Day of the Tentacle (Adventure PC Spiel) Testbericht

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Erfahrungsbericht von Guybrush112

Ich muss zurück...zum TOLLHAUS!

Pro:

Endlose Lachsalven, zum Brüllen komisch, feine Sprachausgabe

Kontra:

wehe einer sagt hier was Negatives *g*

Empfehlung:

Ja

Day of the Tentacle wurde 1995 von der Firma Lucas Arts veröffentlicht und setzte die Reihe der großartigen Adventures fort, die von dieser Spieleschmiede produziert wurden (um nur einige Klassiker zu nennen: Maniac Mansion, Zak McKracken, Indiana Jones 3 und 4, die Monkey Island-Serie und andere). Day of the Tentacle ist aber zweifellos eines der wirklichen Highlights unter allen Adventures die es je gab, nicht zuletzt aufgrund des schrägen Humors, der einen einfach fesselt.

Was ist eigentlich ein Adventure?!?
Soll ja Leute geben, die noch nie so ein Spiel gespielt haben, drum hier noch mal ne kurze Erklärung. In einem Adventure steuert man einen oder mehrere Figuren (hier sinds 3) die eine bestimmte Mission erfüllen, zumeist muss man aufgrund einer absolut bescheuerten Begebenheit die Welt retten. So führt den Spieler seine Mission über etliche Locations, sei es innerhalb eines Hauses so wie in diesem Spiel oder Schauplätze rund um die Erde wie bei anderen Games. Immer wieder wird man lustige Dialoge mit anderen Personen führen, die entweder nur witzig sind oder die einen wirklich im Spielverlauf weiterbringen. Desweiteren findet man überall diverse Gegenstände, die man einfach mal mitnimmt, um sie im späteren Verlauf des Spiels irgendwo einzusetzen, was teilweise logisch (Benutze rostigen Schlüssel mit Schlüsselloch) teilweise unsinnig aber trotzdem gut ist (Benutze gefrorenen Regenwurm mit Schlüsselloch…gibt auch Adventures wo so was funktioniert). Und die Mischung aus genialer Story, Unmengen an Gags und der Ausprobiererei ist es, was dieses Genre so herausragend macht.

Nun aber speziell zu Day of the Tentacle (im weiteren Bericht kurz DOTT).

Die Vorgeschichte:
Vor einigen Jahren haben drei Kinder eine Freundin aus den Fängen des
verrückten Wissenschaftlers Dr. Fred Edison befreit, der sie in sein altes,
abgeschieden gelegenes Landhaus entführt hatte. (diese Befreiungsaktion
wurde im Urvater aller Adventures \"Maniac Mansion\" durchgespielt). Eines dieser Kinder war Bernard Bernoulli, Präsident des College-Physik-Clubs und Gewinner des Eierkopf-Preises. Während der Befreiungsaktion stieß man noch auf andere irrwitzige Gestalten in diesem Haus, nämlich Dr. Freds Frau Edna, seinen verrückten Sohn Ed, dessen Hamster *g*, sowie den beiden anderen Haustieren, einem lieben grünen Tentakel und einem bösen purpurfarbenen Tentakel. (Tentakel sind eigentlich die Arme von Tintenfischen, für die die das nicht wussten).
Letztendlich gelang die Befreiung...falls man es geschafft hat Maniac Mansion erfolgreich durchzuspielen…und Bernard dachte, damit wäre dieses Kapitel erledigt, aber es sollte alles anders kommen.

Die neue Geschichte:
Das Introvideo von DOTT zeigt eine sehr hübsche Frühlingsidylle, ein Vogel fliegt fröhlich durchs Bild, bis er zu einer Rohrleitung kommt, aus der verseuchtes Wasser in einen Bach gepumpt wird. Man sieht das Vögelein aufgrund des Gestanks grausam aber lustig verenden, und kurz darauf hüpfen zwei alte Bekannte ins Bild. Grün und Purpur Tentakel. Purpur trinkt aus dem Abwasser, woraufhin ihm Arme wachsen (sowas haben Tentakel ja normalerweise nicht) und er beschließt, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Grün weiß das Dr. Fred ihn und Purpur wegen dieses Vorfalls töten wird und schickt daraufhin einen verzweifelten Hilferuf an seinen Kumpel seit der damaligen Befreiungsaktion: Bernard! Dieser ist grade zuhause mit seinen beiden Freunden Hoagie und Laverne am rumhängen, als die schlimme Nachricht, überbracht von einem dressierten Hamster! (ja klar) bei ihm eintrifft.
Nach einem wegweisenden Kurzmonolog \"Und ich dachte schon ich wäre Dr. Fred und diese verrückten Edisons los...aber ich muss wohl nochmal...zurück!...zum TOLLHAUS!!!\" machen sich die drei auf den Weg zum alten Landhaus, um Grün vor dem Tod zu retten

Sehr gut gelungen sind übrigens alle drei Spielcharaktere:
- Bernard: Immer noch der Strebertyp mit Hornbrille der sich für Physik und allerhand anderen hochwissenschaftlichen Blödsinn interessiert, hat zu diesem Zweck auch immer ein uninteressantes Buch bei sich.
- Hoagie: Ein fetter, langhaariger, behäbiger aber stets gutmütiger Heavy-Metal Freak, Schalgzeuger der Band \"Beißt die teuflische Bauchspeicheldrüse\", immer bereit zu einer unerwarteten Nahrungsaufnahme, deshalb ist ein Dosenöffner immer am Mann.
- Laverne: die durchgeknallte Medizinstudentin mit der Sturmfrisur wirkt ständig etwas hektisch, aber wie es sich für eine Medizinerin gehört ist immer ein Skalpell griffbereit.

