Deutsche Beamtenversicherung DBV Reisekrankenversicherung Testbericht

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben. Und das ist leider nicht immer ganz so lustig. Mein Mann und ich können da ein eher schmerzhaftes Liedchen singen. Bei einem Skiurlaub zog sich mein Mann eine Platzwunde zu, die genäht und nachbehandelt werden musste. Natürlich war die Anfahrt zum Arzt auch im Sankra zu absolvieren. Jahre später zog sich der Pechvogel in Norwegen auch noch einen Angelhaken durch den kleinen Finger und dank des Widerhakens saß der natürlich fest. Vielleicht eine Rache der Fischgötter, in deren Reich er hart geplündert hatte......

Neben den Schmerzen kam dann natürlich das, was kommen muss, nämlich die Rechnung der Ärzte. Immerhin wird man ja von den „Göttern in Weis“ praktisch als Privatpatient behandel und eine entsprechende Kostennote erstellt. Die Platzwunde nähen, einmal nachkontrollieren nebst 1 x Krankentransport kostete damals rund 820,00 DM. Die Entfernung des Angelhakens nebst vorbeugender Versorgung mit Antibiotika war deutlich preiswerter. Da waren nur 120,00 EUR fällig. Super war dann aber, was von der gesetzlichen Krankenversicherung, trotz Auslandskrankenschein erstattet wurde. Für die Platzwunde wäre er auf mehr als 500,- DM und bei der Aktion Angelhaken auf immerhin rund 90,00 EUR „sitzen“ geblieben.

Diese Zahlen sollten jeden wachrütteln, der blauäugig ohne Auslandsreise-Krankenversicherung die Grenzen deutscher Lande überschreitet. Und das waren ja nun wohl eher harmlose Dinge, die hier eingetreten waren. Eine Auslandsreise KV ist also alles andere als Luxus!

Was leisten Auslandsreise-Krankenversicherungen?
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Nicht erst seit der letzten Gesundheitsreform erstattet die gesetzliche Krankenversicherung Arzt-, Medikamenten- oder Behandlungskosten, die bei einem Auslandsaufenthalt anfallen, nicht oder nur eingeschränkt. Sollte zudem noch nötig sein, aus dem Ausland nach Hause gebracht zu werden um hier weiter behandelt werden zu können, dann hat man ganz schlechte Karten! Da gibt es nicht einen Cent! Wer möchte aber schon gern fern von zu Hause in einem Krankenhaus liegen, wo man vielleicht nicht einmal die Sprache versteht und wo die Behandlungsmethoden, das Essen und alles andere im Umfeld mehr als ungewohnt sind? Hiervor kann man sich einzig und allein durch eine Auslandsreise-Krankenversicherung schützen.

Jedem der in Grenznähe wohnt, und nur eben mal schnell zum Tanken oder Zigarettenkaufen ins Nachbarland fährt, sei dringendst geraten, stets eine solche Police zu besitzen, denn im Normalfall darf man von deutschen Diensten im Ernstfall nicht über die Grenze geholt werden. Man landet unweigerlich im ausländischen Krankenhaus und trägt, wenn es ungünstig läuft, alle Kosten allein! Und oben ist geschildert, dass trotz bestehender Sozialabkommen gewaltige Kosten entstehen. Reist man in ein Land, mit dem diese Abkommen nicht bestehen, was in aller Regel alle Länder des Ostblocks, aber auch alle Länder außerhalb der EU betrifft.

Die Auslandsreise Krankenversicherung zahlt kurz gefasst alle Kosten, die mit einer plötzlichen Erkrankung entstehen, die bei einer Auslandsreise eintritt.
Auch werden Kosten für die Schmerzbehandlung beim Zahnarzt erstattet und gegebenenfalls auch Kosten für die Instandsetzung von Zahnersatz als Notreparatur.
Wichtig ist, dass die medizinisch nötige Rückholung nach Deutschland auch von der privaten Versicherung übernommen wird. Eine Rückholung wird auch im schlimmsten aller Fälle organisiert, nämlich wenn die Rückreise in einer zugelöteten Kiste erfolgen muss. So bleibt einen wenigstens der Daueraufenthalt in fremder Erde erspart....

Das alles kostet nicht viel, garantiert aber eine 100% Erstattung der Kosten nach Leistung der Erstattung durch die Gesetzliche Kasse oder erstattet sogar, wenn es von dort nichts gibt.


