Der Weg (Single) - Herbert Grönemeyer Testbericht

Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
- Cover-Design:
- Klangqualität:
Erfahrungsbericht von Music-King
Im Glücke Deiner Arme
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
\"Der Weg\" ist eine Hommage an seine verstorbene Frau, eine Art Revue passieren lassen ihres gemeinsamen Lebens, eine Zurückerinnerung voll Trauer, Sehnsucht aber auch glückseliger Momente. Ich muß zugeben, daß erste Mal hörte ich den Song nebenbei nur flüchtig und da war er mir zu karg. Bei \"Wetten Dass...?\" sah ich seinen Auftritt (ich wartete eigentlich auf Bon Jovi *g*) und diese Performance revidierte mein Urteil um 180°. Gerade diese Schlichtheit ist das Magische an dem Lied, was einen so in den Bann zieht.
Ein sanftes und leises Klavier stimmt ein auf die nächsten gut 4 Minuten, dazwischen kurz Geigen. Nach 14 Sekunden der Einsatz von Grönemeyers unverwechselbarer Art zu singen. Zum Teil langgezogen, zum Teil ganz kurz. Seine Stimme klingt nachdenklich und immer noch bewegt ihn dieses Lied. Ich denke, es ist eines seiner persönlichsten Lieder und das kennt man auch deutlich dem Gesang an. 3 Strophen á 4 Zeilen sind es erstmal, die Klavierbegleitung die ganze Zeit ganz sanft und dezent, der Hauptaugenmerk soll ganz deutlich auf dem Gesang und den gesungenen Worte liegen. Gegen Ende der 3 Strophe sanfte und dunkel klingende Geigen - ein Zeichen daß der Refrain unmittelbar bevorsteht.
Du hast jeden Raum mit Sonne geflutet
Hast jeden Verdruss ins Gegenteil verkehrt
Nordisch nobel Deine sanftmütige Güte
Dein unbändiger Stolz, das Leben ist nicht fair
Nach wie vor das Klavier, Geigen und Kontrabass bestimmen jetzt das musikalische Klangbild, der Gesang etwas lauter und kräftiger. Dennoch wird das Ruhige nicht entzogen, nur mehr Kraft eingehaucht. Ein Blick auf den Text läßt die Interpretation nicht schwer fallen. Eine Zusammenfassung dessen, was und wie seine Frau war. Für ihn war sie die Sonne, wo sie war herrschte Gute Laune, sanftmütig, gütig und stolz. \"Das Leben ist nicht fair\" - das können wohl alle Hinterbliebenen nachempfinden. Warum seine Frau? Gedanken die ganz natürlich sind nach dem Tod eines nahestehenden Menschen.
Die nächste Strophe wieder nur Klavier und erst gegen Ende die Geigen die sich dezent und fast unhörbar zu Wort melden. Diesmal nur 1 Strophe ehe der Refrain wieder ertönt. Danach eine Strophe und die Instrumente klingen ganz langsam aus, bis die letzte Taste vom Piano nach 4:18 Minuten das Lied verstummen läßt.
**** Interpretationen ****
An dieser Stelle möchte ich ein paar gezielte Stellen herauspicken, die mir besonders gut gefallen und meine Gedanken dazu wiedergeben.
Ich kann nicht mehr sehn\' - trau nicht mehr meinen Augen
Kann kaum noch glauben - Gefühle haben sich gedreht
Bin viel zu träge - um aufzugeben
Es wär auch zu früh - weil immer was geht
Der Tod seiner Frau macht ihm natürlich zu schaffen, zumal es trotz der Krankheit sicherlich doch sehr unerwartet kam. Hoffnungen hat wohl jeder in so einer Situation, das nicht erfüllen kommt hier sehr deutlich zum Ausdruck. Seinen Augen nicht trauen wenn man sieht daß die Krankheit doch gewonnen hat, das drehen der Gefühle von Hoffnung und Bannen und Trauer und Schmerz. Und dennoch gibt er nicht auf, seine Zeit ist noch nicht gekommen und seinen Kinder und seinen Fans ist er schuldig weiterzumachen.
Wir haben versucht auf der Schussfahrt zu wenden
Nichts war zu spät - aber vieles zu früh
Vor allem die letzte Zeile bringt wohl am allerdeutlichsten das Empfinden zum Ausdruck. Nichts war zu spät, aber vieles zu früh - vor allem der Tod seiner Frau war viel zu früh. Scheinbar gibt es keine Dinge die er noch gerne gemacht hätte (mit Ausnahme von Zukunftsplänen versteht sich), was er gesagt oder getan hat, kam im richtigen Augenblick. Natürlich gibt es immer Dinge die man gemeinsam plant, doch das sei hier außen vor gelassen.
Ich gehe nicht weg - hab meine Frist verlängert
Neue Zeitreise - offene Welt
Habe dich sicher - in meiner Seele
Ich trag dich bei mir - bis der Vorhang fällt
Nicht aufzugeben, Blick nach vorne und den neuen Lebensabschnitt ohne seiner Frau (eben diese Zeitreise) zu leben. Nach dem ersten Schock und dem tiefen Loch folgt Zuversicht auf das Weiterleben und der Entschluß dies auch zu tun. In seiner Seele und in seinen Gedanken wird sie immer sein - sein ganzes Leben lang. Nichts kann ihm die Erinnerung nehmen und egal wie sehr manche auch Angst haben zu vergessen, es ist unmöglich - zum Glück.
