Der Herr der Ringe - Die Gefährten (DVD) Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  sehr anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von The_Wishmaster

13 Oscars für den besten Film aller Zeiten?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Wäre möglich, denn gestern wurde bekannt, dass Peter Jackson's Meisterwerk "Der Herr der Ringe" für 13 der begehrten Trophäen nominiert wurde...


Hallo liebe Leserinnen und Leser!

Ein paar Worte muss ich diesmal vorausschicken: Ich hatte mir eigentlich nicht vorgenommen, diesen Bericht besonders ausführlich zu schreiben. Denn dass der Genialität dieses Filmes ein einfacher Bericht nicht gerecht werden kann, sollte jedem von vornherein klar sein. Dieser Bericht ist also das Ergebnis meines Versuches, die Faszination "Mittelerde", wie sie Peter Jackson mit seinem grandiosen Streifen "Der Herr der Ringe" in Bildern erschaffen hat, zu beschreiben...


~~~Einleitung~~~

Es gibt Filme, die sind so besonders so einmalig, dass man sie kaum beschreiben kann. Schon wenn man das erst mal überhaupt von so einem Film hört, weiß man, dass man ihn unbedingt sehen muss. Es ist nicht das übliche "Ja, die Vorschau war ganz gut, den könnte ich mir mal anschauen", nein, von der ersten Sekunde an wird man in den Bann des Filmes gezogen. Man saugt nahezu jede Sekunde des Trailers in sich auf, sitzt danach fast schon schweißgebadet und ganz kribbelig vor Aufregung im Kino und weiß genau, dass man nahezu alles dafür tun würde, diesen Film jetzt schon und nicht erst in ein paar Monaten zu sehen.

Es gab in den letzten Jahren etliche Filme, von denen ich es nicht erwarten konnte, sie zu sehen. Star Wars-Fans werden vielleicht die Hysterie um "Episode I" nachvollziehen können, kleine Zauberer sind erst kürzlich dem Harry Potter-Fieber verfallen. Aber ein Film ist so besonders, dass alleine das Wort "genial" nicht mehr ausreicht, um ihn zu beschreiben. Ein Film wurde von so vielen Filmfans herbeigesehnt, wie sonst kein anderer. Ein Film sollte das nahezu Unmögliche möglich machen. Er sollte den bekanntesten, erfolgreichsten - und natürlich auch besten - (Fantasy-) Roman auf die Kinoleinwand bringen.
J.R.R. Tolkiens Meisterwerk "Der Herr der Ringe" sollte endlich auf Celluloid zum Leben erwachen. Man hatte sich vorgenommen, die grünen Wiesen und die bunten Felder des Auenlandes, die verschneiten Berggipfel, mystischen Wälder wie Lothlorien, die finsteren Gebirge und tiefen Schluchten des Schattenreiches Mordor - kurz - die gesamte Welt von Mittelerde zum Leben zu erwecken. Was bisher nur in den Köpfen von unzähligen begeisterten Lesern der Bücher stattgefunden hatte, sollte nun auf die Leinwände der Kinosäle rund um den Globus Einzug halten.


~~~Im Kino~~~

So war es natürlich klar, dass ich mir rechtzeitig meine Karten für die Vorpremiere am Mittwoch, den 19.12.01, sicherte und letztendlich aufgeregt und gespannt in meinem Kinosessel hin und herrutschte, da ich den Beginn des Filmes um 00:01 Uhr nicht mehr erwarten konnte. Tja, erst mal wurde mir ein Strich durch die Rechnung gemacht, da vor dem Filmstart noch eine Verlosung anstehen sollte, bei der man Filmplakate und Brettspiele gewinnen konnte, wenn sich ein wenig in Mittelerde auskannte. Die Fragen an sich waren kein Problem, aber leider durfte sie immer ein anderer Kinobesucher beantworten. Naja, egal, ich wollte ja den Film sehen. Als Einstimmung wurden dann noch sämtliche Trailer gezeigt, wobei mir auffiel, dass diese schon recht unterschiedlich geworden sind und jeder auf seine Art und Weise Lust auf den Film macht. War jedenfalls ziemlich unterhaltsam, auch wenn spätestens nach dem dritten Trailer die immer gleichen Logos von "DTS", etc. genervt haben.
