DHL WORLDWIDE Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 08/2003
Summe aller Bewertungen
  • Support & Service:  durchschnittlich
  • Zuverlässigkeit:  durchschnittlich
  • Erreichbarkeit:  durchschnittlich
  • Pünktlichkeit:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von Kalnoor

König Kunde auf der Guillotine

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  • Support & Service:  schlecht
  • Zuverlässigkeit:  sehr schlecht
  • Erreichbarkeit:  schlecht
  • Pünktlichkeit:  durchschnittlich
  • Nutzen Sie diesen Service?:  ja

Pro:

Glücksgefühle, wenn es mal klappt

Kontra:

Preis, Leistung, Reklamation, Freundlichkeit, Zuverlässigkeit . . . ( * siehe Anhang)

Empfehlung:

Nein

Vorwort
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Willkommen zu meinem völlig überzogen negativen, einseitig gestaltetem und überhaupt nicht zu verallgemeinernden Bericht über den größten Logistikdienstleiter Deutschlands, bzw über einen der bedeutensten weltweit : DHL

Es mag durchaus sein, dass mein Schicksal ein sich ständig wiederholender Einzelfall ist, da ich wohl zu jenen Menschen gehöre, die unmittelbar nach dem Gewinn des Lotte-Jackpots vom Blitz getroffen werden, und das genau in dem Moment wo der 1. FC Köln deutscher Meister wird.

(Genug der Ironie)

Was ist DHL?
Nein, um die Deutsch Hochdruckliga gehts hier nicht, vielmehr um einen Paket- und Brief-Express-Dienst, benannt nach seinen Gründern Dalsey, Hillblom und Lynn, der nach eigenen Angaben weltweit über 170.000 Mitarbeiter beschäftigt und täglich über 200.000 Kunden glücklich macht.
2002 schloss sich DHL der Deutschen Post an.
Jedes Päckchen und jede Express-Sendung, welche auf dem Postamt aufgegeben werden gelangen früher oder später an DHL.
Andere Logistikanbieter (z.B. UPS, Hermes, Schenker u.A.) gibt es zwar in Deutschland auch noch, aber die Bequemlichkeit treibt uns immer wieder zur Post und somit in die Fänge von DHL. Die Preise sind im allgemeinen recht happig und variieren von Zeit zu Zeit durch Erhöhungen und anschliessende Sonderangebote und Specials.
Je nach Größe und Gewicht des Briefes/Päckchens und des gewünschten Lieferdatums mit Versicherung können ganz astronomische Summen zusammenkommen.
(Als Beispiel nenne ich 60€ für die Übernachtlieferung eines versicherten Briefes mit Auslieferung an einem Sonntag - das war vor 2 Jahren, ich weiß nicht was eine solche Lieferung heute kostet).

Mein Leidensweg mit DHL
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Im Folgenden beschreibe ich 3 Fälle, welche ich in den letzten Jahren erlebt habe und die exemplarisch für das sind, was eigentlich gar nicht sein dürfte.

Fall 1: Bestellung bei Ebay
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Ich erwarb bei Ebay ein DVD-Rom Laufwerk für ein altes Notebook, was ich jemandem zum Geschenk machen wollte.
Der Händler spielte mit und schickte das Gerät an die abweichende Lieferadresse.
Soweit so gut.
Dann kam DHL ins Spiel. Irgendwann an einem Donnerstag morgen, zu einer Zeit, zu der man für gewöhnlich arbeitet, leutete es an der Tür des Empfängers. Da niemand anzutreffen war wurde ein Zettel hinterlassen mit dem Vermerk, dass das Päckchen am Folgetag auf der Post abgeholt werden könne.
Wie schade, dass in manchen Landstrichen Deutschlands die Fillialen Freitags schon um 12 Uhr Mittags schliessen und Samstags nicht wirklich geöffnet haben, womit nur der Montag in Frage kam.
Doch leider war da das Päckchen schon wieder unterwegs zurück zum Absender, welcher sich nicht schlecht wunderte.
Auch auf der Post herrschte Ratlosigkeit, man fand die Lieferung nicht und hatte die Rücksendung wohl gar nicht bemerkt.
Ein Anruf bei DHL brachte schliesslich Licht ins Dunkel, auch wenn die Mitteilung "Können wir doch nichts für, wenns keiner abholt" nicht gerade freundlich war.
Und mir spukte immer etwas von 7 Werktagen Lagerung im Kopf herum.
Neue Sendung, neues Glück. Der Empfänger wurde angetroffen und erhielt endlich seine DVD-Rom Laufwerk.
(Erstattung für die doppelten Portokosten gabs von DHL natürlich nicht).
Dann der Schreck: Nach dem Öffnen des Päckchens purzelten die Einzelteile nur so heraus. Wie gut, dass wir versichert sind!
Aber auch hier Fehlanzeige. Nach einer Prüfung der Verpackung speiste man mich mit den Worten: "War nicht ordentlich verpackt, wir zahlen nix" ab. Der Händler fiel aus allen Wolken.
Mit doppelt umsonst gezahlten Versandtkosten und der Gewissheit dekorativen Schrott fürs Bücherregal verschenkt zu haben komme ich langsam zu dem Schluss, dass der Fußballmannschaft von DHL wohl die Bälle ausgingen und da das Paket herhalten musste.
(Leider lohnte es sich bei einem Streitwert von etwa 50 € nicht einen Aufstand zu wagen.

