Dennys Restaurant Testbericht

Im Sommer 2002 haben meine Freundin und ich dreieinhalb Wochen Urlaub im Westen der USA gemacht. Dabei kamen wir auch nicht drumherum, in einem der unzähligen Schnellrestaurants zu essen.

Eine Restaurant-Kette (die erste, die wir überhaupt in den blindlinks USA angesteuert haben) war das Denny\'s. Von außen so quietschbunt wie die anderen Ketten auch, schien es auf den ersten Blick keinen Unterschied zu geben.

Doch schon nach dem Betreten merkte man den Unterschied. Anstatt sich wie die Lemminge in Reih und Glied aufzustellen, konnte man bequem in den meist im 50er-Jahre-Stil dekorierten Innenräumen Platz nehmen. Die Sitzbänke erinnern an Opa\'s Couch und genauso ist man dann auch darin versunken.

Die ersten herumschweifenden Blicke ließen ein Publikum von 8 bis 88 Jahren erkennen. Der Boden, die Tische und Stühle waren sauber und gepflegt und irgendwo kommte gar nicht so die Stimmung nach Schnell-Restaurant auf.

Kaum hatte man sich hingesetzt, kam auch schon eine der freundlichen Bedienungen und stellte sich mit Namen vor. Nun, vielleicht denkt ihr, daß ist Standard in den USA, doch wir haben Unmengen von Einrichtungen erlebt, wo das gar nicht so war. Im Gegensatz zum Denny\'s, wo man uns von Los Angeles bis hoch nach Oregon freundlich begrüßt hat, sind manch andere Amerikaner eher mundfaul - am Ende aber immer noch WEITAUS freundlicher als deutsche Arbeiter.

Wir baten nur um die Speisekarte und bekamen zusätzlich noch kostenlos das berühmte Eiswasser oder (wenn man dies vorher sagte) ein Glas O-Saft bzw. Kaffee. Das, was Denny\'s auszeichnet und was ich auch schon vor der Reise gelesen habe, ist die Tatsache, daß man dort morgens ein Abendessen bekommen kann und abends das Frühstück. Das Essen richtet sich nicht nach der Tageszeit, sondern danach, was der Kunde wünscht.

Die Speisekarte ist zwar nicht riesig und nach dem fünften Besuch war selbst ich schon am Grübeln, was ich nehmen sollte, doch alles das, was ich dort bestellt habe, war heiß, lecker, riesig und vergleichsmäßig preiswert. Mit umgerechnet knapp 10 Euro pro Person war man gesättigt wie ein Bär nach dem Mittagessen. Und mit \'satt\' meine ich SATT. Nach oben hin ist preislich natürlich keine Grenze gesetzt - der eine wird vielleicht auch mit 8 Euro auskommen, der nächste mit 12 Euro.

Aber egal ob Burger, Omeletts oder Pommes. Selbst vom gerösteten Brot mit Dip konnte man nicht genug bekommen. Klar, wer schon jetzt mit McDonald\'s und Co. auf Kriegsfuß steht, wird auch bei Denny\'s und den anderen Restaurant-Ketten zögern zu essen.

Doch für all die anderen, denen pappige Bic Mäc\'s und Whopper aus den Ohren hängen (die man dort übrigens auch labbrig bekommt) empfehle ich dringend ein (oder mehrere) Besuch(e) im Denny\'s. Ich denke, ihr werdet es nicht bereuen (solange ihr später nichts eurem Arzt von der \'gesunden\' Ernährung erzählt). :-)

Danach werdet ihr mit Freude einen kleinen Obolus als Trinkgeld an die immer noch freundliche Bedienung geben. Denn hier merkt man, daß sie etwas tun für\'s Geld.

P.S.: Meine persönliche Empfehlung ist das \'BBQ Chicken Sandwich\'. Hähnchenbrust im Sesambrötchen mit Käse und dünnen Zwiebelringen. Dazu Salat, Tomate und die köstliche BBQ-Sauce. *yamyam*