Aber schließlich begann der Film und riss mich die nächsten 178 Minuten in einen Rausch aus gewaltigen Orchestersounds, unglaublich schönen Landschaftaufnahmen, überzeugenden schauspielerischen Leistungen und tricktechnischer Perfektion. Zu keiner Sekunde wurde der Film langweilig, langatmig oder unlogisch, so dass es auch fast schon verwunderlich war, wie schnell alles - ohne Pause übrigens - wieder vorbei war. Ich war jedenfalls hellauf begeistert und möchte Euch nun noch ein wenig von der Story des Filmes erzählen und Euch sagen, warum Ihr diesen Film auf jeden Fall gesehen haben müsst!


~~~Die Story~~~

Alles beginnt mit einer zusammenfassenden Erzählung der Ereignisse aus der früheren Geschichte Mittelerdes. In den Feuern des Schicksalsberges nämlich schuf man einst die Ringe der Macht. Drei davon gab man den weisen Elben, sieben erhielten die Zwerge. Neun Ringe gingen in den Besitz der Könige der Menschen über. Doch der finstere Herrscher Sauron hinterging die Völker Mittelerdes und erschuf noch einen weiteren Ring, den Meisterring, der alle anderen Ringe befehligen konnte. Mit diesem Ring gelang es Sauron, die Macht in Mittelerde an sich zu reißen und die Völker zu versklaven. In einer alles entscheidenden Schlacht, in der die Menschen Seite an Seite mit den Elben und den Zwergen gegen die finsteren Orkheere des dunklen Herrschers kämpften, gelang es schließlich Isildur, dem Sohn eines Menschenkönigs, Sauron die Finger seiner Hand abzutrennen und ihm somit die Macht des Ringes zu nehmen.
Die Schlacht war gewonnen, Sauron besiegt und der Ring war der Vernichtung in den Feuern der Schicksalsberge geweiht, wo er geschaffen wurde. Doch Isildur verfiel den Verlockungen des Ringes und weigerte sich, den Ring zu zerstören. Der Ring sollte von nun an an Isildurs Erben weitergegeben werden, doch irgendwann ging der Ring verloren...

So lag er nun jahrelang auf dem Grund eines Flusses, bis ein Wesen Namens Sméagol, ein Hobbit, den Ring entdeckte. Oder entdeckte der Ring Sméagol? Jedenfalls ergriff er Besitz von dem Hobbit und verwandelte ihn mit der Zeit in ein widerliches, kleines Wesen, das ganz besessen von seinem "Schatz" war und ihn tief in seine finstere Höhle in Inneren eines Berges verschleppte. Dort wurde er schließlich in einer unachtsamen Minuten von dem Hobbit Bilbo Beutlin gefunden (ausführlicher beschrieben in Tolkien's "Der Hobbit"), der die Kräfte des Ringes herausfand und ihn mit ins Auenland nach Hause nahm. 60 Jahre lang wusste niemand, wer den Ring besaß. Dann kam der Tag von Bilbo's 111. Geburtstag...


An dieser Stelle endet die von einer sehr angenehmen Frauenstimme vorgetragene Erzählung der Vorgeschichte, die mit beeindruckenden Bildern untermalt wurde. Besonders die Schlachtszenen zwischen den Völkern Mittelerdes und den Fieslingen rund um Sauron können hier begeistern und lassen Fantasy-Freaks bereits das Wasser im Mund zusammenlaufen.

Unser Blick streift nun über saftig grüne Wiesen und Felder, wir befinden uns also im Auenland, der Heimat der Hobbits. Und es sieht wirklich so aus, wie man es sich anhand der Erzählungen Tolkien's immer vorgestellt hat. Das zeigt sich eben, dass sich die Vorbereitungszeit von 7 (in Worten: SIEBEN!) Jahren wirklich gelohnt hat, denn wenn man es nicht besser wüsste, so könnte man das herrlich-wunderschöne Auenland tatsächlich für real halten. Hier zuckelt der weise Zauberer Gandalf auf seinem Eselkarren über eine einsame Straße, bis er in Bilbo's Heimat angekommen ist. Freudig wird er dort von Frodo Beutlin, Bilbo's Neffen, empfangen. Hier fällt auf, dass man durch geschickte Tricktechnik die Größenverhältnisse zwischen den "normalen" Menschen wie dem Zauberer Gandalf und den doch wesentlich kleineren Hobbits perfekt inszeniert hat. Jedenfalls freuen sich alle Hobbits im Auenland über die Ankunft des Zauberers, besonders natürlich auch Bilbo. Aber auch für die kleinen Hobbits hat Gandalf ein bisschen Zeit mitgebracht und schüttelt sich ein kleines seiner berühmten Feuerwerke aus dem Ärmel.

