Der Herr der Ringe - Die Zwei Türme Testbericht

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ab 19,43
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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von gnoi_

The Ring rules again

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

@@@ Warum der Kauf @@@

Wer mich etwas kennt, der weiß sicherlich auch, dass ich total der HdR Fan bin. Demnach bin ich natürlich sofort in Kino geflitzt als der zweite Teil der Trilogie letztes Jahr in die Kinos kam. Und was soll ich sagen, der Film hat mich natürlich überwältigt, mehr sogar noch als der erste Teil und das will schließlich was heißen.
Allerdings geb ich zu, dass mir die Musik bei „Die Gefährten“ so unmittelbar nach dem Ansehen des Films doch um einiges stärker haften geblieben ist als der Soundtrack der Fortsetzung. Aber hielt mich das vom Kauf ab? Natürlich nicht, denn auch so gilt, dass die musikalische Untermalung in „Die Zwei Türme“ wieder gigantisch war, nur waren halt die optischen Reize diesmal mehr bei mir haften geblieben als die akustischen.

Etwa eine Woche später allerdings hielt ich dann diesen Silberling in der Hand. Schnell ne Flasche Bier geschnappt, ne feine dunkle Stimmung im Zimmer erzeugt und in relaxter Haltung dieses Album genossen. Augen zu und ab geht’s...


@@@ Die Musik @@@

Wer regelmäßig und gerne Soundtracks orchestraler Art lauscht, der wird sicherlich wissen, welche Auswirkungen solche Alben auf den Hörer haben. Klar, je nach Art des Filmes versinkt man in eine andere Welt, in die des Filmes logischerweise. So auch hier, es gibt kaum einen Track, der mich nicht an die jeweilige Szene im Film erinnert und mich einfach nur an diese wunderbaren Momente zurückerinnern lässt. Okay, Popmusikfans werden das jetzt kaum verstehen können, ist deren Musik doch eher oberflächlich gehalten und nur in den seltensten Fällen zum Abtauschen geeignet. Das aber nur am Rande, schließlich will ich mir keine Feinde machen ;)

Grundlegend muss ich sagen, dass dieser Soundtrack hier seine Wurzeln ganz klar im Sound des ersten Teils der Trilogie hat. Einerseits sicherlich ein Vorteil, da jener schon richtig toll war, andererseits hätte ich mir durchaus etwas mehr an neuem Material gewünscht.
Stilistisch haben wir auch auf diesem Album wieder eine gekonnte Mischung aus melancholisch geprägten Tracks, bombastischen, bedrohlichen und selten auch von „positiven“ Tracks. Besonders angetan haben es mir dabei die folgenden:



1.) Foundations of Stone
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Recht bald setzt dieses streichergeführte düstere Thema ein, welches wir schon aus der Anfangsszene des ersten Teil kennen, an welche ich mich dann auch gleich erinnert fühle. Ihr wisst schon, da wo die Story des Rings von dieser lieblichen mysteriösen Frauenstimme erzählt wird. Diese wunderschöne Melodie voller Melancholie, einfach genial. Leider wird diese Sequenz nach ca. 1 ½ Minuten ersetzt durch ein pompöseres von Bläsern und Pauken geführtes Theme, das eine wahrlich bedrohliche Atmosphäre hervorruft. Passend dazu ein mächtiger Chor, der einem mitunter einen Schauer über den Rücken laufen lassen kann.



3.) The Riders of Rohan
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Nun hätten wir ein ganz neues Theme, welches in der Form noch nicht im ersten Teil vorgekommen ist. Ich spreche von diesem Theme, welches im Zusammenhang mit Rohan steht. So weit ich das beurteilen kann, ist diese das zweite Haupttheme auf dem Album nach dem klassischen HdR Theme (Vgl. erster Teil).
Insgesamt sehr fanfarenlastig und voller schöner kräftiger Streichermelodien, nicht melancholisch, sondern klingt etwas nach Aufbruchstimmung. Ich selbst hab dann immer gleich dieses Bild vor Augen, wo Eowyn vor den Pforten Rohans steht und in die Ferne blickt, voller Sorge um ihren von Saruman besessenen Vater Theoden.



5.) The Uruk Hai
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Wieder ein pompös-fanfarisches Stück mit mächtigen Bläsern und Pauken. Zunächst noch recht dezent gehalten und zwischenzeitlich sogar relativ ruhig werdend, schwenkt der Track bald in einen marschartigen Rhythmus über. Logisch, schließlich geht’s nun um die Uruk-Hais und wie sich jene in Isengard formieren und sich zum Angriff auf Helm Klamm bereit machen. Das Böse setzt sich also in Bewegung und das mit einer mehr als würdigen Sounduntermalung.



