Das Geisterschloss (VHS) Testbericht

ab 7,73 €
Billiger bei eBay?
Bei Amazon bestellen
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 10/2004
Auf yopi.de gelistet seit 10/2004
Erfahrungsbericht von catmother
Ziemlich müde Geister in einem tollen Schloß
Pro:
illustre Darsteller, gute Effekte
Kontra:
müder Horror, abstruse Story
Empfehlung:
Ja
Meinungen über Filme oder Bücher sind ja immer Geschmackssache. Zwar richte ich mich oft bei der Auswahl der Filme, die ich mir ansehe, nach Kritiken in der Fernsehzeitung, und meist trifft es meinen Geschmack, aber ich bzw. der Autor der Kritik kann auch mal total daneben liegen.
So ging es mir mit diesem Film, der irgendwann mal abends im Fernsehen kam und der in der Fernsehzeitung doch recht interessant klang. Zudem waren unter den Darstellern schon einige wirklich bekannte und so dachte ich mir, damit kann ich nichts verkehrt machen.
** Die Story **
Der ambitionierte Dr. David Marrow (Liam Neeson) versammelt drei unruhige junge Leute um sich, um mit ihnen eine wissenschaftlich angelegte Studie über unerklärliche und nicht körperlich bedingte Schlaflosigkeit durchzuführen. Dazu treffen sich alle auf Hill House, einem recht monströsen, verlassenen Schloß irgendwo in der Pampa. Eigentlich könnte man denken, daß hier eher die zu erwerbende Schlaflosigkeit vorprogrammiert ist, denn in dem Gebäude will nicht mal das Personal nach Einbruch der Dunkelheit bleiben.
Nach und nach treffen also die schlaflosen Probanden ein: die scheue Eleanor (Lili Taylor), die sich vom Terror ihrer ans Bett gefesselten kranken Mutter noch nicht erholt hat, die selbstbewußte und sexuell ziemlich ambivalente Theo (Catherine Zeta-Jones) und der coole Luke (Owen Wilson), der sich ziemlich gut mit allerhand Pharmaka auskennt.
Nachdem Marrow allen eine recht grausame Geschichte über den Herrensitz und seinen schrecklichen Besitzer erzählt hat, sind die Bewohner auf Zeit so richtig eingestimmt auf dieses unabsehbare Experiment.
Und schon in der ersten Nacht kommt das Grauen aus dem alten Gemäuer, aber nur Eleanor kann es sehen und hören: Kinderstimmen, die nach ihr rufen, blutige Kinderfüße, die ihr Verstecke zeigen, eine mysteriöse Frau, die Nell ähnlich sieht.
Da außer ihr niemand so recht an Geister glaubt, verdächtigen sich alle gegenseitig eines makabren Spiels. Und schließlich weiß keiner mehr so recht, was noch Bestandteil der Studie ist, oder blutiger Ernst. Zumal Dr. Marrow offenbart, dass es sich mitnichten um ein Experiment zu Schlaflosigkeit, sondern zu Hysterie und Angst handelt.
Je mehr Eleanor dem Geheimnis des Schlosses und seines Besitzers auf die Spur kommt, desto heftiger sind seine Angriffe - und schon bald fordert das Haus sein erstes blutiges Opfer.
** Darsteller **
Für diesen Schocker kaufte der Regisseur Jan de Bont eine recht beachtliche Riege von Darstellern ein, denen man die Teilnahme an einem solchen Film garnicht zugetraut hätte.
Allen voran natürlich erstaunt mich hier Liam Neeson (Schindlers Liste, Rob Roy), der sich bisher eher durch ernsthafte Charakterdarstellungen auszeichnete. Als Psychiater agiert er hier ziemlich undurchsichtig und mysteriös, wenngleich natürlich auch in dieser Rolle überzeugend.
Catherine Zeta-Jones (Die Maske des Zorro, Verlockende Falle) wird hier ganz ihrem Äußeren gerecht: attraktiv, aufreizend aggressiv, fordernd nach Außen, auch wenn sich dahinter irgendwo eine gequälte Seele verbirgt, die es zu erforschen gibt. Sie verleiht dem Film wenigstens etwas Glanz und Glamour, wobei sie ein wenig hinter ihren darstellerischen Möglichkeiten zurückbleibt.
Erstaunlich ist dagegen Lili Taylor (Payback, Geboren am 4. Juli) mit ihrer Leistung. Sehr atmosphärisch und eindringlich spielt sie die ängstliche und weltfremde junge Frau, die auf seltsame Weise mit diesem gruseligen Gebäude verbunden scheint und dafür die Verantwortung übernimmt.
In weiteren Rollen sehen wir noch Owen Wilson (Armageddon) und Bruce Dern (gruselerprobt seit seinem Film Familiengrab).