Der Grund warum Gandalf gekommen ist, ist natürlich Bilbo's 111. Geburtstag. Während seiner überraschenden Abschiedsrede wird er plötzlich unsichtbar und verschwindet - klar, Bilbo hat heimlich den Ring über seinen Finger gestreift und begibt sich für alle anderen unsichtbar zurück zu seinem Haus, um seine Sachen zu packen. Gandalf wartet dort aber bereits auf den Hobbit und stellt ihn zur Rede. Dieser teilt dem Zauberer mit, dass dies sein letzter Tag im Auenland gewesen ist, da er sich wieder nach Abenteuern sehnt und sein Buch (über die Abenteuer mit den Zwergen, näheres in Tolkien's "Der Hobbit") beenden möchte. Seinen ganzen Besitz möchte er Frodo vererben, unter anderem gehört dazu eben auch jener kostbare Ring, von dem Gandalf erst durch Bilbo's Aktion bei seiner Abschiedsrede erfahren hat, dass es sich hierbei um "den einen Ring" handelt.

Bilbo bittet Gandalf, sich um Frodo zu kümmern und trennt sich schließlich mit einigen Mühen auch von seinem Ring, was ihm aber sichtlich Probleme bereitet. Hier wird bereits deutlich, dass der Ring zu einem gewissen Teil schon Besitz von Bilbo ergriffen hatte. Durch Gandalf's Zureden und die Drohungen des Zauberers trennt er sich aber doch von seinem "Schatz" und hinterlässt ihn Frodo. Dieser wird von Gandalf eindringlich darauf hingewiesen, den Ring sicher zu verwahren und niemanden davon zu erzählen. Doch die Macht des Ringes ist wieder erwacht, Sauron's Geist gewinnt an Stärke und der Ring versucht nun mit allen Mitteln, wieder zu seinem Meister zurückzukehren. Um den Ring wieder in seinen Besitz zu bringen, sendet Sauron die neun Ringgeister oder auch Nazgúls genannt aus, um den Besitzer des Ringes zu finden und ihn zu seinem "rechtmäßigen" Besitzer zurückzubringen. Die neun Ringgeister sind die einstigen Menschenkönige, die den Versuchungen der Ringe verfallen waren und seitdem in einem Schwebezustand zwischen dem Leben und dem Tod hängen. Willenlos befolgen sie den Befehlen ihres Meisters Sauron und haben nur ein Ziel: Den Träger des Ringes zu finden und ihn zu vernichten, um den Ring wieder in Sauron's Gewalt zu bringen. Frodo muss folglich fliehen, denn die Ringgeister haben die Fährte des Ringes aufgenommen und im Auenland würde der Hobbit nicht sicher sein.

Auf seinem Weg ins Gasthaus "Zum tänzelnden Pony", wo er wieder auf Gandalf treffen soll, begleiten ihn sein bester Freund Samwise sowie die beiden schelmischen Hobbits Merry und Pippin. Gefährlich wird es für die vier erstmals, als sie beinahe den Weg eines Ringgeistes kreuzen. Nur knapp können sie der drohenden Entdeckung durch den schwarzen Reiter entkommen, wobei in dieser Gefahrensituation Frodo schon versucht ist, den Ring anzustecken. Schließlich kommen die Hobbits an dem Gasthaus an, wo sie jedoch nicht auf den weisen Zauberer treffen, sondern Bekanntschaft mit dem Waldläufer Aragorn, auch Strider genannt, schließen. Ich wähle hier bewusst die englische Variante "Strider", da ich die deutsche Übersetzung "Streicher" etwas lächerlich fand. Selbiges gilt übrigens auch für den Namen "Sam", der im Film deutsch, also "Sam" anstatt von "Säm", ausgesprochen wurde. Naja, aber das sind nun wirklich unwichtige Details...

