Daewoo Electronics T727 Testbericht

Vor drei Wochen gab mein geliebter Philips-Videorekorder seinen Geist auf, wahrscheinlich wegen Vereinsamung, denn die meisten Filme laufen bei mir eh nur noch über den DVD-Player!
Nichts desto trotz brauchte ich ein neues Gerät, um ab und an mal einen Film oder eine Serie aufzunehmen, was also kaufen?
Ein High-Tech-Gerät was lange hält und über jeglichen Schnick-Schnack verfügt?
Oder doch lieber ein SEG Billiggerät?
Im aktuellen Prospekt des in Elmshorn ansässigen KOMET-Marktes fand ich dann eine augenscheinlich gute Lösung meiner Zwiespalt: den Daewoo Videorekorder T727, heruntergesetzt von 169 EUR auf 119 EUR!
Kurz bei Yopi nach Berichten geguckt…nichts da!

Von daher habe ich mich einfach auf mein Gefühl (und die zwei Jahre Garantie) verlassen und mir das Teil zugelegt, hier der Bericht dazu:

Was die Box enthält:

Daewoo liefert den VCR in zwei Farben aus, in Schwarz und in Silber. Mit dabei ist außerdem eine Bedienungsanleitung in Deutsch, eine Fernbedienung und dazu passende Batterien.
Ferner befindet sich noch ein Kabel zur Verbindung der Antennenanschlüsse von Fernseher und VCR in der Box, wobei das Kabel recht kurz (vielleicht ein halber Meter) geraten ist.

Ausgepackt und Angeschlossen:

Videorecorder schließen sich ja allesamt gleich an den Fernseher an, von daher will ich mich hier auf das Wesentlichste beschränken: die Installation ist auch bei diesem Gerät kinderleicht!
Man verbindet TV und VCR über ein Scart-Kabel, außerdem wird eine Verbindung zwischen dem TV-Antenneneingang und dem VCR hergestellt. Des Weiteren schließt man das Antennenkabel an den VCR an und gibt dem VCR Strom über das Netzkabel!
Ende der Geschichte, es sei denn, man verbindet auch noch ein weiteres Gerät mit dem Rekorder, hierzu verwendet man dann den zweiten Scart-Anschluss!

Jetzt lohnt sich der erste Blick in die Anleitung, oftmals kritisch! Die Anleitung des VCR ist jedoch sehr deutlich strukturiert, sehr gut bebildert und einfach geschrieben, so dass man mit ruhigem Gewissen darin lesen kann.

Über das „on screen“ Menü, also ein Menü, was auf dem Videokanal eingeblendet wird, erreicht man die Senderprogrammierung, die man automatisch ausführen lassen kann.
Sofort werden alle Sender, die man empfangen kann, im VCR eingespeichert, man muss sie nur noch so sortieren, wie man sich angeordnet haben möchte! Sinn macht es natürlich, die VCR-Programme genau so zu legen, wie man es auch vom Fernseher gewohnt ist, es nimmt also etwas Zeit in Anspruch!

Hat man die Sendereinstellung vorgenommen, ist der Videorekorder einsatzbereit, mehr gibt es grundsätzlich nicht zu tun, nur das Feintuning muss eventuell noch vorgenommen werden. Was der Rekorder an Sonderfunktionen zu bieten hat, beschreibe ich im nächsten Punkt, grundsätzlich ist noch zu sagen, dass man die gesamte Funktionssteuerung des VCR über das Menü vornehmen muss, auf dem VCR selbst sind wie gewohnt nur Knöpfe zum Vor- und Zurückspulen, aufnehmen, abspielen, auswerfen, für die Programme und zum Ein- / Ausschalten vorhanden.

