Der Untergang (DVD) Testbericht
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Auf yopi.de gelistet seit 11/2011
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Summe aller Bewertungen
- Action:
- Anspruch:
- Romantik:
- Humor:
- Spannung:
Erfahrungsbericht von delo
EIN DÜSTERES THEMA GEFÜHLVOLL AUFGEARBEITET
Pro:
fantastische Umsetzung eines geschichtlichen Ereignisses
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
“Die neuere Geschichte kennt nichts, was den Ereignissen des Frühjahrs 1945 vergleichbar wäre. Was damals erlebt und erlitten wurde, waren nicht nur die unvermeidlichen Schrecken einer Niederlage. Der Untergang Berlins ist historisch nur mit dem Ende Karthagos zu vergleichen. Es war weit mehr als das Wahrnehmbare: die Toten, die Trümmerberge und die Verwüstungsspuren über den Kontinent hinaus. Womöglich eine Welt. Wie bei den wirklichen Untergängen stets mehr verloren geht als das, was allen sichtbar vor Augen liegt.“
Mit dieser Einleitung aus dem Buch „der Untergang. Hitler und das Ende des Dritten Reichs“ von Joachim Fest, welches die Grundlage für diesen historischen Film bildete, möchte ich meinen Meinungsbericht beginnen.
EINLEITUNG
Der Untergang von Bernd Eichinger (Drehbuchautor und Produzent) und Oliver Hirschbiegel (Regie) ist der erste deutsche Spielfilm, in dem Adolf Hitler als Person eine Rolle spielt. Er beruht auf dem gleichnamigen Buch des Historikers Joachim Fest, das dieser selbst als historische Skizze bezeichnet, und den Erinnerungen Bis zur letzten Stunde von Hitlers Sekretärin Traudl Junge, welche in diesem Film von Alexandra Maria Lara verkörpert wird.
Es ist wahrlich eines der düstersten Teile deutscher Geschichte und noch heute leben wir –und damit meine ich nicht nur in Deutschland sondern auf vielen Teilen der Welt- mit den Folgen dieser Schreckensherrschaft und Massenverblendung. Die schrecklichen Ausmaße dieser massenmörderischen Diktatur, welche sich heute anonym hinter Begriffen wie „Nationalsozialismus“ verbirgt sind jedem, der nicht blind an den Geschichtsbüchern vorbeiläuft hinreichen bekannt. Wie aber war es damals wirklich?
Wie konnte sich eine solche Unmenschlichkeit über diese 12 Jahre entwickeln und dann in nur wenigen Tagen zerbrechen. Welche Schicksale verbergen sich hinter diesem Begriff „Untergang“ all dies sind brennende Fragen, die sich in der Seele eines jeden Menschen anhaften…
Ich selbst stand diesem Thema immer offen gegenüber, da es auch mein leben beeinflusste, so hätten sich beispielsweise meine Eltern niemals kennen gelernt, wenn die deutsche Teilung als Folge dessen was uns heute mehr oder weniger mystisch als 2. Weltkrieg in Erinnerung ist. Aber vorstellen konnte ich es mir nie, weil ich in der glücklichen Lage bin, dass mir diese schrecklichen Ereignisse nie am eigenen Leib widerfahren sind. Ein weiterer Grund weshalb dieser Film meine Sichtweise stark verändert hat. Nun dass es falsch und unmenschlich ist, wenn Menschen Kriege führen war mir immer klar. Aber durch diese Hautnahe Konfrontation mit Bomben, Trümmern, Elend, Not, Hilflosigkeit und das Ende aller Hoffnung hat mich zutiefst bewegt. Erst durch diesen Film und die Tatsache, dass selbst eine Stadt wie Berlin ein Trümmerfeld war – ist mir das wahre Ausmaß dieser Ereignisse bewusst geworden. Als persönliche Anmerkung möchte ich