** Filmkritik **
So ist das mit Remakes. Sie sind selten wirklich gut. Und diesem hier liegt mit Shirley Jacksons \"The Haunting of Hill House\" nicht nur eine klassische literarische Vorlage zugrunde, sondern auch eine originale und – so sagt man – meisterhafte Verfilmung des Romans durch Robert Wise. Zugegeben, aus dem Jahr 1962 in klassischem Schwarz-Weiß, was aber gerade für einen Gruselfilm nur von Vorteil sein kann.
Ich denke, den Film kann man sich getrost sparen, denn ich fand ihn eigentlich eher langweilig. Leider kenne ich das Original nicht, aber mir kam das Ganze vor wie eine schlechte Mischung aus \"Die Mumie\" und \"Ghost\" – nur eben viel schlechter. Irgendwie ist dem Drehbuchautoren wohl die Luft ausgegangen, denn als Horror kann man das kaum verbuchen. Der hätte sich mal bei Blair Witch Project oder Shining umsehen sollen – so macht man Horror.
Von den Darstellern wird hier nicht viel Können abverlangt. Ihre Rollen sind ja auch, mal abgesehen von der von Lily Taylor, eher klein. Und trotzdem wirken sie auf mich wie Statisten, ohne Enthusiasmus, ohne Dramatik. Lediglich das Spiel von Lily Taylor beeindruckt, denn sie spielt ziemlich intensiv. Im Grunde ist der Film viel zu gut besetzt für solch ein müdes Stück ohne tieferen Sinn. Schade drum.
Das einzige, was mir gefallen hat, war das Schloß. Da würde es tatsächlich Spaß machen, sich mal zu gruseln. Aber der Spaß war bei diesem Streifen Mangelware.
Höchstens vielleicht für die Macher der Effekte, die zugegeben gut waren. Schließlich sind sie aber auch das einzige, womit man die Originalverfilmung noch übertrumpfen kann. Mich erinnerten sie ein wenig zu sehr an die „Mumie“. Und außerdem hatte man das untrügliche Gefühl, der Regisseur kam unglaublich schnell mit dem Skript an die Stelle, wo er endlich die Spezialeffekte einsetzen konnte – so als hätte er nicht viel Substanz zu bieten.
** Meine Meinung **
Ich hatte mir mehr davon erwartet, zumal die Schauspielerriege auf einen guten Film hoffen ließ. Aber mehr als mittelmäßigen Grusel und einige durchaus gute Effekte hat der Schocker nicht zu bieten. Da kann auch das grandiose Spiel von Lily Taylor und das gute Aussehen von Catherine Zeta-Jones nichts ändern.
Für mich nur mittelmäßig.
** Daten **
USA 1999
Genre: Gruselfilm
Originaltitel: The Haunting
Regie: Jan De Bont
FSK 12
So ging es mir mit diesem Film, der irgendwann mal abends im Fernsehen kam und der in der Fernsehzeitung doch recht interessant klang. Zudem waren unter den Darstellern schon einige wirklich bekannte und so dachte ich mir, damit kann ich nichts verkehrt machen.
** Die Story **
Der ambitionierte Dr. David Marrow (Liam Neeson) versammelt drei unruhige junge Leute um sich, um mit ihnen eine wissenschaftlich angelegte Studie über unerklärliche und nicht körperlich bedingte Schlaflosigkeit durchzuführen. Dazu treffen sich alle auf Hill House, einem recht monströsen, verlassenen Schloß irgendwo in der Pampa. Eigentlich könnte man denken, daß hier eher die zu erwerbende Schlaflosigkeit vorprogrammiert ist, denn in dem Gebäude will nicht mal das Personal nach Einbruch der Dunkelheit bleiben.
Nach und nach treffen also die schlaflosen Probanden ein: die scheue Eleanor (Lili Taylor), die sich vom Terror ihrer ans Bett gefesselten kranken Mutter noch nicht erholt hat, die selbstbewußte und sexuell ziemlich ambivalente Theo (Catherine Zeta-Jones) und der coole Luke (Owen Wilson), der sich ziemlich gut mit allerhand Pharmaka auskennt.
Nachdem Marrow allen eine recht grausame Geschichte über den Herrensitz und seinen schrecklichen Besitzer erzählt hat, sind die Bewohner auf Zeit so richtig eingestimmt auf dieses unabsehbare Experiment.
Und schon in der ersten Nacht kommt das Grauen aus dem alten Gemäuer, aber nur Eleanor kann es sehen und hören: Kinderstimmen, die nach ihr rufen, blutige Kinderfüße, die ihr Verstecke zeigen, eine mysteriöse Frau, die Nell ähnlich sieht.
Da außer ihr niemand so recht an Geister glaubt, verdächtigen sich alle gegenseitig eines makabren Spiels. Und schließlich weiß keiner mehr so recht, was noch Bestandteil der Studie ist, oder blutiger Ernst. Zumal Dr. Marrow offenbart, dass es sich mitnichten um ein Experiment zu Schlaflosigkeit, sondern zu Hysterie und Angst handelt.
