DPD Testbericht

Mein Bericht soll Aufschluss geben über Arbeitsweisen beim DPD und warum der Service nur miserabel sein kann.

Als ich Anfang des Jahres meine Arbeit verlor setzte ich alles daran wieder einen Job zu bekommen. Irgendwann wurde ich von einem Subunternehmer des DPD eingeladen um mir einen Tag die Arbeit anzuschauen. 8:30 wurde ich vor dem Depot von einem Zusteller eingesammelt und ging mit ihm auf Tour. Ich fragte alles mögliche, da ich vorher mit dem DPD noch nie zu tun hatte. Er war zwar recht freundlich, sah aber ziemlich fertig aus. Später sollte ich am eigenem Leib erfahren warum.
Zur Arbeitszeit sagte man mir: \"Es geht um 5 Uhr los, wie lang es geht liegt an dir, je schneller umso besser.\" Diese Losung erklärt einiges wie ich jetzt weis.
Ich wusste zwar von vorn herein das es nicht mein Traumjob war, aber ich musste arbeiten also nahm ich an.........FEHLER!!!!

05:00 ab ins Depot zur Laderampe, draussen -15 Grad
in der Halle vieleicht 2 Grad mehr, das zerrt an den Nerven

Nun galt es 3 Stunden lang Pakete vom Band zu holen, zu sortieren und einzeln zu scannen, bei -13 Grad, das macht keinen Spaß! Am Ende hat man 100 bis 150 Pakete im Auto. Um mich herum konnte ich feststellen das die schlechte Morgenlaune an den Paketen ausgelassen wurde, alles über 100 war zuviel und wurde nur mit Murren eingeladen. Jetzt müssen die Scanner abgegeben werden und dann wartet man bis die Rolllisten ausgedruckt bekommt. Und zwar Rolllisten von 160 Fahrern, jede Liste ca. 30 Seiten, und das aus 4 Druckern. GLEICHZEITIG!!! Dauert gut eine Stunde, wenn man Glück hat bekommt man sie vorher.

ca. 09:00 ich sitze nun halb erfroren in meienm Transporter
und bete die Heizung an. Geschafft, los gehts, die
Leute wollen ihre Pakete haben.

Aus irgendeinem Grund habe ich noch Elan in mir und stelle alles ordnungsgemäß zu. Mit Unterschriften, Benachrichtigungen, Empfänger suchen usw., wie man sich das halt selber vom Paketdienst wünscht. Das blöde war nur das ich bis 19:00 unterwegs war. Dann noch ins Depot fahren und Retouren, Nachnahmegelder usw. abgeben. Wieder alle gleichzeitig?
Zu Hause war ich dann ca. 21:00.

Ich habe mich aber nicht lumpen lassen und hab so weitergemacht,
04:30 von zu Haus weg, 21:00 wieder da. Mein Ehrgeiz hat mich allerdings verlassen als ich nach 10! Wochen noch immer keine Gehaltszahlungen auf meinem Konto feststellen konnte. Da ich noch in der Probezeit war konnte ich fristlos kündigen. Bis jetzt habe ich keinen Cent erhalten. Dann wurde mir klar woher der Unmut mancher Paketzusteller kommt. Fairerweise muss ich sagen das dieser Zustand nicht die Regel ist, aber viel zu häufig in diesem Unternehmen.

Zusammenfassung: -der logistische Ablauf beim DPD ist alles
andere als ausgreift
-die Zusteller sind mit der Paketmenge restlos
überlastet
-die gesetzlich vorgeschriebenen Lenkzeiten
können unmöglich eingehalten werden
(9 Std pro Tag sind erlaubt, 12 Std und mehr
sind beim DPD normal)
-teilweise miese Zahlungsmoral der
Subunternehmer

Da wundert es mich nicht wenn ich Berichte wie auf dieser Seite zu lesen bekomme, unter sochen Arbeitsbedingungen kann der Service am Kunden nur verlorengehen, da der Zusteller einfach nur nach Hause will. Der DPD sollte sein logistisches Konzept überarbeiten und seine Subunternehmer sorgfältiger auswählen. Da ich seit dem bei einem Subunternehmer der Post LKW fahre habe ich den direkten Vergleich und bei der Post klappt das alles komischerweise perfekt, da geht nichts kaputt, da geht nichts verloren und es kommt zuverlässig beim Kunden an. Da zahle ich lieber etwas mehr für ein Paket und weis es in guten Händen, oder?