hinzufügen, dass ich noch 10 Minuten nach Ende des Films, wie gefesselt im Kinosaal saß und mir nur immer wieder durch den Kopf gegangen ist „Wie konnte sich ein ganzes Volk so sehr demoralisieren lassen? – Wie konnte sich so etwas in einer zivilisierten Welt nur zutragen“ Diese Fragen gekoppelt mit der Tatsache, dass jeden Tag irgendwo auf der Welt Kriege geführt werden, Kindersoldaten ihr junges, hoffnungsvolles Leben opfern um den Grundsatz des Krieges zu erfüllen: „JUNGE MÄNNER STERBEN – ALTE MÄNNER REDEN“ hat mich mehr als nur zum nachdenken angeregt… diese Fragen rufen so viele weitere Fragen in mir wach…
Nun nach dieser persönlichen Einschätzung möchte ich mit meiner eigentlichen Beschreibung beginnen:
DIE DARSTELLER UND DIE UMSETZUNG
Für die Realisierung dieses historischen Dramas wurde wirklich das Beste aufgefahren was die deutsche Bühne zu bieten hat. Ein beispielsweise mehr als überzeugender BRUNO GANZ als Adolf Hitler (ich hätte nie geglaubt, dass es einem Menschen möglich ist diesen Charakter so darzustellen – eine Glanzleistung, atemberaubende Gesichtsausdrücke und dieses heruntergekommene, kranke, alte Gesicht – Bruno Ganz ist nicht zuletzt wegen dieser fast schon fanatischen Figur einer der größten Film- und Bühnenschauspieler die es in Deutschland zu finden gibt), HEINO FERCH als Albert Speer, ULRICH MATTHES als Joseph Goebbels, JULIANE KÖHLER als Hitlers Lebensgefährtin Eva Braun überzeugten ebenso wie in weiteren Rollen, der unvergleichliche Michael Mendl, Götz Otto und eine ungewohnt gefühlsstarke Alexandra Maria Lara. Und nicht nur diese Namen bürgen für eine grandiose Umsetzung dieser Geschichte. Der Untergang ist ein kulturelles Meisterwerk, wie es meiner Meinung nach kein Zweites gibt. Ich habe noch nie erlebt, dass eine historische Verfilmung so gefühlvoll und realistisch umgesetzt wurde… man glaubt sich in die letzten Tage des Aprils 1945 zurückversetzt. Und erlebt sozusagen „LIVE“ mit, wie ein Mann, dessen Schicksal eigentlich schon besiegelt ist ein ganzes Volk Tag für Tag der bestialischen Zerstörungswut des Krieges aussetzt nur um sein Leben um ein paar weitere Tage zu verlängern um dann schlussendlich die unehrenhafteste aller Wahlen zu treffen, den Selbstmord an Stelle einer Kapitulation, die vielen tausend Deutschen das Leben hätte retten können. Die Originalschauplätze wurden originalgetreu nachgebildet, so dass man sich dem Eindruck nicht erwehren kann, dass man sich im Berlin um Kriegsende befindet. Die 1938 errichtete Neue Reichskanzlei zu Berlin, der Führerbunker mit den angrenzenden Bunkeranlagen für die Fahrbereitschaft und die Luftschutzräume, in denen die Ärzte Schenk und Haase operierten. Dieser besonders große Aufwand an Set-Gestaltung und die Hochglanzbesetzung machen den UNTERGANG zu einem dokumentarischen Kinoerlebnis ohne Gleichen.
DIE GESCHICHTE
Die Geschichte des Untergangs beginnt im November 1942, die unbedarfte, damals gerade 22-jährige Traudl Junge stolpert durch einen Wald zur Bunkeranlage „Wolfschanze“ um sich in einem Probediktat als neue Privatsekretärin des Führers zu „bewerben“. Diese junge Frau träumte davon Tänzerin zu werden und wurde mehr aus Zufall als aus Überzeugung Hitlers Privatsekretärin und zweieinhalb Jahre später Zeugin der dramatischen Ereignisse im Führerbunker unter der Neuen
Reichskanzlei zu Berlin.