Aragorn jedenfalls rettet die Hobbits erneut vor der Gefahr, die durch die schwarzen Reiter droht und macht sich zusammen mit ihnen auf zum Elbenkönig Elrond. Gandalf war in der Zwischenzeit zu seinem guten Freund, dem Magier Saruman, in dessen Festung Isengard geritten, um sich mit ihm zu beratschlagen. Doch anstatt ihm in seinen Vorhaben, den Ring zu zerstören, zu bekräftigen, fällt ihm Saruman in den Rücken. Dieser hat sich mit den Mächten des Bösen bereits verbündet und hält Gandalf nun nach einer kurzen Schlacht unter Zauberern auf der Spitze seiner Festung Isengard gefangen. Der weise Zauberer kann jedoch mit Hilfe einer Motte und eines Greifs (da hätt' ich doch jetzt fast "Griefs" getippt... *grins*) noch einmal entkommen.

In der Zwischenzeit müssen die Hobbits und Aragorn erneut vor den Ringgeistern fliehen und sich letztendlich dem Kampf mit den finsteren Reitern stellen, im dem Frodo durch das Schwert eines Nazgúl verletzt wird. Die Zeit drängt nun, da die Mächte des Bösen immer mehr Besitz von Frodo ergreifen und er droht auch in diesen Schwebezustand zwischen Leben und Tod zu verfallen. Da kommt die Elbin Arwen, die Tochter Elrond's, den Hobbit's zu Hilfe und verspricht, Frodo so schnell wie möglich zu ihrem Vater nach Bruchtal zu bringen, der den Hobbit heilen könnte. In einer wilden Verfolgungsjagd zu Pferde mit den Ringgeistern kann sie letztendlich den Gehilfen Sauron's knapp entkommen und Frodo in Sicherheit bringen.

In Bruchtal kann sich Frodo nun von seinen Verletzungen erholen, außerdem treffen die Hobbits dort erneut auf Bilbo, der an seinem Buch weiterschreibt, und Gandalf. Nebenbei erfährt man, dass Aragorn ein direkter Nachkomme Isildur's ist, er also auserwählt wäre, den Ring zu tragen. Gesandte der drei Völker Elben, Zwerge und Menschen beratschlagen mittlerweile zusammen mit Elrond und Gandalf was zu tun ist, um den Ring zu vernichten und die Unterwerfung Mittelerde's durch Sauron zu verhindern. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass man den Ring nur im Feuer der Schicksalsberge vernichten kann, wo er auch geschmiedet wurde. Frodo stellt sich mutig der Aufgabe, nach Mordor, ins Reicht der Schatten zu gehen, um den Ring zu zerstören. Seine Hobbitfreunde schließen sich ihm an und auch der mit einer Axt bewaffnete Zwerg Gimli, der Meister im Bogenschießen Legolas, ein Elb, sowie Boromir, Sohn des Königs von Elrond und natürlich Aragorn und Gandalf machen sich nun auf den gemeinsamen Weg nach Mordor, um den Ring zu zerstören...

Oh Mann, das ist ja viel mehr Story geworden, als ich eigentlich erzählen wollte. Und dennoch ist es nur eine grobe Zusammenfassung des Anfangs, denn jetzt beginnt erst die eigentliche Reise der Gefährten...


~~~Die Optik~~~

Es ist einfach faszinierend, was der Zuschauer hier optisch geboten bekommt. Beeindrucken anfangs noch die liebliche gestalteten Hobbit- Behausungen und die saftigen, grünen Wiesen des Auenlandes, so werden wir kurz darauf mit den düsteren, nebelverhangenen Wäldern um die Festung Isengard und den bedrohlichen Felsen und Gebirgen von Mordor konfrontiert - nur um im nächsten Moment bei einer wilden Verfolgungsjagd mit den Ringgeistern durch Steppen und Graslandschaften mitzufiebern, die vorbei an Hügeln und Wäldern an einem reißenden Strom endet. Alleine für die Landschaftsaufnahmen hätte ich hier einen Oscar vergeben, denn selten sag man so abwechslungsreiche und detailgetreu gestaltete Umgebungen wie in "Der Herr der Ringe".

