Der Untergang (DVD) Testbericht
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Auf yopi.de gelistet seit 11/2011
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Summe aller Bewertungen
- Action:
- Anspruch:
- Romantik:
- Humor:
- Spannung:
Erfahrungsbericht von w.gruentjens
Naturalistische Darstellung
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Der Untergang Hitlers und des Dritten Reiches darf nun auch - bisher vor allem im Buch von Joachim Fest nachzulesen - auf der Leinwand miterlebt werden.
Hatte der Regisseur Hirschbiegel im Film \"Experiment\" einen tatsächlichen Vorfall dramatisch verarbeitet und dabei einen langsam, aber stetig ansteigenden Spannungsbogen erzeugt, so beschränkt er sich jetzt auf die fast pure Wiedergabe der Geschehnisse, die den Untergang darstellen.
Ob diese Betrachtungsweise jedem gefallen wird, darüber werde ich weiter unten noch diskutieren.
1942 erleben wir Hitler bei der Auswahl seiner Sekretärinnen. Vor allem die hübsche Traudl Junge (die erst vor 2 Jahren gestorben ist), hat es ihm angetan - sei es die Tatsache, dass sie aus München stammt, seien es ihre Rehaugen. Als er ihr diktiert - ungefähr mit 400 Anschlägen pro Minute) und sie das schreibt (mit ungefähr 100 Anschlägen pro Minute) hat sie trotzdem, wenn die Kamera den Blick auf das Blatt richtet, den ganzen Text mit furchtbar vielen Fehlern geschrieben. Das - es wird viermal so viel diktiert wie getippt, dann ist es aber doch geschrieben -, ist so eine kleine handwerkliche Unstimmigkeit, die mir besonders auffiel.
Aber wichtiger als der handwerkliche Fehler ist der Eindruck, den man hier von Hitler erhält: Er trifft seine Entscheidungen nämlich im ganzen Film niemals überlegt, sondern aus unerklärlichen und irrationalen Gründen. Dies kann man bei der hübschen Sekretärin (Alexandra Maria Lara) noch nachvollziehen. Bald ergeben sich aber Entscheidungen, die, wenn sie alle von seinen untergebenen Offizieren in die Tat umgesetzt worden wären, das deutsche Volk noch viel mehr zerstört hätten!
Der Film springt nämlich nun um drei Jahre, und er spielt sich jetzt nur noch im und um das Hauptquartier Hitlers ab. Wir erleben Hitler als einen Mann, der alle - zunächst vorsichtig, dann immer deutlicher - geäußerten Vorbehalte gegen die weitere Kriegsführung vom Tisch fegt. Zuerst trauen sich seine Generäle nicht, die Wahrheit zu sagen, dann schildern sie diese ihm beschönigt. Darauf werden einzelne deutlicher, von anderen aber als Verräter bezeichnet. Schließlich erkennt Hitler, dass der Krieg verloren ist: Er gibt aber immer neue Befehle zu Angriffen gegen übermächtige Gegner, die mangels Beweglichkeit, mangels Soldaten und mangels Material nicht ausgeführt werden können - oder doch nur zur völligen Aufreibung der Armeen führen würden.
Wir erleben ihn als einen Menschen, der seine Meinung, das Stärkere müsse in der Natur immer überleben, nun auf die Kehrseite der Medaille dreht: Nun ist das deutsche Volk, das ihm den Auftrag zum Kriege gegeben habe, und das sich dann doch nicht als das stärkste herausgestellt habe, unterlegen, ja, es habe es nicht anders verdient, als ausgerottet zu werden. Seine Befehle, Deutschland zu zerstören, entsprechen dieser Meinung. Wie gut, dass sie von Speer nicht weitergegeben wurden!