Hitler war im Januar 1945 in Berlin eingetroffen und musste bald unter den Fliegerangriffen sein Hauptquartier im Führerbunker unter der Neuen Reichskanzlei beziehen – und hier beginnt der UNTERGANG des Dritten Reichs. In den nun folgenden 150 Minuten ist jeder Kinobesucher ein Zeitzeuge des Niedergangs eines Staates, einer gesamten Weltanschauung und nicht zu letzt der vieler Menschen im ganz Besonderen der Untergang des Adolf Hitler.
Hin und her gerissen zwischen Bunkeranlage, stimmungsvollen Feiern in der (noch nicht zerstörten) Reichskanzlei, dem zertrümmerten Zentrum von Berlin, erfährt man in diesem Film die vollkommene Brutalität und Unmenschlichkeit, die im Allgemeinen der Krieg und im Besonderen Hitler im Umgang mit seinem Volk, seinen Offizieren und „Verrätern“ an den Tag legt.
Der Untergang erzählt an hand von einer Vielzahl persönlicher Schicksale die Geschichte des Endes von diesem 2. Weltkrieg. Hitler, der sich standhaft weigert zu kapitulieren, obwohl längst Alles verloren ist, verbreitet Durchhalteparolen, glaubt bis kurz vor Ende seines Lebens an den Endsieg. Obwohl Berlin schon nahezu gefallen ist lässt der selbsternannte „größte Feldherr aller Zeiten“ weiterkämpfen. Die letzten Tage im Führerbunker könnten tragischer gar nicht sein, so vergiftet beispielsweise Magda Goebbels Ihre 5 Kinder, Adolf Hitler verabreicht seinem Hund eine tödliche Giftkapsel.
Zum Ende, bittet Hitler seinen Fahrer 200 Liter Benzin zu organisieren um seine Leiche und die von Eva Braun vor dem Bunkereingang zu verbrennen. Somit will Hitler dem Schicksal entgehen ausgestellt zu werden. Aber nicht nur Hitler und Eva Braun wählen den Freitod. Aus Ideologie und Führertreue wählen selbst Diplomaten, die einer Strafe durch die alliierten Kräfte entgehen konnten den Tod.
In diesem Film erlebt man hautnah, wie eng diese Menschen mit diesem massenmörderischen System verbunden waren und welche persönlichen Schicksale sich in Berlin zutrugen. Ich möchte nicht zu viel vorwegnehmen aber dieser Film zeigt die Geschichte auf eine Art wie sie kein Geschichtsbuch erzählen könnte.
“DER UNTERGANG“ ist ein sehr gelungener Drama- Dokumentarfilm, in dem die Geschichte des Kriegsendes, trotz seiner Grausamkeit gefühlvoll und sensibel erzählt wird.
EIN ECHTES MUSS FÜR GESCHICHTSFREUNDE…
FAKTEN:
Produktion: Deutschland, 2004
Kinostart (Deutschland): 16.09.2004
Deutschland (FSK): Freigegeben ab 12 Jahren
Genre: Drama
Länge: 155 Minuten
MEIN FAZIT
Ich hoffe es wird mir aufgrund meines geringen Alters verziehen. Aber „der Untergang“ ist für mich eines der größten Kunstwerke die es je gab. Selbst wenn man für einen Moment die Tatsache verdrängt, dass es sich hierbei um eine authentische Wiedergabe eines der dunkelsten Kapitel unseres „Vaterlandes“ handelt, bleibt die Klasse der Darsteller, das Genie der Regie, beispielsweise als die Kamera nach der Aussage von Eva Braun, als die Bomben wieder auf Berlin einhageln „Dann gehen wir halt wieder runter.“ Direkt auf den WIRKLICHEN Krieg, flüchtende Familien dreht. Um den weiten Graben zwischen realem Krieg und der Scheinwelt von „Endsieg“ und „Herrenrasse“ einzufangen.
