Der Gute Pott 40 % Testbericht

ab 10,07
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Summe aller Bewertungen
  • Geschmack:  sehr gut
  • Geruch:  sehr gut
  • Wirkungsgrad:  durchschnittlich
  • Nachwirkungen:  gering

Erfahrungsbericht von skorpion99

Auf diesen Pott lasse ich mich gerne setzten

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Eines vorweg, allen prinzipiellen Gegnern von Alkohol bitte ich doch sehr, sich diesem Testbericht hier fernzuhalten, denn es geht um den echten Genuß –und damit meine ich auch Genuß und nicht Suff- von Alkohol.

Es geht um einen Rum, der mir sowohl als Mixgetränk in Verbindung mit Coca-Cola (andere Geschmacksrichtungen dieser koffeinhaltigen Limonade sollte man im Interesse seines Gaumens nicht dazu benutzen, auch wenn einige Nebenbuhler mit attraktiven Preisen locken, so muß ich sie doch einfach als billig abtun) mundet und auch noch für einige andere Anwendungsmöglichkeiten geradezu prädestiniert ist.

Da wäre zum einen natürlich der Grog zu nennen, ein Heißgetränk, bestehend aus 4cl Rum, Zucker (besser Honig) nach belieben, und heißem Wasser, das gerade in der kalten Jahreszeit immer mehr Freunde findet und auch –so behaupten es zumindest die ewigen Nörgler- eigentlich auch eine gute Alibifunktion für Leute erfüllen, die nur mit einem gewissen Pegel an Blutalkoholkonzentration zu wahrer Klasse aufschwingen, um zum Beispiel solche hervorragenden Testberichte zu schreiben, wie eben dieser hier einer werden sollte.

Ob das nun gelungen ist –und vielleicht habe ich ja gar keinen Grog genossen- werden mir sogleich die vielen, mir stets willkommen geheißene Kommentare und Bewertungen zeigen.

Natürlich werden sich viele denken, klar, dieser Rum ist mit Sicherheit ein sehr guter, schließlich fehlt er schon über 150 Jahre in keiner gut ausgestatteten Bar in den renommierten Hotels und anderen traditionellen Schlemmertempeln dieses Globusses, aber ist der nicht auch ganz schön teuer und ist nicht letztendlich der Grundstoff für jeden Rum der selbe. Ja, stimmt, das gemeine Zuckerrohr ist Ursprungsprodukt für alle Alkoholhaltigen Getränke dieser Couleur, (bis auf gewisse weiße Vertreter dieses Genres, die zumindest früher in Diskotheken zu den Modegetränken zählten) aber es ist nicht der Grundstoff, der hier die Klasse ausmacht, sondern die Kunst des Meisters in der Destille.

Wollte ich nun detailliert über die Herstellung dieses edlen Gesöffs berichten, so müßte ich etwas erfinden, was ich mit Verlaub den noch übriggebliebenen und allerorts gut bekannten Erfahrungsfakern überlasse, und beschränke mich einfach auf meine persönlichen Eindrücke. Da wäre zuerst einmal diese unbeschreibliche Milde, die bei einem Alkoholgehalt von immerhin 54% Prozent ganz schön trügerisch sein kann und so mancher leicht erkältete Genießer torkelte schon aus der Hotelbar, wenn er seine Erkältung mit einigen Grogs bekämpfen wollte, die eben mit diesem Rum zubereitet wurden.

Warum nun ein so hoher Alkoholgehalt von Nöten ist, entzieht sich auch meiner Kenntnis, aber eines kann ich Euch flüstern, er schmeckt teuflisch gut.

Ach ja, der Preis, also ich kann hier nur den Preis wiedergeben, den ich selbst dafür entrichtet habe, und das waren exakt 8,50 Euro für eine Flasche mit 1 Liter Inhalt. Zugegeben, natürlich ist dieser Preis nicht das Maß aller Dinge, aber auf dem Butterdampfer, der durch das trotz Tauwetter immer noch vorhandenen Packeises im, oder heißt es auf dem Stettiner Haff dahinstampft, war es schon ein stolzer Preis, findet der Skorpion. Korn war übrigens für die Hälfte zu bekommen, um mal das Preisgefüge zu verdeutlichen.

Ein weiteres Einsatzgebiet ist –zumindest wenn es nicht zum echten Strohrum aus Österreich reicht- der Rumtopf. Dies ist eine alkoholischen Spezialität, bei der –eine gehörige Portion Geduld vorausgesetzt- innerhalb von ca. 9 Monaten ein Gebräu reift, das mit Zutaten aus dem heimischen Garten, wozu die jahreszeitlich bedingt bereits gereiften Früchte nacheinander chronologisch geschichtet werden und unter Zuhilfenahme von AM besten braunem Zucker zu einer kulinarischen Köstlichkeit heranreift. Es sollten nur frische Früchte aus biologischen Anbau verwendet werden und dann schichtweise mit dem Zucker und natürlich Rum mit mindestens 50% besser aber mehr Alkoholgehalt (warum nicht auch Pott) in einen Tonpott geschichtet werden. Zu köstlichen Vanilleeis oder selbstgemachten Vanillepudding (bitte keine Instantprodukte verwenden) ist es eine Gaumenfreude und kaum zu übertreffen. Mit diesem Rumtopf läßt sich auch hervorragend die obligatorische Sylvesterbowle verfeinern, wobei man allerdings sparsam mit der Zugabe von Rumtopffrüchten sein sollte, denn die haben es im wahrsten Sinne des Wortes ganz schön in sich, und mancher Genießer soll nach übermäßigen Genuß (vielleicht wäre hier jetzt Suff passender) die mitternächtliche Ballerei schon verschlummert haben. Detaillierte Rezepte zieht Ihr Euch bitte selber aus dem Internet, oder fragt mal bei Euren Eltern nach.

Na ja, dann kann man ihn noch in Tee genießen, was irgendwie eine Abwandlung des zuvor erwähnten Grog darstellt und eben als Geschmacksträger in allerlei Mixgetränken. Allerdings würde ich hier, abgesehen von der klassischen Form als Cola-Rum doch eher Havanna-Club empfehlen, wenn dieser denn verfügbar ist.


Fazit muß natürlich sein!

Mit weniger sollte sich niemand zufrieden geben, wenn man einen echten Überseerum, in welcher Form auch immer, genießen möchte. Neben einem vollmundigen Geschmack und einer sehr ansprechenden Farbe, die ich mal als bernsteinfarben bezeichnen möchte und nicht als goldig, wie es der Abfüller, H.H. POTT Nfgr. Rumhandelshaus mit Sitz in Flensburg, Bingen und Rinteln auf dem ansonsten sehr ansprechenden Etikett verspricht, ist er sehr bekömmlich und soll auch magische Kräfte haben. (Ob damit vielleicht die Erdanziehungskraft gemeint ist, die nach übermäßigen Genuß gut spürbar ist, mußte ich hier einfach noch scherzhaft anbringen)


So, dass soll es für heute mal wieder gewesen sein und ich wünsche allen ein gutes und ergiebiges Wochenende, was Ich auch immer darunter versteht.

©Skorpion99 für yopi.de und wo ich sonst noch anzutreffen bin

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