Deep Purple In Rock - Deep Purple Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von DerMensch

Eine neue Ära beginnt

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Vorwort
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Normalerweise muss man meist davon ausgehen dass eine Band zerbricht, wenn ein oder zwei Personen aus der beliebten Urbesetzung die Band verlassen.
Eigentlich nur selten blühte eine Band dann erst richtig auf doch bei „Deep Purple“ war genau das der Fall und das nicht nur einmal.
1970 brachte die legendäre „Mark II“ Besetzung ihre erste Scheibe auf den Markt und was soll ich sagen, das Album überbot alles was die Jungs von dieser Veröffentlichung erwartet hatten.
Selbst für „Deep Purple“ Laien, die normalerweise kaum etwas von dieser Band kennen, liegt ein Album vor auf dem Songs vertreten sind die auch ihnen bekannt sein dürften.

Wer die Bandgeschichte schon kennt oder wen sie gar nicht interessiert kann sie natürlich überspringen.
In dem Fall geht es bei „Ein paar Worte zu diesem Album“ weiter

Viel Spaß beim Lesen.



Bandgeschichte und Diskografie
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- Chris Curtis, ehemaliges Mitglied von der Band „Searcher“ begann 1968 eine Band auch die Beine zu stellen.

- Mit Dave Curtiss fand er das erste Mitglied dieser neuen Formation. Dave sollte für den Bass zuständig sein.

- Kurz darauf stieß der Schlagzeuger Bobby Woodman-Clarke zur Formation hinzu.

- Bobby hatte einen guten Freund den er in die Band mitbringen wollte. Dieser Freund war kein geringerer als der ehemalige „Artwoods“ Keyboarder Jon Lord (geboren am 09.06.1941 in Leicester / England) der nun mit einstieg.

- Nick Simper (geboren am 03.11.1945 in Southhall – Middlesex / England), der ehemalige „“Johnny Kidd“ und „The Pirates“ Bassist kam als das nächste Mitglied hinzu. Nick hatte einen Autounfall überlebt bei dem Johnny Kidd 1966 getötet wurde.

- Zu guter letzt fand man noch einen Gitaristen. Dieser hieß Ritchie Blackmore (geboren am 14.04.1945 in Weston-Super-Mare / England) hatte sich bei dem Probespielen richtiggehend aufgedrängt.

- Da zwei Bassisten einfach zuviel sind und Dave sich mit Nick nicht verstand verlies Dave sehr bald wieder die Band.

- Chris verlor mit einem Schlag das Interesse An der Band als er merkte dass er nicht mehr das sagen hatte sondern Ritchie begann das Kommando zu führen und verließ die Combo.

- Bobby schlug auch nicht gerade Sympathie entgegen und deshalb strich auch er die Segel.

- Auf der Suche nach einem neuen Sänger fand man Rod Evans (geboren am 19.01.1945 in Edinburgh / England)

- Nun fehlte nur noch der Schlagzeuger und den fand man in Ian Paice (geboren am 29.06.1948 in Nottingham / England)

- Das alles passierte in sehr wenigen Wochen.

- Während diesem Wechseldrama entstanden schon die ersten Songs und als die Band endlich komplett war wurde kräftig weiter geschrieben.

- Ritchie Blackmore´s Oma hatte ein Lieblingslied von dem der Name „Deep Purple“ adoptiert wurde.

- Mit ihren ersten Songs machten sie im April 1968 eine kleine Skandinavien Tour aber noch unter dem alten Namen „Roundabout“ falls die ganze Sache floppen sollte.

- Direkt nach der kurzen Tour gingen die fünf Jungs ins Studio um ihr erstes Album aufzunehmen. Dieses Album hieß „Shades of Deep Purple“.

- 1968 erscheint das erste Album „Shades of Deep Purple“. Das Album erreichte Platz 23 der US-Charts und die erste Singleauskopplung stand sogar auf Platz 2.

- Ebenfalls 1968 erscheint das zweite Album der Jungs diesmal mit dem Titel „The book of Taliesyn“. Platz 54 erreichte das Album.

- 1969 erschien das letzte Album der „Mark I“ Besetzung. Der Titel dieses Longplayers war schlicht und einfach „Deep Purple“. Das Ergebnis hieß nur Platz 162 in den Charts.

- Nach den Aufnahmen verließen Nick Simper und Rod Evans die Band wegen Streitigkeiten.

- Ersetzt wurden sie von Ian Gillan (Gesang, geboren am 19.8.1945 in Hounslow / England) und Roger Glover (Bass, geboren am 30.11.1945 in Breacon / Wales).

- Somit war die „Mark II“ Besetzung geboren die als die nicht nur für mich die beste aller Zeiten ist.

- 1969 erscheint zuerst mit dem „Royal Philharmonic Orchestra“ unter der Leitung von Malcom Arnold das Album „Concerto for Group and Orchestra“. Das Album erreichte in Deutschland Platz 22.