Ein mehr als sehenswerter Film, der jeder Generation mal ohne all diese Tabus und dennoch sehr gefühlvoll vor Augen hält, dass an einem Krieg nichts ehrenvolles ist, dass es nicht bedeutet stark zu sein, wenn Männer, Kinder und Frauen sterben – dass es nichts mit Stolz zu tun hat, wenn Familien zerbrechen oder kleine Kinder mit Granatwerfern bewaffnet Brücken verteidigen. Zu den vielen Dingen, die man durch diesem Film begreift zählt, dass Krieg etwas entsetzliches ist, dass sich so etwas niemals wieder ereignen darf und vor allem dass Adolf Hitler mit seinem Selbstmord nur bewiesen hat, dass er weder Größe noch Ehre besaß. Denn wahre Größe zeigt sich in Anerkennung einer Niederlage, im Einsatz für andere Menschen…ein Selbstmord ist und bleibt eine Flicht und in diesem Fall die leichteste Alternative.
Unbedingt anschauen, der Untergang erzählt in nie da gewesener Form die Geschichte vom Ende einer Schreckensherrschaft und lässt einen Blick auf Adolf Hitler zu, wie er noch nie da gewesen war. Er macht begreiflich welche unheimlich schlimmen Folgen diese 12 Jahre „tausendjähriges Reich“ hatten und welche schwerwiegenden Einschnitte in menschliche Schicksale dieser eine ganz offensichtlich geisteskranke Mann und seine ideologischen Lebenslügen hatte.
ZUSATZ:
Ich möchte anfügen, dass es mir sehr schwer gefallen ist meine Eindrücke über diesen Film zum Ausdruck zu bringen ich hoffe dennoch ich konnte zur Information beitragen.
Aus meiner Sicht ist dieser Film mehr als empfehlenswert, ich würde fast soweit gehen dass er aus geschichtlicher Sicht eine dokumentarische Natur hat und zum „Pflichtkulturgut“ zählt. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Euer ..:del0:..
Zum Abschluss noch ein passendes Zitat:
“Wir alle, ob schuldig oder nicht, ob alt oder jung, müssen die Vergangenheit annehmen. Wir alle sind von ihren Folgen betroffen und für sie in Haftung genommen. Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. (...)
Die Jungen sind nicht verantwortlich für das, was damals geschah. Aber sie sind verantwortlich für das, was in der Geschichte daraus wird.“
(Richard von Weizsäcker)
Mit dieser Einleitung aus dem Buch „der Untergang. Hitler und das Ende des Dritten Reichs“ von Joachim Fest, welches die Grundlage für diesen historischen Film bildete, möchte ich meinen Meinungsbericht beginnen.
EINLEITUNG
Der Untergang von Bernd Eichinger (Drehbuchautor und Produzent) und Oliver Hirschbiegel (Regie) ist der erste deutsche Spielfilm, in dem Adolf Hitler als Person eine Rolle spielt. Er beruht auf dem gleichnamigen Buch des Historikers Joachim Fest, das dieser selbst als historische Skizze bezeichnet, und den Erinnerungen Bis zur letzten Stunde von Hitlers Sekretärin Traudl Junge, welche in diesem Film von Alexandra Maria Lara verkörpert wird.
Es ist wahrlich eines der düstersten Teile deutscher Geschichte und noch heute leben wir –und damit meine ich nicht nur in Deutschland sondern auf vielen Teilen der Welt- mit den Folgen dieser Schreckensherrschaft und Massenverblendung. Die schrecklichen Ausmaße dieser massenmörderischen Diktatur, welche sich heute anonym hinter Begriffen wie „Nationalsozialismus“ verbirgt sind jedem, der nicht blind an den Geschichtsbüchern vorbeiläuft hinreichen bekannt. Wie aber war es damals wirklich?