2. Fall : Wo ist der Expressbrief?
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Es begab sich zu einer Zeit, genannt Oktoberfest, wo ich mir Gesellschaft ins schöne München wünschte. Da nicht alle meiner Freunde die nötigen Mittel hatten mal eben mit dem Zug durch Deutschland fahren zu können, beschloss ich das Ticket mit der Post zu versenden, und zwar als Expressbrief / Einwurfeinschreiben - ein Fehler, wie sich herausstellte.
Denn die Tagen vergingen, jeden Morgen lief mein Besuch in Spe freudig erregt zum Briefkasten und kam mit einem langen Gesicht zurück. Der Expressbrief, der pünktlich hätte da sein sollen, ließ auf sich warten. Na gut... Feiertag, Wochenende lagen dazwischen, das kann mal vorkommen, dachte ich mir.
Doch als auch weiterhin nichts ankam gab ich eine Verfolgung des Briefes in Auftrag.
Ergebis: Der Expressbrief wurde zeitgerecht ausgeliefert und in den Briefkasten geworfen. Nur kann ich mich nicht dran erinnern unsichtbare Tickets in einem unsichtbaren Umschlag versendet zu haben, also rief ich bei DHL an und erwischt eine scheinbar junge Mitarbeiterin, die einen entscheidenden Fehler machte: sie sagte mir die Wahrheit.
Denn der Zusteller hatte einen fremden Namen im Feld "Vermerk" niedergeschrieben. Etwa ein Nachbar, der den Brief entgegen nahm? Leider blieb mir nur die Erinnerung an dieses Telefonat und DHL übte sich in Amnesie, denn auf meine Forderung auf Schadenersatz bzw Auszahlung der Versicherungssumme antwortete man mir knapp, dass die Sendung in den Briefkasten des Empfängers geworfen wurde und für DHL damit der Auftrag erledigt sei. Von der Nachbarin wollte man plötzlich nichts mehr wissen und auf direktes Nachfragen erhielt ich keine Antwort. Auch drei schriftliche Beschwerden brachten kein Ergebnis außer der endgültigen Ablehnung meiner Forderungen und der Ankündigung weitere Beschwerden meinerseits ungelesen zu vernichten. Der Zusteller und DHL beharrten darauf, den Brief mit den Tickets sorgsam in den Briefkasten geworfen zu haben.
200 € Schaden, Aussage gegen Aussage und keine Chance jemals etwas zurück zu bekommen.
Seitdem verschicke ich nur noch gegen Unterschrift, wenn es um Dinge mit Wert geht.
Bleibt mir nur zu hoffen, dass der Zusteller bzw der mysteriöse Nachbar eine schöne Zeit auf dem Oktoberfest hatte. Prost!

Fall 3: Der längste Import aller Zeiten
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Vor mehr als einem Monat schaltete ich mein nunmehr 3 Jahre altes Notebook an und erlebte mit, wie der Grafikchip seinen Dienst versagte. Also klemmte ich mir den Laptop unter den Arm und suchte die Werkstatt meines Vertrauens auf, die mir auch schnell und kompetent eine Kostenvoranschlag machte und eine Reparatur innerhalt einer Woche in Aussicht stellte.
Ich liess mein geliebtes Notebook gleich da. Doch als die Woche vorüber war, und weitere Tage verstrichen wurde ich nervös und rief an, um nachzufragen wie denn der Stand der Dinge sei. Dabei erfuhr ich dass der Ersatzchip, welcher von England eingeführt werden musste, wohl bei DHL "verloren" ging. Naja, so ein Chip ist klein, der rutscht schnell mal unter die Briefmarken...
Also wurde ein neuer bestellt. Dieser kam auch prompt und wurde in mein kleines feines Notebook eingebaut.
Freundig holte ich das Gerät ab und ärgerte mich als nach einstündigem Betrieb der Bildschirm wild zu flackern begann.
Also folgte ein erneuter Anruf bei der Werkstatt.
Was war da los? Man teilte mir mit das in seltenen Fällen Chips defekt aus der Fabrik kommen oder dass es auch mal passieren könnte, dass sie beim Transport beschädigt werden.
Sofort kam mir das arme DVD-Laufwerk in den Sinn, welches unter dem Transport durch DHL so sehr leiden musste.
Nun gut, "flimmern und flackern ist besser als gar kein Bild" dachte ich mir und behielt den Laptop, während die Werkstatt erneut einen Chip bestellte, welcher wiederum auf mysteriöse Weise verschwand. Also wurde reklamiert und seit mehr als einer Woche ist nun der 4. Chip auf dem Weg nach Deutschland.