Wenn ich unseren Blick so konzentriert auf Hitler lenke, so spiegelt das nur die Sicht des Filmes wider: Auch im Film ist Hitler die Hauptfigur, ist auch die schauspielerische Leistung von Bruno Ganz hervorstechend. Auch steht seine Persönlichkeit, die Entwicklung bis hin zur immer stärkeren Erkenntnis, dass der Untergang, ja der Selbstmord unausweichlich ist, immer im Vordergrund: Das Aussehen der Sekretärin; der unbekümmerte Charme von Eva Braun; die Unerbittlichkeit von Magda Goebbels ihren Kindern, die nicht sterben wollen, gegenüber; die vielfältig auftretenden Generäle; viele falsche und echte Helden - sie alle ergänzen, interpretieren, umrahmen die Figur des Adolf Hitler, aber sie treten niemals ganz in den Vordergrund, auch wenn der Film manchmal aus der Sicht der Hauptzeugin Traudel Junge erzählt.
Hitlers Unerbittlichkeit, seine Ablehnung jeglicher Menschlichkeit und jeglichen Mitleids, die er auch formuliert, machen in seinem engsten Umfeld, ja nicht einmal bei sich selbst halt: Kurz vor dem endgültigen Untergang und kurz vor seiner Hochzeit mit Eva Braun (Christiane Köhler) lässt er deren Schwager wegen Fahnenflucht hinrichten - und das, obwohl seine künftige Frau persönlich um das Leben ihres Schwagers bittet.
Bei der Regie von Oliver Hirschbiegel fällt auf, dass die künstlerische Verfremdung als Stilmittel fast völlig fehlt. Was mir eher aufgefallen ist, könnte man als naturalistische Sichtweise bezeichnen: Diejenigen Szenen, Geräusche und Wendungen, die zum Thema Untergang gehören, treten deutlich hervor. Dagegen verzichtet Hirschbiegel weitgehend auf Nebenszenen, die das Grauenvolle durch die Gegenüberstellung zum Nebensächlichen und unwichtig gewordenen Alltag umso deutlicher hervortreten ließen.
Dadurch entsteht nicht eine Tragödie, nicht ein Drama, nicht ein Film, dessen Aussage intepretierbar und übertragbar wäre, sondern es entsteht eine - so paradox das eigentlich ist - naturalistische Dokumentation. Diese teilt uns die letzten Tage Hitlers und seiner Umgebung, soweit sie bekannt sind, mehr informativ als dramatisch mit. Bedrückend ist das schon, umso mehr, als man ja weiß, dass es so ähnlich Wirklichkeit gewesen ist. Aber es ist damit vielleicht weniger ein Kunstwerk als vielmehr ein gutes, vielleicht sehr gutes Handwerksstück entstanden.
Bei der Einschätzung der Qualität der Regiearbeit denke ich mir immer eine Strecke - eine große Strecke - zwischen dem \"Wunder von Lengede\" und dem \"Pianist\" von Polanski; denn dann liegt der Film \"Der Untergang\" in seiner Qualität genau in der Mitte zwischen den beiden: Er ist besser als eine gute TV-Verfilmung eines Geschehnisses, aber er ist genauso weit entfernt von einem Meisterwerk.
Die Musik ist fein und zurückhaltend, wenngleich es schon gestört hat, dass sie manchmal auftritt, wenn geredet wird; aber das Problem ist viel geringer als beim Luther-Film.
Die Schauspieler spielen ordentlich bis sehr gut. Der Schauspieler Bruno Ganz geht völlig in seiner Rolle Hitlers auf; er zeigt Hitler als einen Menschen, der nur menschliche Schwächen und Fehler, aber keine Vorzüge hat. Wer das als \"menschlich\" bezeichnen möchte, mag es tun.
Alexandra Maria Lara als Traudel Junge wirkt vor allem durch ihr Aussehen, das von der Ausdruckskraft ablenkt. Ob das der wirklichen Traudel Jung, die als alte Frau am Anfang stimmlich und am Ende des Films auch sichtbar auftritt, entspricht, bezweifle ich ein wenig.
Ulrich Matthes als Darsteller des Goebbels zeigt eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Original, besitzt aber nicht dessen charmant wirkende Art, und seine Versuche kölsch zu sprechen scheitern manchmal ziemlich kläglich.
Hervorragend fand ich dagegen die Darstellung der Frau Goebbels durch Corinna Harfouch. Sie spielt die dem Führer hündisch ergebene Frau, die im Untergang auch den Tod ihrer ganzen Familie beschließt und ihre Kinder eigenhändig umbringt, sehr überzeugend. Dadurch wird deutlich, wie groß die Spanne der Ergebenheit, die bei Himmler und Göring viel früher endet, im engsten Kreis um Hitler gewesen sein muss.
