Dämonisch (VHS) Testbericht

Daemonisch-vhs-thriller
ab 14,02
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Erfahrungsbericht von Realjackass

Gott hat mir befohlen, Dämonen zu vernichten!

Pro:

Ziemlich gute Schauspieler, Atmosphäre

Kontra:

lächerliche FSK 18, so eine Art Film muss einem gefallen und ist nicht jedermanns Sache

Empfehlung:

Ja

Wie in meinem readme schon gesagt, kann ich seit kurzem auf eine Sammlung von über 100 Dvd´s zurückgreifen. Einen der Filme, den ich mir gestern Abend ausgeliehen habe, hat den vielversprechenden Titel Dämonisch. Wer hier aber aufgrund der FSK 18 ein Dämonengemetzel erwartet wird enttäuscht werden. Warum? Dazu später mehr.


Story
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Doyle, ein amerikanischer FBI Agent kommt eines Abends in sein Büro, denn er hat erfahren, dass dort ein Mann sitzt, der ihm denn Mörder der Hand Gottes Morde liefern kann. Doyle kommt ins Gespräch mit dem Mann und glaubt diesem zunächst kein Wort, denn dieser erzählt ihm, sein Bruder sei der Mörder.
Nun beginnt eine Rückblende in das Jahr 1979, die der Mann, der sich als Fenton ausgibt erzählt.
Er erzählt, dass er mit seinem Bruder Adam und seinem Vater aufgewachsen ist und diese ein schönes Leben führten, bis eines Tages der Vater von einer göttlichen Vision erzählte, die ihn beauftragt hat, alle Dämonen zu zerstören.
Der Vater sieht immer wieder einen Engel und findet durch seine Wahnvorstellungen, eine Axt, Handschuhe und ein Eisenrohr und glaubt, Gott habe ihm diese Waffen gegeben, um Dämonen zu töten. Eines Tages erscheint ihm wieder ein Engel und er schreibt Namen auf seine Liste, diese Leute seien Dämonen und müssten getötet werden.
Nun beginnt die Jagd, das erste Opfer muss sterben, und beide Kinder müssen zuschauen, Fenton zweifelt an seinem Vater, während Adam alles glaubt, mehr und mehr „Dämonen“ müssen sterben, bis schließlich etwas unvorhergesehenes passiert....


Schauspieler
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Bill Paxton spielt Vater Meiks und ist zugleich der Regisseur des Streifens. Es erstaunt einen schon, was man hier für einen guten Schauspieler vor sich hat. Ich meine er bringt alle Ausdrücke gut rüber, ist sehr emotional. Was will man mehr?

Matthew McConaughey spielt den erwachsenen Fenton ( Sohn von Vater Meiks ). Er ist die ganze Zeit sehr emotionslos während er die grausame Geschichte erzählt. Dies kauft man ihm nicht so recht ab, denn wer kann das schon? Diese ganze Zeit nochmal durchgehen, ohne dabei einen Zusammenbruch zu erleiden? Oder steckt einfach mehr hinter dem Character als man Anfangs denkt?

Power Boothe spielt Agent Wesley Doyle. Er ist eigentlich eine Person, wie man sich einen FBI Agenten so klischeehaft vorstellt. Zwar freundlich, aber auch ziemlich emotionslos und cool. Der typische FBI Typ eben. Power Boothe bringt alles ziemlich gut rüber.


Gewalt im Film
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Das erste was ich loswerden muss: Die FSK 18 ist schwachsinn und absolut hirnlos. Klar es geht im Film darum, dass ein Verrückter Leute entführt, und ihnen die Köpfe abhackt, aber man sieht im Film NICHTS davon. Immer wenn die Axt geschwungen wird, blendet die Kamera weg. Das einzig brutale im Film, was aber auch keine FSK 18 verdient, ist, wo ein Mann die Axt in den Bauch bekommt. Das wars. Aber wer versteht schon die Leute der FSK? Man nehme mal ``Wrong Turn´´ als Beispiel. Abgetrennte Gliedmaßen en masse, durchbohrte Augen und reichlich Blut. Und hier? Eine lächerliche Axt in den Bauch. Versteht mich nicht falsch ich will jetzt nicht über den Film sondern nur über die Altersfreigabe lästern. Sowas regt einen als minderjährigen Horrorfan nähmlich ziemlich auf, wenn man fast nicht an den Film kommt, und der nacher alles andere als Brutal ist.


Kulissen usw...
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Der Film spielt die meiste Zeit in dem Haus der Famile und in diversen Kellern. Selbst in der Szene, in der Fenton dem FBI Agent seine Geschichte erzählt, ist wie beim Rest des Filmes, alles sehr dunkel gehalten. Es ist unglaublich, wie durch die bedrückenden, dunklen Bilder eine Atmosphäre aufgebaut wird.


Daten zum Film
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Originaltitel: Frailty
Herstellungsland: USA ( 2001 )
Regie: Bill Paxton
Länge: 99 Minuten
FSK: 18


Fazit
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Jetzt mal eins nach dem anderen. Es gibt nämlich nicht nur positives an dem Film, sondern auch Dinge, die ich kritisieren möchte. Das ist aber bei diesem Film aber verdammt schwierig, ohne das Ende zu verraten. Warum? Seht in euch selbst an ;-) Aber wegen eben genanntem: Der Vater behauptet ja die ganze zeit, von Gott beauftragt geworden zu sein. Ob dies sich bestätigt oder nicht, will ich nicht verraten, aber würde es sich bestätigen, hätte man ja sozusagen hier den fiesen Gott aus dem alten Testament. Somit auch sozusagen eine Kritik, die aussagt, dass viele Serienkiller nur töten, um Gottes Willen zu erfüllen. Und das nicht nur im Film, sondern auch in echt. So ist der Film letztenlich auch Kritik, denke ich.

Da dies ja die Endkritik ist, möchte ich auch nochmal auf die gezeigte Gewalt eingehen. Von den Splatter bzw Gore Szenen könnte der Film ohne Probleme eine FSK 16 bekommen, aber da wäre ja auch noch die psychische Gewalt... Ich meine ein Vater, der seine Kinder dazu zwingt, ihn bei seinen Morden zu unterstützen ist nicht gerade leicht zu verdauen. Also ich selbst hatte nach konsum des Films ein total schlechtes Gefühl im Magen, und das war keine Übelkeit, sondern Ungewissheit und sogar ein bisschen Angst. Das ist es nämlich, was den Film ausmacht. Eine FSK 16 wäre trotzdem OK gewesen.

Wem ich den Film empfehlen kann? Also definitiv nicht den Splatterfans unter euch. Wenn ihr aber auf Spannung steht, die sich langsam aufbaut, und in einem Finale endet, mit dem wohl keiner rechnet, dann seit ihr hier richtig. Außerdem ist der Film recht interessat um zu erfahren, wie wohl manche Serienkiller ticken. Für alle anderen aber ist der Film nicht zu empfehlen. Da mir diese Kombination aber sehr gut gefallen hat, bekommt der Film auch 4 Punkte.

Mfg
Realjackass

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