Das fliegende Auge (DVD) Testbericht

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ab 6,40
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Erfahrungsbericht von catmother

Big brother is watching you!

Pro:

nach wie vor aktuelles Thema

Kontra:

wirkt mit 20 Jahren natürlich veraltet

Empfehlung:

Ja

Nun gibt es mal wieder einen Filmtip für heute abend. Ich weiß ja, daß das für viele meiner Freunde zu spät kommt, aber ich habe es leider nicht eher geschafft.

Dieser für ausgesprochene Technikfreaks urzeitlich anmutende Thriller wird heute um 20.15 Uhr auf Kabel 1 gesendet.

Ich möchte um Verständnis bitten, daß es hier nicht um die DVD geht. yopi ändert offensichtlich selbständig die Kategorien. Als ich den Bericht dazu geschrieben habe, stand er unter der Rubrik Film, nicht DVD.


** Die Story **
Frank Murphy (Roy Scheider) und sein neuer Partner Lymengood (Daniel Stern) gehören zur Hubschrauberstaffel Routineüberwachung der Polizei. Nacht für Nacht drehen sie ihre Runde über der Stadt Los Angeles, um Verbrecher zu stellen oder Verbrechen zu verhindern.
Lymengood hat sich das alles ziemlich relaxed vorgestellt, keine Schießerei, schön sauber. Murphy dagegen ist nicht sonderlich begeistert über das naive Jüngelchen, das ihm da an Bord geschneit ist. Also weiht er ihn gleich am ersten Tag in die besten Einzelheiten des Jobs ein - eine Filmschauspielerin z. B. die nackt vor dem offenen Fenster Yogaübungen macht.

Ein Fall allerdings bringt ihnen Ärger. Während sie nämlich die nackte Schönheit beobachten, wird in einer noblen Gegend eine Frau überfallen und schwer verletzt. Die Sache ist merkwürdig. Es handelt sich nämlich Commissioner McNealy, die zur Spezialeinsatzgruppe des Bürgermeisters zur Bekämpfung der Gewalt gehört und kurz darauf stirbt.
Nun riecht Murphy Zusammenhänge, die andere nicht sehen. Derweil bekommen die beiden Startverbot vom Chief. Und weil altgediente Polizisten immer den richtigen Riecher haben, stellt Murphy eigene Nachforschungen an.

Dann wird Murphy zu einem Testflug geladen. In Vorbereitung der Olympiade soll ein neuer Hubschrauber getestet werden, der mit seinen technischen Details die totale Kontrolle aus der Luft garantieren soll. Mit Blue Thunder, der schon jetzt den Spitznamen „Das fliegende Auge“ hat, ist erstmals ein bewaffneter Helikopter im Einsatz, vollständig gepanzert, mit einer beweglichen und elektronisch gesteuerten Kanone und „Flüsterbetrieb“, bei dem der Heli kaum zu hören ist. Bei der Vorführung auf dem Testgelände massakriert der Vogel allerdings auch einige der unschuldigen weißen Pappfiguren und einen Schulbus, weil die Kanone klemmt.

Für Murphy gibt es noch eine Überraschung: der Pilot ist Colonel Cochrane (Malcolm McDowell), ein alter Vietnam-Kumpel, der ihn mal vors Kriegsgericht stellen wollte. Der kennt die Gradlinigkeit seines Kollegen und will ihn für das „Projekt“ nicht mehr haben. Doch eine manipulierte Schraubverbindung bringt Frank allerdings noch nicht zu Fall.

Beim ersten Orientierungsflug mit Blue Thunder werden Murphy und Lymengood dann Zeuge einer Verschwörung gegen unliebsame Politiker der Stadt, dessen erstes Opfer die McNealy wurde. Leider werden sie bei dem Lauschangriff entdeckt und nun ihrerseits gnadenlos gejagt.


** Darsteller **
Roy Scheiders bekannteste Rolle ist wohl die des Sheriff Brody in „Der weiße Hai“ und den Fortsetzungen, aber auch in „2010 – Das Jahr in dem wir Kontakt aufnehmen“ oder in „French Connection“ ist er uns in Erinnerung geblieben. Ganz oft spielt er den einsamen Aufrechten im Kampf gegen einen sichtbaren oder unsichtbaren Feind.