Die düstere, bedrückende Stimmung im Film wird an ein paar Stellen auch makaber. So wird Hitler bei der Trauung vom Standesbeamten gefragt, ob er mit Sicherheit auch rein arisch sei. Auch in anderen Szenen, die weniger zum Schmunzeln sind, wird der Wahnwitz dieser Zeit deutlich, wenn z. B. in den letzten Kriegstagen alte Opas, die sich dem Wehrdienst entzogen haben, gejagt und hingerichtet werden. Auch Magda Goebbels Freude, als Hitler ihr beim Abschied kurz vor seinem - und, wie beide sehr wohl wissen, auch vor ihrem - Selbstmord noch eine hohe Auszeichnung verleiht, verdeutlicht die makabre Widersprüchlichkeit jener letzten Tage.
Die Dauer des Filmes ist mit 153 Minuten angemessen; viele werden in ihm Längen finden; ich umgekehrt hätte mir noch etwas mehr Ruhe und Alltäglichkeit gewünscht, damit der Schrecken umso deutlicher hervorträte.
Soll man den Film nun Jugendlichen empfehlen? Wer sich ein Bild von den letzten Tagen machen will, der wird hier einen guten Einblick erhalten. Wer rechtsextreme Gedanken hat, der wird vom Film nicht unbedingt geheilt werden. Sagte doch eine Dame zu ihrer Nachbarin beim Hinausgehen aus dem Kino: \"Ob die damals wirklich so bekloppt geredet haben?\"
Wer Kunst oder Unterhaltung sucht, wird in diesem Film vergeblich suchen. Er ist eine realistische, etwas naturalistisch überhöhte Darstellung einer vergangenen Wirklichkeit. Dabei sollten wir nicht vergessen, dass diese Vergangenheit nicht nur den Untergang Hitlers und seines Reiches bedeutet hat, sondern auch die Befreiung und einen Neuanfang Deutschlands.
Hatte der Regisseur Hirschbiegel im Film \"Experiment\" einen tatsächlichen Vorfall dramatisch verarbeitet und dabei einen langsam, aber stetig ansteigenden Spannungsbogen erzeugt, so beschränkt er sich jetzt auf die fast pure Wiedergabe der Geschehnisse, die den Untergang darstellen.
Ob diese Betrachtungsweise jedem gefallen wird, darüber werde ich weiter unten noch diskutieren.
1942 erleben wir Hitler bei der Auswahl seiner Sekretärinnen. Vor allem die hübsche Traudl Junge (die erst vor 2 Jahren gestorben ist), hat es ihm angetan - sei es die Tatsache, dass sie aus München stammt, seien es ihre Rehaugen. Als er ihr diktiert - ungefähr mit 400 Anschlägen pro Minute) und sie das schreibt (mit ungefähr 100 Anschlägen pro Minute) hat sie trotzdem, wenn die Kamera den Blick auf das Blatt richtet, den ganzen Text mit furchtbar vielen Fehlern geschrieben. Das - es wird viermal so viel diktiert wie getippt, dann ist es aber doch geschrieben -, ist so eine kleine handwerkliche Unstimmigkeit, die mir besonders auffiel.
Aber wichtiger als der handwerkliche Fehler ist der Eindruck, den man hier von Hitler erhält: Er trifft seine Entscheidungen nämlich im ganzen Film niemals überlegt, sondern aus unerklärlichen und irrationalen Gründen. Dies kann man bei der hübschen Sekretärin (Alexandra Maria Lara) noch nachvollziehen. Bald ergeben sich aber Entscheidungen, die, wenn sie alle von seinen untergebenen Offizieren in die Tat umgesetzt worden wären, das deutsche Volk noch viel mehr zerstört hätten!
