Debil - Die Ärzte Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  gut
  • Klangqualität:  gut

Erfahrungsbericht von helden_gesucht

Die Ärzte spielen Teufel

3
  • Cover-Design:  durchschnittlich
  • Klangqualität:  durchschnittlich

Pro:

13 Song, lustige Texte, Klassiker

Kontra:

Sahnie kann nicht singen, manche Tracks einfach zu kurz, vieles klingt zu seicht

Empfehlung:

Ja

Vorwort
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Ich habe gestern erst wieder den neuen Videoclip zu „Nicht in der Welt“ gesehen. Farin, Bela und Rod – kurz gesagt „Die Ärzte“ – haben da ja wieder ein sehr geiles Lied aus dem Hut gezaubert. Und der Videoclip ist auch sehr geil.
Doch Freund-Fönfrisur und Konsorten sahen früher noch viel verschärfter aus. Lange Haare, eine formlose Frisur und eben Sahnie.
Ein Album aus dieser Zeit ist „Debil“.

Die Band
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Es soll auch noch Leute geben, denen die Namen Rodrigo Gonzales, Bela B. und Farin Urlaub nichts sagen. So zum Beispiel meinem Opa. Der meinte nur: Aber was machen die zwei anderen, wenn der eine im Urlaub ist? Er wusste nicht, dass Farin Urlaub der Künstlername von Jan war. Also um solche Missverständnisse auszuräumen hier einpaar kurze Facts.
Die Story der besten Band der Welt beginnt schon 1980 in Berlin. Bela B. alias Dirk Felsenheimer und Farin Urlaub alias Jan Vetter treffen zum ersten Mal aufeinander. „Soilent Grün“ heißt die erste gemeinsame Band bis 1982. Dann ist erst mal Schluss. Mit dem Bassisten Hans \"Sahnie\" Runge werden „Die Ärzte“ gegründet. Die erste EP „Zu schön um wahr zu sein“ ist nie erschienen, allerdings kann man viele der Songs trotzdem irgendwo finden. Der Gewinn des Berliner Senatsrockwettbewerbs ´84 ist der eigentliche Anfang der Erfolgsstory. „Sahnie“ fliegt 2 Jahre später aus der Band und Hagen Liebling kommt in die Band (vor Kurzem im MTV „Die Ärzte – 15 Jahre Netto“ zu sehen). 1993 ist Schluss. Das Abschlusskonzert auf Sylt sollte das Letzte sein, allerdings wagen Bela und Farin mit Rodrigo Gonzalez einen Neuanfang und jetzt beginnen die fetten Jahre!!!
Soviel kurz zur Band.

Das Album
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Schon bei dem Cover könnte man sich zerschießen. Man sahen die früher scheiße aus. Die 3 „Chirurgen“ stehen auf der linken Bildseite und schauen etwas komisch zum Betrachter. Farin lacht verschmitzt aus seiner Ecke, Sahnie bekommt sich kaum noch ein und Bela schaut desinteressiert wo ganz anders hin.
Besonders geil finde ich ja den Satz im Booklet: „...Diese Platte ist gewidmet... , allen Mädchen sowieso.“ Die alten Charmeure.
Die Tracklist auf der Rückseite ist abermals gegliedert in „Mädchenseite“ und „Jungsseite“. Alles ist überschrieben mit „Heiße Musik für wilde Teenagerparties – Vol. 1“.

Tracklist
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#1 Ärzte Theme (Instrumental)
#2 Scheisstyp
#3 Paul
#4 Kamelralley
#5 Frank’N’Stein
#6 El Cativo
#7 Claudia hat ’nen Schäferhund
#8 Mädchen
#9 Mr. Sexpistols
#10 Micha
#11 Zu spät
#12 Roter Minirock
#13 Schlaflied

...und die Tracks im Einzelnen
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> Ärzte Theme (Instrumental) < - Zum Eingang in die CD erst mal ein Instrumental warum nicht. Gitarre im Western Style und einem ziemlich poppigem Schlagzeug (leider bei allen alten Ärzte-Alben so). Nachdem eine kurze Phase vorüber ist mit einen schönen Riff, setzt Farin zum „Ahhhh“ an und dann geht es wieder in das Riff hinein. Guter Anfang für die Platte, aber einen witzigen Text hat man ja trotzdem gern.
(5/5) -> (2:02)

> Scheisstyp < - Pausenlos geht es über zum ersten richtigen Track. Bela, noch mit richtig hoher Stimme, singt über einen Typen, der einfach nur scheiße ist. „Hey Sahnie, Bassolo!“ und Sahnie zieht dabei nicht so ganz mit. Aber sehr lustig die Stelle. Ansonsten ist der Track eher unspektakulär. Ausbaufähig.
(4/5) -> (2:57)

> Paul < - Der erste Klassiker auf der Platte. Paul, wer kenn denn Paul nicht? „Paule heißt er und ist Bademeister im Schwimmbad an der Ecke.“ Richtig geiles Liedchen. Es beginnt mit einem Trommelwirbel und den fragenden Worten von Farin: „Paul? Paul?“ Etwas Wasserplatschen und manchmal einpaar Einwürfe in den Song, die die ganze Szenerie einfach aufheitern.
(5/5) -> (2:27)

> Kamelralley < - Das erste Stück von Hagen. Er klingt sehr unbeholfen und hat einfach keine Singstimme. Außerdem klingt der Song etwas zu sehr nach Pop. Ansonsten klimpert Farin im Hintergrund noch auf der Gitarre und Bela unterstützt beide vom Schlagzeug. Vielleicht liegt es an der Qualität, doch der Sound ist etwas sehr flach. Neuaufnahme bitte!
(4/5) -> (4:00)

