Das geheime Fenster (DVD) Testbericht

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Das-geheime-fenster-dvd-thriller
ab 3,79
Auf yopi.de gelistet seit 04/2011

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Erfahrungsbericht von Realjackass

Spannende und mysteriöse One-Man-Show

Pro:

Ein fabelhafter Johnny Depp in einem spannenden, atmsophärisch dichten Thriller

Kontra:

Weniges

Empfehlung:

Ja

ACHTUNG
"Das geheime Fenster" lebt von den Überraschungen und unerwarteten Wendungen, die man erfährt, wenn man den Film zum ersten Mal sieht. Wer den Streifen also noch sehen will, sollte davon absehen, sich im Voraus ausgiebig darüber zu informieren. Nichtsdestotrotz werde ich mein Review natürlich so spoilerfrei wie möglich halten.




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+STORY+
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Nachdem der Romanautor Mort Rainey (Johnny Depp) von seiner Frau Amy (Maria Bello) betrogen wurde, zieht er sich völlig verletzt in ein einsames Holzhaus zurück, das in einem großen Waldstück samt dazugehörigem See liegt und fristet dort seine Zeit. Nur sein treuer Hund Chico und die alte Putzfrau Mrs. Garvey (Joan Heney) leisten Mort hier Gesellschaft, was ihm die Möglichkeit bietet, in Ruhe an seinem neuen Buch weiterzuschreiben. Die Sache mit seiner Frau, die derweil mit ihrem neuen Liebhaber Ted (Timothy Hutton) in Mort's altem, wunderschönem Haus lebt, belastet ihn sehr, was ihn zu einer Schreibblockade treibt. Eines Tages steht ein Mann namens John Shooter (John Turturro) vor Mort's Tür, der behauptet, Mort habe ihm die Geschichte "Das geheime Fenster" gestohlen, veröffentlicht und sei dadurch unrechtmäßig zu Ruhm gekommen. Mort ist sich jedoch keiner Schuld bewusst und teilt dies dem Fremden auch klar mit.

Schon bald muss er allerdings feststellen, dass mit diesem John Shooter nicht zu spaßen ist, als er seinen Hund Chico mit einem Schraubenzieher im Kopf vor dem Haus vorfindet. Als Shooter kurz darauf wieder auftaucht, meint Mort, beweisen zu können, dass er die Geschichte selbst geschrieben hat, da sie 1995 in einem Magazin gedruckt wurde und Shooter behauptete, sie später geschrieben zu haben. Das Magazin befindet sich noch in seinem alten Haus, in dem es sich Ted und Amy inzwischen gut gehen lassen. Als Mort beschließt, das Magazin aus dem Haus zu holen, um seine Unschuld zu beweisen, muss er mit Entsetzen feststellen, dass es bis auf die Grundmauern niedergebrannt wurde. Zu seinem Schutz beauftragt Mort den New Yorker Privatdetektiv Ken Karsch (Charles S. Dutton), der mehr über den seltsamen Fremden herausfinden soll. Doch es soll letzten Endes alles ganz anders kommen...




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+DATEN ZUM FILM+
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Originaltitel: Secret Window
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2004
Laufzeit: 91:56 Min.
Freigabe: FSK 16
Indiziert: Nein

Regie: David Koepp
Buch: David Koepp, Stephen King
Produzent: Gavin Polone
Kamera: Fred Murphy
Schnitt: Jill Savitt
Originalmusik: Philip Glass, Geoff Zanelli
Casting: Pat McCorkle, John Papsidera

Darsteller:
Johnny Depp.....Mort Rainey
John Turturro.....John Shooter
Maria Bello.....Amy Rainey
Timothy Hutton.....Ted Milner
Charles S. Dutton.....Ken Karsch
Len Cariou.....Sheriff Dave Newsome
Joan Heney.....Mrs. Garvey
John Dunn-Hill.....Tom Greenleaf
uvm.




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+BEZUGSMÖGLICHKEITEN+
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Hierzulande wurde "Das geheime Fenster" von Columbia TriStar Home Entertainment auf DVD gepresst und in die Läden gebracht und das so, wie man es von einem derartigen Label erwarten darf. Bild und Ton sind super und an Extras mangelt es auch nicht. Fast 90 Minuten Hintergrundinfos und Trailer bringt die DVD mit sich, ist also auch für Käufer interessant, die sich für die Inszenierung eines Films interessieren.




