Darkness (DVD) Testbericht

Darkness-dvd-horrorfilm
ab 12,39
Auf yopi.de gelistet seit 10/2004

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Erfahrungsbericht von Bonnal

Das Böse kommt im Dunkeln

Pro:

gute Schockeffekte, die düstere Stimmung, Spannung, Szenen

Kontra:

fand ich nichts

Empfehlung:

Ja

Gestern Abend fiel mir ein Film in die Hände, den ich noch nicht gesehen hatte, obwohl er bei uns seit einiger Zeit zuhause rumliegt. Daher haben wir gestern beschlossen, uns den Film „Darkness“ genauer anzusehen, ohne Wissen, um welchen Film es sich hier handelt. Daher widme ich meinen heutigen Bericht eben genau diesem Film:

Inhalt
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Die Familie von dem jungen, amerikanischen Mädchen Regina zieht von den USA nach Spanien., welches die Heimat des Vaters ist. Dort beziehen sie ein sehr altes Haus, etwas abgelegen von der Stadt. Doch schon kurz nach dem Einzug scheint sich das Haus, aber auch der Vater zu verändern. Besonders auch der kleine Bruder von Regina, Paul, bemerkt diese Veränderungen. Paul selbst ist ein sehr ruhiges Kind, etwas in sich zurück gekehrt, aber die Bilder die er in dem Haus malt sind erschreckend, denn er malt Kinder mit durchgeschnittenen Kehlen. Reginas Vater Marco verändert sich zusehends, er wird immer aggressiver und kann seine Anfälle nicht mehr richtig kontrollieren. Darauf hin besuchen sie mit dem Vater dessen Vater, ein Arzt in Spanien, der helfen soll, diese Anfälle zu kontrollieren. Doch die Veränderungen vom Vater scheinen nicht natürlicher Herkunft zu sein. Immer wieder flackert im Haus das Licht, immer wieder sieht man etwas geheimnisvolles durch das Haus huschen. Einzig die Mutter Maria will einfach die Veränderungen des Vaters und auch des Hauses nicht wahrhaben und schottet all die Gedanken von sich ab. Also wendet sich Regina an ihren Freund Carlos, der ihr helfen soll, dem Geheimnis um dieses Haus zu lüften. Dabei treffen sie auf einen alten Mann, welcher das Haus laut eigenen Angaben entworfen haben soll. Schon alleine die Pläne lassen grausames erahnen.

Besonderer Hintergrund ist auch die sich nahende Sonnenfinsternis, welche natürlich die Dunkelheit nach sich zieht, dieses Naturspektakel ereignet sich nur alle 40 Jahre, bei der letzten Sonnenfinsternis wurden 6 Kinderleichen mit durchgeschnittenen Kehlen entdeckt...

Regina findet auch im Haus unter dem Boden ein merkwürdiges Gebilde aus Stein, nach welchem sie dann mit Carlos im Internet und auch in Büchern sucht. Langsam wird klar, dass es sich nicht um einen Zufall handelt, dass das alles geschieht, denn dieses Zeichen deutet auf ein altes Ritual hin, das Ritual einer Sekte in der 7 Kinder je von einer liebenden Person mit einem Kehlschnitt umgebracht werden. Irgendwas aber ging schief vor 40 Jahren, denn ein Kind konnte damals bei dem Ritual fliehen. Ist das auch der Grund wieso das Haus ständiges Licht flackern hat? Will die Dunkelheit die Familie auslöschen? Warum verändert sich der Vater so stark? Was für eine Rolle spielt Paul? Kann der Großvater Aufklärung bringen?

Das Ende wird wie immer nicht verraten, denn für mich ist das Ende doch einigermaßen überraschend und nicht ganz vorhersehbar. Daher würde ich auch jedem nur raten, sich den Film selbst anzusehen.

Infos
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OT: Darkness (gedreht 2000 in den USA /Spanien, erschienen 2002)
Genre: Horror
FSK: ab 16 Jahren
Spielzeit: 99 min.
Regie und Drehbuch: Jaume Balagueró
Produktion: Julio Fernández

Schauspieler: Anna Paquin (Regina), Lena Olin (mutter), Ian Glen (Vater), Stephan Enquist (Paul)

Bild & Ton
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Trotz der meist sehr düsteren Bilder sind diese wirklich scharf und zum Teil mit wirklich tollen Kontrasten ausgeführt, was natürlich das Zusehen noch spannender macht. Auch im Dunkeln des Films kann man einwandfrei alle Konturen und Figuren erkennen. Der Ton ist auch perfekt eingesetzt, der Zuseher wird mit einigen richtigen Schockeffekten wach gehalten und die leise Musik wurde hier perfekt auf den Film zugeschnitten. Besonders bei den Schockeffekten setzten die Tonleute auf unerwartete, dennoch kräftige Geräusche, für den Zuseher garantiert der eine oder andere richtige Herzklopfenbeschleuniger. Da sich der Film auf die Dunkelheit aufbaut, haben hier die Macher ein gutes Werk geliefert, man hat immer einen Hauch von Schatten oder Dunkelheit, das ist für jeden Gruselfreak bestimmt das Richtige. Bild & Ton sind also wirklich perfekt gemacht und geben dem Film eine eigene Note und Charisma.