Ein weiteres Lob gilt den Masken- und Kostümbildnern. Zum einen wurde für jedes Volk in Mittelerde eigene Kleidung geschaffen. So sind die Hobbits in zweckdienlichen, Bauern-ähnlichen Leibchen und Mänteln gekleidet, die in warmen Erd- und frischen Grün-Tönen gehalten wurden, während die Elben beispielsweise Gewänder aus edlen seidigen Stoffen in kühlen Blautönen tragen. Andererseits gab man sich auch mit den Masken der Darsteller viel Mühe, um jede erdenkliche Kleinigkeit perfekt umzusetzen. Das fängt bei den Ohren der Elben an, geht über die haarigen und leicht klumpigen Füße der Hobbits bis zu den grässlichen Fratzen der Orks und der Uruk-Hais. Gerade diese Arbeit verdient ein großes Lob, da keine Maske doppelt angefertigt wurde, somit etliche hundert einzigartige Ork- Masken hergestellt wurden, die sich alle in Gesichtsausdruck, Falten, Behaarung und Gesichtsform voneinander unterscheiden. Wirklich erstaunlich, welcher Aufwand hier getrieben wurde. Das sieht man dem Streifen aber auch an, denn die einzelnen Figuren wirken zu jede Zeit absolut realistisch.

Des weiteren tragen natürlich auch die unzähligen Spezialeffekte zur umwerfenden Optik von "Der Herr der Ringe" bei. Die computergenerierten Berge und Täler im Auenland fallen da gar nicht weiter auf, anders sieht es jedoch beispielsweise bei den magischen Fähigkeiten der Zauberer auf. Diese können ja nur durch tricktechnische Effekte dargestellt werden und das ist den Designern hervorragend gelungen. Die Effekte wirken zu keinem Zeitpunkt überladen oder gekünstelt und passen einfach perfekt in den Film. Seien es nun Gandalf's Feuerwerksspielchen oder sein Kampf in den Minen Moria's gegen Balrog, den Dämon aus der Unterwelt, der so ganz nebenbei auch komplett vom Computer animiert wurde, hier bekommen wir Special Effects in Perfektion geboten, wie sie fast nicht besser hätten sein können. "Fast" deswegen, weil ich den Gandalf zu Hilfe eilenden Greif nicht 100%ig gelungen fand, aber das kann vielleicht auch nur der persönliche Geschmack sein und beeinträchtigt die Klasse des Filmes an sich in keinster Weise.


~~~Der Sound~~~

Soundtechnisch ist der Streifen stets auf der Höhe. Egal ob nun verträumte Melodien im Elfenwald, martialische Orchestereinsätze in den Schlachten oder bedrohliche Chorgesänge, wenn die Nazgúl durch das Land reiten, stets passt die dargebotene Sounduntermalung perfekt zum jeweiligen Geschehen auf der Leinwand. Ziemlich skeptisch war ich ja, was den vokalen Einsatz von Enya angeht. Da ist es mir etwas sauer aufgestoßen, dass man ausgerechnet die Frau ausgewählt hat, die kurz zuvor mit "Only Time" einen Welthit hatte. Traf sich natürlich gut, denn den Soundtrack konnte man so "mit zwei neuen Songs von Enya" in die Läden bringen. Das roch mir ein wenig zu sehr nach Kommerz, aber ich muß sagen, dass es während des Films gar nicht weiter auffällt, dass Enya am Soundtrack mitgewirkt hat. Lediglich beim Abspann ertönt ihr neuer Songs "MAy it be", der auch als Single veröffentlicht werden soll. Dazu aber mehr, wenn ich mich dazu durchringen kann, auch noch den Soundtrack unter die Lupe zu nehmen... *grins*

Besonders positiv aufgefallen sind mir die Dialoge von beispielsweise Arwen und Aragorn, die auf elbisch vorgetragen und lediglich Untertitel werden. Trägt enorm zur Atmosphäre des Films bei und klingt außerdem auch einfach nur fantastisch. Bis auf die bereits bemängelte Tatsache, dass man manche Namen nicht hätte übersetzen müssen (wie eben "Streicher"), gibt es auch an der deutschen Synchronisation nichts gravierendes zu bemängeln. Was ich noch erwähnenswert fand: Die kreischenden Geräusche der Ringgeister, die ja nicht sprechen können. Die konnten einem im Kino glatt einen Schauer über den Rücken jagen...