Ein paar Worte zu diesem Album
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1970 erschien das erste Studio Album in der neuen Besetzung.
„Deep Purple in Rock“ hieß diese Veröffentlichung.
Hatte man sich nach dem letzten Studioalbum noch mit Platz 162 in den Album Charts zufrieden geben müssen so landete man jetzt in ganz anderen Chart Gefilden.
Platz 1 in den deutschen Albumcharts und Platz 4 in den UK-Albumcharts war das Ergebnis.

Auch die Single „Black night“ stürmte die Charts und feierte gleiche Erfolge jedoch fand der Titel nicht den Weg auf den Longplayer sonder blieb eine „Stand-Alone“ Veröffentlichung der Jungs
Doch auch das Album war im Besitz von Single Auskopplungen die auch als Singles sehr erfolgreich wurden.
„Child in time“ und „Speed king“ hießen diese Titel und sie zählen heute noch zum Besten was die Band jemals aufnahm.

Der Sound des Longplayer wurde deutlich besser und dank Ian Gillan machte man gesanglich einen gewaltigen Schritt nach vorne.
Nach dem riesen Erfolg des Albums musste man natürlich auch wieder Live Präsenz beweisen und man ging auf gewaltige Touren.
Diese waren sehr Kräfte zehrend und die durch das ständige aufeinander sitzen, vor allem aber wegen Blackmore´s Egotrip, kam es zu einigen Streitigkeiten innerhalb der Band.

Meine Lieblingstitel des Albums sind „Child in time“ und „Speed king“.



So und nun etwas zu den Songs
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1 --Speed king-- 5:49 Minuten Spielzeit Lord/Paice/Glover/Gillan/Blackmore
Der erste Titel des Albums gehört sofort zu meinen Lieblingstiteln.
Diese Singleauskopplung zählt zu den ganz großen Krachern der Band.
Der Song wird von echtem Chaos eröffnet und erinnert mehr an ein Finale als an einen Beginn.
Das ganze geht über in ein Solo mit Kirchenorgelsound.
Nach diesem kurzen Part geht’s dann richtig zur Sache.
Ein sehr harter Sound mit stark dominantem Bassspiel geht es in die Strophen die gesanglich mehr geschrieen als gesungen sind.
Das Schlagzeug hämmert teilweise stark mit.
Der Refrain ist sehr eingängig und weißt eine satte Instrumentierung auf die von Orgel und Gitarre beherrscht wird.
Die Härte des Songs war für diese Zeit nicht gerade normal doch genau das was „Deep Purple“ auszeichnete.

2 --Bloodsucker-- 4:10 Minuten Spielzeit Lord/Paice/Glover/Gillan/Blackmore
Ein harter aber meist recht schleppender Song der mich gesanglich etwas an „Ozzy Osbourne“ zu seinen frühen „Black Sabbath“ Zeiten erinnert.
Die Gitarre dominiert diesen Titel deutlich nur gefolgt von dynamischem Bassspiel.
Die Strophe ist nicht gerade weltbewegend nur durch die etwas düster wirkende Gitarre getragen.
Der Höhepunkt des Stückes ist der Instrumentale Refrain.
Nach ca. der Hälfte Stückes ist nur noch selten Gesang zu hören dafür arbeitet sich die Orgel stark nach vorne.
Insgesamt ist der Gesang der am wenigsten beeindruckende Part dieses brachialen Rocksongs der als Plattform zu sehen ist auf der die Instrumente zeigen können was in ihnen steckt dabei läuft der Titel recht unstrukturiert ab.

3 --Child in time-- 10:14 Minuten Spielzeit Lord/Paice/Glover/Gillan/Blackmore
Der zweite meiner Lieblingstitel des Albums der gleichzeitig wieder eine sehr erfolgreiche Auskopplung darstellte.
Ich würde sagen dass dieser Titel nach „Smoke on the water“ der bekannteste „Deep Purple“ Song aller Zeiten ist.
Ein absolut monomentales Werk das mit prägnantem Orgelspiel und leichter Perkussion beginnt.
Dann steigt der Gesang ein der sanft aber teilweise auch sehr fordernd wirkt.
Langsam steigt der Bass ein und Orgel sowie Schlagzeug werden etwas stärker, nur sehr leicht ist die Gitarre zu hören.
Der ruhige Gesang wird immer wilder, der Song immer einnehmender und das alles endet in einem Inferno aus Schreien gefolgt von einem der besten Gitarren Solis der Band.
Gegen Ende des Gitarrensolos erreicht man, nach einem kurzen Break, wieder die trügerische Ruhe vom Anfang des Titels.
Nun geht’s wieder weiter wie zuvor, die Stimme steigert sich und endet wieder in irren Schreien nur diesmal übernimmt nicht die Gitarre die Führung vom Gesang sondern die gesamte Band entlädt sich in einem Orkan der Rockinstrumente.
Wer diesen Titel nicht kennt muss unbedingt mal ein Ohr riskieren.

