Das Dschungelbuch 2 (DVD) Testbericht

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ab 10,16
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Erfahrungsbericht von rosebud-riddle

Papa Bär, du fehlst mir soooo...

Pro:

Liebenswerte Charaktere, Humor, Musik mit Einschränkungen

Kontra:

evtl. zu viel vom 1. Teil übernommen

Empfehlung:

Ja

Versuch’s mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe und Gemütlichkeit, schmeiß deine ollen Sorgen über Bord.... Wie liebe ich diesen Song, aber nicht nur den Song, sondern auch den Film, zu dem dieser Song gehört.

Wovon ich spreche? Vom Dschungelbuch... dem „Dschungelbuch“, dem wunderbaren Zeichentrickfilm den Disney 1967 in die Kinos brachte und der auf den Geschichten „Die Dschungelbücher“ von Rudyard Kipling basiert.

Und endlich, nach fast 40 Jahren, wurde ein Wunschtraum für viele begeisterte Fans wahr. Endlich dürfen Mogli und Co. wieder durch den Dschungel toben und swingen.


INHALT

Mitten im Dschungel befindet sich der furchtbar traurige Bär Balu. Balu vermisst seinen kleinen Freund und Ziehsohn, das Menschenkind Mogli, das im Dschungel aufwuchs und nun in der Menschensiedlung am Rande des Dschungels lebt. Mogli, musste den Dschungel verlassen, da Schir Khan, der Tiger, ihm nach dem Leben trachtete. Aber Balu fühlt sich einsam ohne seinen kleinen Freund. Baghira der Panther und die Dschungelpatrouille können ihn nur mühsam davon abhalten, sich in die Menschensiedlung zu schleichen, um Mogli zu besuchen.

Zur gleichen Zeit spielt Mogli ausgelassen mit einer ganzen Schar Kinder in der Menschensiedlung. Er berichtet von seinem Leben im Dschungel, von all den Gefahren und Abenteuern, die er dort erlebt hat. Am meisten Anklang findet die Geschichte seines Kampfes gegen den Tiger Schir Khan. Mit dieser Geschichte ist er zum Helden der kleinen Dorfbewohner geworden, besonders der kleine Ranjan sieht in Mogli sein großes Idol und himmelt ihn an.

Doch Mogli vermisst den Dschungel und vor allem seinen „Papa Bär“. Es ist den Kindern des Dorfes aber strengstens untersagt, in den Dschungel zu gehen. Und so fühlt sich Mogli innerlich hin- und hergerissen. Zum einen fehlt ihm das unbeschwerte Leben im Dschungel, wo er sorglos und ohne Pflichten mit seinem Papa Bär herumtollen konnte, andererseits fühlt er sich aber auch gerade zu Shanti, seiner neuen Freundin, die ihn gern liebevoll neckt, hingezogen. Und auch der kleine Ranjan und sein grenzenloses Vertrauen erleichtern Mogli das Zusammenleben mit den anderen Menschen im Dorf. Aber dennoch richtig heimisch fühlt sich Mogli nicht.

Und eines Tages geschieht es. Balu kann sich mittels einer List an Baghira und der Dschungelpatrouille vorbeischleichen und Mogli im Dorf aufsuchen. Die Freude der beiden ist riesengroß, währt aber nur einen kurzen Augenblick. Denn Shanti, die glaubt Mogli wird von einem wilden Tier angegriffen, alamiert die Dorfbewohner. Balu und Mogli fliehen in den Dschungel. Shanti, in grenzenloser Sorge um ihren Freund, nimmt allen Mut zusammen und folgt den beiden, aber nicht allein, denn auch Ranjan will bei der Rettung seines Freundes helfen.

Zu allem Überfluss schleicht aber auch der auf furchtbare Rache sinnende Tiger Schir Khan durch den Dschungel. All sein Streben ist darauf ausgerichtet, seine erlittene Schmach zu tilgen und dem Menschenkind Mogli den Untergang zu bringen.

Hier endet meine Inhaltsangabe. Wie es den Freunden im Dschungel ergeht und ob es Shir Khan gelingt Rache zu nehmen, das müsst ihr euch schon selbst ansehen. Ich wünsche euch jedenfalls jetzt schon viel Spaß dabei.


ALLGEMEINE INFOS ZUM FILM

Deutscher Titel: Dschungelbuch 2
Originaltitel: Jungle Book 2
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2003
Regie: Steve Trenbirth
Musik: Paul Grabowsky und Lorraine Feather
FSK: ohne Altersbeschränkung

Sprecher:
Mogli: Max Felder
Balu: Jürgen Kluckert
Shanti: Adak Azdasht
Shir Khan: Hans Michael Rehberg


MEINE MEINUNG

Nach wie vor ist das „Dschungelbuch“ ein Welterfolg und der erfolgreichste Kinofilm Deutschlands aller Zeiten. Bei so großer Beliebtheit ist es naheliegend, dass Disney versucht an den alten Erfolg anzuknüpfen und ein Sequel herausgebracht hat. So etwas kennt man ja schon zur Genüge aus dem Spielfilmsektor, wo so etwas heutzutage ja schon fast gang und gäbe ist.