~~~Die Schauspieler~~~

Es war denke ich eine kluge Entscheidung, auf die ganz großen Namen aus Hollywood hier bewusst zu verzichten. Gut, Liv Tyler als Elbe "Arwen", Christopher "Dracula" Lee als Zauberer "Saruman" und Sir Ian McKellen als "Gandalf" (bekannt geworden als Mangeto aus X-Men) sollten natürlich jedem ein Begriff sein, aber auch - oder gerade - die anderen Darsteller des Films, Elijah Wood (Frodo), Viggo Mortensen (Aragorn), John Rys-Davies (Gimli) etc. beweisen, dass sie keineswegs Schauspieler zweiter Klasse sind, sondern mit so einer Leistung wie in "Der Herr der Ringe" locker mit den Filmgrößen Hollywoods mithalten können. Gerade weil man eben ihre Gesichter nicht schon in unzähligen Filmen gesehen hat, wirkt ihre Darstellung der einzelnen Charaktere auch so authentisch. Oder könntet Ihr Euch Brad Pitt als Boromir, Tom Cruise als Aragorn und Michelle Pfeiffer als Galadriel vorstellen? Eben, aber den Darstellern aus "Der Herr der Ringe" nimmt man ihre Rolle sofort ab und entwickelt schnell Sympathien. Meiner Meinung nach einer der wenigen Filme, die absolut perfekt besetzt sind.


~~~Fazit~~~

Selten ist mir ein Fazit schwerer gefallen als bei diesem Film. Das liegt aber nicht daran, dass ich nicht weiß, ob ich Euch den Streifen nun empfehlen soll oder nicht oder dass ich noch überlegen würde, welche Bewertung ich denn nun vergeben werde. Nein, ich weiß einfach nicht, was man zusammenfassend über ein Meisterwerk dieser Klasse schreiben kann/soll/muss. Ein paar wenige Sätze würden dem Film einfach nicht gerecht werden und Worte wie "faszinierend", "einzigartig", "beeindruckend", "genial" oder "perfekt" beschreiben doch nur ansatzweise die Details des Films, als Ganzes lässt er sich aber so nicht erfassen. Genauso weiß ich auch, dass ich dem Streifen mit diesem Bericht hier nicht gerecht werden kann, aber ich kann einfach nicht anders als Euch den Film hier und jetzt wärmstens zu empfehlen.

"Kann man den Film denn nun mit dem Buch vergleichen?" werden sicher einige Fragen, die Tolkien's Werk bereits verschlungen haben. Ja und nein. Das Buch bis ins Letzte detailgetreu umzusetzen wäre schlicht und einfach ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Das sollte aber jedem von vornherein klar sein, der den Wälzer jemals in die Hand genommen hat. Stattdessen hat man die Atmosphäre des Buches perfekt adaptiert und die wichtigsten Elemente des Story zu einem in sich schlüssigen Drehbuch gesponnen. Liebhaber des Buches werden also sicher das ein oder andere Element finden, das im Film etwas anders wiedergegeben wird als im Buch. Wer Tolkien's Werk aber noch nicht gelesen hat, braucht nicht zu fürchten mit Insiderwissen und unnötigen Details überhäuft zu werden. Ein Freund von mir hatte das Buch beispielsweise nicht gelesen und wusste vorher auch nicht mal ansatzweise über die Story Bescheid, trotzdem fand er den Film zu keinem Zeitpunkt unlogisch und langweilig.

Ein paar kleine Schnitzer sind mir zwar schon aufgefallen (u.a. dass Legolas' Pfeilköcher nach dem Kampf mit den Uruk-Hais gefüllt ist, obwohl er unzählige Pfeile verschossen hat), aber solche marginalen Details fallen bei einem Film dieser Größenordnung nun wirklich nicht ins Gewicht. Außerdem habe ich das auch eher zufällig bemerkt. Die Sache mit der Träne, die einmal links und einmal rechts zu sehen ist, die Elli-Spirelli beispielsweise in ihrem Bericht angesprochen hat, ist mir wiederum gar nicht aufgefallen.

Abschließend möchte ich Euch also hiermit allen ans Herz legen, Euch den Film des Jahrhunderts nicht entgehen zu lassen. Hier werden nicht nur Fantasy-Freaks ihre Erfüllung finden, sondern alle Filmfans ihre Freude haben. Eine kleine Anmerkung noch am Rande: Vor dem Film lief im Kino noch der Trailer zum nächsten Star Wars Teil, Episode II. Und ich muss ganz ehrlich sagen - obwohl ich sonst ein Fan der Star Wars-Teile bin - dass mich dieser Trailer nun überhaupt nicht überzeugt hat...