Die Details:

Mir war beim Kauf des Videorekorders nur wichtig, dass er über eine Longplay-Funktion verfügt, um somit 8 Stunden Aufnahme auf 4 Stunden Kassettenlänge zu komprimieren. Außerdem sollte der neue Rekorder auch Stereo-Aufnahmen machen können, damit das ganze auch vernünftig klingt.
Der Daewoo-Rekorder kann aber auch noch viel mehr, getreu dem Motto „Typisch Japaner, wenig Preis aber sehr, sehr viel Extras!“

Hier eine Aufzählung der Features:

- 6 Köpfe
- Hi-Fi Aufnahmen, die auch Surround-Anlagen bedienen können
- Aussparen von Werbeblöcken während einer Aufnahme
- Shortplay / Longplay
- ShowView
- Index-Suchlauf (der Rekorder sucht auf Wunsch, wo auf einer Kassette neue Aufnahmen beginnen)
- Aufnehmen / Wiedergeben im 16:9 Breitbildformat
- Hochgeschwindigkeits-Suchlauf
- Bildsuchlauf in zwei Geschwindigkeiten
- Kindersicherung
- Zweikanalton-Aufnahmen
- Premiere-Unterstützung


Praxistest:

Was soll ich sagen, der Daewoo-Rekorder bietet deutlich mehr Extras, als ich erwartet habe. Somit schon mal eine positive Überraschung!
Die Aufnahmequalität, sicherlich der wichtigste Bewertungspunkt, ist selbst bei Longplay-Aufzeichnungen sehr gut, das Bild wird deutlich und klar wiedergegeben!
Der Ton kommt super vom Band und die Lautstärke, die der Videorekorder selbst zum Beispiel beim Aufnehmen verursacht, ist sehr gering!
Die Standardfunktionen des Rekorders sind per Fernbedienung oder direkt am Rekorder leicht auszuführen und selbsterklärend, man kann sofort mit dem Abspielen von Kassetten beginnen, eine Eingewöhnung entfällt, so lange man sich auf die einfachen Funktionen des VCR beschränkt.
Auffallend ist auch, dass das Laufwerk wirklich schnell ist im Vor- und Zurückspulen, sehr angenehm!

Es gibt jedoch auch einige Knackpunkte, die mir schnell aufgefallen sind:

Das Menü ist meiner Meinung nach bestenfalls als „gewöhnungsbedürftig“ einzustufen, es ist nämlich nicht gerade leicht, sich zu merken, was man für welche Sondereinstellung wann anwählen muss.
Von meinem alten Philips-Gerät bin ich eine eindeutige, einfache Menüstruktur gewohnt, die einen schnell ans Ziel bringt. Die Menüführung des Daewoo-Modells scheint mir aber etwas überladen zu sein!
Okay, vielleicht war ich zu sehr verwöhnt, mit ein bisschen Einarbeitungszeit weiß man schon, was man wie anzuwählen hat, aber dennoch liegt hier für mich ein Schwachpunkt des Geräts!

Des Weiteren dauert es ziemlich lange, bis der Rekorder reagiert, wenn es darum geht, eine Kassette einzulegen / herauszuholen, das Abspielen zu beginnen oder in den Pausenmodus zu wechseln.
Man muss immer etwas warten, bis etwas passiert, was ich einfach nur als nervend empfinde! Aber daran merkt man halt, dass der Rekorder nicht so leistungsfähig ist wie ein deutlich teureres Gerät von einer besseren Marke!

Damit enden aber nach meiner Erfahrung auch schon die negativen Eigenschaften des Rekorders, bleibt nur noch das…

Fazit:


Der Daewoo T727 ist ein richtig guter Rekorder, wenn man ihn nur ab und an mal braucht, um Serien oder Filme aufzunehmen bzw. wiederzugeben.

Ich denke, dass er für den Vollprofi-Hardcore-Aufnehmer einfach nicht hochwertig genug ist, im Detail stecken nun mal die oben erwähnten Mängel, außerdem ist die Technik bzw. Verarbeitung sicherlich nicht so belastbar wie bei einem teureren Rekorder.

Insgesamt bleibt zu sagen, dass ich für meinen Teil sehr zufrieden bin, ich hätte nicht gedacht, dass ein solcher Rekorder so viele Extras bietet und ein so gutes Bild wiedergibt.

Für 119 EUR bin ich zufrieden, so dass ich eine 2 vergebe!


Trollsplitter