Die Handlung des Dschungelbuchs 2 schließt nahtlos am erfolgreichen Vorgänger an und spinnt die Geschichte um Mogli, Balu, Baghira und Co. weiter fort. So ist es nicht verwunderlich, dass man in Teil 2 auf viele alte Bekannte trifft, die schon aus dem ersten Teil bekannt sind. Zusätzlich wurden einige neue Figuren eingeführt, die ihren eigenen ganz besonderen Charme entwickeln. Hervorzuheben sind hier vor allem Lucky, der Geier, ein besonders aberwitziger und vorlauter Zeitgenosse, dem es ungeheuerlichen Spaß macht Schir Khan zu ärgern und mit seinen Sprüchen zur Verzweiflung zu treiben. Dann natürlich noch Shanti, das süße kleine Mädchen, das Mogli letzten Endes dazu gebracht hatte, den Dschungel zu verlassen und sich den Menschen im Dorf anzuschließen. Und der kleine Ranjan, der Mogli anhimmelt und nacheifert und auf eine liebenswerte Art tolpatschig komisch ist. Diese neu eingeführten Charaktere gefallen mir durchweg gut und sind eine gelungene Bereicherung für den Film. Schmerzlich vermisst habe ich den Affenkönig Louie, der mich im ersten Teil so begeistert hatte, und nicht nur wegen seines mitreißenden Gesanges.

Ja und mit dieser Aussage wird vielleicht schon deutlich, wie es mir mit dem Dschungelbuch 2 ergangen ist. So wie Musikfans zu einem Konzert ihrer Lieblingsband gehen und erwarten dort all ihre Lieblingssongs zu hören, die die Band schon im Laufe ihres Bestehens veröffentlicht hat, so ergeht es einem auch in diesem Film. Dies liegt sicherlich auch daran, dass Disney es offensichtlich bewusst darauf anlegt, in dem viele Charaktere, Gags und Gesangseinlagen aus dem ersten Teil übernommen wurden. Aber wenn schon so viel aus dem ersten Teil übernommen wurde, warum dann nicht auch King Louie?

Dass den Machern von Disney nichts besseres eingefallen ist und man Disney insgesamt den Vorwurf machen könnte, zu wenig Neues in diesen Teil eingebracht zu haben und zu sehr auf schon Bewährtes und Bekanntes gesetzt zu haben, diesen Vorwurf will ich jetzt mal gar nicht erheben. Denn ich denke es ist eine Gratwanderung, die hier durchgeführt wurde. Zum einen kennt nicht jeder, der diesen Film sieht, schon den ersten Teil und zum zweiten wollen viele alten Fans ihnen Bekanntes wiedererkennen, so wie ein Besucher eines Live-Konzerts seine Lieblingssongs wieder hören möchte. Diese Gratwanderung ist, wie ich meine, zu einem großen Teil gelungen.

Die Geschichte ist nett weiterentwickelt worden. Neue Charaktere, die in neue zum Schmunzeln bzw. Lachen verleitende Handlungen verstrickt sind, sind vorhanden und geschickt mit schon bekannten Figuren und Handlungen kombiniert worden. Die Musik dieses Films, die im swingenden Stil des Vorgängers gehalten ist, gefällt mir weitaus besser, als die schon etwas ins schnulzige gehende vieler späterer Disney-Produktionen. Sehr lobend möchte ich hier die Auswahl des deutschen Synchronsprechers für die Rolle Balus erwähnen. Sie ist kaum von der Stimme Edgar Otts, dem Sprecher aus dem ersten Teil, zu unterscheiden. Das einzige was mich ein wenig gestört hat, war, dass der swingende Einfluss der Musik dank des deutschen Textes etwas geschmälert wurde. Irgendwie klang der gesungene Text in meinen Ohren etwas holprig, nicht so aus einem Guss mit der Musik, wie es noch im Teil 1 durch hervoragende textliche Anpassung an Musik und Rhythmus gegeben war. Vergleicht man die deutsche Synchronisation mit dem englischsprachigen Original, so stellt man fest, dass das Original wesentlich besser an den swingenden Rhythmus angepasst ist. Schade, dass diese Anpassung nicht auch für die deutsche Synchronisation gelungen ist.

Anlehnend an Balus Song „Versuch’s mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe und Gemütlichleit...“, so muss ich sagen, die Ruhe und Gemütlichkeit ist in diesem Teil nicht mehr so zu finden wie in seinem Vorgänger. Alles ist etwas rasanter geworden, nicht nur vom Handlungsablauf sondern auch von der Kameraführung her. Während man im ersten Teil noch beschaulich der Handlung folgen konnte und in der Komik der einzelnen Szenen schwelgen konnte, so wird hier doch eindeutig auf mehr Action Wert gelegt. Was man nun bevorzugt, sei jedem selbst überlassen, mir persönlich sagte der beschaulichere Stil des ersten Teils mehr zu.


FAZIT

Insgesamt betrachtet ist dies ein Film, der sowohl für groß und klein geeignet ist und durchaus Spaß bringen kann. Er erreicht zwar nicht die Qualität und den Charme seines Vorgängers, aber hat doch genug eigenes Flair, um ihn uneingeschränkt empfehlen zu können. Vorkenntnisse aus dem ersten Teil sind nicht erforderlich, könnten aber unter Umständen den Sehgenuss etwas schmälern, da etliches doch schon aus dem ersten Teil bekannt ist.

30 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Alusru

    01.03.2005, 13:30 Uhr von Alusru
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein toller Bericht und mir geht es genauso kann ich immer wieder sehen, ganz lieben Gruß Uschi.