Welche Police ist sinnvoll?
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Fast alle Versicherer bieten sogenannte Dauerpolicen oder Kurztarife an. Was ist nun günstiger? Für Kurztarife zahlt man so ab 0,30 EUR pro Tag. Für Dauerpolicen zahlt man pro Jahr so zwischen 5 und 10 EUR pro Person und Jahr, also generell weniger als 1 EUR pro Monat.

Für alle die nur einmal für wenige Tage ins Ausland reisen und sicher ist, dass keine weitere Reise oder auch keine Stippvisite im Ausland erfolgt, die können eine sogenannte Kurzzeit- oder Tagespolice abschließen. Alle anderen kommen mit einer Dauerpolice immer besser, vor allem kann nicht passieren, das man bei einem Kurztrip mal ohne Versicherungsschutz fährt.

DBV-Winterthur – der preiswerte Familienversicherer
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Wie jeder sehen konnte, liegen selbst die Jahrespolicen allesamt unter 1 EUR pro Monat. Bei einem Vergleich von Policen sollte also jeder weniger auf den Preis, sondern vielmehr auf das „Kleingedruckte“ achten.

Das aber ist für jeden Laien mehr als kompliziert, besonders dann, wenn man keine andere Police hat, mit der man vergleichen kann. Und dann muss man noch das Versicherungschinesisch verstehen und die Feinheiten in der Formulierung erfassen! Bei den meisten Versicherern sind die Bedingungen für den Versicherungsumfang im § 4 der Allgemeinen Bedingungen aufgelistet. Kritischer sind aber die Einschränkungen der Leistungspflicht zu beäugen. Da wird es wirklich ernst und kann möglicher Weise richtig Geld kosten! Die Grundleistungen sind fast überall gleich. Die Feinheiten betreffen allesamt Grenzbereiche der Leistungspflicht und da kann es ernsthafte Probleme geben!

Glaubt also keinem Vertreter der nur eine Police im Gepäck hat. Er wird Euch immer das Beste bieten, was er hat. Das Problem ist: Wenn er nur Schrott hat, kann er auch nur Schrott bieten....

Die DBV-Winterthur bietet ein in sich geschlossenes Konzept ohne größere „Fallen“.
· Versicherungsschutz besteht ununterbrochen für Reisen bis zu 2 Monaten (62 Tage). Danach muss man mindestens 1 Tag in Deutschland gewesen sein und dann darf man erneut für 2 Monate die Weiten der Welt erkunden!
· Versicherungsfähig sind alle Personen mit festem Wohnsitz in Deutschland, unabhängig ihrer Nationalität. In deren Heimatland hingegen besteht kein Versicherungsschutz, in anderen Ländern aber sehr wohl!
· Die DBV unterscheidet nicht nach Dienst oder Privatreisen;
· Die DBV stellt keine Altersgrenzen nach oben!
· Die Bedingungen sind übersichtlich und verständlich.

Achtung, drei Probleme treten unter Umständen auf:
· Wer suchtkrank ist, hat schlechte Karten. Erkrankungen, die im Zusammenhang mit der Sucht stehen, sind nicht versichert!
· Erkrankungen oder Verletzungen in Folge von Kriegen sind nicht versichert. Das bedeutet, dass man nicht in Krisenherde reisen sollte. Für innere Unruhen ist eine Leistung nur dann versagt, wenn man sich aktiv an der Auseinandersetzung beteiligt.
· Vorsicht beim Begriff „Familie“. Die DBV erklärt ausdrücklich, dass nur Ehepaare als Familie anerkannt werden. Lebensgemeinschaften sind ausgenommen. Reichlich konservativ, aber andere Gesellschaften bieten hier gar keinen Rabatt und so muss man eben mit dieser „Kröte“ leben.....

Preise:
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Die Jahrespolice kostet 9,12 EUR für die Einzelperson.
Die Familie (Nur Eheleute und deren minderjährigen Kinder) bezahlt 17, 76 EUR im Jahr.
Während die Einzelpolice keinesfalls zu den billigsten Anbietern zählt, ist die Familienpolice tatsächlich sehenswert und ab 2 Kindern auch preiswert.
Der Leistungsumfang und fehlende Fußangeln macht die Police attraktiv.


