Der Herr der Ringe - Die Gefährten (DVD) Testbericht

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ab 2,36
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  sehr anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von Gwyneirys

Ein Ring sie zu knechten...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Endlich war es soweit! Die Premiere von "Herr der Ringe - Die Gefährten" war in Deutschland offiziell am 19.12.01. Viele Kinos zeigten den Film um 00:01 h in der Nacht vom Dienstag auf den Mittwoch. Diese Tatsache war der Grund für viele unausgeschlafene Bürger heute am Mittwoch früh =) Ich habe mich total gefreut endlich diesen Film zu sehen, den viele Tolkien-Fans mit Sehnsucht erwartet haben! Das war auch das erste Mal, das ich zu einer Filmpremiere gegangen bin und mich schon Wochen vorher um eine Kartenreservierung bemüht hatte - bisher gab es anscheinend keinen Film, für den sich der Aufwand gelohnt hätte für mich =)

Zunächst will ich den Cast vorstellen, da er ziemlich umfangreich ausfällt:

Frodo Beutlin: Elijah Wood
Perigrin Tuk (Pippin): Billy Boyd
Meriadoc Brandybock (Merry): Dominic Monaghan
Samweis Gamdschie (Sam): Sean Astin
Gandalf, der Graue: Ian McKellen
Bilbo Beutlin: Ian Holm
Aragorn, auch "Streicher" genannt: Viggo Mortensen
Legolas, der Elb: Orlando Bloom
Arwen: Liv Tyler
Saruman, der Weiße: Christopher Lee
Galadriel: Cate Blanchett
Boromir: Sean Bean
Gimli, der Zwerg: John Rhys-Davies
Elrond: Hugo Weaving
Gollum: Andy Serkis

(Theoden, König von Rohan: Bernard Hill
Grima Schlangenzunge: Brad Dourif
Eowyn: Miranda Otto
Celeborn: Marton Csokas
Eomer: Karl Urban)

Die in Klammern genannten Personen treten in dem ersten Teil der Trilogie noch nicht auf, werden aber im weiteren Verlauf der Geschichte eine tragende Rolle spielen.


Zum Inhalt des Films:
*********************

Da die Meisten den Inhalt ziemlich gut kennen, will ich ihn nur kurz für die Neueinsteiger wiedergeben:
Frodo Beutlin, ein Hobbit aus dem Auenland, bekommt von seinem Onkel Bilbo einen Ring vererbt, der unsichtbar macht, sobald man ihn überstreift. Doch das ist nicht das einzige Geheimnis des Ringes: 3 Ringe für die Elben des elden Geschlechts, 7 den Zwergen und 9 den Menschen wurden einst geschmiedet. Doch Sauron, der dunkle Herrscher hinterging die anderen und schmiedete im dunklen Land Mordor in den Flammen des Schicksalsbergs den "Einen", der die anderen Ringe beherrscht. um Mittelerde zu unterwerfen. Doch im Kampf wird ihm der Ring samt Hand von König Isildur abgeschnitten. Statt den Ring in die Flammen des Schicksalsbergs zu werfen, behält Isildur den Ring, der ihm nur Verhängnis bringt. Durch Zufall kommt Bilbo Beutlin dann an diesen geheimnisvollen Ring. Dies ist der 'Eine' Ring, mit dessen Hilfe Sauron wieder Mittelerde unterwerfen kann, aber ohne ihn ist er vorerst noch hilflos. Mittelerde ist in Gefahr und Sauron sucht verzweifelt nach seinem dunklen Ring mit der nur bei Feuer erscheinenden Inschrift "Ein Ring sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden". Mit Hilfe von dem Zauberer Gandalf muss Frodo auf eine gefährliche Reise aufbrechen. Erst wird er nur von seinem Freund Samweis Gamdschie begleitet, es gesellen sich seine Cousins Pippin und Merry hinzu und er trifft den Waldläufer "Streicher", der sich später als Thronfolger des Landes Gondor, Aragorn, entpuppt. Sie werden von den Ringgeistern verfolgt; Wesen, die weder tot noch lebendig sind, einst menschliche Ringträger waren, doch dann von Sauron zu seinen Sklaven geworden sind. In letzter Sekunde schaffen die Freunde, den von einem Ringgeist (Nazgul) verletzten Frodo, mit Hilfe von Arwen, der Tochter des Elben Elrond, nach Bruchtal in die Elbenstadt zu bringen (Im Buch war es nicht Arwen, sondern Glorfindel, aber ich denke, dass Arwens Rolle somit verstärkt werden sollte). Nachdem sich Frodo erholt hat, wird im Rat beschlossen, dass die Gefahr unabwendbar ist, und man den Ring nur auf eine Art vernichten kann und muss: Er muss in die Glut des Schicksalsberges im Land Mordor, wo er geschmiedet wurde, geworfen werden. Frodo nimmt die Last auf sich, und eine Gemeinschaft bildet sich aus Legolas, dem Elben, Gimli, dem Zwerg, Boromir, dem Sohn des Truchsesses von Gondor, Aragorn, Gandalf und den anderen drei Hobbits Sam, Merry und Pippin. Sie brechen in eine lange und gefährliche Reise auf, bei der sie viele Gefahren und Verluste erwarten. Sie müssen durch die Minen Morias, wo sie nicht nur gegen Orks, sondern auch einen Troll und Balrog kämpfen müssen. In Lothlorien, dem heiligen Wald, machen sie halt, und Frodo lernt Galadriel, eine Elbe vom Geschlecht der Noldor, kennen, die auch eine Ringträgerin ist. Schließlich gelangen sie zu den Stromschnellen von Sarn Gebir, wo sich schliesslich nach einem weiteren Angriff von Sarumans Orks die Wege der Gefährten endgültig trennen...