> Frank’N’Stein < - Dieser Song beginnt gleich mit allen dreien. Bela wieder am Mikro. Bela, der Mann mit der samtenen Stimme, singt gleich mit zwei Stimmen. Einmal ziemlich hoch, was ehrlich gesagt etwas sehr scheiße klingt, aber dann mit seiner typischen dunklen Stimme. Jaja die Ärzte wieder. Nur Frauen und Frankenstein im Kopf.
(4/5) -> (2:40)

> El Cativo < - Erste ungeduldige Gitarrenakkorde und dann geht es im Galopp durch den Track. Farin am Mikro. Der Track ist einfach nur genial. Es handelt wiedermal im Wilden Westen. Die Musik ist passend dazu sehr auf diese Klangrichtung getrimmt. „Ja so muss ein Cowboy sein, dreckig, feige und gemein.“ So der Chorus.
(5/5) -> (3:15)

> Claudia hat ’nen Schäferhund < - Eigentlich der Klassiker schlechthin. „Claudia hat ´nen Schäferhund“ hat in den 15 Jahren Netto, die es die Band schon gibt, schon 2 Fortsetzungen erlebt. Und wer anderes sollte diesen Track singen außer dem Superhitschreiber der Band. Farin Urlaub – stilecht mit blonder Fönfrisur und Deadnote-Riff. Bela steuert die markanten Beats dazu. Live ist diese Version noch besser, da die Gitarren noch intensiver sind und alles etwas lauter ist. Aber der Text ist einfach nur witzig...
(5/5) -> (2:00)
> Mädchen < - Ansteigender Trommelwirbel und das markante Spaßpunkriff. „Sie hieß Angelika, und sie war plötzlich da.“ Farin singt mal wieder nur über Knoppers, Knoppers und nochmals Knoppers. Ja und bis zum Ende des Tracks stellt er uns noch mehr von seinen Errungenschaften vor. Einfach genialer Song.
(5/5) -> (2:56)

> Mr. Sexpistols < - Tiefe Bassklänge und dazu ein eher schwerfälliger Beat. Dann wird alles sehr schnell und Belas Stimme ertönt. Eine sehr fröhliche Melodie zu einem Track, der mir persönlich nicht gefällt. Die Musik zu seicht und der Text auch nicht wirklich so klasse. Es geht ums verlassen werden, aber die Musik passt zum Inhalt rein gar nicht.
(2/5) -> (3:15)

> Micha < - Auch dieser Track beginnt mit einer starken Bassbegleitung und wird dann durch ein flippiges Gitarrenriff abgelöst. Ein schneller Beat und Farins „Gute-Laune-Stimme“. Einfach ein super Lied. Sehr einfach vom Text und auch von der Melodie. Aber Farin gibt richtig Emotionen in den Track und auch kann man hier so etwas wie ein Solo erkennen.
(5/5) -> (2:55)

> Zu spät < - Ein Track, den wohl jeder kennen muss. „Zu spät“ beginnt mit einen sehr markantem Riff. Dann immer wieder Staccatochords und Farin singt wieder. „Doch eines Tages wird ich mich rächen, ich wird die Herzen aller Mädchen brechen.“ Wohl ein Song, der auch in Erinnerung an eine Verflossene entstand und jetzt so eine Art Spätrache darstellt. Auf jeden Fall sehr lustiger Track.
(5/5) -> (2:44)

> Roter Minirock < - Und schon wieder Farin. Farin mit dem Korb durch den Supermarkt. Einpaar Omas müssen dran glauben und auch einpaar Regale. „Sie ist das Mädchen von Kasse 4“ Farin hat sich in das Mädchen von Kasse 4 verknallt, doch sie bemerkt ihn nicht. Das Stück ist einfach klasse und wie so oft lustig.
(5/5) -> (2:16)

> Schlaflied < - Ein sehr ruhiges Liedchen zum Abschluss der Platte. Ein Schlaflied eben. Doch mit der Zeit wird klar, dass dies kein normales Gute-Nacht-Lied ist. „Und ein Monster kommt zu dir“ Was das Monster dann mit dem Kind macht, schockiert schon zunächst und mich würde echt mal interessieren, wie Farin auf den text gekommen ist. Ein gutes Outro, das jedoch nach den anderen Songs ein komisches Gefühl erzeugt.
(5/5) -> (4:05)

Fazit
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Also ich würde das Album auf jeden Fall weiterempfehlen. Es ist zwar etwas staubig und die Originalversionen sind nicht so gut, wie die Liveversionen, dennoch macht es Spaß die CD zu hören. Besonders hart ist der Gesang. Zum Glück singt Sahnie nicht mehr auf der LP, denn er soll lieber Bass spielen. Eine schöne Stimme ist etwas anderes. Bela überrascht mit seiner hellen Stimme. Nur Farin erkennt man zweifelsfrei. Drum sind die meisten Tracks auch von Farin.
Klassiker sind drauf und auch schöne andere Stücke. Leider klingt alles manchmal sehr seicht und poplastig. Dennoch ist das Album gerade wegen der lustigen Texte sehr zu empfehlen.

29 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Jerry525

    16.11.2008, 21:09 Uhr von Jerry525
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr schöner Bericht lg vom Jerry

  • frankensteins

    05.10.2008, 01:48 Uhr von frankensteins
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße Werner