Naja, das eigentliche Thema ist ja aber "Der Herr der Ringe", und wer sich den entgehen lässt, dem kann echt nicht mehr geholfen werden.

In diesem Sinne...

Stay Dark!

The-Wishmaster

58 Bewertungen, 17 Kommentare

  • LittleSparko

    12.01.2007, 03:55 Uhr von LittleSparko
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg, daniela

  • annemone62

    04.07.2006, 13:10 Uhr von annemone62
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein genialer Film. Das erste Mal, dass ich nicht enttäuscht war von einem Film, nachdem ich das Buch gelesen habe. LG :o)

  • C.Finkler

    11.03.2002, 16:39 Uhr von C.Finkler
    Bewertung: sehr hilfreich

    krass, naja wir sind ja nichts anderes gewohnt!

  • LadyBlackTop

    22.02.2002, 18:35 Uhr von LadyBlackTop
    Bewertung: sehr hilfreich

    und es ward ein langer bericht... ;-)

  • deluxa

    19.02.2002, 20:23 Uhr von deluxa
    Bewertung: sehr hilfreich

    Verstehe was du meinst, der Film ist wirklich absolut genial!

  • TheGreatMaster

    16.02.2002, 15:39 Uhr von TheGreatMaster
    Bewertung: sehr hilfreich

    Du bist ja richtig fasziniert von diesem Film und ziehst alle Register diesen Film zu loben! Richtig so! Dieser Film ist wirklich ein Meisterwerk und ein wahres Erlebnis! Ich freue mich schon riesig auf Teil 2. Gruß TheGreatMaster.

  • Mesalina

    16.02.2002, 14:16 Uhr von Mesalina
    Bewertung: sehr hilfreich

    Nach diesem Film konnte ich lange Zeit nichts mehr sehen - denn die anderen Filme wirken irgendwie "grau und farblos".... CU Mesalina

  • Starryk

    15.02.2002, 11:17 Uhr von Starryk
    Bewertung: sehr hilfreich

    Da muss ich mich jetzt entschuldigen! Tut mir wirklich leid! Ich hatte nur gesehen das du den Bericht später bei yopi gepostet hattest als TempesOne! Das er der Schuft ist, werd ich mit nicht hilfreich beantworten!

  • DERWUNDERBARE

    15.02.2002, 00:32 Uhr von DERWUNDERBARE
    Bewertung: sehr hilfreich

    13 Oscars? Der Film hätte jeden davon verdient!

  • 2nd_Starlight

    14.02.2002, 22:47 Uhr von 2nd_Starlight
    Bewertung: sehr hilfreich

    13 Nominierungen sind schon wahnsinn, aber ich befürchte 'der beste Film' wird wie bei den Globes 'A beautiful mind' - der Crowe besticht bestimmt die Jury...*gg*

  • DJsouly

    14.02.2002, 21:31 Uhr von DJsouly
    Bewertung: sehr hilfreich

    genialer bericht zu einem genialen Film, weiter so ;) liebe gruss DJsouly

  • smartimaus

    14.02.2002, 21:06 Uhr von smartimaus
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich fand den Film einfach nur gut! Das Buch muß ich noch lesen!

  • MOFFt

    14.02.2002, 20:52 Uhr von MOFFt
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein echt genialer Film ... mfg MOFFt

  • Mystik_Journeyman

    14.02.2002, 19:57 Uhr von Mystik_Journeyman
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hmmm...du hast meine Meinung bewertet, und ich war zu blöd um sie ganz einzufügen...wär ganz cool, wenn du deine Bewertung nochmal neu machts. :-) Thanks...

  • KleineHexe82

    14.02.2002, 18:38 Uhr von KleineHexe82
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Bericht! Hab den Film auch gesehen, der ist echt beeindruckend geworden...

  • klukklukkluk

    14.02.2002, 18:20 Uhr von klukklukkluk
    Bewertung: sehr hilfreich

    ein wirklich guter bericht! der film hat mir vorallem wegen dem genialen regisseur gefallen .... i love peter jackson ... gruss thorsten

  • aprikow

    14.02.2002, 17:19 Uhr von aprikow
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wie immer: kompetent, ausführlich und geistreich!!