Als die drei nach einer turbulenten Autofahrt bei den Edisons eintreffen, trennen sie sich um Dr. Freds Labor zu suchen, in welchem er die Tentakel gefangenhält. Bernard ist es, der das Labor findet und die Tentakel befreit, da Dr. Fred gerade nicht anwesend ist…aber das hätte er besser nicht getan. Purpur flieht daraufhin und die Unterwerfung der Menschheit nimmt Ihren Lauf (zur Erklärung: Purpur hat nicht nur Arme, sondern auch die Fähigkeit sich selbst zu klonen, wodurch er eine ganze Tentakelarmee zusammenstellen kann). Als Dr. Fred ins Labor kommt und sieht was passiert ist staucht er Bernard erst einmal hübsch zusammen, danach schickt er Bernard, Hoagie und Laverne aus, um die Zukunft zu verhindern. Zu diesem Zweck hat er den Chron-O-John erfunden, eine Zeitmaschine. Mit dieser sollen die drei in drei Zeitkapseln einen Tag in die Vergangenheit reisen und die hauseigene Kläranlage abschalten, bevor Purpur daraus trinkt. Die Zeitkapseln sind allerdings nur für Zeitreisen umgebaute Dixi-Chemietolietten was aber auch noch nützlich wird. Die drei Helden werden also auf die Reise geschickt, jedoch geht gerade als sie durch das Zeitkontinuum reisen der nachgemachte Diamant kaputt, welcher der Hauptbestandteil der Zeitmaschine ist. Mit üblen Folgen:
- Bernard kommt wieder in der Gegenwart an.
- Hoagie landet 200 Jahre in der Vergangenheit.
- Laverne landet 200 Jahre in der Zukunft.
Das vordringlichste Ziel ist nun also, Hoagie und Laverne wieder in die Gegenwart zurück zu holen. Hierzu muss Bernard einen echten! Diamanten beschaffen, damit die Zeitmaschine wieder funktioniert, die beiden anderen müssen ihre Chron-O-Johns mit Strom versorgen, was gewisse Probleme aufwirft:
- Bernard: Woher bekommt man auf die Schnelle einen passenden 2 Millionen Dollar teuren Diamanten?
- Hoagie: Ende des 18. Jahrhunderts gab es noch gar keine Elektrizität
- Laverne: Sie sitzt in der Zukunft im Knast, da die Tentakel längst die Menschen versklavt haben
Es gibt also viel zu tun, um die Menschheit zu retten. Und bis dies geschafft ist, gibt es viele Dinge in den drei Zeitepochen zu tun. Man kann allerdings über die Zeitreise-Plumpsklos kleine Gegenstände zwischen den drei Figuren hin und her schicken, so kann Hoagie etwas finden was Laverne 400 Jahre später braucht und umgekehrt. Witzige Sache! Und noch vieles mehr gibt es zu lachen, denn DOTT fährt wirklich Lachgranaten ohne Ende auf. Bahnbrechend für die damalige Zeit war übrigens, das DOTT das erste Adventure mit Sprachausgabe war, und diese Sprachausgabe ist wirklich super geworden.
Ich werde von den genauen Lösungswegen nichts verraten, wer DOTT bisher noch nicht kennt (was bei mir großes Unverständnis hervorruft) sollte sich das Spiel unbedingt holen, man kriegt es aufgrund seines Alters jetzt wirklich für n Appel und n Ei. Aber das Alter ist nicht aussagekräftig, an DOTT hat der Zahn der Zeit nicht genagt, gute Adventures werden eh nie wirklich zu alt und zu schlecht, weil sie im Gegensatz zu anderen Genres (allen voran Ego-Shootern) nicht auf eine herausstechende Grafik bauen müssen sondern von der Story leben, und das ist es doch was wirklich zählt.

Grafik/Sound/Steuerung:
Die Grafik ist im hübschen Comic-Stil, was sehr fein daherkommt und auch heute noch nicht wirklich alt aussieht. Sehr gut.
Vom Sound her sticht natürlich die Sprachausgabe heraus, die aber im Englischen nochmal besser ist als die deutsche Adaption. daher gibts für die deutsche Version nur ein Gut
Die Steuerung ist perfekt, ein klassisches Point & Klick das sehr locker mit der Maus zu handhaben ist. Ausgezeichnet!

Mein persönliches Fazit:
Als ich auf die Idee kam diesen Bericht zu tippen hab ich DOTT natürlich wieder aus dem Schrank geholt und bin grad dabei, es mal wieder durchzuzocken...und das macht nach einigen Jahren Pause auch wieder massig Fun, weil man vieles in der Zwischenzeit wieder vergessen hat und nun aufs neue rumtüftelt.
Die Rätsel sind im Großen und Ganzen wirklich logisch, allesamt extrem witzig...ehrlich, ich kann dem Spiel wirklich nichts schlechtes abgewinnen, von der Sorte wünschte ich mir noch viele mehr.

So, ich zock dann mal wieder weiter! *g*

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