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+KRITIK+
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Als "Das geheime Fenster" vor gut zwei Jahren in die Kinos kam, habe ich es leider versäumt, mir den Streifen anzusehen und irgendwann versank er dann im Sumpf des Vergessens. Da ich es mir aktuell allerdings zur Aufgabe gemacht habe, mir möglichst alle Werke mit Johnny Depp ins Regal zu stellen, erinnerte ich mich eines Tages wieder an "Das geheime Fenster" und legte ihn mir logischerweise rasch zu. Ein Kauf, der sich im Nachhinein betrachtet wirklich gelohnt hat! Der Streifen ist ein Fest an Spannung und Atmosphäre und dürfte auch jeden Depp-Fan voll und ganz zufriedenstellen. Betrachtet man mal, wer hierzu die Vorlage lieferte, wundert einen nichts mehr - von Stephen King höchstpersönlich stammt die Geschichte "Secret Window, Secret Garden", die David Koepp in seinem sechsten Film eindrucksvoll umsetzte. Dieser wiederum zählt zu den bekanntesten Drehbuchautoren Hollywood's und schrieb bereits die Drehbücher zu Filmen wie "Jurassic Park", "Mission: Impossible", "Spiel auf Zeit", "Panic Room" und "Spider-Man", um nur mal einige Beispiele zu nennen. Auch als Regisseur war Koepp schon aktiv und bescherte der Filmwelt den unheimlichen Mysterythriller "Echoes - Stimmen aus der Zwischenwelt" mit Kevin Bacon in der Hauptrolle. Ein in der Filmwelt alles andere als unbeschriebenes Blatt also, das mit "Das geheime Fenster" einen weiteren Volltreffer landen konnte.

Ausgangspunkt für die hier erzählte Geschichte ist anfangs eine zerstörte Ehe. Amy betrügt Mort und läutet somit das Ende ihrer langjährigen Beziehung ein. Er, vollkommen den Boden unter den Füßen verloren, zieht sich in ein einsames Haus in der Wildnis zurück und wird dort kurz darauf von einem scheinbar Irren terrorisiert. Von Anfang an ist "Das geheime Fenster" dabei sehr unheilvoll und mysteriös in Szene gesetzt, beleuchtet wunderbar, wie sich Mort langsam aber sicher dem Wahnsinn nähert. Die Isolation und die Einsamkeit, der er weit weg von anderen Menschen in seiner Hütte ausgesetzt ist, sind dabei fast schon spürbar und durch Johnny Depp wirklich hervorragend gespielt.

"Das geheime Fenster" kann einen langsamen und konstanten Spannungsaufbau sein Eigen nennen und macht oftmals von sich langsam anschleichenden Schockszenen gebrauch. Im ersten Moment weiß man noch nicht, was es mit dem Fremden. Auf den ersten Blick wirkt er normal und nicht weiter bedrohlich, doch sein Verhalten Mort gegenüber gibt schnell darüber Auskunft, dass er alles tun würde, um klar zu machen, dass er die Geschichte "Das geheime Fenster" zuerst geschrieben hat. Um das zu bewerkstelligen schreckt er sogar vor Mord und anderen kriminellen Taten nicht zurück. Mort ist also ganz alleine dieser Bedrohung ausgesetzt, da auch der im angrenzenden Ort lebende Sheriff Newsome keine wirkliche Hilfe darstellt. Zu diesem Konflikt gesellen sich noch die Schmerzen Mort's angesichts seiner gescheiterten Ehe und der Tatsache, dass Amy nun mit Ted ein glückliches Leben führt. Mort wird also langsam um den Verstand gebracht, was ihm auch deutlich anzusehen ist. Er verwahrlost, spricht mit sich selbst, leidet gar unter Verfolgungswahn.

Als der Fremde immer brutaler und rabiater vorgeht, rechnet Mort mit einem Einschüchterungsversuch Ted's, der Mort dazu bewegen soll, endlich die Scheidungspapiere zu unterzeichnen. Regisseur David Koepp will einen damit auf eine von vielen möglichen Fährten führen, doch die Wahrheit ist eine andere und das Ende ganz anders, als man es sich zuerst vorstellen würde. Obwohl ich nicht zu viel verraten, und die Spannung erhalten bleiben möchte, muss ich schon sagen, dass ich mit dieser Auflösung nicht gerechnet hätte und sie mir durchaus einige wohlige Schauer bereiten konnte. Dieser Twist ist weder unglaubwürdig, noch unpassend sondern die logische Antwort auf das zuvor Geschehene und somit sicherlich für jeden Zuschauer sicherlich ein unvorhergesehener Schlag in die Magengrube.

