielen Wäldern, Flüssen und Bergen. Ebenso viele Burgen und Ruinen finden sich dort wieder, wie Destillerien.
Die Wälder sind besonders grün und wenn ich dort auf einem Hügel neben einer Ruine stehe und weit und breit keinen Menschen sehe, komme ich mir vor, als ob ich in eine Zeitreise gemacht hätte. Vielleicht zieht es mich auch gerade deswegen immer wieder in diese Region. Aber der Hauptgrund oder vielmehr ein wichtiger Grund, sind die vielen Brennereien.

Der heutige Whisky heißt Cragganmore. Komischer Name, aber als John Smith diese Destillery gründete, benannte er sie nach dem Namen des Berges, der sich direkt hinter der Destillery befand, in der Nähe der Stadt Ballindalloch.
John Smith, der Gründer dieser Destillery hatte jedoch zu kämpfen, um eine Baugenehmigung 1869 vom damaligen Grundbesitzer Sir George Macpherson-Grant zu bekommen.
John Smith hatte in den letzten Jahren schon viel Erfahrungen sammeln dürfen, da er unter anderem die Destillerien Macallan, Glenlivet und Wishaw Destillerien leitete. Nachdem er es endlich geschafft hatte, den Grundbesitzer zu Überlassung des Grundstücks zu überreden, begann der Bau.

John Smith hatte die Lage für den Bau sorgfältig ausgesucht. Nicht nur das er für die Herstellung des Tropfens hervorragendes, sauberes Quellwasser hatte. Nein, die Strathspey Eisenbahnlinie führte direkt an seinem neuen Grund vorbei.

John Smith war ein leidenschaftlicher Eisenbahnfanatiker. Er fuhr bei jeder sich ihm bietenden Möglichkeit mit der Bahn. Und so verwunderte es keinen, das er als erster in Schottland seinen Whisky mit der Bahn transportieren lies. Als Smith jedoch das Eigengewicht von 140 kg überschritt, passte er nicht mehr durch die Waggontüren und musste andere Transportmittel nehmen.

1889 übergab John Smith die Destellerie seinem Sohn, der sie 1901 umbaute. Die Besonderheit bei dieser Destillerie ist die, das die Kupferblasen besonders flach sind, was ein anderes Aroma entstehen lässt, als bei den normalen Blasen. Ab 1923 bis heute, wechselten mehr als 5 Großbesitzer als Eigentümer den Besitz dieser kleinen aber feinen Destillerie. Die Cragganmore Destillerie war im übrigen die erste Brennerei, die schottischen Whisky in den 80er Jahren nach Australien und Neuseeland exportierte..

Und so verwundert es auch keinen, das auf dem Label heute noch eine Eisenbahn an den Gründer erinnert. Das Label ist schlicht gehalten und erinnert an eine Radierung, jedenfalls beim 20 jährigen Whisky. Standardmäßig ist ein 12 Jahre alter Whisky für 30 Euro zu bekommen. Der 20 Jahre alte hingegen kostet an die 90 Pfund. Das entspricht einem ca. Eurowert von 130. Nicht ganz billig. Ich habe ihn bisher auch noch nicht in Deutschland stehen sehen. Nur auf Anfrage würde ich diesen bei uns bekommen und das auch mit viel Schwierigkeiten. Gekauft habe ich ihn vor gut 2 Jahren für 84 englische Pfund vor Ort. 20 Jahre alt, 43% Vol.


Und wie schmeckt dieser Tropfen?
Nun, nach englischen Pfund sicherlich nicht. Aber ich bereue keinen Schluck. Wenn die diese besondere Flasche aus der edelen, dunkelen Holzschatulle nehme, halte ich eine Flasche mit einem goldbraunen Inhalt in der Hand.
Ich öffne die Flasche und schenke mir einen Schluck ein. Schon beim Eingießen rieche ich dieses herrliche Aroma. Es macht den Anschein, das es ein sehr trockener Whisky sein muss, was sich bei der Trinkprobe bestätigt. Das Armoma ist sehr gehaltvoll und kräftig, was unter anderem auf die Lagerung in den Holzfässern zurück zu führen ist. Trotzdem schmeckt er noch sehr elegant.

Dieser Whisky hat eine ausgesprochene malzig-rauchige Note, was auf das spezielle Brennverfahren zurück zu führen ist. Getrocknet wurde dieser über dem Feuer mit Torf. Der Abgang ist sehr langanhaltend und gleichbleibend streng, also gleichbleibend wärmend. Ihr spürt die einzelnen Abschnitte eurer Speiseröhre.

Dieser Whisky ist sehr ausgewogen und stimmt in jeder Hinsicht. Er schmeckt sehr nobel und eignet sich hervorragend als Digistif. Also nachdem Essen.

Ich trinke ihn sehr selten, weil er sehr selten ist und für mich was ganz besonderes darstellt. Am allerbesten ist er jedoch vor Ort, wenn ihr draußen sitzt. Es nicht warm und nicht kalt ist. Ein starker Wind pfeift und die Luft riecht salzig......

Absolute Empfehlung !!!!

In diesem Sinne
Euer Alex
Copyright 2003

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