Der Film springt nämlich nun um drei Jahre, und er spielt sich jetzt nur noch im und um das Hauptquartier Hitlers ab. Wir erleben Hitler als einen Mann, der alle - zunächst vorsichtig, dann immer deutlicher - geäußerten Vorbehalte gegen die weitere Kriegsführung vom Tisch fegt. Zuerst trauen sich seine Generäle nicht, die Wahrheit zu sagen, dann schildern sie diese ihm beschönigt. Darauf werden einzelne deutlicher, von anderen aber als Verräter bezeichnet. Schließlich erkennt Hitler, dass der Krieg verloren ist: Er gibt aber immer neue Befehle zu Angriffen gegen übermächtige Gegner, die mangels Beweglichkeit, mangels Soldaten und mangels Material nicht ausgeführt werden können - oder doch nur zur völligen Aufreibung der Armeen führen würden.
Wir erleben ihn als einen Menschen, der seine Meinung, das Stärkere müsse in der Natur immer überleben, nun auf die Kehrseite der Medaille dreht: Nun ist das deutsche Volk, das ihm den Auftrag zum Kriege gegeben habe, und das sich dann doch nicht als das stärkste herausgestellt habe, unterlegen, ja, es habe es nicht anders verdient, als ausgerottet zu werden. Seine Befehle, Deutschland zu zerstören, entsprechen dieser Meinung. Wie gut, dass sie von Speer nicht weitergegeben wurden!
Wenn ich unseren Blick so konzentriert auf Hitler lenke, so spiegelt das nur die Sicht des Filmes wider: Auch im Film ist Hitler die Hauptfigur, ist auch die schauspielerische Leistung von Bruno Ganz hervorstechend. Auch steht seine Persönlichkeit, die Entwicklung bis hin zur immer stärkeren Erkenntnis, dass der Untergang, ja der Selbstmord unausweichlich ist, immer im Vordergrund: Das Aussehen der Sekretärin; der unbekümmerte Charme von Eva Braun; die Unerbittlichkeit von Magda Goebbels ihren Kindern, die nicht sterben wollen, gegenüber; die vielfältig auftretenden Generäle; viele falsche und echte Helden - sie alle ergänzen, interpretieren, umrahmen die Figur des Adolf Hitler, aber sie treten niemals ganz in den Vordergrund, auch wenn der Film manchmal aus der Sicht der Hauptzeugin Traudel Junge erzählt.
Hitlers Unerbittlichkeit, seine Ablehnung jeglicher Menschlichkeit und jeglichen Mitleids, die er auch formuliert, machen in seinem engsten Umfeld, ja nicht einmal bei sich selbst halt: Kurz vor dem endgültigen Untergang und kurz vor seiner Hochzeit mit Eva Braun (Christiane Köhler) lässt er deren Schwager wegen Fahnenflucht hinrichten - und das, obwohl seine künftige Frau persönlich um das Leben ihres Schwagers bittet.
Bei der Regie von Oliver Hirschbiegel fällt auf, dass die künstlerische Verfremdung als Stilmittel fast völlig fehlt. Was mir eher aufgefallen ist, könnte man als naturalistische Sichtweise bezeichnen: Diejenigen Szenen, Geräusche und Wendungen, die zum Thema Untergang gehören, treten deutlich hervor. Dagegen verzichtet Hirschbiegel weitgehend auf Nebenszenen, die das Grauenvolle durch die Gegenüberstellung zum Nebensächlichen und unwichtig gewordenen Alltag umso deutlicher hervortreten ließen.
Dadurch entsteht nicht eine Tragödie, nicht ein Drama, nicht ein Film, dessen Aussage intepretierbar und übertragbar wäre, sondern es entsteht eine - so paradox das eigentlich ist - naturalistische Dokumentation. Diese teilt uns die letzten Tage Hitlers und seiner Umgebung, soweit sie bekannt sind, mehr informativ als dramatisch mit. Bedrückend ist das schon, umso mehr, als man ja weiß, dass es so ähnlich Wirklichkeit gewesen ist. Aber es ist damit vielleicht weniger ein Kunstwerk als vielmehr ein gutes, vielleicht sehr gutes Handwerksstück entstanden.
Bei der Einschätzung der Qualität der Regiearbeit denke ich mir immer eine Strecke - eine große Strecke - zwischen dem \"Wunder von Lengede\" und dem \"Pianist\" von Polanski; denn dann liegt der Film \"Der Untergang\" in seiner Qualität genau in der Mitte zwischen den beiden: Er ist besser als eine gute TV-Verfilmung eines Geschehnisses, aber er ist genauso weit entfernt von einem Meisterwerk.