Leistungsbereitschaft im Versicherungsfall
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Sicher wird es immer wieder Fälle geben, wo ein übereifriger Mitarbeiter in der Leistungsabteilung alles genauer als genau wissen will. Insbesondere kann es schon mal zu Nachfragen kommen, wenn man etwas einreicht, was ungenau ist oder wo eine Kleinigkeit fehlt. Es ist in jedem Fall hilfreich, wenn man vor einer Reise noch mal die wenigen Zeilen durchliest, in denen steht, was für eine Erstattung benötigt wird. Das spart allemal Zeit, die man im Nachgang vielleicht aufwenden muss, nur weil etwas vergessen wurde.
Man muss dazu weder ein Versicherungsfachmann sein, noch irgendwelche Spitzfindigkeiten berücksichtigen. Auf der Quittung muss der Name des Versicherten stehen, der Behandlungstag oder Zeitraum muss drauf sein und eine Diagnose mit Krankheitsbezeichnung muss gestellt sein. Rezepte müssen sich zur Person und zur Behandlung zuordnen lassen. Das war es schon. Aber eben auch nicht weniger. Fehlt z.B. die Krankheitsbezeichnung, kann es Probleme geben!
Klar, man ist selbst verantwortlich, das zu kontrollieren.

Meine eigenen Erfahrungen mit der DBV sind jedoch ausgezeichnet. Ohne jede Nachfrage und ohne Wenn und Aber wurde jeder Pfennig und jeder Cent gezahlt, der nach Erstattung des Kassenanteils übrig blieb.
Sicherlich habe ich zuvor genau gelesen, was die Versicherung sehen und wissen will. Das steht im § 6 der allgemeinen Bedingungen.

Welche Fallen stellen andere Gesellschaften?
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Nur ein paar Hinweise, wo man in eine Falle tappen kann (loses Beispiele ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
„Central“:
· Versichert sind nur Privatreisen bis maximal 8 Wochen. Dienstreisen sind nur über 10 Tage versichert!
· Für die Reparatur von Zahnersatz ist ausdrücklich auf die „einfache Ausführung“ verwiesen. Diese Einschränkung machen andere Versicherer nicht!
· Bei bestehenden Erkrankungen und bei chronischen Erkrankungen, die in der Zeit von 6 Monaten vor Reise bestanden oder behandelt wurden oder werden, kann es zu sehr empfindlichen Leistungskürzungen kommen, zumindest schränkt die Gesellschaft ihre Leistungspflicht im § 5 Ziff. 3 und 4 vorsorglich ein. Das Versicherungschinesisch dazu ist schwer verdaulich und wohl erst im Leistungsfall interpretierbar!

„Universa“:
· Die „Universa“ schließt von ihren Leistungen in den ersten 12 Monaten eines Vertrages die Erkrankungen ganz aus, die in den letzten 6 Wochen vor Vertragsabschluss behandelt wurden! Im Ernstfall eine sehr tückische Falle, wenn eine Behandlung tatsächlich erfolgt war. Diese Falle lauert ein ganzes Jahr lang!
· Tod und Bestattung ist nur dann versichert, wenn die Person am Tage der Abreise noch nicht 70 war!
· Fehlgeburten sind in den ersten 12 Vertragsmonaten nur dann versichert, wenn eine akute Gefahr für das Leben von Mutter und Kind bestand!
· Kosten für eine Begleitperson bei einer Rückführung nach Deutschland werden nur übernommen, wenn sich diese Person bei Eintritt der Umstände ebenfalls im Ausland befand und zudem während dieser Reise selbst bei der „Universa“ versichert ist!

Man sieht also, dass zwar die Hauptleistungen fast identisch sind, aber der Teufel im Detail steckt.
Also liebe Leser, prüft genau, bevor ihr Verträge schließt, und sei es nur bei solch recht billigen Reiseversicherungen.

Bei der DBV – Winterthur kann man also nicht viel falsch machen. Und allein diese Tatsache rechtfertigt den Mehraufwand von 3 bis 4 Euro im Jahr, besonders dann, wenn man sich nicht die Mühe machen will, andere Vertragsklauseln auseinander zu popeln......

P.S.: Ich bin kein Versicherungsvertreter der DBV-Winterthur und bekomme auch keine Provision für diesen Bericht. Ich beschäftige mich nur gern und intensiv mit Fallen und Tücken von Versicherunsgverträgen!


Noch ein P.S.: Unter dem Namen \"feldmaus2\" ist mein Bericht auch auf anderen Plattformen inhaltsgleich veröffentlicht.