Wie konnte sich eine solche Unmenschlichkeit über diese 12 Jahre entwickeln und dann in nur wenigen Tagen zerbrechen. Welche Schicksale verbergen sich hinter diesem Begriff „Untergang“ all dies sind brennende Fragen, die sich in der Seele eines jeden Menschen anhaften…
Ich selbst stand diesem Thema immer offen gegenüber, da es auch mein leben beeinflusste, so hätten sich beispielsweise meine Eltern niemals kennen gelernt, wenn die deutsche Teilung als Folge dessen was uns heute mehr oder weniger mystisch als 2. Weltkrieg in Erinnerung ist. Aber vorstellen konnte ich es mir nie, weil ich in der glücklichen Lage bin, dass mir diese schrecklichen Ereignisse nie am eigenen Leib widerfahren sind. Ein weiterer Grund weshalb dieser Film meine Sichtweise stark verändert hat. Nun dass es falsch und unmenschlich ist, wenn Menschen Kriege führen war mir immer klar. Aber durch diese Hautnahe Konfrontation mit Bomben, Trümmern, Elend, Not, Hilflosigkeit und das Ende aller Hoffnung hat mich zutiefst bewegt. Erst durch diesen Film und die Tatsache, dass selbst eine Stadt wie Berlin ein Trümmerfeld war – ist mir das wahre Ausmaß dieser Ereignisse bewusst geworden. Als persönliche Anmerkung möchte ich hinzufügen, dass ich noch 10 Minuten nach Ende des Films, wie gefesselt im Kinosaal saß und mir nur immer wieder durch den Kopf gegangen ist „Wie konnte sich ein ganzes Volk so sehr demoralisieren lassen? – Wie konnte sich so etwas in einer zivilisierten Welt nur zutragen“ Diese Fragen gekoppelt mit der Tatsache, dass jeden Tag irgendwo auf der Welt Kriege geführt werden, Kindersoldaten ihr junges, hoffnungsvolles Leben opfern um den Grundsatz des Krieges zu erfüllen: „JUNGE MÄNNER STERBEN – ALTE MÄNNER REDEN“ hat mich mehr als nur zum nachdenken angeregt… diese Fragen rufen so viele weitere Fragen in mir wach…
Nun nach dieser persönlichen Einschätzung möchte ich mit meiner eigentlichen Beschreibung beginnen:
DIE DARSTELLER UND DIE UMSETZUNG
Für die Realisierung dieses historischen Dramas wurde wirklich das Beste aufgefahren was die deutsche Bühne zu bieten hat. Ein beispielsweise mehr als überzeugender BRUNO GANZ als Adolf Hitler (ich hätte nie geglaubt, dass es einem Menschen möglich ist diesen Charakter so darzustellen – eine Glanzleistung, atemberaubende Gesichtsausdrücke und dieses heruntergekommene, kranke, alte Gesicht – Bruno Ganz ist nicht zuletzt wegen dieser fast schon fanatischen Figur einer der größten Film- und Bühnenschauspieler die es in Deutschland zu finden gibt), HEINO FERCH als Albert Speer, ULRICH MATTHES als Joseph Goebbels, JULIANE KÖHLER als Hitlers Lebensgefährtin Eva Braun überzeugten ebenso wie in weiteren Rollen, der unvergleichliche Michael Mendl, Götz Otto und eine ungewohnt gefühlsstarke Alexandra Maria Lara. Und nicht nur diese Namen bürgen für eine grandiose Umsetzung dieser Geschichte. Der Untergang ist ein kulturelles Meisterwerk, wie es meiner Meinung nach kein Zweites gibt. Ich habe noch nie erlebt, dass eine historische Verfilmung so gefühlvoll und realistisch umgesetzt wurde… man glaubt sich in die letzten Tage des Aprils 1945 zurückversetzt. Und erlebt sozusagen „LIVE“ mit, wie ein Mann, dessen Schicksal eigentlich schon besiegelt ist ein ganzes Volk Tag für Tag der bestialischen Zerstörungswut des Krieges aussetzt nur um sein Leben um ein paar weitere Tage zu verlängern um dann schlussendlich die unehrenhafteste aller Wahlen zu treffen, den Selbstmord an Stelle einer Kapitulation, die vielen tausend Deutschen das Leben hätte retten können. Die Originalschauplätze wurden originalgetreu nachgebildet, so dass man sich dem Eindruck nicht erwehren kann, dass man sich im Berlin um Kriegsende befindet. Die 1938 errichtete Neue Reichskanzlei zu Berlin, der Führerbunker mit den angrenzenden Bunkeranlagen für die Fahrbereitschaft und die Luftschutzräume, in denen die Ärzte Schenk und Haase operierten. Dieser besonders große Aufwand an Set-Gestaltung und die Hochglanzbesetzung machen den UNTERGANG zu einem dokumentarischen Kinoerlebnis ohne Gleichen.