4 --Flight of the rat-- 7:51 Minuten Spielzeit Lord/Paice/Glover/Gillan/Blackmore
Ein schneller sehr rhythmischer Titel übernimmt jetzt das Ruder.
Die Gitarre ist nicht nur sehr gut gespielt, sondern weißt auch einen wirklich sehr guten Sound auf.
Der treibende Titel weißt sehr gutes Bassspiel auf jedoch auch Gesang der meiner Meinung nach in vielen Szenen aggressiver zu Werke gehen könnte.
Ein Orgelsolo leitet den instrumentalen Part ein.
Die Orgel klingt sehr hart und übergibt nach einer Weile an die ebenfalls sehr harte Gitarre die sich mit einem schnellen Solo anschließt.
Nach einem Break kommt man wieder zum ursprünglichen Titel zurück und auch die Stimme meldet sich wieder zu Wort.
Das Schlagzeug sorgt für den treibenden und teilweise stampfenden Sound.

5 --Into the fire-- 3:28 Minuten Spielzeit Lord/Paice/Glover/Gillan/Blackmore
Ein leicht düsterer Song, der vom Sound her wieder mal an “Black Sabbath” erinnert, ist nun am Start.
Der leicht schleppende Titel weißt einen Gesang auf der etwas jämmerlich klingt.
Die Gitarre ist hart, das Schlagzeug versucht etwas anzutreiben und der Bass ist eher simpel aber recht dominant vorhanden.
Die Orgel hält sich hier erstaunlich stark im Hintergrund.
Eine Melodie die zu gefallen weiß, gepaart mit sehr schöner Spielweise machen diesen Song aus.

6 --Living wreck-- 4:27 Minuten Spielzeit Lord/Paice/Glover/Gillan/Blackmore
Das Schlagzeug eröffnet den Song zuerst mit sehr viel Hall versehen.
Dann stößt eine harte, abgehackte Gitarre hinzu.
Im Hintergrund ist deutlich der sehr schöne Basslauf zu vernehmen.
Diese Midtemponummer bringt ein wenig „Easy Rider“ Feeling rüber.
Die Stimme gefällt mir hier nicht sonderlich weil sie zwar versucht recht abwechslungsreich zu klingen jedoch teilweise etwas kraftlos rüber kommt.
Der Blues lastige Titel weißt einiges an psychedelischen Klängen auf.
Die Orgel kreischt im Hintergrund was ich jedoch für eher weniger ansprechend halte da es etwas einfallslos klingt.
Ein Titel der sicher als stark angesehen werden muss, aus dem man jedoch mehr herausholen hätte können.

7 --Hard lovin man-- 6:38 Minuten Spielzeit Lord/Paice/Glover/Gillan/Blackmore
Mit einer Art Finale wird dieser Titel eröffnet bevor die stark galoppierende Gitarre einsetzt.
Schriller Orgelsound steigt mit ein genauso wie leicht düsterer Bass- und hämmernder Schlagzeugsound.
Die Melodie verliert viel durch den ätzenden Orgelsound der sein Solo krächzt und quietscht dass es den Teufel graust.
Die Stimme nervt teilweise auf dieselbe Weise.
Ein echt guter Titel durch diese teilweise mehr als irre klingenden Einlagen kaputt gekreischt ist das Ergebnis.
Ein Orkan oder besser Inferno mäßiger Sound ist ok aber das hier nervt schon recht stark.



Fazit
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Das erste Album der legendären „Mark II“ Besetzung ist sehr abwechslungsreich und fördert mit seinen Songs die verschiedensten Meinungen zu Tage.
Zum einen sind geniale Songs mit super Melodien, viel Eingängigkeit und sehr viel Spielwitz vertreten die richtig Spaß machen beim hören.
Zum anderen übertreibt man die Interpretation mancher Titel wirklich zu stark und wirft schrille und unschöne Einlagen hinzu die einem das hören nicht gerade schmackhaft machen.
Die Produktion der Songs wurde deutlich besser und die Stilrichtung der Band hat sich stärker zum harten Rock hin gewand.
Die meisten Titel wirken sehr durchdacht und zählen zu den echten Rock Klassikern.

Empfehlen muss man dieses Album auch wenn einige Schwachstellen vorhanden sind.
Nun liegt das erste Album der Band vor das nicht nur die absolut harten „Deep Purple“ Fans kennen müssen sondern auch andere geneigte Rock Fans.
Der Sound wurde moderner weshalb absolute Freaks der drei Vorgängeralben nicht mehr unbedingt zufrieden sein müssen mit diesem Longplayer.

Für ca. 7 Euro ist dieser Silberling zu erstehen.
Greift man auf die „Anniversary Edition“ zurück so muss man ca. 10 Euro auf den Tisch legen jedoch sind dann sieben zusätzliche Titel vertreten.
Diese sind Remix Versionen einiger Titel des Albums, unveröffentlichte Tracks und die Singleausgabe von „Black night“.
Die Ausgabe lohnt sich also.

Ich würde anhand der zwei nervenden Songs Abzüge verteilen jedoch muss man immer noch sagen dass es sich hier um ein Album handelt das sicher nicht langweilig wird.
So und nun habt Ihr Album Nummer eins der „Mark II“ Besetzung hinter Euch gebracht und ich hoffe doch dass ich Euch den Longplayer etwas näher bringen konnte.



Danke für´s Lesen.

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