Ich hoffe damit nicht zu viel verraten zu haben, allerdings musste ich die Vorgeschichte etwas ausführlicher gestalten, um die Zusammenhänge und die Bedeutung des Rings klar zu machen.


Regie & Ausführung:
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Peter Jackson hat mit diesem Film das Unmögliche möglich gemacht: Keiner hatte sich bisher getraut dieses Werk von J.R.R. Tolkien zu verfilmen, aus Angst vor vernichtenden Urteilen der Fans, ausserdem galt es immer als unumsetzbar. Da Jackson selbst ein großer Tolkien-Fan ist, wollte er, dass sein Werk sich als würdige Verfilmung auszeigt, und an nichts gespart wird. Mit Liebe zum Detail werden Gebäude, Requisiten, Kleidung und Personen dargestellt. Alle Werkzeuge, egal ob für Elbe, Hobbit oder Mensch wurden speziell für diesen Film geschaffen. Auch bei der Kleidung wurde darauf geachtet, dass man Stoffe entsprechend seines Standes und seiner Art trug. Genauso authentisch sollten die Masken der Orks und anderer Bösewichter wirken, aber auch die Perücken und das spezielle Make-Up der Schauspieler sind ein Kunstwerk für sich selbst. Waffen, Konstruktionen, alles das wurde detailgetreu von Helfergruppen nachgebaut. Für die Schwertkämpfe wurden die besten Schwertkampfspezialisten der Welt beauftragt und jede Rasse bekam ihren Kampfstil zugeschnitten. Nicht nur das brauchte Übung: Auch das Sprachtraining war nicht zu verachten. Tolkien hatte sich eine eigene Sprache mit Grammatik für die Elben ausgedacht, die von Sprachexperten und den Schauspielern schon Wochen vor Drehbeginn einstudiert wurde. Allerdings wurden einige Dinge, wie zum Beispiel der Troll oder der Balrog in Moria ausschliesslich mit Hilfe von Computertechnik dargestellt, was trotzdem den Gesamteindruck nicht verdirbt, da die Aufnahmen von höchster Qualität waren und sich gut in das Filmbild angepasst haben.
Gedreht wurde in Neuseeland, da sich das Land einfach am Besten für Tolkiens Fantasiewelt eignete. Die Natur ist dort sehr vielfältig und weiträumig, so dass viel Platz und Raum für Jacksons Fantasie und die Umsetzung blieben. Auch die Zahl der Statisten ist unglaublich hoch, da in diesem Film viel gekämpft wird, große Schlachten ausgetragen werden, in denen Menschen, wie auch Orks und andere Monster oder Völker vertreten sind. Pferde wurden extra für den Film dressiert und ausgesucht, damit auch der pingeligste Fan nicht sagen kann, dass man sich damit keine Mühe gemacht hat.
Die Kameraführung ist meist ruhig, oft werden auch Aufnahmen von oben gemacht, und die Kamera geschwenkt. Bei schnellen Kämpfen scheint es, als würde die Kamera ein wenig zuruückbleiben, zeigt nur Ausschnitte und keinen Überblick des Kampfes. Das könnte allerdings auch ein Stilmittel Jacksons sein den Kampf so darzustellen, dass das Tempo spürbar wird. Obwohl ich das Buch gut kenne, und ich meist wusste, was kommen wird, gab es doch Momente, in denen man total überrascht und auch erschreckt wurde.