DIE GESCHICHTE
Die Geschichte des Untergangs beginnt im November 1942, die unbedarfte, damals gerade 22-jährige Traudl Junge stolpert durch einen Wald zur Bunkeranlage „Wolfschanze“ um sich in einem Probediktat als neue Privatsekretärin des Führers zu „bewerben“. Diese junge Frau träumte davon Tänzerin zu werden und wurde mehr aus Zufall als aus Überzeugung Hitlers Privatsekretärin und zweieinhalb Jahre später Zeugin der dramatischen Ereignisse im Führerbunker unter der Neuen
Reichskanzlei zu Berlin.
Hitler war im Januar 1945 in Berlin eingetroffen und musste bald unter den Fliegerangriffen sein Hauptquartier im Führerbunker unter der Neuen Reichskanzlei beziehen – und hier beginnt der UNTERGANG des Dritten Reichs. In den nun folgenden 150 Minuten ist jeder Kinobesucher ein Zeitzeuge des Niedergangs eines Staates, einer gesamten Weltanschauung und nicht zu letzt der vieler Menschen im ganz Besonderen der Untergang des Adolf Hitler.
Hin und her gerissen zwischen Bunkeranlage, stimmungsvollen Feiern in der (noch nicht zerstörten) Reichskanzlei, dem zertrümmerten Zentrum von Berlin, erfährt man in diesem Film die vollkommene Brutalität und Unmenschlichkeit, die im Allgemeinen der Krieg und im Besonderen Hitler im Umgang mit seinem Volk, seinen Offizieren und „Verrätern“ an den Tag legt.
Der Untergang erzählt an hand von einer Vielzahl persönlicher Schicksale die Geschichte des Endes von diesem 2. Weltkrieg. Hitler, der sich standhaft weigert zu kapitulieren, obwohl längst Alles verloren ist, verbreitet Durchhalteparolen, glaubt bis kurz vor Ende seines Lebens an den Endsieg. Obwohl Berlin schon nahezu gefallen ist lässt der selbsternannte „größte Feldherr aller Zeiten“ weiterkämpfen. Die letzten Tage im Führerbunker könnten tragischer gar nicht sein, so vergiftet beispielsweise Magda Goebbels Ihre 5 Kinder, Adolf Hitler verabreicht seinem Hund eine tödliche Giftkapsel.
Zum Ende, bittet Hitler seinen Fahrer 200 Liter Benzin zu organisieren um seine Leiche und die von Eva Braun vor dem Bunkereingang zu verbrennen. Somit will Hitler dem Schicksal entgehen ausgestellt zu werden. Aber nicht nur Hitler und Eva Braun wählen den Freitod. Aus Ideologie und Führertreue wählen selbst Diplomaten, die einer Strafe durch die alliierten Kräfte entgehen konnten den Tod.
In diesem Film erlebt man hautnah, wie eng diese Menschen mit diesem massenmörderischen System verbunden waren und welche persönlichen Schicksale sich in Berlin zutrugen. Ich möchte nicht zu viel vorwegnehmen aber dieser Film zeigt die Geschichte auf eine Art wie sie kein Geschichtsbuch erzählen könnte.
“DER UNTERGANG“ ist ein sehr gelungener Drama- Dokumentarfilm, in dem die Geschichte des Kriegsendes, trotz seiner Grausamkeit gefühlvoll und sensibel erzählt wird.