8.) Evenstar
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Wie ich das liebe, diese Tracks, die nicht nur instrumental geführt sind, sondern durch leichten Gesang unterstützt werden. So auch hier. Man hört ständig eine leichte, schwingende, elbische Stimme, die einfach nur wunderschön klingt. So voller Erhabenheit und Melancholie, genial. Dazu eine sanfte Melodie im Hintergrund und vereinzelte Streicher. Thematisch geht’s um Arwen und ihr Zusammentreffen im Traum mit Aragorn, eine Schmalzszene zwar, aber egal, ich liebe sie.



9.) The White Rider
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Und schon wieder eine meiner Lieblingsszenen, die gerade durch ihre musikalische Untermalung so genial rüber kommt. Aragorn, Gimli und Legolas sind gerade in diesem Wald der Ents angekommen, als sie plötzlich vor Gandalf stehen, der wiedererwarten als Gandalf der Weiße zurückgekehrt ist. Zunächst haben wir noch bedrohlich klingende Chöre, dann aber wird alles ganz sanft, Flöten erklingen und dann steht er da in all seinem Glanze. Ein richtig bewegender Moment, in dem mir beinahe ein Klos im Halse stecken geblieben ist. Boah, ich muss den Film unbedingt wieder gucken...
Gegen Ende wird’s dann kurz noch mal bombastischer, aber dann ist der Track schon vorbei...




12.) Helm\'s Deep
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Chöre, Bombast und Pauken und Trompeten in einem perfekten Einklang. Zugegebenermaßen nicht ganz so genial, wie die bald einsetzende Streicherpassagen, die sich lautstark erhebt und mich immer wieder aufs neue mit ihrer wunderschönen Melodie in Verzückung setzt. Eine der besten Stellen auf dem Album, die ich allerdings irgendwie mit keiner Szene im Film so richtig in Zusammenhang bringen kann. Auch wieder genial das plötzlich auftretende Rohantheme.



15.) The Hornburg
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Zunächst haben wir so etwas wie die Ruhe vor dem Sturm. Ruhige Streicher, schöne Chöre und dezente Paukenschläge im Hintergrund begleiten uns durch den Anfangspart dieses Tracks. Doch man ahnt schon am Ton der Musik, dass bald etwas über uns hereinbricht. Was? Na, die Uruk-Hais befinden sich im Anmarsch. Und es dauert nicht lange und die Schlacht steht bevor. Demnach wird auch die Musik etwas „ruppiger“. Stampfende Paukenschläge geben den Rhythmus an und treiben den Song voran. Es herrscht Kriegsatmosphäre. Bombastischer bedrohlicher Sound erwartet einen...




18.) Sam Wise the Brave
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Vielleicht DER Track auf diesem Album. Zudem eine der genialsten Szenen im Film. Es geht um Sam und Frodo und um die Szene, in der Sam diese kleine Rede hält kurz vor Schluss hält. Oh Mann, einerseits so traurig, andererseits aber auch wieder so voller Hoffnung und so viel positives ausstrahlend. Genial! Musikalisch ein sehr ruhiger Track, der in seiner Melodieführung dem Haupttheme vom HdR entspricht, nur sehr viel streicherlastiger.
Einziges Manko, gegen Ende wird der Track etwas unspektakulärer.



19.) Gollums Song
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Den Song werden die meisten wohl kennen. Das einzige Stück auf diesem Album, welches von Gesang getragen wird. Zumindest in der ersten Hälfte, danach bekommen wir einen genialen orchestralen Ausklang geboten, der alle Stärken dieses Soundtracks noch einmal vereint und somit einen würdigen Abschluss dieses Albums und natürlich des Filmes bildet.
Diesmal kann man den Text auch verstehen, ist er doch nicht elbisch wie bei zwei anderen Tracks auf diesem Album. Dargeboten wird er von Emiliana Torrini, die in ihrer Performance stark an Björk erinnert, was auch die Absicht der Macher dieses Soundtracks war. Ich finde den Track äußerst gelungen, bringt er doch auf geniale Art das elende Schicksal von Gollum bzw. Smeagol rüber. Sehr traurig insgesamt, genau wie Gollums Gemüt. Okay, die Stimme mögen manche vielleicht nicht, ich find sie aber genial, ist halt Geschmackssache. Nur allzu oft sollte man den Track nicht hören, ich hab ihn zumindest ne Zeit lang zu oft gehört, so dass er mir kurzzeitig mal nicht so toll gefallen hat.



@@@ Fazit @@@

Also, wer diesen Soundtrack nicht mag, der hat entweder keinen Geschmack oder aber mag ihn deshalb nicht, weil er aus Prinzip nix mit dem Herrn der Ringe anfangen kann. Mir ist es aber fast schon unbegreiflich wie man solche Musik nicht mögen kann. Schließlich hört doch jeder gerne mal entspannende Musik zum Relaxen und um einfach mal die Augen schließen zu können. Und es sind ja nicht nur die ruhigen Stücke auf diesem Album, sondern wir haben ja auch massig fanfarisch geprägte Stücke. Es sollte also für jeden etwas dabei sein. Und einen schlechten Track gibt es beileibe nicht...



Euer gnoi

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