Je mehr Eleanor dem Geheimnis des Schlosses und seines Besitzers auf die Spur kommt, desto heftiger sind seine Angriffe - und schon bald fordert das Haus sein erstes blutiges Opfer.
** Darsteller **
Für diesen Schocker kaufte der Regisseur Jan de Bont eine recht beachtliche Riege von Darstellern ein, denen man die Teilnahme an einem solchen Film garnicht zugetraut hätte.
Allen voran natürlich erstaunt mich hier Liam Neeson (Schindlers Liste, Rob Roy), der sich bisher eher durch ernsthafte Charakterdarstellungen auszeichnete. Als Psychiater agiert er hier ziemlich undurchsichtig und mysteriös, wenngleich natürlich auch in dieser Rolle überzeugend.
Catherine Zeta-Jones (Die Maske des Zorro, Verlockende Falle) wird hier ganz ihrem Äußeren gerecht: attraktiv, aufreizend aggressiv, fordernd nach Außen, auch wenn sich dahinter irgendwo eine gequälte Seele verbirgt, die es zu erforschen gibt. Sie verleiht dem Film wenigstens etwas Glanz und Glamour, wobei sie ein wenig hinter ihren darstellerischen Möglichkeiten zurückbleibt.
Erstaunlich ist dagegen Lili Taylor (Payback, Geboren am 4. Juli) mit ihrer Leistung. Sehr atmosphärisch und eindringlich spielt sie die ängstliche und weltfremde junge Frau, die auf seltsame Weise mit diesem gruseligen Gebäude verbunden scheint und dafür die Verantwortung übernimmt.
In weiteren Rollen sehen wir noch Owen Wilson (Armageddon) und Bruce Dern (gruselerprobt seit seinem Film Familiengrab).
** Filmkritik **
So ist das mit Remakes. Sie sind selten wirklich gut. Und diesem hier liegt mit Shirley Jacksons \"The Haunting of Hill House\" nicht nur eine klassische literarische Vorlage zugrunde, sondern auch eine originale und – so sagt man – meisterhafte Verfilmung des Romans durch Robert Wise. Zugegeben, aus dem Jahr 1962 in klassischem Schwarz-Weiß, was aber gerade für einen Gruselfilm nur von Vorteil sein kann.
Ich denke, den Film kann man sich getrost sparen, denn ich fand ihn eigentlich eher langweilig. Leider kenne ich das Original nicht, aber mir kam das Ganze vor wie eine schlechte Mischung aus \"Die Mumie\" und \"Ghost\" – nur eben viel schlechter. Irgendwie ist dem Drehbuchautoren wohl die Luft ausgegangen, denn als Horror kann man das kaum verbuchen. Der hätte sich mal bei Blair Witch Project oder Shining umsehen sollen – so macht man Horror.
Von den Darstellern wird hier nicht viel Können abverlangt. Ihre Rollen sind ja auch, mal abgesehen von der von Lily Taylor, eher klein. Und trotzdem wirken sie auf mich wie Statisten, ohne Enthusiasmus, ohne Dramatik. Lediglich das Spiel von Lily Taylor beeindruckt, denn sie spielt ziemlich intensiv. Im Grunde ist der Film viel zu gut besetzt für solch ein müdes Stück ohne tieferen Sinn. Schade drum.
Das einzige, was mir gefallen hat, war das Schloß. Da würde es tatsächlich Spaß machen, sich mal zu gruseln. Aber der Spaß war bei diesem Streifen Mangelware.
Höchstens vielleicht für die Macher der Effekte, die zugegeben gut waren. Schließlich sind sie aber auch das einzige, womit man die Originalverfilmung noch übertrumpfen kann. Mich erinnerten sie ein wenig zu sehr an die „Mumie“. Und außerdem hatte man das untrügliche Gefühl, der Regisseur kam unglaublich schnell mit dem Skript an die Stelle, wo er endlich die Spezialeffekte einsetzen konnte – so als hätte er nicht viel Substanz zu bieten.
** Meine Meinung **
Ich hatte mir mehr davon erwartet, zumal die Schauspielerriege auf einen guten Film hoffen ließ. Aber mehr als mittelmäßigen Grusel und einige durchaus gute Effekte hat der Schocker nicht zu bieten. Da kann auch das grandiose Spiel von Lily Taylor und das gute Aussehen von Catherine Zeta-Jones nichts ändern.
Für mich nur mittelmäßig.
** Daten **
USA 1999
Genre: Gruselfilm
Originaltitel: The Haunting
Regie: Jan De Bont
FSK 12
32 Bewertungen, 1 Kommentar
-
20.03.2005, 10:41 Uhr von DJMoench
Bewertung: sehr hilfreichmuss ich gar keinen bericht zum geisterschloss mehr schreiben... ist bereits alles gesagt... sehr nützlich! Man liest sich, DJMOench/Pip
Bewerten / Kommentar schreiben