Dart Testbericht

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Erfahrungsbericht von MONETIX

Ich hab den Bogen raus...!

Pro:

Spass pur!!!

Kontra:

Je nachdem wer es spielt gefährlich!

Empfehlung:

Ja

Hört sich einfach an: Ich stehe keine zwei Meter fünfzig von einer Zielscheibe entfernt und bekomme drei kleine Pfeile in die Hand gedrückt. Mit deren Hilfe soll ich versuchen, mein Startkapital von 501 Punkten so schnell wie möglich zu verspielen. Und zwar restlos. Also mit einem Börsenspiel hat das Ganze schon mal nix zu tun –soweit bin ich schon mal.

Wie sich noch herausstellen wird, ist genau das „restlos“ der Haken bei der Sache. Besser gesagt: einer von vielen Haken, die der Dart-Sport in petto hat.
Mein erster Pfeil eiert auf die Scheibe zu, trifft diese sogar und bleibt auf dem Aussenring der Scheibe stecken. Pfeil Nummer zwei erreicht ebenfalls das Ziel, kommt aber schräg, prallt deshalb ab und fällt zu Boden. Mein letzter Pfeil trifft die Zielscheibe wiederum und bleibt auch stecken, dicht neben dem „Bulls-Eye“, das sich genau in der Mitte befindet.
„Nicht schlecht für den Anfang“, grinst Manfred. Mein Freund steht bei seinem Verein, momentan ziemlich weit oben in der Rangliste.

Vor dem Wurf wird der Pfeil auf der Daumenkuppe ausbalanciert
Manfred hat versprochen, mir zu zeigen wie dieser Sport wirklich funktioniert.
„Jetzt pass mal auf....“ Zuerst erklärt er mir, dass so ein Pfeil, genannt Dart, immer aus der Spitze (tip) und dem anschliessenden Metallkörper (barrel), dem dünnen Schaft (shaft) und schliesslich dem Leitwerk (flight) aus echten oder Kunststofffedern besteht.
Jetzt soll ich den Dart auf der Daumenkuppe ausbalancieren, dort liegen lassen, den Mittelfinger von oben fast an der Spitze und den Zeigefinger kurz hinter dem Schwerpunkt aufsetzen.
Nach einigen Verrenkungen bin ich startklar.
„Zum Wurf stellst du entweder beide Fußspitzen an die Wurflinie oder als Rechtshänder, den rechten Fuss schräg, den linken dahinter fast parallel zur Linie –aus welcher Stellung du besser werfen kannst, musst du selbst ausprobieren.“
Schliesslich bringt Manfred meinen Arm in Wurfposition: “Streck den Oberarm waagerecht vor, bis der Ellbogen auf einen Punkt etwa zehn Zentimeter unter deinem Ziel deutet.“

Bevor er mir die Regeln (dazu komme ich noch) erklärt hat, sagt er, reicht es, wenn ich einfach die Mitte des Boards (Zielscheibe) anpeile.
„Jetzt den Unterarm senkrecht und die Hand mit dem Pfeil wieder waagerecht. Zum Wurf darfst du nur den Ellbogen strecken“, erklärt Manfred, „Oberarm und Handgelenk behalten ihre Position bei. Nicht verkrampfen, gleichmässig strecken, loslassen! Sofort nochmal! Und nochmal!“
So ähnlich muss es bei den Stellungen im Kama Sutra sein, schiesst es mir durch den Kopf –und auch dabei habe ich versagt!

Vor Gericht bewies der Wirt: Dart ist ein Geschicklichkeitsspiel
Im Jahr 1908 war Foot Anakin, ein Gastwirt aus dem britischen Leeds, angeklagt worden, weil in seinem Pub Darts gespielt wurde. Durch gezielte Würfe konnter er vor Gericht beweisen, dass es sich dabei um ein Geschicklichkeistspiel und nicht etwa um ein verbotenes Glücksspiel handelt.
Erhrlich gesagt, nach meinen ersten Versuchen war ich mir da nicht so sicher. Aber ich habe kräftig geübt, und mittlerweile klappt es ganz gut und ich bin nicht mehr der Einzige der die verlorenen Getränke-Runden bezahlen muss.

Alles über Darts: Masse, Regeln, Informationen
Die offizielle Zielscheibe, das Bristle-Board, hat einen Durchmesser von 45,7 cm. Der Wertungsbereich (Ǿ 34 cm) ist in 20 Tortenstücke unterteilt, denen querbeet Punktwerte von 1 bis 20 zugeordnet sind. Um den äusseren Rand verläuft ein schmaler Ring (double), innerhalb dessen die Punktzahl verdoppelt wird. Ein weiterer Ring (treble) auf halber Höhe verdreifacht die Wertung, ein dritter Ring um das Zentrum des Boards (outer bull) und schliesslich das Zentrum selbst (Bulls-Eye) zählen 25 bzw. 2 x 25 Punkte.
Das Board wird so aufgehängt, dass sich das Bulls-Eye in 1,73 cm Höhe befindet, die Abwurf-Linie (oche) ist 2,37 Meter von der Scheibe entfernt.

Ein Bristle-Board kostet im Fachhandel mindestens 40,- Euro, ein gutes Pfeile-Set kekommt man so um die 25,- Euro.

Es gibt viele interessante und abwechslungsreiche Dartspiele. Das wohl beliebteste ist 501 (auch 301, 801 0der gar 1001 abgewandelt): Gespielt wird mit drei Pfeilen. Die Wertung beginnt, sobald der jeweilige Spieler einen Doppel-Ring geworfen hat. Die Punktsumme seiner drei Würfe wird zunächst von 501, in den kommenen Runden dann von seiner verbleibenden Punktzahl abgezogen. Wer zuerst genau auf Null ist, hat gewonnen. Minus-Differenzen werden nicht gewertet; hat ein Spieler also z.B. zu beginn der Runde noch 49 Punkte und wirft 18, doppel 12 und 15 (=57), bleibt sein Konto weiter auf 49 Punkten stehen. Wer zum Schluss noch alleine am Board steht muss dann eine Runde Bier, Wein o.ä. ausgeben.

In vielen Gaststätten stehen heute vollautomatische Dartmaschinen mit intergriertem Zählwerk und allen möglichen optischem und elektronischem Schnickschnak. Aber das einzig Wahre ist die „good old english version“, zumindest im Dart.

In diesem Sinne vielen Dank fürs lesen und bewerten, Günter

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