EIN ECHTES MUSS FÜR GESCHICHTSFREUNDE…
FAKTEN:
Produktion: Deutschland, 2004
Kinostart (Deutschland): 16.09.2004
Deutschland (FSK): Freigegeben ab 12 Jahren
Genre: Drama
Länge: 155 Minuten
MEIN FAZIT
Ich hoffe es wird mir aufgrund meines geringen Alters verziehen. Aber „der Untergang“ ist für mich eines der größten Kunstwerke die es je gab. Selbst wenn man für einen Moment die Tatsache verdrängt, dass es sich hierbei um eine authentische Wiedergabe eines der dunkelsten Kapitel unseres „Vaterlandes“ handelt, bleibt die Klasse der Darsteller, das Genie der Regie, beispielsweise als die Kamera nach der Aussage von Eva Braun, als die Bomben wieder auf Berlin einhageln „Dann gehen wir halt wieder runter.“ Direkt auf den WIRKLICHEN Krieg, flüchtende Familien dreht. Um den weiten Graben zwischen realem Krieg und der Scheinwelt von „Endsieg“ und „Herrenrasse“ einzufangen.
Ein mehr als sehenswerter Film, der jeder Generation mal ohne all diese Tabus und dennoch sehr gefühlvoll vor Augen hält, dass an einem Krieg nichts ehrenvolles ist, dass es nicht bedeutet stark zu sein, wenn Männer, Kinder und Frauen sterben – dass es nichts mit Stolz zu tun hat, wenn Familien zerbrechen oder kleine Kinder mit Granatwerfern bewaffnet Brücken verteidigen. Zu den vielen Dingen, die man durch diesem Film begreift zählt, dass Krieg etwas entsetzliches ist, dass sich so etwas niemals wieder ereignen darf und vor allem dass Adolf Hitler mit seinem Selbstmord nur bewiesen hat, dass er weder Größe noch Ehre besaß. Denn wahre Größe zeigt sich in Anerkennung einer Niederlage, im Einsatz für andere Menschen…ein Selbstmord ist und bleibt eine Flicht und in diesem Fall die leichteste Alternative.
Unbedingt anschauen, der Untergang erzählt in nie da gewesener Form die Geschichte vom Ende einer Schreckensherrschaft und lässt einen Blick auf Adolf Hitler zu, wie er noch nie da gewesen war. Er macht begreiflich welche unheimlich schlimmen Folgen diese 12 Jahre „tausendjähriges Reich“ hatten und welche schwerwiegenden Einschnitte in menschliche Schicksale dieser eine ganz offensichtlich geisteskranke Mann und seine ideologischen Lebenslügen hatte.
ZUSATZ:
Ich möchte anfügen, dass es mir sehr schwer gefallen ist meine Eindrücke über diesen Film zum Ausdruck zu bringen ich hoffe dennoch ich konnte zur Information beitragen.
Aus meiner Sicht ist dieser Film mehr als empfehlenswert, ich würde fast soweit gehen dass er aus geschichtlicher Sicht eine dokumentarische Natur hat und zum „Pflichtkulturgut“ zählt. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Euer ..:del0:..
Zum Abschluss noch ein passendes Zitat:
“Wir alle, ob schuldig oder nicht, ob alt oder jung, müssen die Vergangenheit annehmen. Wir alle sind von ihren Folgen betroffen und für sie in Haftung genommen. Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. (...)
Die Jungen sind nicht verantwortlich für das, was damals geschah. Aber sie sind verantwortlich für das, was in der Geschichte daraus wird.“
(Richard von Weizsäcker)
32 Bewertungen, 1 Kommentar
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19.04.2005, 18:41 Uhr von moddy
Bewertung: sehr hilfreichGuter Bericht , gefällt mir insgesamt sehr gut und ist auch optisch gut strukturiert . Ich schau wieder mal rein :) Gruß Moddy
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