Ich frage mich langsam: Wie kann jemand, der es nicht einmal schafft etwas, was so winzig ist wie eine Gurkenscheibe, unbeschadet über den Ärmelkanal zu transportieren, zu einem derart großen Logistikunternehmen aufwachsen ?

Fakt ist: Es flimmert noch heute, und ich warte...

Fazit
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DHL ist wie russisches Roulette. Ab und an gehts gut, aber wenn mal etwas schief geht ist das Resultat verheerend.

Kulanz und Kundenfreundlichkeit sucht man hier vergebens, auch die Servivehotline ist ihre 12 Cent / Minute bei standartmäßig vorgeschalteter 6 minüter Warteschleife (Sowohl Morgens, Mittags, als auch in der Nacht) nicht wert.
Die Telefonistinnen (ich hatte noch nie einen Mann dran) sind gereizt und führen sich auf als würde man sie um ein Almosen bitten, wenn man mal in aller Ruhe nach dem Verbleib einer Sendung fragt.
Die Beschwerdestelle zeigt weder Interesse noch Betroffenheit und übt sich in beschwichtigenden Floskeln. Alles in Allem dauert eine Reklamation sehr lange und ich kenne niemanden, der auch nur einmal einen Schadenersatz von DHL bekam.

Da lege ich lieber noch ein paar Euro für UPS drauf und kann beruhigt in der Gewissheit schlafen, dass meine Sendung auch ankommt.

Danksagung
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Ich danke allen, die mir mit Trost, Lesungen und guten Bewertungen zur Seite stehen. Es tut gut sich seinen Frust von der Seele schreiben zu können. Natürlich ist mir klar, dass Fantastilliarden von zufriedenen Menschen gegen meine drei Negativerlebnisse stehen, und ich will auch gar nicht verleugnen, dass ich auch schon ein paar Sendungen mit DHL verschickt habe, welche tatsächlich unbeschadet und pünktlich ankamen ;)

30 Bewertungen, 15 Kommentare

  • ingoa09

    25.07.2008, 13:57 Uhr von ingoa09
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein sehr ansprechender Bericht! Liebe Grüße, Ingo

  • try_or_die87

    23.07.2008, 19:03 Uhr von try_or_die87
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße aus Regensburg

  • Iris1979

    14.07.2008, 22:17 Uhr von Iris1979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Bericht. LG Iris

  • Striker1981

    05.07.2008, 23:25 Uhr von Striker1981
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH und Liebe Grüße vom STRIKER

  • frankensteins

    02.07.2008, 01:57 Uhr von frankensteins
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße sendet Werner

  • rosewitch

    21.10.2007, 19:19 Uhr von rosewitch
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich leide mit dir und stimme dir in allen Punkten zu - nur bei russischem Roulette muss man sich weniger ärgern wenn's einen trifft -zwinker- LG Diana

  • Zzaldo

    16.10.2007, 12:02 Uhr von Zzaldo
    Bewertung: sehr hilfreich

    ein sh von mir für Dich. LG Stephan

  • Baby1

    08.10.2007, 22:32 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • Gina87

    11.09.2007, 11:16 Uhr von Gina87
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg Gina

  • sabrina.witte@gmx.de

    09.09.2007, 21:43 Uhr von [email protected]
    Bewertung: sehr hilfreich

    alle durch :-)

  • paula2

    20.08.2007, 19:51 Uhr von paula2
    Bewertung: sehr hilfreich

    interessant! LG

  • morla

    19.08.2007, 19:27 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    l.g. petra

  • Volker111

    19.08.2007, 16:56 Uhr von Volker111
    Bewertung: sehr hilfreich

    Habe bisher meine Russisch Rouletterfahrungen mit den Konkurrenten wie Hermes, GPS, UPS oder wie sie sonst noch heißen gemacht. DHL war bisher mein zuverlässigster. Ist wohl wirklich eine Lotterie.

  • kleine_fee

    19.08.2007, 16:38 Uhr von kleine_fee
    Bewertung: sehr hilfreich

    Genialer Bericht!

  • Gemeinwesen

    19.08.2007, 16:38 Uhr von Gemeinwesen
    Bewertung: sehr hilfreich

    Von der gelungenen Überschrift bis zur amüsanten Danksagung ein Beitrag, der sich aufs Angenehmste vom Gros der Texte hier bei yopi abhebt. Informativ und dabei noch unterhaltsam? Vorbildlich, das. Beste Grüße vom Gemeinwesen.