Interpretation:
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Jackson versuchte als großer Fan einen Film für Fans, aber auch für Menschen, die das Buch noch nicht gelesen haben, zu gestalten. Seine Ansprüche an das ganze Team waren sehr hoch, da in diesem Film jedes Detail stimmen musste. Ich denke, dass Jackson sich selbst als Fan keine gravierenden Fehler erlauben wollte.
Seine eigene Fantasie wird mit den gängigen Darstellungen, wie zum Beispiel Gandalfs spitzen Hut, verschmolzen. Daraus entsteht eine fantastische Welt, voller Schönheit, aber auch voller Bosheit und Hass. Viel Wert wurde anscheinend auf Tolkiens eigene Beschreibungen bestimmter Situationen und Szenen gelegt. Als Frodo den Ring überstreift, ist er für die Nazgul sichtbar und sieht die reale Welt nur noch verschwommen. Als ich das Buch gelesen habe, hat mich die Vorstellungskraft überwältigt beim Lesen der Passage, an der Frodo vor Boromir flüchtet in der neblig-verschwommenen Welt und dann in Richtung Mordor blickt - er sieht den dunklen Turm auf sich zukommen und erblickt das feurige Auge Saurons, das ihn ruft und sehen kann. Das hat mich damals sehr beeindruckt, allein schon in meiner eigenen Vorstellung, doch im Kino wurde ich angenehm überrascht: Jacksons Interpretation dieser Szene ist nahezu deckungsgleich mit meiner eigenen! Auch die Entwicklung, die ein Ringträger mit der Zeit durchmacht, wird fantastisch umgesetzt. Die Abhängigkeit vom Ring und seine Macht sieht man an den Reaktionen von Bilbo und Galadriel wahrscheinlich am gravierendsten. Auch Frodo wird immer mehr vom Ring beeinflusst und von ihm in gewisser Weise "verzehrt". Die Last wird immer größer und die Versuchung den Ring anzuziehen ist kaum auszuhalten.
Bis auf die ein bisschen zu kurz geratenen Elben-Ohren, die in meiner Fantasie einfach länger und spitzer zugeschnitten waren, muss ich gestehen, dass ich kaum etwas an dem Film auszusetzen habe. Teil 1, die Gefährten hält sich fast vollständig an die Buchvorlage, und wurde nur geringfügig geändert - um zum Beispiel die Handlung voranzutreiben wurde die Episode mit Tom Bombadil im Alten Wald wurde ganz weggelassen, da sie zwar für den Leser ein Rätsel und zusätzliches Abenteuer darstellt, für den wesentlichen Verlauf der Geschichte und den Ringkrieg aber nicht von großer Bedeutung ist. Trotzdem wurden meiner Meinung nach (leider ist das schon ein Weilchen her, dass ich das Buch gelesen habe, aber falls ich hier eine falsche Aussage mache, mögen mich bitte größere Fans korrigieren!) nichts Neues eingebaut und keine falschen Tatsachen wiedergegeben. Gekürzt wurden bestimmt einige kleine Tatsachen, die sich schlecht umsetzen ließen, oder nur unnötig den Film verlängert hätten. Mit ziemlich genau 180min war das sowieso ein Film mit Überlänge, und das war nur der erste Teil der Trilogie!


Soundtrack:
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Der Soundtrack war zwar passend zum Film, aber an sich eher enttäuschend. Die Musik hat überall gepasst, aber war leider nicht so eingängig, dass sie einem sofort im Ohr geblieben wäre, abgesehen von Enyas Song. Deshalb war sie aber nicht schlecht, denn Fanfaren beim Kampf und zarte Harfen und Flöten bei Elben sind sicherlich das geeignete Mittel, um solche Szenen und Charaktere darzustellen. Aber ich denke, man hätte ein wenig mehr daraus machen können. Ich habe, als ich damals das Buch gelesen habe, ständig Mike Oldfields Tubular Bells II angehört oder andere Songs von ihm. Da waren einige dabei, die besser im Ohr geblieben wären und trotzdem zum Film gepasst hätten.
Aber auch die Musik war zufriedenstellend, das Hauptthema sowieso, wenn auch leider nicht so überwältigend wie der Film selbst.