Schauspielerische Leistung
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Regina, verkörpert von Anna Paquin, stellt glaubhaft ein leicht hysterisches, junges Mädchen im Teenager Alter dar. Trotzdem wirkt diese Darstellung nicht übertrieben oder gar gekünstelt, sie versteht es, sich in die Rolle der ängstlichen und doch neugierigen Tochter hineinzuspielen und dies glaubhaft an die Leinwand zu bringen.

Paul, gespielt von Stephan Enquist, überzeugt im Film nicht durch seine tollen Texte, denn davon hat er reichlich wenig, aber er mimt seine Figur des kleinen Paul durch seine Gesichtsausdrücke und seine Ausstrahlung. Paul ist sehr oft das Entsetzen ins Gesicht geschrieben und dieses wird auch wirklich glaubhaft von Enquist dargestellt. Eine reife Leistung für einen kleinen Jungen seines Alters, immerhin überzeugt er in diesem Film wirklich.

Lena Olin ist die Mutter, welche scheinbar überfordert dem Ganzen gegenüber steht und teils hilflos nur darauf wartet, dass sich das nächste schauderhafte Ereignis nähert. Olin bringt diese Rolle wirklich glaubhaft an den Zuseher, man könnte fast glauben, die Angst war real. Sie war sicherlich eine gute Wahl für die Rolle der Mutter, welche zwar nicht wirklich eine der Hauptrollen ist, aber dennoch sehr wichtig im Filmverlauf.

Ian Glenn durfte den langsam durchdrehenden Vater spielen. Auch er konnte in dem Film durchaus überzeugen, die Aggressionen wirken nicht gespielt, man sieht sogar teils seine Adern am Hals anschwellen. Zwar hat seine Rolle leichte Ähnlichkeit mit der von Jack Nicholson in Shining, aber ich finde, Glenn hat die Rolle des sich verändernden Vaters nicht ganz so überzogen gespielt und überzeugte wirklich.

Meinung
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Ich fand den Film eigentlich ganz gut gelungen, Darkness ist ein gelungener Streifen über die Angst der Menschheit vor der Dunkelheit, über das Böse, das sich im Dunkeln breit macht und nur dort dann auch sein Werk vollbringt. Darkness hat mich wirklich gefesselt, auch wenn in der Mitte des Filmes ab und zu etwas zäh die Geschichte weiter geht, aber dennoch ist man wirklich gefangen und sieht gebannt auf den Fernseher. Die einzelnen Schockeffekte sind nicht zu verachten, die Schauspieler bieten hier eine wirklich gute Leistung und auch ohne viel Blut oder Splatter kommen hier Horrorfans auf ihre Kosten.

Ich finde in dem Film ja Ähnlichkeiten zu „Shining“ oder auch „der Exorzist“ wieder, dennoch ist es eine andere Materie, da es sich um etwas Böses handelt, vor dem eigentlich viele Menschen Angst haben, nämlich der Finsternis. Das Böse selbst ist zwar nicht die Dunkelheit wie man vermuten würde, aber dennoch spielt sie eine sehr große Rolle und der Film selbst besteht zu 75 % nur aus dunklen Bildern, was aber absolut nicht stört sondern wirklich auch die Atmosphäre ausmacht und so diesen Streifen noch spannender gestaltet. Auch hier hat man wieder den Fall, dass eine unsichtbare Macht Besitz ergreift und versucht, sein böses Machwerk zu vollbringen. Jaume Balagueró hat in seinem 2ten Film wirklich alle Register gezogen und eine Atmosphäre geschaffen, die sicherlich dem einen oder anderen die Gänsehaut laufen lässt. Er macht auch in „Darkness“ viel mit der Fantasie der Menschen, so spielt sich ein Teil des Horrors schon im eigenen Kopf ab ohne die dazugehörigen Bilder zu sehen.

Für mich war der Film wirklich sehenswert, ich hab mich einige male (zur Freude meines Freundes) richtig heftig erschrocken und war gebannt vor dem Fernseher und wollte meine Augen nicht mehr wegnehmen, da der Film wirklich einfach super spannend gemacht ist und ich nur sagen kann, dass er für jeden Horrorfan bestimmt etwas Richtiges ist. Zwar bekommt man hier nicht unnötig viel Kunstblut zu sehen, auch keine abgetrennten Körperteile die durch die Gegend fliegen aber dafür einen soliden Horror der unter die Haut geht. Meine Empfehlung für diesen Film kann ich nur aussprechen, jeder der gerne etwas düstere, gruselige Filme hat sollte sich „Darkness“ unbedingt einmal ansehen, ich sehe ihn als Geheimtipp für Gruselfans. Von mir bekommt dieser Film daher auch 5 Sterne, welche ich mit voller Überzeugung vergebe und ich werde mir den Film bestimmt noch einmal ansehen.

Daher eine klare Empfehlung von mir an meine Leser und ein schön schauriges Gruseln und Fürchten für alle zart besaiteten und ein fröhliches Genießen an alle Horrorfreaks. Ich war wirklich begeistert und wir haben auch nach dem Film noch diskutiert, wie er denn gewesen ist. Unsere Meinung war die gleiche und das will was bedeuten. Ich hoffe ich habe mit dem Bericht den Film interessant gemacht, seht ihn euch mal an. Einhalten würde ich aber wirklich die FSK mit 16 Jahren, für Kinder ist der Film meiner Meinung nach absolut nichts und die FSK wurde hier zurecht angebracht.

Bonnal für Ciao am 18. April 2004, für Yopi unter gleichem Nick am 01.05.2004

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