Nicht nur spannungstechnisch betrachtet, sondern auch auf der visuellen Ebene weiß "Das geheime Fenster" zu gefallen. Schon die Eröffnungssequenz, in der Mort in seinem Wagen sitzt und ihn sein Unterbewusstsein dazu überreden möchte, einfach wegzufahren und das Motel, in dem er seine Frau mit ihrem Liebhaber vermutet, hinter sich zu lassen, und er letzten Endes doch in das Zimmer der Beiden hineinstürmt, ist großartig und verstörend zugleich in Szene gesetzt. Die Landschaftsaufnahmen in der nächsten Szene hingegen sind über alle Maße beeindruckend, was auch für die Kamerafahrten gilt.

Etwas zu kritisieren bleibt aber dennoch und zwar in diesem Fall, dass bei dem Streifen irgendwann die Spannung auf der Strecke bleibt. Gerade im letzten Drittel verlässt sich Koepp zu sehr auf den vorangegangenen Plottwist und lässt stellenweise die Suspense vermissen. Ebenso dürfte es sicherlich vielen nicht zusagen, dass "Das geheime Fenster" sich Zeit lässt, seine Charaktere einzuführen, um sie glaubhaft darstellen zu können. Ich persönlich habe mich daran keineswegs gestört, sondern finde, dass dies sogar sehr gut zum Spannungsaufbau beiträgt.

Gewohnt meisterhaft glänzt wie gewohnt Johnny Depp, der hier in der Hauptrolle den kompletten Film für sich beansprucht. Ich kann mich an keine Szene erinnern, in der er nicht die ganze Aufmerksamkeit des Zuschauers auf sich lenkt. Seine Ausstrahlung ist enorm und sein Aussehen wie immer ein Grund für die Damenwelt, sich diesen Streifen sofort anzueignen. Mit schicker Brille und blondem, wild wachsenden Haar zeigt er sich von einer neuen, sexy Seite die den Piratenlook des Kassenschlagers "Fluch der Karibik" schon wieder vergessen lässt.
Dass Depp alle anderen Akteure locker an die Wand spielt, muss ich vermutlich nicht erwähnen. John Torturro, Mario Bello und Timothy Hutton geben sich dennoch Mühe, das Beste aus ihren Rollen herauszuholen, was insbesondere erstgenanntem spielend leicht gelingt. Obwohl er auf den ersten Blick keinesfalls bedrohlich wirkt, verkörpert er den unbekannten Fremden sehr wirkungsvoll. Bello und Hutton hingegen schlagen sich mit Mühe mit ihren kleinkarierten Charakteren herum, verwandeln eine vom Drehbuch stark eingeschränkte Charakterisierung aber immer noch in eine gute Schauspielerleistung.




++++++
+FAZIT+
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"Das geheime Fenster" ist ein spannungsgeladener, effektiver Thriller, der durch eine sich ständig steigernde Atmosphäre zu unterhalten weiß und mit einer überraschenden, wie auch konsequenten Wendung aufwartet. Der hauptsächliche Pluspunkt für den Streifen ist allerdings Johnny Depp, der faszinierend wie kein zweiter den gelangweilten, frustrierten Kerl raushängen lässt, der am Arsch der Welt vor sich hinvegitiert. "Das geheime Fenster" ist zwar dann und wann kurz vor sich hinplätschernd, aber alles in allem ganz große Klasse.

Von mir gibt es deshalb 7 von 10 Punkten und eine klare Empfehlung.

Mfg
Realjackass

22 Bewertungen, 8 Kommentare

  • Regan

    23.03.2007, 18:33 Uhr von Regan
    Bewertung: sehr hilfreich

    fand den super. mfG

  • NancyNoack

    09.08.2006, 01:20 Uhr von NancyNoack
    Bewertung: sehr hilfreich

    ja, der fehlt in meiner Johnny Depp - Sammlung natürlich auch nicht. :)

  • waltraud.d

    09.08.2006, 00:57 Uhr von waltraud.d
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • anonym

    09.08.2006, 00:19 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Freue mich über Gegenbewertungen. Mfg Stompy2k

  • Vicky

    09.08.2006, 00:16 Uhr von Vicky
    Bewertung: sehr hilfreich

    * Sehr hilfreich - Vic *

  • morla

    08.08.2006, 23:59 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • panico

    08.08.2006, 23:36 Uhr von panico
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg panico :-)

  • Django006

    08.08.2006, 23:32 Uhr von Django006
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh & *lg* Alan :>))))