Die Musik ist fein und zurückhaltend, wenngleich es schon gestört hat, dass sie manchmal auftritt, wenn geredet wird; aber das Problem ist viel geringer als beim Luther-Film.
Die Schauspieler spielen ordentlich bis sehr gut. Der Schauspieler Bruno Ganz geht völlig in seiner Rolle Hitlers auf; er zeigt Hitler als einen Menschen, der nur menschliche Schwächen und Fehler, aber keine Vorzüge hat. Wer das als \"menschlich\" bezeichnen möchte, mag es tun.
Alexandra Maria Lara als Traudel Junge wirkt vor allem durch ihr Aussehen, das von der Ausdruckskraft ablenkt. Ob das der wirklichen Traudel Jung, die als alte Frau am Anfang stimmlich und am Ende des Films auch sichtbar auftritt, entspricht, bezweifle ich ein wenig.
Ulrich Matthes als Darsteller des Goebbels zeigt eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Original, besitzt aber nicht dessen charmant wirkende Art, und seine Versuche kölsch zu sprechen scheitern manchmal ziemlich kläglich.
Hervorragend fand ich dagegen die Darstellung der Frau Goebbels durch Corinna Harfouch. Sie spielt die dem Führer hündisch ergebene Frau, die im Untergang auch den Tod ihrer ganzen Familie beschließt und ihre Kinder eigenhändig umbringt, sehr überzeugend. Dadurch wird deutlich, wie groß die Spanne der Ergebenheit, die bei Himmler und Göring viel früher endet, im engsten Kreis um Hitler gewesen sein muss.
Die düstere, bedrückende Stimmung im Film wird an ein paar Stellen auch makaber. So wird Hitler bei der Trauung vom Standesbeamten gefragt, ob er mit Sicherheit auch rein arisch sei. Auch in anderen Szenen, die weniger zum Schmunzeln sind, wird der Wahnwitz dieser Zeit deutlich, wenn z. B. in den letzten Kriegstagen alte Opas, die sich dem Wehrdienst entzogen haben, gejagt und hingerichtet werden. Auch Magda Goebbels Freude, als Hitler ihr beim Abschied kurz vor seinem - und, wie beide sehr wohl wissen, auch vor ihrem - Selbstmord noch eine hohe Auszeichnung verleiht, verdeutlicht die makabre Widersprüchlichkeit jener letzten Tage.
Die Dauer des Filmes ist mit 153 Minuten angemessen; viele werden in ihm Längen finden; ich umgekehrt hätte mir noch etwas mehr Ruhe und Alltäglichkeit gewünscht, damit der Schrecken umso deutlicher hervorträte.
Soll man den Film nun Jugendlichen empfehlen? Wer sich ein Bild von den letzten Tagen machen will, der wird hier einen guten Einblick erhalten. Wer rechtsextreme Gedanken hat, der wird vom Film nicht unbedingt geheilt werden. Sagte doch eine Dame zu ihrer Nachbarin beim Hinausgehen aus dem Kino: \"Ob die damals wirklich so bekloppt geredet haben?\"
Wer Kunst oder Unterhaltung sucht, wird in diesem Film vergeblich suchen. Er ist eine realistische, etwas naturalistisch überhöhte Darstellung einer vergangenen Wirklichkeit. Dabei sollten wir nicht vergessen, dass diese Vergangenheit nicht nur den Untergang Hitlers und seines Reiches bedeutet hat, sondern auch die Befreiung und einen Neuanfang Deutschlands.
37 Bewertungen, 2 Kommentare
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26.09.2004, 12:17 Uhr von Tom1978
Bewertung: nicht hilfreichDu hast die Intention der Macher nicht verstanden!
-
25.09.2004, 13:39 Uhr von antjeeule
Bewertung: sehr hilfreichWolfgang, da kennst du ja meine Gedanken schon, weil ich dir beim Nachbarn dazu kommentierte. Die Rezension ist - wie gewohnt - sehr gut. LG, Antje
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