Telekom (WKN555750) Testbericht

Der Absturz der Telekom wirft auch Fragen nach Eichel auf.
Die Deutsche Telekom AG ist heute Europas größtes Unternehmen für Telekommunikation. Es ging einst aus der Deutschen Post hervor, war damit vom Start weg fein raus, weil die Post für Vertrauen stand, das nun obendrein noch durch das Stichwort Modernität wie mit einem Sahnehäubchen abgerundet wurde. Und so war es denn kein Wunder, dass die Anteilsscheine dieses neuen Unternehmens von Anfang an unglaublich nachgefragt waren, der Volkswagen unter den Aktien sozusagen. Erst die Telekom hat die Deutschen, das darf man mit Fug und Recht so sagen, zu einem späten Volk von Aktionären gemacht,
Doch inzwischen saust der Kurs in den Keller, landauf, landab sind zur Telekom nur noch Alarmrufe zu hören. Ron Sommer, der einstige Firmensuperstar, hat den Börsenwert seines Unternehmens inzwischen auf fast ein Drittel gedrückt. Die blanke Katastrophe. Auf erschreckende 112 Milliarden Mark schwoll der Schuldenstand. Niemand weiß, wie das Geld je zurückgezahlt werden soll, da immer wieder neue Löcher klaffen. Und für die beschlossene Übernahme der beiden US-Mobilfunkbetreiber Powertel und Voicestream am sind bis Mitte des Jahres obendrein noch einmal 130 Milliarden von der Telekom fällig. Nein, Ron Sommer ist spektakulär gescheitert, weil er zu aggressiv allein auf gigantisches Wachstum setzte und am Ende das Riesengeflecht nicht mehr kompetent beherrscht. Er wird abtreten müssen. Zugleich ist die Frage zu stellen, wo das rechtzeitige Eingreifen von Bundesfinanzminister Eichel war. Man wundert sich, warum die Union diese Frage nicht schon längst öffentlich stellt, Sommers Pleite ist nämlich zugleich Eichels Versagen als oberste Dienstaufsicht.