Malcolm McDowell wurde vor allem als Alex in Kubriks „Uhrwerk Orange“ bekannt. Sonst habe ich sein Gesicht kaum in Erinnerung, aber diese stechenden blauen Augen eignen sich geradezu für Mörder- und Gangsterrollen.
Zuletzt war er in „I Spy“ zu sehen.

Daniel Sterns Gesicht ist den meisten wohl aus den „Kevin allein ... „-Filmen bekannt, wo er einen der Möchtegern-Einbrecher spielt, oder aus „City Slickers“.


** Filmkritik **
Ich kann mich noch erinnern, daß ich diesen Film noch zu DDR-Zeiten als einen der ersten Action-Thriller im Kino sah, wo solche Filme nur sehr selten liefen. Und natürlich war ich total beeindruck von Ausstattung und Technik, von Tricks und Effekten des Streifens. Heute würde das vermutlich keinen mehr hinter dem Ofen vorlocken.
Und doch, als ich ihn mir im Zuge dieser Besprechung noch einmal ansah – ich hab ihn zu Hause auf Video – fand ich ihn dennoch nicht so schlecht, wie man vermuten mag, wenn man an das Jahr 1983 denkt.

Die Story ist ziemlich einfach gestrickt, wie bei so vielen Action-Thrillern: ein einsamer aufrechter Mann, vorzugsweise mit dem Vietnam-Syndrom geschlagen, setzt sich für Gerechtigkeit und Ordnung ein, ist der einzige, der die Pläne der Bösen durchschaut und riskiert sein Leben für die gute Sache.
Aber es wirkt.

Murphy ist genau so eine kaputte Gestalt: Vietnamveteran, lässig, schlägt gelegentlich über die Stränge, seine Freundin hat sich von ihm getrennt, weil er fremdgegangen ist und zudem muß er auch noch zur psychologischen Überprüfung, weil alle denken, er ist kurz vor dem Durchdrehen. Doch er bekommt schließlich die Gelegenheit, es allen zu zeigen.

Auch die Technik zaubert wohl heutzutage angesichts von vollständig computerdesignten Filmen bei den meisten nur ein müdes Lächeln ins Gesicht. Ein High-Tech-Helikopter ist im Grunde das einzige, womit dieser Film aufwarten kann. Dazu kommen einige Verfolgungsjagden per Hubschrauber, Technikeinsatz mit Explosionen und jede Menge Flugstunts. Für die damalige Zeit sicher beachtlich, was ich nicht vergleichen kann, da ich in den 80ern noch nicht so viele Actionfilme ansehen konnte. Aber aus heutiger Sicht eben fast mittelalterlich.

Was allerdings wirklich aktuell ist, ist das Thema: Überwachungsstaat mit Hilfe von Technik und die Initialisierung dieser Instrumente durch manipulierte Ereignisse wie Unruhen oder Terrorangriffe. Alles ist vorstellbar, vor allem in den USA, wo ja Verschwörungen an der Tagesordnung sind, wenn man den dortigen Filmemachern Glauben schenkt.

Alles in allem ist das kein schlechter Film.

Im Abspann ist übrigens zu lesen: „Die Ausrüstung, Waffen und technischen Geräte, die in diesem Film gezeigt werden, sind echt und befinden sich heute in den USA im Einsatz.“
Noch Fragen?


** Meine Meinung **
Wegen der betagten Handlung und den aus heutiger Sicht spärlich eingesetzten Effekten ist das wohl eher ein Thriller für Nostalgiker wie mich, die damit Erinnerungen verbinden.
Allerdings bleibt das Thema durchaus brisant und aktuell.


** Daten **
USA 1982
Originaltitel: Blue Thunder
Genre: Thriller
Regie: John Badham
FSK 12

35 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Willi_W

    01.02.2005, 12:19 Uhr von Willi_W
    Bewertung: sehr hilfreich

    hab den Film schon zwei mal gesehen, finde ihrn ganz okay. Guter Bericht. mfg W