Fazit:
******

Die Wochen und Monate der Warterei haben sich ausgezahlt. Das Kribbeln im Bauch und die Aufregung einige Stunden vor der Premiere waren berechtigt und haben sich ausgezahlt. Ich habe jede Minute des Filmes genossen und die bewegenden Momente haben mich oft zu einer verschwommenen visuellen Wahrnehmung verleitet. Zum Schluss wollte ich nur, dass es weitergeht und noch mal da rein!
Ersteres werde ich leider erst in einem Jahr erfahren (*schluchz*), aber zweiteres lässt sich sicherlich in nächster Zeit umsetzen... Auch wenn es einige mehr oder weniger gravierende Abweichungen gibt:
Mein Eindruck: Ein fantastischer Film, voller Spannung, Mut, Verzweiflung und Ergreifung. Ein Film, der die Freundschaft zeigt, und den Mut sein Schicksal abzuwenden, auch wenn die Lage hoffnungslos aussieht. Außerdem wird die Entwicklung der einzelnen Personen wunderbar dargestellt, ich denke: Tolkien hätte es auch so gewollt!
Die Leistungen der Schauspieler waren sehr gut, sie alle haben Wunderbares geleistet. Die Rollen selbst waren auch gut verteilt, die Schauspieler auf ihre Rollen zugeschnitten und hervorragend dargestellt (Lob an die Maske!).

Das wird ein Klassiker, für mich ist die Trilogie der Film des Jahrhunderts, wie die Verfilmung einer Bibel - der Fantasy-Bibel!

59 Bewertungen, 14 Kommentare

  • Kranich

    25.03.2006, 18:48 Uhr von Kranich
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh - *lg und danke für gute rückbewertungen* :-))

  • Tris.

    02.09.2003, 12:50 Uhr von Tris.
    Bewertung: sehr hilfreich

    Guter Beitrag.

  • Avengelina

    25.06.2002, 22:48 Uhr von Avengelina
    Bewertung: sehr hilfreich

    Dein Bericht hat meiner kritischen Meinung standgehalten *g Einige User würden sagen, dass dazu schon einiges gehört! Cu Avengelina

  • RIPwolf

    27.05.2002, 17:30 Uhr von RIPwolf
    Bewertung: sehr hilfreich

    echt super Bericht, schreib weiter so und du wirst immer von mir gut beurteilt!!!

  • dani___

    14.04.2002, 22:32 Uhr von dani___
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr guter bericht... *;)

  • suesses

    02.04.2002, 18:07 Uhr von suesses
    Bewertung: sehr hilfreich

    wow, sehr ausführlich! SUPER!!

  • DrDuke

    30.03.2002, 17:34 Uhr von DrDuke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich glaub du hast nix vergessen bei deiner Meinung *g*

  • anonym

    09.03.2002, 14:38 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    schöner bericht, vielleicht liest man sich ja mal 8-)

  • anonym

    20.02.2002, 18:51 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    eine sehr gute Meinung. Ich fand den Film echt klasse. bdb84

  • Dorkan

    15.02.2002, 20:17 Uhr von Dorkan
    Bewertung: sehr hilfreich

    Der Film ist echt super, und Dein Bericht ist einfach klasse.

  • DuncanMcCloud

    15.02.2002, 17:06 Uhr von DuncanMcCloud
    Bewertung: sehr hilfreich

    ... sehr umfangreich und deshalb auch leider schon wieder geht schlecht zu lesen .. ich weiss ja nicht, wer gerne lange Text am Bildschirm liest - ich aber eher nicht ... trotzdem ne klasse Meinung und andere könnten sich da noch ne Seite abschneiden

  • Starryk

    15.02.2002, 11:49 Uhr von Starryk
    Bewertung: sehr hilfreich

    WOW! Dafür müsst man glatt noch mehr als sehr nützlich geben! Echt ein bemerkenswerter Bericht

  • Filmfreund

    15.02.2002, 11:40 Uhr von Filmfreund
    Bewertung: sehr hilfreich

    endlich mal eine überaus lesenswerte meinung gruß filmfreund

  • Eiswolf

    12.02.2002, 01:05 Uhr von Eiswolf
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich fand ihn auch richtig gut