Der 13te Krieger (DVD) Testbericht

Wir schreiben das Jahr 922. Der arabische Edelmann Ahmed Ibn (Antonio Banderas) und sein Freund und Mentor Melchisidek (Omar Sharif) bereisen die unbekannten und sagenumwobenen nordischen Länder. Bei ihrer Reise treffen sie auf eine Gruppe barbarischer Wikinger, angeführt vom tapferen Krieger Buliwif (unbekannter Schauspieler), die sich als Söldner und Plünderer verdingen. Der König hat diese Krieger für einen lebensgefährlichen Feldzug auserkoren. Die Verteidigung seines großen Reiches gegen eine Horde blutrünstiger, scheinbar unbesiegbare Kannibalen, die aus den tiefen, nebeligen Mooren stammen und das Dorf der Wikinger heimsuchen um zu töten. Ein Orakel des Königs besagt, daß nur 12 Krieger des Stammes und 1Landesfremder gegen diese Böse Macht ankämpfen dürfen, andernfalls würden sie keinen Sieg erringen. So wird Ahmed Ibn, der unbeholfene und tugendlose zum 13.Krieger geschlagen und der Kampf gegen das Böse kann beginnen...

Banderas, anfangs gut gekleidet und gewissenhaft, wird im Verlauf der Geschichte zum heldenhaften und selbstlosen Kämpfer seines gleichen. Antonio ist die Rolle des Helden wie auf dem Leib geschrieben, er spielt sie eindrucksvoll und mit dem gewissen \"Latina\" Charme. Was zu bemängeln ist: seine schnelle Integration in die \"neue Gruppe.\" Er eignet sich zu schnell die Gewohnheiten der Wikinger an. Die Wikinger- Sprache lernt er indem er ihnen beim Unterhalten am Lagerfeuer aufmerksam zuhört. Totaler Quatsch und unrealistisch! Das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb Sharifs Rolle, der Banderas Sprachübersetzer für die Wikinger spielt, relativ kurz ausgefallen ist. Die anderen Schauspieler sind allesamt unbekannt und nicht weiter erwähnenswert.

Trotz der vielen brutalen und blutrünstigen Szenen in John Mc Tiernans Action-Abenteurfilm fehlt dem Film nicht an Humor und Witz. Die Story ist nicht besonders tiefgründig und intellektuell, aber wird interessant durch deren Mythos. Außerdem wirken die Schlachtszenen, mit einer Vielzahl an Statisten, unglaublich realistisch und echt.

Die beeindruckendste, beste Szene: Als Ibn, kurz vor der letzten Schlacht sein Schwert niederlegt, sich hinkniet und zu seinem Gott spricht. Kurze Zeit später die anderen Krieger im Chor sprechend sich ihm anschließen.

Die DVD ist vollbeschrieben mit den diversesten Extras. Um nur einige zu nennen: Bio- und Filmografien der Stars, Interviews mit den Darstellern + Regisseur + Drehbuchautor (zu kurz geraten, höchstens 1 Minute pro Person), Goofs (filmische Ungereimtheiten), Wikingerfibel und Wikingerzeittafel (Bonbon der DVD!!), animierte Produktionsnotizen, etc.

Großer Nachteil: Die Filmsprache kann man während des Films nicht per Fernbedienung wechseln, zunächst muß man ins Hauptmenü gehen und dort umständlich und zeitaufwendig die Sprache ändern. Die animierte Kapitelauswahl funktioniert im Menü nicht einwandfrei, man sieht den Cursor einfach nicht (liegt vielleicht an meinem Player).

Vorteil: Der perfekte Sound im Menü als auch während des gesamten Filmes, das Bild hingegen kann meines Erachtens nicht überzeugen, zu wenig Kontraste und Farbstärke. Das Vollanimierte, musikunterlegte Menü konnte nicht besser gelingen, versetzt einen glaubwürdig in die Zeit der Wikinger zurück, ähnelt einen Computerrollenspielintro. Kompliment!