2. - 4. Blick zurück:
Gefällt mir persönlich gar nicht, weil zu wenig Melodie. Sehr funky, als \"Instrumente\" der Beat und der Gesang. Schwache Melodie, aber eine tolle Botschaft. Mit dem richtigen Partner an seiner Seite ist man quasi unverwundbar und egal was kommen mag, zusammen schafft man es. Ganz wie es sich für eine Beziehung auch gehört geht man durch dick und dünn, kein Weg zu weit und keine Mauer zu groß. Die Botschaft von dem Lied lautet wohl \"Geteiltes Leid ist halbes Leid, geteiltes Glück ist doppeltes Glück\". Das ganze gibt es auch in 2 zusätzlichen Remixen - schade Herbert, hättest Du stattdessen 2 weitere Songs draufgepackt hätt ich mir die Single gekauft...
Als Fazit bleibt eine mehr als klare Empfehlung für den Titeltrack und volle Punktzahl. Leider sind die restlichen Songs/Remixe nichtssagend, aber das muß jeder für sich selber
entscheiden.
Euer ♪-König:-)
->Music is my message
PS: Alle Schnellklicker sollen vom Leben bestraft werden;o)
Und hier der gewohnte Text:
*********************
Ich kann nicht mehr sehn' - trau nicht mehr meinen Augen
Kann kaum noch glauben - Gefühle haben sich gedreht
Bin viel zu träge - um aufzugeben
Es wär auch zu früh - weil immer was geht
Wir waren verschworen - wär'n für einander gestorben
Haben den Regen gebogen - uns Vertrauen gelieh'n
Wir haben versucht auf der Schussfahrt zu wenden
Nichts war zu spät - aber vieles zu früh
Wir haben uns geschoben - durch alle Gezeiten
Haben uns verzettelt - uns verzweifelt geliebt
Wir haben die Wahrheit - so gut es ging verlogen
Es war ein Stück vom Himmel - daß es dich gibt
Du hast jeden Raum mit Sonne geflutet
Hast jeden Verdruss ins Gegenteil verkehrt
Nordisch nobel Deine sanftmütige Güte
Dein unbändiger Stolz, das Leben ist nicht fair
Den Film getanzt - in einem silbernen Raum
Vom goldnen Balkon - die Unendlichkeit bestaunt
Heillos versunken ... trunken - und alles war erlaubt
Zusammen im Zeitraffer - Mittsommernachtstraum
Chorus:
Dein sicherer Gang - Deine wahren Gedichte
Deine heitere Würde - Dein unerschütterliches Geschick
Du hast der Fügung - Deine Stirn geboten
Hast ihn nie verraten - Deinen Plan vom Glück
Deinen Plan vom Glück
Ich gehe nicht weg - hab meine Frist verlängert
Neue Zeitreise - offene Welt
Habe dich sicher - in meiner Seele
Ich trag dich bei mir - bis der Vorhang fällt
Ich trag dich bei mir - bis der Vorhang fällt
54 Bewertungen, 11 Kommentare
-
17.09.2008, 13:51 Uhr von andrea30b
Bewertung: sehr hilfreichviele Grüße andrea30b
-
26.08.2008, 23:12 Uhr von paula2
Bewertung: sehr hilfreichliebe Grü0e
-
09.06.2008, 21:28 Uhr von Mondlicht1957
Bewertung: sehr hilfreichSehr hilfreich Liebe Grüsse aus Berlin
-
06.06.2008, 15:13 Uhr von ronald65
Bewertung: sehr hilfreichsh
-
04.06.2008, 03:27 Uhr von frankensteins
Bewertung: besonders wertvollwas für eine Hymne an seine Frau. Als ich das erstemal das Lied, trotz Genuschel, verstand, bekam ich eine Gänsehaut lg Werner
-
22.05.2008, 14:16 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichliebe gruesse rettchen
-
07.05.2008, 20:44 Uhr von mrwong
Bewertung: sehr hilfreichs.h. liebe grüße felix ;-)
-
06.05.2008, 03:02 Uhr von Striker1981
Bewertung: sehr hilfreichSH und liebe Grüße sagt der STRIKER`
-
30.07.2007, 22:51 Uhr von Baby1
Bewertung: sehr hilfreichLG Anita
-
03.06.2007, 18:45 Uhr von hjid55
Bewertung: sehr hilfreichSh & lg Sarah
-
09.05.2007, 16:18 Uhr von panico
Bewertung: sehr hilfreichGrönemeyer ist und bleibt einer der ganz GROßEN auf dem deutschen Musikmarkt.Schade nur,dass heutzutage nur noch wenige Leute auf gute Texte achten . Dank Dieter Bohlen , Schlaffis & Co. wird das Erbe von Udo Lindenberg & Rio Reiser als Erfinder des Deuts
Bewerten / Kommentar schreiben