R.P.L. Trading Davos 100 cm Testbericht

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ab 8,84
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Summe aller Bewertungen
  • Qualität & Verarbeitung:  sehr gut

Erfahrungsbericht von Hopsten

Es wird langsam wieder Zeit

4
  • Qualität & Verarbeitung:  sehr gut

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Nun, für mein Kinder ist die Zeit der großen Schlittenfahrten vorerst vorbei. Vielleicht werden sie durch ihre eigenen Kinder wieder zu Schlittenfahrern und Schneeballwerfern. Als ich vor einigen Tagen mal wieder im Keller war und mich dort ein bisschen umsah, einige Kartons mit adventlichem Schmuck nach vorn rückte und etwas Ordnung machte, fiel mein Blick auf den alten Holzschlitten. Der steht nämlich schon seit Jahren in unserem Keller. Immer wieder mal wollten wir ihn abgeben, doch keiner hatte Interesse an dem Schlitten. Heute ist ein Holzschlitten wohl nicht mehr gefragt und so richtig toll sieht das Gefährt nun auch wirklich nicht mehr aus. Da kann ich die Kinder schon verstehen, die ihn mit Ablehnung und Skepsis betrachteten. So blieb er also in unserem Keller stehen, denn zum Wegwerfen war er mir doch zu schade.

Als ich ihn mir so ansah, stiegen viele Erinnerungen in mir auf und mir wurde etwas eigenartig. Ja, schwermütig könnte ich es auch nennen. Mit ihm haben wir viel Spaß gehabt und für meine Kinder ging es oft auch recht abenteuerlich auf diesem Schlitten zu. Der Schlitten besteht aus stabilen Holzlatten, die die Sitzfläche bilden. Auf der Abbildung ist alles perfekt zu erkennen. Genauso sieht unser Holzschlitten aus. Er ist ein Davos Schlitten und wenn ich mich recht erinnere kostete er früher, umgerechnet natürlich, etwa 20 Euro. Vorn hat der Schlitten eine Metallstange mit einer Öse, an der mein Mann eine schöne dicke Kordel befestigte. An ihr wurde das Teil, mit Besatzung versteht sich, über holprige Strassen und Waldwege mit Schlaglöchern gezogen. Meine beiden Kinder fanden ausreichend Platz auf der Sitzfläche, das heißt, sie mussten natürlich dicht zusammenrücken und hielten sich bei der Gelegenheit fest umschlungen.
Manchmal saßen auch wir als Eltern auf und die Kinder zogen uns. Was natürlich eine Mordsgaudi war.

Der Holzschlitten wurde vorn gezogen und hinten geschoben. Er überstand die schärfsten Kurven, rutschte über vereiste Strassen und holperte über eine so dünne Schneedecke, dass der Straßenasphalt zu sehen war. Dadurch litten die Kufen natürlich. Diese waren mit Metall belegt und hatten schon viele Macken. Heute sind die Kufen angerostet und es sieht nicht so aus als könne der Schlitten noch elegant und leicht über die Schneedecke gleiten. Sicher könnte man ihn mit dem richtigen Mittel vom Rost befreien, wer weiß, vielleicht kommt es ja noch mal dazu! Aber jetzt steht er erst mal stumm und bescheiden in der Kellerecke und spricht mit mir. *g*

Die Hölzer halten auch heute noch bombensicher. Da hat sich nichts gelöst und kein Brett wackelt. Dabei waren die steilen Abfahrten und die vielen Umfälle *g* keine Seltenheit. Meine Kinder und deren Freunde gingen nicht gerade sanft mit dem Schlitten um und doch haben sich keine Holzsplitter gelöst. Daran erkennt man die tolle Verarbeitung. Nur das äußere Erscheinungsbild hat sich geändert. Die Kufen sind also rostrot geworden und auch das helle Holz ist tief dunkelbraun geworden. Die Kordel löst sich an einigen Stellen auf, doch sie zu erneuern ist das kleinste Problem.

Ob diese Art Schlitten heute überhaupt noch angefertigt wird weiß ich nicht, würde es mir aber wünschen. Zwischen all den Kunststoffen und Plastiksorten finde ich so einen derben und deftigen Holzschlitten richtig gut. Gemütlich wirkt er und warm. Er vermittelt etwas Nostalgie und ist dabei doch völlig funktionstüchtig. Ich wünschte mir, dass er wieder öfter im nächsten Winter zu sehen ist. Vielleicht können die Eltern ihre Sprösslinge doch noch vom Nutzen, vom Wert und von der Tradition alter Holzschlitten überzeugen. Schön wäre es ja!

Hopsten

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