Die Tränen des Teufels (Taschenbuch) / Jeffrey Deaver Testbericht

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ab 8,32
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Erfahrungsbericht von der_Baer

Rätselspaß für Fortgeschrittene

Pro:

Spannung von Anfang bis Ende

Kontra:

keines

Empfehlung:

Ja

Er wird „Der Digger“ genannt. Seine Uzzi-Maschinenpistole in einer Einkaufstüte versteckt, macht er sich gemäß der Weisung seines Herrn und Meister auf, um in einer U-Bahn-Station wahllos harmlose Passanten reihenweise umzunieten. Und alle vier Stunden wird er dies wieder tun, an irgendeiner belebten Stelle in Washinton D.C., außer sein Auftraggeber pfeift ihn zurück. Dieser hat die Stadt aufgefordert ihm 20 Millionen Dollar zu bezahlen, andernfalls geht das Morden weiter und weiter und weiter.

Doch ein unbeabsichtigter Autounfall löscht das Leben dieses Mannes aus, kurz bevor ihn Agenten festnehmen können. Keiner kennt das Gesicht des Killers. Und dieser wird weiter töten. Parker Kincaid, ein ehemaliger Handschriftenexperte des FBI, wird wieder reaktiviert. Aus den wenigen Worten des Erpresserbriefes soll er heraus finden, wo das nächste Attentat statt finden wird und wer der Täter ist, der keine Skrupel kennt, wehrlose Kinder, Frauen und Männer zu liquidieren.

Auch der gelähmte Lincoln Rhymes, der seine kriminalistische Brillianz bereits in Jeffrey Deavers „Der Knochenjäger“ (verfilmt mit Denzel Washington und Angelina Jolie) unter Beweis gestellt hat, muss dem Kriminalistenteam mit seinen forensischen Tipps weiter helfen. Und langsam, ganz langsam, beginnt sich die Schlinge um den Todesschützen zusammen zu ziehen, wären da nicht einige verzwickte Schachzüge, die der Planer dieser Mordserie eingebaut hat, um den passionierten Rätselknacker Kincaid in die Irre zu führen.

Jeffery Deaver hat mit „Die Tränen des Teufels“ wieder einmal handwerklich perfekte Spannung abgeliefert. Kaum glaubt man, der Lösung ein Stück näher zu sein, schlägt der Handlungsablauf wieder einen Haken. Das geistige Duell zwischen dem Urheber der Anschläge und dem gewieften Parker Kincaid beherrscht die Story, in der vom Bürgermeister der Stadt bis zu den bedrohten Kindern des Fahnders zahlreiche gut durchgezeichnete Personen ihre notwendige Präsenz einbringen.

Obwohl Deaver auch hier das Hauptaugenmerk auf die technischen Ermittlungsmethoden des FBI richtet, kommt der Ratespaß des Lesers nicht zu kurz, da Deaver selten abschweift, sondern seine Handlung starr und geradlinig ablaufen lässt. Die nötigen Schnörkel sind für die Handlung unabdingbar und auf den 444 Seiten entsteht nirgendwo auch nur der geringste Leerlauf. Von der ersten Seite an ist die Spannung voll da und zieht den Leser in seinen Bann. Die überraschenden Wendungen bis zur Klärung des Falles halten den Ablauf ständig interessant und wer nicht weiß, wie viele Habichte auf dem Dach des Bauernhauses übrig bleiben, wenn der Bauer einen Schuss aus der Flinte auf sie abgibt, der bekommt am Ende auch dafür eine sehr unorthodoxe Lösung, die symbolhaft für die gesamte Geschichte um die Tränen des Teufels ist.

Dieses Buch ist wirklich jeden Euro wert und bekommt selbstverständlich eine Fünf-Sterne-Leseempfehlung.

Jeffery Deaver – Die Tränen des Teufels
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Gerald Jung
Originaltitel: The Devil´s Teardrop im Verlag Simon Schuster Inc., New York
Broschiert - 443 Seiten - Goldmann
Erscheinungsdatum: 2001
ISBN: 3442450365
€ 8,50

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