Der Euro - unsere neue Währung Testbericht

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Erfahrungsbericht von werwoelfin666

Vielen Dank, Herr Kohl!

Pro:

Die Reichen werden noch reicher!

Kontra:

Gebt mir die gute alte DM zurück!

Empfehlung:

Nein

Viel wird in den letzten Wochen über den Euro diskutiert. Auch ich will hier nach 5 Monaten Euro-Einführung Bilanz ziehen.

Skeptisch waren mein Mann und ich von Anfang an. Irgendwie hatte das ganze für uns den Anschein einer versteckten Inflation.
Wo ist eigentlich unsere viel gepriesene „Demokratie“?
Immer wieder wird auf dem manipuliertem Wahlrecht in der ehemaligen DDR herum geritten! Wir sind jetzt aber auch nicht viel besser, denn in einer Demokratie wäre es richtig gewesen eine solch wichtige Frage wie die Einführung des Euro an Hand einer Volksabstimmung klären zu lassen.

Nun ja, voriges Jahr beschwichtigte ich meine Oma: „Dein Geld wird nicht im Wert halbiert! Du bezahlst ab Januar 2000 wenn die Butter bis jetzt z. B. 1,40 DM kostete halt jetzt ca. 70 Cent.“
Ich selbst hatte aber doch Bedenken. Vor allem dachte ich dabei, genau wie mein ehemaliger Chef, an die vielen mittelständichen Unternehmen, welche finanziell am meisten mit der Währungsumstellung belastet waren. Es mußte z. B. eine neue Registrierkasse her, neue Software und manchmal gar gleich ein neuer PC.

Es war im November vorigen Jahres, als mir die ersten richtigen großen Zweifel kamen!
Zu der Zeit laß ich die Werbung eines bei uns ansässigen Autohauses für einen ihrer Wagen. Da stand in riesigen Zahlen: 12.000,- und ganz klein dahinter das Euro-Zeichen. „Boah-Äh! Mann, ist das billig!“, dachte ich mir bis ich eben dieses kleine Euro-Zeichen entdeckte.
Mein 2. Gedanke: Wenn mir das schon passiert, das ich mich fast aufs Glatteis führen lasse, wie geht es dann den älteren Menschen?
Bei diesem einen Mal, muß ich zu meiner Schande gestehen, blieb es auch nicht.
Gegen Ende des Jahres kaufte ich bei ROSSMANN ein, in der Meinung ein Schnäppchen nach dem anderen zu machen und um dann an der Kasse zu erfahren, daß die am Regal ausgewiesenen großen Preise Euro und die kleinen darunter DM darstellten. S U P E R !!!
Ändern konnten wir „Fußvolk“ jetzt sowieso nichts mehr.

Silvester verbrachten wir bei Freunden. Ursprünglich hatten wir geplant in einen Zwickauer Metal-Schuppen zu gehen, aber auf dessen Flyern stand: „Bitte haltet genug Wechselgeld bereit, da uns ab Mitternacht das Wechselgeld fehlt.“ Kommentar überflüssig!
Um Silvester herum nervten auch die „sozialistischen Wartegemeinschaften“ in den Sparkassen tierisch. Mach doch mal einer den Leuten klar, daß sie bis Ende Februar Zeit haben um Ihre Sparstrümpfe und –schweine umzutauschen. Welch ein Fortschritt, daß es Homebanking gibt!

Aber der richtige Knaller kam erst im Januar. Da nämlich, dachten sich dubiose Geschäftemacher, schlagen wir mal richtig zu!
Auf einmal gab es Gurken für 1,79 Euro, mit der Begründung, im Winter ist Salat und Gemüse immer teuer. Toll!
Ich habe schon 31 Winter erlebt, aber in keinem davon hat die Gurke knapp 4,- DM gekostet.
Wenn ich hier noch aufzähle, was alles teurer wurde, werde ich wahrscheinlich gar nicht fertig. Nur ein paar Beispiele aus unserem Haushaltsbuget: Strom, Gas, Kfz-Versicherung usw. usw..............
Kann mir einer von Euch mal was nennen, was preiswerter geworden ist und was man im täglichen Leben braucht?
Alles steigt, nur die Löhne nicht!

Am ärgerlichsten wird es für uns aber in diesem Sommer. Bis jetzt gingen wir jedes Jahr zum Woodstage Open Air nach Glauchau. In der Vergangenheit kostete der Eintritt für einen Tag und ca. 10 Bands ungefähr 50,- DM. Ab diesem Jahr gibt’s das Ganze zum absoluten Schnäppchenpreis:
Für 1 Ticket über 2 Tage will man 67,50 Euro, für nur Samstag 32,50 Euro und für nur Sonntag 37,50 Euro.
Heiß, oder?! Uns wird man dieses Jahr auf jeden Fall nicht antreffen. Nö, da sind wir echt zu geizig. Eigentlich müßte keiner hingehen, damit die Veranstalter mit ihrer Preistreiberei so richtig auf die Nase fallen. Oder besserer Vorschlag: Die ganzen Massen müßten vorm Eingang stehen bleiben und erst eine Karte kaufen, wenn die Tageskarte bei meinetwegen 20,- Euro liegt.
Es ist eine Veranstaltung für hauptsächlich junge Leute. Wo sollen die bitte schön die viele Kohle hernehmen und dann auch noch dort was essen und trinken?
Die Preise auf den Open Airs lagen ja mit 7,- DM für ½ Hähnchen und 5,- DM für ein schales Bier schon immer etwas arg hoch.

Wo ist eigentlich jetzt das Volk? Wir würden jetzt liebend gern an einer Demo teilnehmen! Mittlerweile sehne ich mich sogar schon nach unseren guten alten Alu-Chips zurück!
Vielleicht sollte ich aber auch das Positive an der ganzen Sache sehen. Wir üben uns seit der Euro-Einführung in Charakterstärke und Enthaltsamkeit . Das Negative dabei: Wir werden zunehmend geiziger!
Zum Einkauf geht es jedenfalls nur noch zum ALDI und zu LIDL; da wenigstens dort noch die Preise halbwegs zu ertragen sind.

Sicherlich ist der Euro für die Wirtschaft gut, aber nicht für Menschen wie Du und Ich!
Die müssen wie immer mordsmäßig bluten.
Interessieren würde mich nur, ob in den anderen Ländern, in denen ebenfalls der Euro als Währung eingeführt wurde, auch solch ein Schindluder mit den Preisen getrieben wird, oder ob wir Deutschen da wieder Spitzenreiter sind.

15 Bewertungen, 4 Kommentare

  • Archmage

    07.06.2002, 15:19 Uhr von Archmage
    Bewertung: sehr hilfreich

    Tja wir sind immer die dummen... (ein Notebook (hab den Namen vergessen) mit 2Ghz..., hab ich auf ner Nachrichtenseite gefunden, kostet in Deutschland rund 1800€ in Spanien kostet das gleiche 1400€ also scheints Deutschland zu sein...

  • blauersafir

    31.05.2002, 12:53 Uhr von blauersafir
    Bewertung: sehr hilfreich

    deinen bericht kann man echt gut lesen...gruss blauersafir

  • www.sparen24.net

    30.05.2002, 12:09 Uhr von www.sparen24.net
    Bewertung: sehr hilfreich

    Nun ich möchte aber festhalten, dass es ein großer Anteil an der Bevölkerung war, welches Kohl gewählt hat.

  • Rumpeltimo

    30.05.2002, 11:41 Uhr von Rumpeltimo
    Bewertung: sehr hilfreich

    Bin da ganz deiner Meinung. Liebe Grüße Beate